Ein Vorschlag: In meiner Welt
Der NLP Trainer Chris Mulzer spricht in seinen Seminaren gerne von
Möglichkeiten, durch flexibles Denken mit der Welt umzugehen. Als es
einmal um das Thema Toleranz ging, brachte er einen Einwurf eines
bekannten Linguisten zur Determiniertheit des Wortes IST:
„Alfred Korzybski hat herausgefunden, dass Du mit dem Wort IST Deine
Realitätswahrnehmung markierst, als wäre sie die tatsächliche Wahrheit.
Zwei Menschen, zwei Welten, zwei Wahrnehmungen – und jeder hält die seine für wahr. Eine gute Basis für Auseinandersetzungen.
Korzybsk schlägt deshalb vor, an Stelle des Wortes “ist” einen Ausdruck
wie “in meiner Welt” zu verwenden und damit die Relativität Deiner und
der Wahrnehmung Anderer zu markieren.
Das hat allerdings einen Nachteil: Du kannst Dich dann nicht mehr mit
Anderen streiten, weil jeder “nur” eben seine Weltsicht darstellen und
vertreten kann.
Inspiriert du ein sehr spannendes Gespräch mit meinem Freund Christian
hatte ich gerade folgende Idee. Ich glaube er hatte in seiner Welt die
selbe Idee.
Was wenn jeder wirklich in seiner Welt lebt?
Was wenn der Spruch von Chris, dass man sagen soll, in "meiner Welt",
nicht nur ein Spruch ist, der dem Anderen auf der Ebene der Toleranz
seine Welt zu gesteht, sondern wir es mal wortwörtlich nehmen? Meine
Welt im Sinne von Parallelwelten. Stellt euch das mal vor. Was wäre denn
die Folge dessen?
Frieden
Ist Das Ein Traum
Träume und Bewusstseinsentwicklung
Mittwoch, 8. September 2021
Dienstag, 7. September 2021
Sonntag, 30. Mai 2021
Dekonstruktion der Mystik & Anerkennung der inneren Mystik als Teil unserer Inneren Natur.
Ich habe mehrfach Situationen erlebt, in denen ein Teil meines Ichs gestorben ist. Eine hat sich erst vor kurzem zugetragen. Die Situationen waren recht unterschiedlich. Alle Erfahrungen sind Wachbewusst
geschehen. Bei zwei Erfahrungen war ich psychotisch.
Ego Tod mit Blackout
-(2014) Einmal ergab ich mich Gott und schlief ein. Emotional ging es aber um die
Hingabe zu sterben. Gott war da noch im Außen. Er sagte mir, das reicht mir für diesen Moment. Ich fühlte mich ihm gegenüber klein und ohnmächtig. Die Folge war, dass sich all meine Körperpanzerungen
in wenigen Tagen auflösten und ich ganz angstfrei wurde. Dann gab es auf einmal keine Probleme mehr. Ich wünschte mir dann tatsächliche Probleme, weil mein Ego es gewohnt ist, Probleme zu lösen
und ich wusste gar nicht, was ich ohne Probleme noch machen soll? Wer bin ich dann noch? Es war plötzlich als ob ob alles zu Ende war. Ja tatsächlich wünsche ich mir dann neue Probleme, damit ich die Lösungen finden konnte. Da
ich Ich kanns auch nicht fassen. Und so kehrte ich zurück in mein Ego. Im Nachhinein verstehe ich jedoch, dass ich noch das starke Bedürfnis hatte, eine eigene Identität aufzubauen, was traumabedingt lange Zeit
nicht möglich war. Aus diesem Grund, sehe ich die Rückkehr in das Ego auch nicht als Fehler, sondern als Notwendigkeit.
-(2016) Einmal wurde ich im Zustand einer spirituellen Krise (Psychose) scheinbar gewalttätig
bedroht, so dass ich um mein Leben kämpfte und mich entscheiden musste, ob ich einen geliebten Menschen töte oder selbst getötet werde. Stundenlang rang ich um eine Lösung, denn beides war unerträglich,
bis ich zusammenbrach und entschied: Ich kann nicht mehr. Ich will das nicht entscheiden. Ich will der Frieden sein. Im Zweifelsfalls töte mich. Im Zweifelfalls entscheide ich mich der Frieden zu sein. Dann habe ich mich töten lassen. Gott (im Außen) stach mit mir
einem Messer in den Rücken. Ich starb und fiel astral durchs Bett in eine nicht physischen Welt. Dann legte Gott seine Hand auf die Wunde im Rücken und ließ Liebe in mich fließen. Ich kam zurück
in meinen Körper. Liebe machte mich lebendig. Ich lebe weil ich mich liebe. Ich war in einem Zustand absoluten Friedens. Freiheit. Ich entschied völlig angstlos, ich gehe nicht mehr zur Arbeit (denn da ging es mir nicht gut). Mein Freund schliff mich daraufhin
zum Arzt, weil er überfordert mit den psychotischen Auswüchsen war und ich rutschte nach und nach wieder in mein Ego. Damals war ich 4 Monate in dem Zustand.
-(2016) Einmal musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich alles verliere was ich bin und was ich habe. Es war eine qualvolle Begegnung mit großen
Verlustängsten. So in etwa, wie wenn man an einer schweren Krankheit stirbt, obwohl man noch zu jung zum sterben ist. Am schlimmsten war es, zu spüren, dass ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ein erfülltes
Leben zu leben, denn ich habe lange Zeit meine eigene Identität nicht leben können. Es war ein Gefühl nicht fertig zu sein mit dem Leben. Schlimm war auch meinen Freund zurück lassen zu müssen. Ich
habe so eine große Liebe gefühlt für mein Leben, aber es wurde mir aus den Händen gerissen. Das war grauenhaft. Ich hatte sehr große Angst. Mein ganzer Körper hat gezittert. Ich habe mit den
Zähnen geklappert. Ich wurde trotz innerem Widerstand getötet, weil jemand im Außen sagte, das muss sein. Ich sah die ganze Situation aus einer energetisch-visuellen Perspektive. Ich hatte nur noch ein leuchtendes
goldenes Stückchen am Herzchakra. Das letzte was ich hatte, das wurde mir dann genommen. Dann starb ich in völliger Schwärze. Ich sagte ja zu der Auslöschung, weil ich keine Kraft mehr hatte mich zu wehren. Ich hatte viele Stunden dagegen angekämpft. Ich wurde Unbewusst. Aus der Schwärze heraus klang die Stimme Gottes, die sagte, dass das Licht die
Dunkelheit immer wieder erlösen wird. Das goldene Licht kam zurück und umfasste mein Wesen vollständig bis mein Körper wieder dort lag, wo ich gestorben war. Mein Bewussten war weit. Alle Chakren waren
offen. Ich war frei vor meiner Lebensangst. Nach 6 Monaten rutschte ich dann wieder ganz zurück ins Ego, bis dann die Dunkle Nacht der Seele begann.
Die Erfahrungen 2016 waren beide während einer Psychose
entstanden. Nur deshalb konnten mir diese äußeren Kräfte, so eine Angst machen. Nach diesen Erfahrungen hatte sich meine Haltung zum Ego Tod geändert. Ich habe erkannt, dass es meine eigene Agression,
meine eigene Selbstauslöschung ist, die diese Erfahrungen für mich so brutal gemacht haben. Ich habe mich selbst getötet, weil ich das für notwendig hielt. Die Heftigkeit dieser Erfahrungen hatte mich dann
zum Umdenken bewogen. Ich habe für mich entschieden, meinen spirituellen Weg geduldiger und liebevoller gestalten zu wollen.
Ego Tod ohne Blackout
- (2018) Einmal habe ich eine ganz sanfte Sterbeerfahrung gehabt, weil ich mich bewusst aus sozialen Strukturen befreit habe und die Anbindung an das Kollektiv
zu Gunsten meiner Individualität verlassen habe. Ich spürte wie mein Körper als Folge, dessen Astral wurde. Dann wusste ich: Ich bin Tod. Angst war da, aber sehr subtil. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass
der Tod auch auch ganz sanft und friedlich geschehen kann. Es war Akzeptanz da. So hatte ich jetzt sehr unterschiedliche Erfahrungen. Einmal brutal im Widerstand und einmal sanft und in Akzeptanz. Das fand ich ganz wichtig,
um mir da keinen Standpunkt zu bilden. Ich kenne Menschen die propagieren, dass der Ego Tod einfach nur loslassen bedeutet und die keinen Respekt vor einem qualvollen Strebeerfahrung haben. Ich könnte so auf Grund dieser
sehr heftigen Erfahrungen von 2016 nie reden. Somit haben mir diese Erfahrungen Demut gebracht, sehr gut aufzupassen was ich sage, wenn ich über spirituelle Erlebnisse spreche.
(2018) Einmal saß ich vor dem Fernseher. Ich hatte ein enstpanntes Mindset. Ich schaut Big Bang Theory und war plötzlich eins mit Sheldon Cooper. Wir waren das selbe. Ich schaue auf meinen Körper und erkannte, dass meine Existenz ein Film ist. 3 Tage war ich in diesem Zustand, wo ich mich selbst nur noch als eine Lichtkugel wahrgenommen habe, die auf einen Film schaut. Ich war das was nicht berührt werden konnte. Trotzdem habe ich alle Emotionen gespürt, ja sogar viel tiefer, als sonst, denn ich hatte keine Angst mehr. Dieser Erfahrung hat mir deutlich gemacht, dass es eine Unterscheidung zwischen einen dissoziativen Spirituellen Erfahrung und einer integrativen Spirituellen Erfahrung gibt. Das war meine erste wirklich integrierte Erfahrung. Ich hatte keine Angst mehr. Ich war Tod. Es gab mich nie. Es gab einen kleinen Schrecken, als ich das realisierte. Ich wusste dass alles möglichlich war. Das war die beste Gipfelerfahrung, die ich bisher hatte.
- (2021) Einmal habe ich eine
Sterbeerfahrung gehabt, bei der ich nicht gestorben, bin bei dem ich einen großen Kontrollverlust erlebt habe, indem ich mich dem Tod zwar nahe fühlte, aber nicht dieses Blackout in der Schwärze des Todes hatte,
wie in den ersten drei Erfahrungen. In dem Gefühl von Kontrollverlust, welches dem Fallen in eine Leere vom Gefühl her ähnelte, sind Selbstanteile bewusst transformiert worden.
Nachwirkungen
Alle
Erfahrungen hatte intensive Nachwirkungen. Ich habe mich für einen gewissen Zeitraum in einem neuen weiten und befreiten Bewusstseinszustand befunden. Bei den Erfahrungen mit Blackout, hat sich das Ego wieder wieder vollständig restauriert,
denn es waren nur Zustände, keine erreichten Stufen. Bei den Erfahrungen ohne Blackout (Tod), scheinen die Nachwirkungen auf eine nachhaltige Weise in die Persönlichkeit integriert worden zu sein. Jedoch auch hier,
erlebe ich immer wieder wie sich das Ego in gewissen Teilen restauriert.
Dekonstruktion und Erklärungsversuch
Ich möchte den Begriff aus dem mystischen Verständnis herausholen,
um ihn als ein rational erklärbares Phänomen betrachten zu können.
Dabei hilft mir das integrale Modell (Spiral Dynamics), weil durch das Stufenmodell ersichtlich wird, das was für den einen
Menschen mystisch erscheint, es für den Nächsten ein psychologisch erklärbarer Entwicklungsprozess sein kann. Aus einer rationalen Ebene heraus, würde ich den Ego Tod daher als einen Entwicklungssprung,
als einen Übergang zu einem neuen Selbstbild betrachten.
Der Grund, warum diese Erlebnisse so stark emotional aufgeladen sind, ist dass es sich um eine Initiation handelt. In unserem westlich geprägten
Kulturverständnis sind leider fast alle initiatorischen Rituale verloren gegangen. Die Natur (unsere emotionale Seinsebene) beinhaltet diese jedoch, weil sie ganzheitlich ist. Meine Beobachtung ist, wenn wir intensive
Entwicklungsschritte machen, werden wir möglicherweise mit Initiatorischen Erfahrungen konfrontiert, die aus uns selbst heraus geschehen, für die wir mitunter jedoch kein Konzept haben. Ich habe früher oft gedacht,
jetzt werde ich verrückt, aber heute glaube ich daran, dass all das was in solchen Moment aus uns hervor bricht, immer schon ein Teil von uns war.
Ich habe mich zb früher weder mit Religion, noch mit Schamanismus Beschäftigung, aber in energiegeladenen spirituellen Zuständen, kamen diese Anteile von mir hoch und traten ins Bewusstsein.
Zum Teil hatte ich einen inneren Konflikt, an diese Stelle, weil ich mich eher einem wissenschaftliche orientierten Weltbild nahe fühlte und plötzlich bekommt man Kontakt zu einem Inneren Schamanen. Ich glaube man
kann diese Phänomene deshalb gar nicht alleine innerhalb unseren angelernten rationalen Konzepten erklären. Im Prinzip ist es ja logisch, wenn ich alles, bin ich auch ein Schamane, selbst dann wenn ich in einer westlichen
Welt aufgewachsen bin um mit mit dem Thema nie etwas am Hut hatte. Genau das ist der Ego Tod, das du eben nichts mehr weißt, weil du keinen Standpunkt mehr ernsthaft aufrecht erhalten kannst. Wenn wir in einer Welt leben,
die wir durch unseren Versuch alles zu kontrollieren von unserer wahren Natur entfremdet erleben, dann kann es uns erschrecken, wenn uns dann die wahre nackte Natur, in uns selbst begegnen, die all unsere Verstandeskonzepte
dekonstruieren.
Ich nehme durch meinen dekonstruktiven Ansatz gerne spirituelle Konzepten, wie zb der Mystik die Macht und verwandelte mein Erlebnis durch eine neue Betrachtungsweise, dass es meiner aufgeklärten
Lebenswirklichkeit mehr entspricht. Und ja dem Ganzen wird etwas Magisches genommen, aber man erhält auch neue Sichtweisen, die uns wieder etwas geben. Für mich hat eine aufgeklärte Sichtweise mystischer Phänomene
den Vorteil, dass ein Phänomen für viele Menschen verständlich und erfahrbar wird. So wie wir als aufgeklärte Klarträumer wissen, dass wir vor der Schlafparalyse keine Angst haben müssen, weil
wir wissen, dass es ich um ein natürliches Phänomen so können wir vielleicht auch den mystischen Tod erforschen. Die emotionale Qualität der mystischen Erfahrung geht für mich trotz der rationalen
Dekonstruktion der Mystik nicht verloren, denn jedes dieser Erlebnisse war für mich höchst emotional, tief bewegen, erschütternd, bewusstseinserweiternd und hat mein ganzes Sein verändert.
Der
Unterschied von einer mystischen Erfahrung zu einer zutiefst emotionalen Erfahrung, ist für mich der Grad der Bewusstheit über das, was mir da geschehen ist. Wenn ich vom mystischen Ego Tod spreche, dann weise ich
einen Teil meines eigenen Selbst von mir, nämlich den Teil, der sich seiner Selbst bewusst ist. Wenn ich so ein Phänomen jedoch als einen psychologischen Entwicklungsprozess verstehe kann, mit höchster Anerkennung
und Respekt, ja mit Demut gegenüber dem, was mein Selbst für mein Ich völlig unkontrollierbar aus den Tiefen meines Unbewussten hervorbringt, dann geht die Mystik und die Magie, die Schönheit der göttlichen
Erfahrung überhaupt nicht verloren.
Verloren würde die Mystik, die Magie gehen, wenn wir vor lauter engstirniger kühler Rationalität, alles begradigen so dass das Wunder das wir sind, durch
ein rein konzeptuelles Denken begrenzen und aberkennen. Wir begrenzen uns, indem wir sagen, das geht nicht. Ein Mensch kann das nicht. Das ist unmöglich. Das sind alles Begrenzungen, die aus Angst vor dem eigenen Wunder
geschehen, welches du selbst bist. Ich glaube das alles möglich ist. Alles. Es gibt keine Grenzen. Für mich gibt es immer nur meine Grenze, die ich in meinem Ich erzeuge. Auch zu recht, zb weil ich mich gelegentlich
schützen muss. Aber Grenzen sind aus meiner Perspektive rein subjektive und temporäre Grenzen.
Ich dekonstruiere mystische Begriffe, und übersetze sie in eine alltagstaugliche Sprache, weil mir das
hilft, mich mittels meinem Verstand mein eigenes Selbst in der Tiefe zu verstehen. Dazu ist es aus integraler Sicht notwendig, dass die emotionale Komponente so einer Erfahrung zutiefst gewürdigt wird. Ich bin mir deshalb
nicht sicher, ob diese Zustände mit wissenschaftlichen Methoden bereits erforscht werden können, so lange die Wissenschaft keine größere Wertschätzung für die subjektiven Seiten einer Erfahrung
aufbringt. Das ist meine einzige Kritik an der Wissenschaft überhaupt und aus meiner Sicht der Grund, warum mystische Erfahrungen durchs Raster des belegbaren fallen. Es fehlt die Würdigung des Subjektiven und somit
die entsprechende Ausrichtung.
Diese Würdigung des Subjektiven kann ich meinen rationalen Beschreibungen nur deshalb hinzufügen, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse würdige. Noch nicht immer
ganz verstehe, aber ich arbeite kontinuierlich dran. Dadurch erweitert sich meine rationale Sprache um eine weitere Dimension, die Welt der Emotionen. Auch dieser Aspekt wird im Integralen Modell beschrieben, weil es sich,
da ja um einen dualistischen Weg zum Erwachen handelt. So verstehe ich die Auseinandersetzung mit meinem Trauma, immer mehr als eine sehr große Chance. Gerade durch meine Schwierigkeiten, das weltliche Leben erfolgreich
zu meistern, habe ich meine Fokus auf die emotionalen Baustellen legen müssen und so ein immer tieferes Verständnis für die subjektiven und ja zutiefst subtilen Aspekte meines Leben gefunden.
Ich
finde den Gedanken sehr spannend, welche Auswirkungen es hätte, wenn wir unsere mystischen Erfahrungen durch eine bewusste Sprache an unsere Umwelt weiter geben können. Eine Sprache, die nicht in Rätseln spricht,
eine Sprache, die den Entwicklungsprozess eines Phänomens konkret beschreibt. Was man selbst erfahren und integriert hat, kann man ja beschreiben. Ich habe beobachtet, was ich ich selbst nicht integriert habe, kann ich
nicht beschreiben. Ich weiß nicht, ob damit etwas zu bewegen ist? Ich werde das einfach mal erforschen und schauen wohin das führt.
Donnerstag, 1. April 2021
Der Schatten und die Erwartungslosigkeit
Montag, 22. März 2021
Soll ich mich impfen lassen? Über Wissenschaft und Erwachen.
Auf keinen Fall indme ich mich direkt erneut, festlege. Ich versuche möglichst offen zu bleiben. Ich lese möglichst unterschiedliche Artikel, wenn ich mich über das für und wider eines Impfstoff informieren möchte. Dabei beachte ich, welchen Ruf eine Zeitung, ein Blog, eine TV Sendung, ein Youtube Kanal hat. Ich nutze alle Medien, die mir zur Verfügung stehen und wertschätze jedes Medium für seine spezielle Stärke.
Wenn ich jemanden frage, ist mir bewusst, dass ich die Sache nicht wirklich geprüft habe und ich mich nicht darauf verlassen kann. Niemand kann immer alles kritisch prüfen. Quellen die ich verfolge könnnen einseitig oder fehlerhaft sein. In dem Fall ist mir bewusst dass ich keine Ahnung habe und pokere.
Manchmal werde ich zum Beispiel skeptisch, wenn im öffentlichen Fernsehen ein Hype um einen Impfstoff veranstaltet wird und ich das Gefühl habe, dass alle anderen differenzierten Sichtweisen auf das Thema ausgeklammert und boykottiert werden. Ich werde genauso skeptisch, wenn ich auf Menschen mit pauschalen Haltungen gegen das Impfen treffe, die jede fachliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem möglichen Impfstoff rigoros abwehren und ihren Standpunkt mit haltlosen Argumenten begründen. Ich werde also an vielen Stellen skeptisch. Ich kann alles und jeden in Frage stellen. Es gibt Menschen bei denen ich mich zurück halte, wenn ich sehe dass sie sich selbst in Frage stellen. Dann kann es sein, dass ich von meiner Kritik ablasse, denn dann brauchen sie mich nicht.
So ist die Welt, unvollständig und fehlerhaft, so wie wir alle es sind, mich eingeschlossen.
Wer die Unzulänglichkeit des Menschen nicht anerkennt, der wird Menschen mit Worten wie Lügenpresse oder Impfgegner abstrafen. Da ist eine Seite nicht besser als die andere. Weder das ZDF noch Youtube zeigt sich da weise. Die Welt hält sich in dieser Debatte den Spiegel durch die andere Seite vor. Manchmal möchte ich dazu sagen, Welt erkenne dich selbst. Du siehst dich im Spiegel. Wach auf. Ach ich bin ja all das.
Wie wäre es denn mit einem Sowohl als auch? Welches Lager ist jetzt so weise und fängt an, die andere Seite endlich mal zu hören zu und ernst zu nehmen? Wir sind alle eins.
Aber noch schlimmer war eigentlich, wie diese naturwissenschaftlichen Fächer unterrichtet wurden. Es gab ein Biologie Buch und eine Lehrerin, deren Wissen man auswendig zu lernen hatte und dann hat man einen Test geschrieben. Aus der heutigen neurophysiologischen Sicht, wissen wir dass Lernen so nicht funktioniert. Menschen lernen durch Begeisterung und nicht durch auswendig lernen und lustloses wiederkäuen.
Unser Schulsystem ist jedoch darauf ausgelegt, Menschen zu unfreien und unterwürfigen Menschen zu erziehen. Das fängt schon im Kindergarten an. Ich arbeite im Kindergarten und habe mir das lange genug angeschaut. Wir erziehen Menschen zu unfreien Wesen und verbieten ihnen kritisch zu Denken, wir verbieten ihnen zu Fühlen. Menschen denen man verbietet ihre Bedürfnisse zu fühlen, die spüren diese irgenwann nicht mehr. Sie werden taub gegenüber sich selbst.
Meine Mutter hat mich für kritische Fragen geschlagen. Ich habe in meiner Schulzeit nichts darüber gelernt, mit welchen Methoden ich meine Umwelt kritisch ihr Fragen stellen kann. Ihr denn?
Kein Pfarrer wird dich zu Gott bringen, der nicht in der Lage ist, sein Ego in Frage zi stellen. Keine Eltern sind im Stande dich zu einem liebevollen Menschen zu erziehen, die dazu nicht im Stande sind, sich selbst berührbar und verletzlich zu zeigen. Kein Lehrer kann dich Weisheit lehren, wenn er nicht weise genug ist, sich demütig in Frage stellen zu lassen. Ein Lehrer muss im Stande sein sagen zu können, ich weiß, dass ich nicht weiß. Zumindet dann wenn ein Kind eines Tages den Mumm entwickelt eine These in Frage zu stellen.
Leider glauben sie dann meist direkt dem Nächstbesten, der sich nur stark genug positioniert. Das Streben nach Wissen, ist auch immer ein Streben nach Schutz und ja nach Macht, weil wir uns doch eigendlich nur wünschen, unversehrt sein zu dürfen. Deshalb greifen wir uns immer die scheinbar Stärksten, die jedoch nicht immer weise sind. Und so rennt dann eine ganze Horder angeblich erwachter Menschen, dem nächsten Deppen hinter her.
Ich bin noch so erzogen worden, dass ich geschlagen wurde, wenn ich meine Eltern in Frage gestellt habe. Viele Menschen haben das so erfahren. Wo lernen wir denn bitte, dass wir die Welt und ja unsere Autoritäten in Frage stellen dürfen? Es gibt Menschen die wagen es nichtmal das Fernsehn in Frage zu stellen, weil das Fernsehn für sie eien Autorität ist. Und wie halten wir es mit unseren Freunden, können wir diese in Frage stellen, oder ist es dann sehr schnell aus mit der Freundschaft?
Da liebes Fernsehen, liebe Printmedien könntet ihr etwas bewegen. Seit mal systemkritisch. Es ist eurer eigene fehlendes kritische Denken, welches euch durch eure Umwelt auf die Füße fällt. Mensch erkenne dich selbst, du schaust immer in den Spiegel und siehst dich. Was du im anderen verurteilst, bist du selbst. Erkenne dich!
Ja auch die eisernen Verfechter verfehlen den Kern. Das sehe ich bei beiden Lagern der Corona Debatte.
Über den Satz bitte mal nachdenken.
Wir müssen unsere Kinder ermutigen, zu eigenen Persönlichkeiten zu wachsen, damit wir die liebevollen und geistig wachen Erwachsene erhalten, die wir uns wünschen. In dessen Welt wir leben wollen.
Beide Lager haben mit Wissenschaft (so wie ich sie verstehe), dessen Kern für mich das eigenständige kritische Bewusstsein ist, nichts zu tun, denn für mich ist das die Essenz von Wissenschaft. Und sicher darf man mich ob meiner naiven und frechen Herangehensweise an Wissenschaftlichkeit in Frage stellen. Sei dir sicher, ich werde deine Kritik, ernsthaft überdenken und ich habe gerade nur meine naiven Worte mit denen ich ganz nackt da stehe. Ich spreche aus meinem Herzen. Mein Herz beflügelt meinen Verstand, so dass er sich für Logik begeistern konnte. Eine wissenschaftliche Ausbildung hab ich nicht. Ein Grund noch mehr wertzuschätzen, was ich mir denkend erarbeitet habe, wenn man bedenkt woher ich komme.
Integal gesprochen, sollte man prä-rationale Kritik nicht mit transrationaler Kritik verwechseln. Und auch das geschieht immer wieder. Da kann man es ihnen noch so oft erklären.
Man kann nur einem Herren dienen, für manche Menschen ist das die Selbsterhaltung, für andere ist es die Wahrhaftigkeit. Manchmal muss man sich entscheiden.
Autsch. Ja das tut mir jedesmal weh.
Ich erfahre immer wieder am eigenen Leib, wie mein Trauma mich hindert ganz frei im Geist zu sein. Obwohl ich mich sehr bemühe, mein Bewusstsein kontinuiertlich zu erweitern. Aber ich habe auch Zustände der Ohnmacht erfahren. Momente erlebt, in denen ich trotz größer Anstrenung keinen Schritt voran komme. Auf Grund der eigenen erfahrenden Ohnmacht, muss ich allen Menschen deshalb vergeben, die des nicht schaffen. Sie sind nicht zu dumm, sondern einfach zu schwer verletzt, sodass sie sich bisher noch nicht weiter entwicklen konnten. Es fehlen oft die äußeren Umstände, die das ermöglichten.
Wir müssen uns auch mit unserer Offenherzigkeit und unserer Liebesfähigkeit beschäftigen, damit dieses kritische Bewusstsein, überhaupt in uns erblühen kann. Ja und das ist wieder ein Prozess der davon abhängig ist, wie stark unsere emotionalen Baustellen noch von Trauma belastet sind. Kognitive und emotional Entwicklungsprozesse gehen immer gemeinsam einher. Der Vorgang des kritischen Bewusstseins, stellt an eine hohen Anspruch an die Fähigkeit des abstrakten logischen und unlogischen Denkens dar, sowie an die Fähigkeit emotionale Anhaftungen, die auf Grund der eigene Biografie entstanden sind, zu überwinden.
Die Abwägung mittels kognitiver und emotionaler Wahrnehmung, das ist auch kritisches Bewusstsein. Sobald auch nur ein Teil der Wahnehmung fehlt, weil wir die nicht anerkennen, egal ob es um die Intelligenz des Geistes, des Herzens oder die des Körpers geht, haben wir die Offenheit des Kritischen Bewusstseins wieder verloren.
Mir geht es da genauo. Ich laufe auch immer vor mir weg und sehe mich im Auge des Nachbarn. Lach.
Am Anfang fühlt sich das an wie ein Fallen ins bodenlose Nichts. Wenn man sich daran gewöhnt hat, erst dann erkennt man die Freiheit. Erst dann ist man erwacht.