Sonntag, 30. Oktober 2016

Hilfe in akuten spirituellen Krisen: Teil 2: Erdung




Aussenstehende sollten immer bedenken, den Betroffenen zu beruhigen und möglichst von unnötigen Reizen abzuschirmen. Weil jemand der sich in einer Krise befindet, sehr sensibel ist, benötigt die betroffene Person Sicherheit. Im spirituellen Sprachgebrauch, nennt sich diese Sicherheit Erdung. 

Erdung ist Sicherheit und Verankerung in der Welt. Du weist bestimmt, welche Tätigkeiten dir Sicherheit vermitteln. Gut sind Tätigkeiten, die dir vertraut sind und bei denen du mit deinem Bewusstsein im Körper bist und weniger im Verstand.

Bei mir ist das Sport, Musik, Kochen, Baden,  Essen u. Trinken (warme Getränke), Schlafen, Barfußlaufen, Ruhen an vertrauen Orten und mich an meinen Freund kuscheln, gewesen. 

Auch hatte ich das starke Bedürfnis auf meinem Po (Wurzelchaka) und mit beiden Füßen auf dem Boden zu sitzen. Wenn du so ein Bedürfnis hast, dann mach was dir gut tut. Evtl. wird dein Körper so etwas von alleine tun, dann lasse es einfach zu. Es gibt da etwas in dir was genau weis was gut für dich ist.

Viele Menschen finden auch Naturaufenthalte und Spaziergänge, Gärtnern, Yoga, Malen, Meditation, etc. erdend. Wichtig ist, dass es etwas ist, was dich aus dem Denken raus bringt und dir persönlich hilft, dich beschützt, sicher in deinem Körper und an einem sicheren Ort anwesend zu fühlen. Wenn du noch nie Yoga gemacht hast, wird das vermutlich nicht das richtige für dich sein. Mache etwas, wo du dich auskennst.

Waldaufenthalte, haben bei mir im akuten Zustand nicht die nötige Sicherheit gebracht. Erst später, als es mir schon etwas besser ging, konnte ich mich auch im Wald gut erholen. Das sage ich aus dem Grund, damit du verstehs, dass nicht jeder die gleichen Aktivitäten als Sicherheit empfindet. Ich kenne Menschen, die sich sehr gut im Wald erden können. Du kennst dich am besten und weist bestimmt bereits, was das genau sein könnte. 

Idealerweise hast du vielleicht schon eine erdende Technik eingeübt, auf die du jetzt zurück greifen kannst. Stelle dir einfach vor, deinen Füße verankern sich wie Wurzeln mit der Erde und das gibt dir eine unglaubliche Sicherheit. 

Es geht auch darum, sich in erdenen Tätigkeiten zu verankern. Die materielle Welt und seinen Körper stellt man dabei bewusst in den Vordergrund, das Geistige, stellt man in den Hintergrund.

Tätigkeiten die die Erdung gefährden, sind für mich Lesen, Fernsehen, Internet, Menschenansammlungen, Dinge aushalten, die ich nicht möchte, negative Gedanken und Glaubenssätze, philosophieren, zu viel Denken, Menschen die einem nicht gut tun. Trenne dich von diesen Dingen kurzfristig und suche erdende Tätigkeiten.

Das ich ungegerdet war, merkte ich an Angstzuständen, Schwindel, Schwanken, ein Gefühl von Ziehen wie bei einer beginnenen Astralreise, Unruhe und Kälte. Ich konnte zb. kurzzeitig etwas lesen und habe dann wieder 10 Minuten Krafttraining gemacht, so ließ sich mein Zustand wieder ausgleichen.

Essen und Trinken sind sehr wichtig, wenn man auf Erdung angewiesen ist. Dabei sollte man keine Achtsamkeits-Diät machen, auch wenn man vielleicht gerade erkennt, dass der Körper ja gar keine Nahrung braucht. Sehr gut hat mich auch das Baden in warmen Wasser beruhigt.

Versuche dem Tag eine Struktur zu geben und kleine Aufgaben zu übernehmen. Ich habe zb viel gekocht. Bei meinem Musikgeschack musste ich mich kurzzeitig auf sanfte Klänge einstellen, dann haben diese mich sehr beruhigt, sobald ich Angst hatte.  

Ich wollte mit diesem Artikel dazu beitragen, dass du deine erdenden Tätigkeiten selbst herausfinden musst. Ich habe von so vielen Leuten immer gehört, geh in die Natur oder schaue Fern, aber für mich hat das die Angstzustände nur noch verstärkt. Mach das was dir gut tut und wo du dich sicher fühlst, was immer das ist. 

Hilfe in akuten Spirituellen Krisen: Teil 1: Einführung

Im nun folgenden Projekt, möchte ich in kurzen Abschnitten Hilfe in Spirituellen Krisen an Hand meiner subjektiven Erfahrungen bieten. 

Eine Spirituelle Krise ist ein Zustand der Überforderung durch die Öffnung zum Unbewussten, die jedoch nicht pathologisch (krankhaft) sondern als Entwicklungschance verstanden wird. 

Dabei können veränderte Bewusstseinzustände, Realitätsschwankungen und Angstzustände, etc. auftauchen, die für die Betroffenen bewältigt und integriert werden müssen. Kurzzeitig kann auch von einem psychotischen Zustand gesprochen werden, der auch zur Gefahr werden kann. 

Diese Zustände können durch Meditation, Yoga, Astralreisen, Traumatas oder Überlastungen jeglicher Art auftreten. In der allegmeinen Medizin und Psychologie werden diese Zustände schnell als krankhaft bezeichnet, während in der spirituellen Psychologie solche Zustände bereits lange bekannt sind und es dort darum geht, diese in das Leben der Betroffenen zu integrieren. 

Der Tiefenpsychologe C.G.Jung nennt zum Beispiel den Begriff der Individuation, der eine Befreiung des Menschen von konditionierten Zwängen beschreibt, bei dem häufig Krisen dieser Art auftreten. Ein wichtiger Verterter der transpersonalen Psychologie ist Stanislav Grof, der mit einer gezielen Atmentherapie, genau solche Zustände bewusst angestrebt hat, um Heilung zu erziehlen. Ken Wilber, ein moderner Philosoph und Bewusstseinsforscher, beschreibt ebenfalls diese Zustände sowohl aus wissenschaftlicher als auch persönlicher Betrachtungsweise.

Meine Intention ist es, Informationen und schnelle Hilfe, über das Phänomen zu verbreiten, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die medizinische und psychologische Welt im allgemeinen schlecht aufgeklärt ist. Ich spreche aber vor allem Betroffene an, die auf dem medizinischen Weg keine brauchbare Hilfe erhalten. 

Damit du auch im Falle einer akuten Krise mit diesem Text umgehen kannst, ohne dich zu überfordern, lese ihn bitte nur in verträglichen Häppchen. Sollte sich beim Lesen Schwindel, Schwanken oder Angst einstellen, ist das ein Zeichen dafür, das du gerade zu stark im Verstand unterwegs bist. Versuche indem Fall, eine Pause zu machen und eine erdende Tätigkeit anzuwenden, bis die Symptome verschwinden. Lese immer nur soviel, wie du verträgst und gönne dir dann wieder Ruhe. 

Der gesamte Text zum Thema wird in kürze unter einem Link zusammengefasst werden

Die Paradoxie von Perspektiven. Spirituelle Krisen. Erwachen.



Lange habe ich schon nichts mehr geschrieben. Das lag daran, dass ich unbedingt Abstand brauchte, zu der Erfahrung die ich vor ca. zwei Monaten gemacht habe, denn ich hatte eine sehr intensive transformierende Krise.

Bisher habe ich viele meiner spirituellen Erfahrungen, dem Leser sehr detailliert und offen beschrieben, weil ich gerne wollte, dass der Blick ins Detail dem ein oder anderen helfen kann.
Ich schreibe meine Texte einerseits, um mich selbst dadurch zu sortieren, um mit Menschen in Kontakt und Austausch zu treten und anderseits auch immer mit dem Hintergrund, dass andere dadurch Hilfe erhalten können. Denn auch mir wird von vielen Menschen geholfen.

Ich weiß, dass gerade diese Offenheit und detaillierte Beschreibung einige Leser besonders interessant finden. Die Erfahrung die ich kürzlich gemacht habe, hinterlässt nun seltsamerweise aber das Gefühl, dieses in diesem Falle nicht in der bekannten Form zu tun. Ich habe immer noch das Gefühl, nicht darüber reden zu können, vor allem auch, weil ich mich mitten in einer Umbauphase befinde und noch nicht weiß, wie das Ganze endet. Es ist auch irgendwie nicht so sehr der Bedarf da, meine Erlebnisse im Detail zu erzählen. Allerdings gibt es da einen Bedarf etwas über Spirituelle Krisen zu schreiben. Mein Ego ist etwas zornig über die mangelnde Einbindung von erweiterten Zuständen in unserer Kultur und ich frage mich, welchen Beitrag kann ich leisten, um im Leser das Thema anzusprechen.

Ich habe wie im letzten Artikel beschrieben, gezielt den Gedanken, ich hätte eine Kontrolle, abgegeben. Dadurch öffnetet sich die Schranke zu meinem Unbewussten und ich geriet in einen Sog, der sich nicht mehr aufhalten ließ. Ich erlebte für Tage subjektiv Zustände ohne Ego-Identifikation. D.h. einige Überlebenstriebe waren noch da, andere nicht mehr. Die gesellschaftliche Anpassung war kurzzeitig ganz weg. Gleichzeitig war etwas da, was das Ganze mit einem Wissen um die Sonderlichkeit meines Verhaltens beobachtet hat und auch intervenieren konnte. Vielmehr erlebte ich eine intensive Verbundenheit, mit der äußeren Natur und eine Rückverbindung mit meinen natürlichen Kräften, Fähigkeiten und Emotionen, die bedingt durch Konditionierung nicht mehr intakt waren. Diese Naturverbundenheit war ein Gefühl des aufgefangen werdens, auch wenn die Zivilisation, so wie wir sie kennen, einmal nicht mehr sein sollte.

Insgesamt dauerte die Erfahrung vom Beginn bis zum Ende ca. 3-4 Wochen und nochmal ca. einen Monat um mich an meine neuen Eigenschaften etwas zu gewöhnen. Ich durfte erfahren, wie intensiv sich mein Ego gegen das Sterben der Identifikation mit dem Mensch sein gewehrt hat und wie eine natürliche Aggression dadurch wieder in mir aufgewacht ist, die ich nun als Freund betrachte. 

Ich wurde mit Wahrheit und Demut konfrontiert, denn ich sah zum ersten Mal einige Eigenschaften von mir, ohne den unbewussten Filter.

Ich war wochenlang hypersensibel für Sinneseindrücke und konnte intensiv riechen, schmecken, hören, sehen und fühlen. Ich habe einen unglaublichen Reichtum wahrgenommen. Subjektiv glaube ich, ist mein Kehlkopfchakra und mein Stirnchakra erwacht. Ausserdem hatte ich starke Kundalini Schmerzen an Füßen und am Wurzelchakra.  Die starke Sensibilität ist mit der Zeit wieder zurückgegangen, vermutlich weil ich das nicht dauerhaft in mein Leben integrieren konnte. Auch das Stinchakra hat sich zum Teil wieder verschlossen. Es ist also in jedem Fall möglich Einfluss zu nehmen. Nichts war daran interessiert, dass es mir schlecht ging, allerdings waren wohl gewisse negative Erfahrungen notwendig.

Diese Sensibilität sorgte allerdings auch dafür, dass ich Alltagsaufgaben nicht mehr angemessen verrichten konnte. Das war immer meine größte Angst, handlungsunfähig zu sein und meine Anpassung aufgeben zu müssen. Und hurra ich bin ihr begegnet. Es war und ist also keine einfache Zeit, für mich und meine Angehörigen. Vor allem mein Freund, der sich in der Zeit intuitiv und intensiv um mich gekümmert hat und meine Eltern, die das Ganze bis heute überhaupt nicht verstehen können.

Es traten sehr starke Emotionen auf. Es gab die Erfahrung von Todesangst, instinktiver Selbstverteidigung und Aggression, spirituelles Sterben, magisches Denken, spontane Klarträume und ein hinübergleiten in die Astralwelt. 

Es traten Erscheinungen auf, in der es keinen Hunger, Durst, Müdigkeit, keine Empfindung für Hitze oder Kälte gab. Zivilisationsängste waren aufgehoben. Angstlosigkeit und Selbstbewusstsein traten an die Stelle von meinem sonst ehr angepassten Ich. Ich folgte meiner Intuition, die sehr viel stärker zu fühlen war, als sonst, entgegen dem rationalen Verstand. 

Für das Bewusstsein ist das kein Problem, sondern Freiheit. Für die Person, kann das allerdings ein Problem sein, da man sich ja in unserer Welt so wie sie ist, auf eine bestimmte Art zu verhalten hat, bzw. die Umwelt mit solchen schnellen Veränderungen der Person nicht klar kommt. Und deshalb ist es mir auch ein Anliegen, beide Seite zu beleuchten und eben auch das Phänomen von Krisen zu betrachten, obwohl es aus der einen Perspektive des Selbst, nie eine Krise gab. Aus der Perspektive geschah, was endlich mal geschehen sollte, damit ich mich von Zwängen befreien sollte.

Gerne würde ich demnächst etwas zum Thema Umgang mit derartigen Krisensituationen aus meiner kleinen subjektiven Erfahrung schreiben, da es kaum verfügbare Informationen zu diesem Thema im Netz gibt. Man muss sich einfach vorstellen, dass es in dem Zustand nicht möglich sein kann, ein Buch zu dem Thema zu lesen, weil man sehr schnell reizüberflutet ist. 

Ja es gibt Informationen, und ich habe selbst einige Bücher von Stan Grof oder Ken Wilber im Schrank stehen, aber diese müssten wirklich in kleinen verdauliche Häppchen verpackt sein. Und ich habe wiedermal nichts derartiges gefunden, was mir innerhalb der Krise helfen konnte. Erst nach vielen Wochen, konnte ich wieder längere Texte lesen. 

Ich konnte einen Satz lesen und war direkt in einer anderen Welt. Deshalb braucht es wie ich finde, unbedingt ganz kurze Texte, Audios, Videos etc., die Betroffene im Falle eines plötzlich auftretenen erweiterten Zustandes helfen können, sich zu erden und zu stabilisieren. Und im Grunde braucht es auch Hilfe und Erklärungen für die Angehörigen.

Ich bin so ein Art Autodidakt und diese Situation, hat mir sehr deutlich gezeigt, warum es nicht ratsam ist, sich alleine all zu weit in erweiterte Zustände zu begeben ohne irgendeine Führung zu haben. Natürlich hat man immer das Leben als Lehrer an seiner Seite und dieser Lehrer hat mich auf unglaubliche Art beschützt und angeleitet. Ich hatte jedoch in der Situation einen ernsthaften Bedarf nach einem lebendigen physisch verfügbaren Menschen, der gewusst hätte, was zu tun gewesen wäre. Nur gab es den leider nicht.

Mein bisheriger Kontakt mit der allgemeinen medizinisch/psychologischen Sparte, die einem lokal zur Verfügung steht, hat mich sehr erschreckt, denn die Möglichkeit, dass so eine Erfahrung zur Gesundung, Heilung und Ganzwerdung beiträgt, ist dort noch nicht angekommen. Außerdem ist es sehr schwer, kurzzeitig jemanden zu finden.
Zustände werden dort im allgemeinen pathologisiert und unterdrückt. Das ist meiner Meinung nach eine große Gefahr, besonders, weil man emotional und gedanklich sehr empfindsam ist und auf Meinungen im Außen reagiert. Wenn man in dem Zustand Hilfe braucht, ist man ganz schön am Arsch (nicht vergessen, das schreibt das Ego, das „Sein“ hat ne andere Meinung).

Deshalb möchte ich unbedingt etwas dazu beitragen, dass Menschen in Spirituellen Krisen Hilfe bekommen, bzw. wissen, wie sie sich selbst helfen können. 

An der Stelle möchte ich einmal die Seiten auf www.senev.de und http://spirituelle-krisen.net/ verweisen, die allerdings auch nur sehr karge Anhaltspunkte bieten. 

In meiner Region gab es zb. keine Therapeuten, die sich mit transpersonalen Zuständen auskennen. Deshalb verfolge ich aktuell die Idee, selbst einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, welche Maßnahmen man in akuten Zuständen anwenden könnte. Natürlich frage ich mich auch, in wie weit ich den Leser nun damit impfe, dass erweiterte Bewusstseinszustände krisenhaft auftreten werden/können. Ich möchte keinesfalls den Glaubenssatz installieren, dass das so sein muss. Es gibt Menschen die Erwachen und lachen und es gibt Menschen bei denen vollzieht sich dieses prozesshaft und kompliziert. Ich gehöre nunmal zu Typ 2. Das kann bei euch aber ganz anders sein.

Zum Glück kannte ich einige Leute, die mir hilfreiche Tipps geben konnten und mich beruhigt haben. Und zum Glück war da ein Teil in mir wach, der mich entgegen ärztlichen Ratschlägen dazu ermuntert hat, bei mir und meinem Weltbild zu bleiben und das Ganze als enorme Entwicklungsmöglichkeit und nicht als pathologische Störung zu betrachten. Und genau das hat mich im Endeffekt auch beschützt und ermöglicht die Krise als entwicklungsfördernd zu betrachten. Das ist aber nicht bei allen Menschen so.

Diese Krise hat dazu beigetragen, dass sich bestimmte Lebensthemen intensiv gezeigt haben und dass ich gerade dabei bin, Themen aufzuarbeiten, die ich schon mein ganzes Leben lang mit mir rumschleppe. Das Unbewusste hat ja die Aufgabe Unverdauliches zu verdrängen und eine Öffnung zum Unbewussten ist somit auch psychisch riskant. Es ist in wenigen Tagen einfach alles hochgekommen und gleichzeitig wahr ich in erweiterten Zuständen, in denen ich mich bisher nur begrenzt auskenne und navigieren kann. Ich bin gespannt wo das hinführt. So das ist die Perspektive meines Egos.

Nun gibt es einmal die Möglichkeit, die Erfahrung aus der Perspektive des Egos zu beschreiben und zweitens aus einer Perspektive, die keine Perspektive und auch keine Angst kennt. Das was ich erlebt habe, war eine Öffnung zum persönlichen und auch zum kollektiven Unbewussten, welches dem Teil der sich als Person identifiziert, hilft sich zu verwirklichen und zu seiner eigenen Authentizität zu finden. Deshalb muss man ganz klar zwischen Ego Perspektive und einer höheren Perspektive unterscheiden.

Aus dieser höheren Perspektive hat es nie eine Gefahr gegeben, denn das was ich bin, kann zwar als physische Form sterben, nicht aber als Ganzes. Und trotzdem sollte man bedenken, dass nicht jeder diesen Zustand aus der gleichen entspannten Perspektive erlebt. Viele erweiterte Zustände der Verbundenheit habe ich aus einer angstvollen und überforderten Ego Perspektive erlebt und das Ego fühlt sich nunmal in solchen Situationen gefährdet. Zweitens gilt es da zu unterscheiden, wo eine Gefährdung irrational ist und wo sie echt ist. In meinem Fall war es durchaus so dass beides auftrat.

Aus der erweiterten Sicht kommt es mir vor, als sei ich eine Katze gewesen, die einfach wieder auf ihre Pfoten gefallen ist. Aber aus der Egoperspektive war es eine Krise, die durchaus gefährliche Passagen enthielt. Nicht jeder erfährt dieses Phänomen aus der gleichen Perspektive. Davon auszugehen, dass es jeder so empfindet, als fiele man irgendwann wieder wie die Katze auf die Pfoten, finde ich falsch. 

Natürlich ist ein ruhiger, entspannter Umgang mit der Situation sehr förderlich.  Das Phänomen als psychische Störung zu betrachten, trägt dazu bei, das die person, noch stärker mit ihren Ängsten konfrontiert wird. Dennoch sollte man auch als erfahrender Bewusstseinsreisender in Betracht ziehen, dass jemand zeitweise Hilfe braucht. Man darf einfach nicht vergessen, dass nicht jeder das Selbe erlebt und die selben Schutzfähigkeiten ausgebildet hat, um selbstständig wieder auf die Beine zu kommen.

Ich hatte mich über einige "Leuchten" mit denen ich zu dieser Zeit kommuniziert habe geärgert, da ich mich in meiner Situation nicht verstanden gefühlt habe. Ich hatte Probleme die Öffnung zum Unbewussten wieder zu schließen, wobei Phänomene wie absolute Schlaflosigkeit auftraten, die es nicht ermöglichten, irgendwie wieder runter zu kommen.

Wie kann man mit dieser Paradoxie umgehen? 

Natürlich sehe ich es jetzt im nach hinein relaxt und somit würde ich nun Krisen anderer Menschen auch relaxter betrachten und trotzdem schließt das nicht aus, dass Menschen Unterstützung brauchen. Im Grunde sollte es für das Ego eines Menschen ja ein Art Mitgefühlt geben, auch wenn man selbst das eigene Ego und die Welt als Illusion wahrnimmt. Ich finde, man sollte sich in die andere Perspektive hineinversetzten können. Und man kann auch einem verängstigten Ego helfen, auch wenn man als großer „Erleuchteter“ weiß, dass niemandem geholfen werden muss. Ein klares Indiz wäre, jemand bittet um Hilfe. :D

Und viele andere Menschen haben wieder intuitiv genau die richtigen Worte gefunden, um mich zu beruhigen. Dafür möchte ich mich nochmal bedanken, bei allen, die sich angesprochen fühlen.

Dies bezüglich frage ich mich auch warum manche „Leuchten“ Suchende in gewissen Zustände bringen, bzw. Bewusstseinserweiterung in andere fossieren, sie dann aber im Falle von Krisen gar nicht nah genug betreuen zu können. Ich finde diesen Zustand in der spirituellen Szene sehr fraglich. In meinem Fall habe ich mich selbst hineingebracht und darf mit meinen eigenen Anteilen ins Gericht ziehen, weil sie unvernünftig waren.

Ich habe in einem unspirituellen Moment erkannt, dass egal wie alltäglich und getrennt, ich gerade bin und mich fühle, immer und in jedem Moment Verbundenheit da ist. 
Ich lebe in jeden Moment in einem Traum, der nicht so beständig ist, wie er uns erscheint. Dieser Traum ist eigentlich sehr flexibel, wenn wir ihn nicht künstlich begrenzen würden.

Das heißt für mich die Realität, ist durchaus veränderbar auch wenn unser wissenschaftlich orientiertes Weltbild, ganz klar beweist, dass bestimmte Dinge nicht möglich sind. Ich denke jetzt, dass alles möglich ist, man muss sich nur stark genug für diese Möglichkeit öffnen. Andere Realitäten sind erfahrbar, allerdings nur, wenn wir uns dafür öffen. Was diese Flexibilität begrenzt, sind alleine unsere Offenheit, unsere Angst und unsere Zweifel, die durchaus eine Berechtigung haben kann, wenn ansonsten eine Gefährdung der Person besteht.

Und im gleichen Moment kam mir dann der Gedanke, dass es dann nie eine Gefahr gab, auch wenn ich in manchen Momenten wirklich alles andere als psychisch gesund erschien. Denn wenn ich jetzt in jedem Moment verbunden und frei bin, dann war ich das schon mein ganzes Leben lang. 

Es gilt deshalb vielleicht vermehrt auf die Flexibilität als auf die Verbundenheit zu achten und sich nicht allzu weit vom Ufer zu entfernen, solange man noch Schwimmflügel braucht. Ich hatte mich einige Zeit damit beschäftigt, welche Ich Stärken (Schwimmflügel) vor solchen Krisen schützen und die Integration fördern. Doch in diesem Moment erkannte ich, dass es gar nicht möglich ist, etwas zu vermeiden oder zu fossieren. Es passiert was passieren soll und wir selbst ziehen es durch unsere Gedanken an. 

Das ist ja quasi bereits ein Teil dieser Flexibilität. Haben wir flexible Gedanken, können wir aussergewöhnliche Zustände erleben. Angst und Zweifel, bremsen das ganze wieder. Aber bereits einige Tage einen flexibelen Realitätsgedanken zu verfolgen, kann schon bewirken, dass man etwas bisher für unmöglich gehaltenes erlebt.

Es ist seltsam, wie so paradoxe Sichtweisen sein können und ich nun zwei Meinungen zu dem Thema habe. Und deshalb möchte ich nochmal erwähnen, dass man immer sehr genau hinschauen sollte, aus welcher Perspektive heraus jemand eine Situation betrachtet. 

Ich betrachte diese Zustände meist aus der Ego Perspektive und bin auch bemüht diese Zustände aus der Egoperspektive und für die Egoperspektive zu beschreiben. Alles andere besitzt für mich einen Hauch von Arroganz und Selbstdarstellung, der ansonsten keinen Zweck erfüllt.