Donnerstag, 4. Mai 2017

Lucid Living

Ich habe kürzlich einen Traumfänger aufgehängt und er scheint sehr gut zu funktionieren. Natürlich funktionieren Rituale nur über Glaubenssätze, doch sie verstärken den Glauben an etwas, weil sie uns Sicherheit geben. Wir beziehen die Sicherheit über das Objekt. Und das klappt, obwohl man das weiß. Nachdem ich jetzt über sehr lange Zeit keine Klarträume mehr herstellen konnte, weil mir eine echte Motivation und der Glaube an mich gefehlt hat, habe ich meinen Fokus jetzt wieder daraus ausgerichtet. 

WACH: 

Ich bin heute früh wach, weil ich gestern so müde und früh im Bett war. Ich hatte gar keine Traumerinnerung. Ich hatte gestern wieder starke Hypnagogien vor dem Einschlafen, die mir Angst gemacht haben. Angstvolle Gedanken über die Realität, gepaart mit dem Drang Wissen zu wollen, haben dazu geführt. Ich sehe hypnagoge gruselige Figuren im Hausflur stehen und entscheide, dass ich das nicht möchte. Ich habe mir gewünscht schnell und trüb zu schlafen. Ich am Morgen wache immer noch müde auf. Ich frühstücke, trinke Kaffee und habe ein WBTB von ca. 3 Stunden. Ich denke über Weltbilder, Dogmen und Offenheit nach. 

Wer sich mit dem Klartraumabkürzungsjungle nicht auskennt, kann sichmal das Klartraum-Wiki anschauen. 

Ich denke inspiriert von einer NLP Technik darüber nach, Robert Monroe zu channeln. Die Idee des channelns gibt mir Sicherheit, dass ich interessante Antworten finden könnte und nicht an meinem inneren Wissen zweifeln muss. Ich denke über Klarträume nach, denn ich hoffe einen Weg zu finden, wie man mühelos Klarträumen kann. Lucid Living wie Traumbewusstseinsagen würde, beschreibt müheloses Klarträumen. Etwas was mir bisher nie gelungen ist, welches ich aber gerne erreichen möchte.

Mir fällt ein, dass man den Einschlafprozess beim WILDen vielleicht einmal komplett dekonstruieren und entkoppeln muss, um jeden Parameter genau einstellen zu können.

Mir fällt ein, dass man zumindest den „Regler“ für Wach-Müde und den Bewusst-Unbewusst von einander abkoppeln sollte, denn der ist üblicherweise bei jedem Menschen fest verknüpft.

Es ist also eine Konditionierung, die man nur entschlüsseln muss. Die Idee mit Reglern habe ich auch aus den NLP. Um die Regler einstellen zu können, benötigt man eine Freiheit, zwischen beiden Polaritäten. Falls man da irgendwo eine Blockade hat, ist die Freiheit noch eingeschränkt, dann kann man schauen, ob man seine Blockade entschlüsselt bekommt, weil man ansonsten den Regler nicht frei schieben kann.

Vielleicht gibt es auch noch mehr Parameter? Ich überlege im Forum etwas dazu zu posten und hoffe auf eine Diskussion, die fehlende Aspekte benennt. Ich bin müde und kann trotzdem nicht schlafen. Ich wälze mich lange herum und ich denke darüber nach, ob meine Geistesaktivität wieder zu intensiv ist und ich deshalb nicht einschlafen kann. Ich dimme den „Regler“ etwas herunter und Fokussiere mich auf das Gefühl der Müdigkeit.

HYPNAGOGE GEDANKEN: 

Ich kann wahrnehmen, wie sich mein Bewusstsein spaltet. Ein Teil liegt im Bett und ein Teil ist in der Phantasie im Raum unterwegs. Ich werde nochmal kurz wacher und denke, ob das S.s Frage bezüglich Tom Campbells Technik war. Ich versuche mir zu merken mit S. zu sprechen. 

Ich glaube man muss der Phantasie einfach mehr Macht erlauben und aufhören, sie als Phantasie zu betrachten, dann könnte das klappen mit dem gespaltenen Bewusstsein im Wachzustand. Und so könnte man während der Meditation Astralreisen, wenn man daran glauben würde.

Es geht eigentlich nur um den „Regler“ für Zweifel und Glaube. Man muss das was man in der Phantasie erlebt, als genauso real betrachten wie das Wachleben. Hier könnte die „Tue so als ob Technik“ als dem NLP wieder helfen, falls das nicht sofort klappt. 

 

Vermutlich braucht man dann Sicherheitsvorkehrungen, denn man möchte ja vielleicht auch, dass eine Phantasie eine Phantasie bleiben darf. Dass wir Traum, Astral und Wach zb trennen, sind Sicherheitssysteme. Wenn wir die Grenzen zwischen den Segmenten aufheben wollen, brauchen wir neue bewusst gesetzte Grenzen, damit wir und sicher fühlen. Man kann die Grenzen vielleicht bewusst verschieben, wenn wir eine Grenze so versetzt, dass es uns gut damit geht. Wer viel Freiheit möchte, braucht auch einen Weg wie er die Freiheit integriert, da sonst Orientierungslosigkeit entsteht, die pathologisch werden kann.

Weiter im Traum: Dann befinde ich mich in einer Zwischenwelt, die ich wahrnehme aber nicht benennen kann. Vielleicht ist es eine Art kinästhetische (also fühlbare) hypnagoge Phase. Näheres zu Hypnagogen Phasen im Wiki. Dort schwindet das Denken dann. Dann folgt ein Szenenwechsel mit kurzem Blackout. Ich habe bei Tom Campbell - My Big Toe, gelesen, dass manche Menschen Blackouts haben und andere die Schwingungen wahrnehmen.

TRÜBTRAUM: In einem Trübtraum bricht mein Fahrrad an der Gabel in zwei Teile, als ich mit M. spreche. Das schockt mich etwas. (M. nimmt alles mit Humor) Ich dachte wohl es geht nie kaputt. (Das Fahrrad ist ein Traumzeichen und steht für Flexibilität. Dogmatische Flexibilität. Dieses Traumzeichen ist durch häufige Trauminterpretation entstanden und ist individuell.)

Ich gehe zum Kindergarten in demich arbeite, indem ich Cocktails von Eltern gereicht bekomme. Ich entschuldige mich für zu spät kommen und sage, ich muss noch die andere Hälfte meines Fahrrades holen. Jemand sagt zu mir, das wäre nicht so schlimm, man könnte es reparieren.

(Ich denke es geht darum, dass mir bewusst geworden ist, dass zur Flexibilität nicht nur ein Freiheitsstreben, sondern auch eine gesunde Abgrenzung gehört, weil einem sonst die Sicherheit fehlt. Diesen Einfall hatte ich gestern.)

Ich schaue in den einen Gruppenraum und merke wie wohl und sicher ich mich dort fühle, weil dort eine bestimmte Kollegin arbeitet. In meinem Bereich herrscht mehr Unsicherheit.

SZENENWECHSEL:

Ich gehe durch einen Raum, der sich wie einen langen Gang zieht. Eine Arte Scheune. Hinter einer Trennwand stehen Pflanzen auf einem Plateau. Man kann nicht richtig hineinschauen. Erst sehe ich Nutzpflanzen wei Tomaten und denke mir nichts weiter. Ich gehe ein zweites Mal durch diese Scheune. Auf dem Boden befinden sich so was wie Wolldecken, manchmal ist es auch hingeschüttetes Stroh. Es ist irgendwie im Weg und ich muss hindurch kriechen. (Ich glaube ich spüre die Bettdecke und konstruiere mir damit die Idee mit dem Stroh. Das könnten noch Eindrücke der Schlafparalyse sein, die mit in den Traum gerutscht sind.)

Ich krieche über den Boden, wie ich es oft bei Astralreisen mache, warum auch immer. Ich sehe wieder zu der mit einer Plane abgedeckten Hochebene und frage mich, warum da oben einer Pflanzen versteckt. Als ich zum dritten mal durch den Raum gehe, entdecke ich plötzlich einen Aufgang und schaue mir die Pflanzen etwas genauer an. Sie wechseln zwischen kleinen Tannenbäumen und Hanfpfanzen. Ich kann es nicht richtig erkennen. Ich erschrecke mich, weil ich auf einmal Angst bekomme, dass der Besitzer der Pflanzen mich bemerkt und falls es Hanfpflanzen sind, dass vielleicht problematisch werden könnte. Darf ich mich hier überhaupt aufhalten? Ich fühle so einen leichten Verfolgungswahn und krieche durch braune Decken und Stroh etwas hektisch zurück durch den Raum.

PRÄLUZID: Das Gekrieche kommt mir seltsam vor und erinnert mich an das Gefühl beim WILDen, deshalb mache ich einen Nasen RC. Juhu ich träume! Was nun?

Ich vertiefe meine Klarheit durch Stabilitäts- Techniken, während mir die Diskussion über Stabis im Forum einfällt. Ich denke mir, ich nutze es jetzt trotzdem erst mal, weil es Sicherheit gibt. Ich hatte ja schon lange keinen Klartraum mehr. Wenn diese Sicherheit nicht mehr nötig ist, kann ich sie ja verwerfen.

Und es klappt, das Bild wird etwas klarer und meine Klarheit wird etwas stabiler.

Ich bin plötzlich ein meiner Wohnung. Ich krieche auf dem Flur Boden. (Haha vermutlich ist der lange Gang mein Flur gewesen und die Hochebene, die Holsbank die dort steht. Die Plane meine Jacke, die dort liegt. Und von dort aus kann man an der Tür zum Büro die Pflanzen auf der Fensterbank sehen. An der Stelle frage ich mich Klartraum oder Astral? Vielleicht ist der Flur Astral und der nächste Raum Klartraum? Kann man Räume in Realitätszonen einteilen? Welchem Zweck dient das?)

KLARTRAUM:

Ich gehe vom Flur ins Büro und schaue voller erstaunen auf meine Pflanzen, die auf dem Fensterbrett stehen. (Letztens als ich geputzt hatte, hatte ich sie mal an andere Orte gestellt und mir vorgestellt, als seinen sie Lebewesen, die eher lieb gewonnenen Haustieren Tieren ähneln, als Pflanzen und ich empfand Liebe und Fürsorge für sie. Im Traum war das auch so, nur dass sie sehr prächtig, gesund und viel größer gewirkt haben, als im Wachleben. Irgendwie magisch. Ich habe vor dem Einschlafen noch daran gedacht, dass ich die Blumen gießen muss.)

Ich schaue auf eine silberne Metal Plakette, die an der Fensterbank angebracht ist und lese die Schrift, mit der Idee, dort ein Geheimnis zu finden. Ich bin also Offen was mir der gegenstand sagen will. Ich kann sie nur mühsam entziffern, weil sie andere Elemente als unsere Sprache enthält und lese schließlich heraus, dass ich irgendetwas mit Klarträumen mache oder erfinde. Ich denke daran, dass ich mal gechannelt hatte, dass Klarträume dazu da sein sollten, das Ego zu dekonstruieren und nicht um sich damit ein neues Ego aufzubauen oder daran festzuhalten.

Ich freue mich und gehe durch den Raum. Ich bin etwas hektisch, weil ich im Klarträumen immer hektisch bin, weil ich denke, der Traum ist gleich vorbei und ich möchte noch so viel ausprobieren. Da darf ich noch mehr innere Ruhe finden und mir dazu etwas überlegen. Vielleicht ein Ruheritual?

Ich hatte mit H. über Shared Dreams gesprochen. Ich versuche H. zu treffen, bin aber unsicher, wie das gehen soll. Im Raum befinden sich viele kreative Sachen. Eine Staffelei mit Farbe, die ich gar nicht besitze. (Allerdings hatte ich in diesem Raum einmal mit Acrylfarbe gemalt. Vielleicht sollte ich das nochmal in Angriff nehmen?) Es ist außerdem sehr unordentlich, was schon eher zutrifft und mir ist Unordnung immer unangenehm, wenn Besuch kommt.

Ich setze mich im Flur auf den Fußboden und male mit Farbe H. auf die Staffelei und versuche ihn so herzuzaubern. Es klappt nicht, ich beginne zu zweifeln. Ich denke, er ist bestimmt schon wach, denn es ist ja schon Vormittag. Ich versuche T. herzuholen, aber auch das klappt nicht. Er ist bestimmt auf der Arbeit. (Ich habe leider vergessen, dass ich ja gar nicht an eine feste Zeit glaube.)

Ok was könnte ich sonst anstellen? Ich merke, dass es mir schwer fällt spontan zu guten Iden zu kommen. (Ich sollte mir meine KT Ziele im Wachen nochmal abstecken und evtl mit der Baumliste einüben, damit diese im nächsten im Klartraum parat sind. Das hatte ich ja schon erfolgreich getestet. Oder es ist nur ein Glaubenssatz, dass man sich im Traum so schlecht erinnert?)

Dass ich im Traum meditieren wollte, um das Klare Licht (Traumyoga) zu finden, fiel mir nicht mehr ein. Ich konnte mich nur an den visuellen Gegenständen orientieren. Überhaupt war mein Büro total überfrachtet mit irgendwelchen Dingen und bunt farbig, freundlich, mit Farbe bemalt. Farblich gelblich, bunt Pastellton. (Real gelb/grün) Ich schaute auf einen kleinen Handspiegel, den ich vom Schreibtisch nahm. (Genau an der Stelle steht ein Glas.)

Ich überlege mein Gesicht im Spiegel zu betrachten und bin erstaunt, dass ich ganz normal aussehe. Dann frage ich mich, was ich noch im Spiegel sehen kann? Ich frage nach unbewussten Schattenanteilen. Denn das beschäftigt mich momentan. Ich habe ein bisschen Angst. Meine Gesichtszüge verschwimmen ein bisschen, aber es ist nicht gruselig, wie ich befürchtet hatte. Es entsteht eine Szene im Raum.

Meine Mutter sitzt auf dem Fußboden und faltet DinA4 Blätter Ecke auf Ecke (Perfektion). Ich frage sie, ob ich ihr helfen kann. Sie antwortet forsch, dass sie keine Hilfe braucht, ohne mich anzuschauen. (Ich lehne Hilfe aus Stolz ab). Ich helfe ihr trotzdem sie wird wütend und beginnt zu weinen und will den Platz und die Kommunikation verlassen. (Es fällt mir schwer Emotionen zu zeigen)

Ich halte sie fest und sage ihr Mama es tut mir leid. Sie verwandelt sich in meinen Freund F.

F. weint in meinem Arm. Ich halte ihn fest, falle jedoch nicht auf die Verwandlung rein. (In der Person von F. ist die Traumfigur viel weicher, weshalb ich Mitgefühl empfinde.) Ich sage Mama es tut mir leid. Er schaut weg. Ich sage Mama ich spreche nicht zu dir als Person, sondern zu dir als Seele. Es tut mir leid. 

Ich wache auf.