Mittwoch, 8. September 2021

 Ein Vorschlag: In meiner Welt

Der NLP Trainer Chris Mulzer spricht in seinen Seminaren gerne von Möglichkeiten, durch flexibles Denken mit der Welt umzugehen. Als es einmal um das Thema Toleranz ging, brachte er einen Einwurf eines bekannten Linguisten zur Determiniertheit des Wortes IST:

„Alfred Korzybski hat herausgefunden, dass Du mit dem Wort IST Deine Realitätswahrnehmung markierst, als wäre sie die tatsächliche Wahrheit.

Zwei Menschen, zwei Welten, zwei Wahrnehmungen – und jeder hält die seine für wahr. Eine gute Basis für Auseinandersetzungen.

Korzybsk schlägt deshalb vor, an Stelle des Wortes “ist” einen Ausdruck wie “in meiner Welt” zu verwenden und damit die Relativität Deiner und der Wahrnehmung Anderer zu markieren.

Das hat allerdings einen Nachteil: Du kannst Dich dann nicht mehr mit Anderen streiten, weil jeder “nur” eben seine Weltsicht darstellen und vertreten kann.

Inspiriert du ein sehr spannendes Gespräch mit meinem Freund Christian hatte ich gerade folgende Idee. Ich glaube er hatte in seiner Welt die selbe Idee.

Was wenn jeder wirklich in seiner Welt lebt?

Was wenn der Spruch von Chris, dass man sagen soll, in "meiner Welt", nicht nur ein Spruch ist, der dem Anderen auf der Ebene der Toleranz seine Welt zu gesteht, sondern wir es mal wortwörtlich nehmen? Meine Welt im Sinne von Parallelwelten. Stellt euch das mal vor. Was wäre denn die Folge dessen?

Frieden

Dienstag, 7. September 2021


Erwachen und Kritisches Bewusstsein
 
Bewusstsein ist ein Kreis, ohne Anfang und ohne Ende. Es ist unendlich und daher nicht in einem Punkt zu erfassen. Der Verstand sucht immer einen Anfang und ein Ende. Ein flexibler Verstand kann erkennen, dass Bewusstsein Unendlichkeit ist.
Es geht darum, ein waches Gewahrsein zu entwickeln, welches auf sich selbst schaut. Der Gedanke von einem Anfang und einem Ende, beschränkt uns und hält uns in falschen einschränkenden Glaubenssätzen.
 
Nehme wir mal den Glaubenssatz von Ursache und Wirkung oder den von Schuld. Denkt mal mit! Ohne einen Anfang und ein Ende, gibt es keine kausale Ursache. Ohne Anfang und Ende sind alle Menschen unschuldig. Was führt dann zu schädlichen Gedankengebäuden?
 
Manche spirituelle machen das Denken verantwortlich für den Verlust der höheren Ganzheit, die wir sind. Ich sage aber, Denken ist kein Problem, wenn das Denken nur flexibel und weit ist. Das Problem ist die Einseitigkeit, mit der unsere Gedanken die Welt betrachten. Das Problem ist die geistige Unflexibilität, die Anhaftung an einen Standpunkt, den wir nicht wagen in Frage zu stellen. 
 
Das Problem is ie Anhaftung an eine Meinung, die sich aus einer emotionalen Verletzung heraus gebildet hat. Und weil wir oft nicht wissen, wie wir mit unserer Verletzlichkeit umgehen können, haben wir uns einen Standpunkt gebildet. Im Prozess des Erwachens müssen wir diese festen Standpunkt alle wieder hinterfragen und begegnen daher logischerweise unserer Verletzlichkeit. Dann bietet sich die Chance aus einer erwachsenen und mitfühlenden Perspektive erneut mit dieser Verletzung umzugehen. Wenn du das schaffst, kann sich ein fester Standpunkt tatsächlich auflösen. Ganz einfach, weil du ihn nicht mehr als Schutz brauchst. Dann kannst du dich auch gedanklich öffnen. 
 
Flexibles Denken kann ein Fahrzeug zu höchster spiritueller Einsicht und Befreiung sein, weil wir uns so von der Einseitigkeit lösen. Das Fahrzeug Verstand, bringt den Bewusstseinsfokus dann in eine hohe Schwingung, wenn er frei fließne kann, die der Meditation gleicht. Der Verstand durchscheidet auf seinem Weg in dem Himmel alle Hindernisse, alle Glaubenssätze. Dies tut er, indem er alle Annahmen in Frage stellt. Hast du schonmal etwas in Frage gestellt, an das du zutiefst glaubst? 
 
Übung: Stelle Annahmen die du hast, in Frage. Damit gelangst du immer wieder in eine neue Offenheit. Frage dich auch, was das emotional mit dir macht. Begegnest du bei der Frage evtl jetzt schon Emotionen. Begegnest du Angst, Trauer, Hilflosigkeit, Wut, Enttäuschung? Hervorragend, dann hast du jetzt die Möglichkeit, dieses Gefühl mit den Mitteln eine liebevollen Erwachsenen zu versorgen. Und vielleicht schaffst du es ja, dass du einen Glaubenssatz so tatsächlich aulösen kannst und deine Welt ein bisschen weiter wird. 
 
Manchmal ist es, als ziehst du dir den Boden unter den Füßen weg. Du fühlst wie du dabei in Leerheit fällst. Manchmal stellt sich Sinnlosigkeit ein. Das ist ein Zeichen, dass du dich befreit hast. Es fühlt sich ungewohnt an, bis hin zur Verrücktheit und Desorientierung. In Wirklichkeit fängt genau da die Erfahrung von Nirwana an. 
 
Dieses wird dir gelingen, wenn dein Herz bereit ist eine mitfühlende Grundhaltung einzunehmen. Ein mitfühlende Grundhaltung die dich selbst und alle fühlenden Wesen achtet, ist eine Voraussetzung für die Fähigkeit, einschränkende Glaubenssätze aufzulösen. 
 
Das Leiden unter Verrücktheit und Desorientierung die beim Loslassen der Denkblockaden auftreten, sind vorn dir selbst auferlegte Schranken, die du dir gesetzt hast, um dich im Ego zu halten. Du hast dir den Umstand deines Erwachens selbst auferlegt. Vielleicht kannst du dich erINNERn?
 
Anfangs kann das Durchschneiden der Glaubenssätze zu Unwohlsein führen, weil man seine Orientierungspunkte verliert. Das Ego stirbt in diesen Momenten. Das Ego wehrt sich. Es sagt vielleicht, dass ist alles Unsinn und geht in Abwehr. Ja vielleicht musst du nochmal umkehren, weil du noch nicht alle Entwicklungserfahrungen beisammen hast. Dann ist die Angst so groß, dass du es lieber lässt. 
 
Wenn du die Übung praktizierst und dich etwas daran gewöhnst, siehst du jedoch, dass du einfach nur Angst vor der Freiheit hast, die du in Wirklichkeit selbst bist. Du erfährst immer mehr, dass du ohne feste Orientierung, ohne festen Standpunkt leben kannst. Es geht nichts verloren. Du wirst einfach nur umfassender. Alles alte und lieb gewonnene wird weiter darin enthalten sein. Du trennst dich vielleicht von dem was, dir nicht mehr dient. Die Angst vor Verlust ist eine Hürde, mit der du Gott, dein Ego begrenzt und dich hinderst, dich selbst zu erkennen. Sicher hast du noch einen Grund dafür, dir ein Auge zu zuhalten. Welcher könnte das sein?
 
In der Freiheit gibt es keine Orientierung mehr, außer deinen freien Willen. Daran muss man sich erst gewöhnen, vielleicht auch in vielen kleinen Schritten. Es gibt keine äußeren Autoritäten mehr. Woran orientiert man sich dann? Ja deshalb musst du eine eigene Ethik entwickeln, um an diesen Punkt der Inneren Freiheit zu gelangen. Für mich ist das Mitgefühl der Kern, der mir die Schwerkraft schenkt. 
 
Man muss einen Mittelweg finden, der zu Befreiung führt, der aber auch Mitgefühl mit dem kleinen Ego und seinen Ängsten hat. Das Ego geht beim Erwachen nicht verloren. Selbst wenn du erlebst dass dein Ego stirbt, so ist das nur eine rituelle Erfahrung, die einen Punkt markiert, an dem du erkennst, dass du so viel mehr bist. Verloren geht hier nichts. Alles bleibt enthalten, du bekommst andere Möglichkeiten dazu. 
 
Erwachen ist letzlich kein Ego Tod, sondern eine Bewusstseinserweiterung, die das Ego mit einschließt.
Das bewusste Denken kann lernen, paradoxe (widersprüchliche) Weisheiten zu integrieren. Wir brauchen dazu eine Logik 2.0, die die Vereinigung der Gegensätze vollzieht. Aber wann ist man bereit für Logik 2.0? Natürlich darf man vorher die Logik 1.0 erlernen. Wissenschaft und kritisches Denken ist eine gute Übung. Erst dann bist du bereit für Logik 2.0. Manche nennen es auch integrales denken. Statt entweder oder, denkst du dann sowohl als auch. Im Multiperspektivischen Denken, kann Denken enorm weit werden, bis es sich als Gewahrseinsraum, als freier Wille der alles enthält, als klares Licht zeigt. Dann kannst du erkennen, du bist Geist. Alles ist Geist. Alles ist in deinem Bewusstsein entstanden. 
 
Also werdet Freidenker, dann könnt ihr euch befreien. Ein Querdenker zu sein, der im Widerstand mit bestimmten Positionen ist, ist kein Freidenker. Freidenken bedeutet, alle Perspektiven anerkennen zu können und keine auszuschließen. Wenn du im Widerstand bist, dann arbeite mir deinen Emotionen. Spüre deinen Widerstand und gebe dir selbst Trost für deine Wut, Entäuschung und Ohnmacht. Sage dir, ich verstehe dich: Wenn ich das erlebt hätte, wie du wäre ich auch wütend. Dann halte dich im Arm und gebe dir Verständnis und Mitgefühl. Mit deiner unversorgten Wut erzeugst du immer wieder die selbe leidvolle Realität. Deshalb musst du lernen, mit deinen Emotionen zu arbeiten und diese liebevoll zu vorsorgen. Nur so kannst du frei werden. Realität folgt den Gedanken.
 
Denkt auf eine Weise, die Weite, Mitgefühl und viele Perspektiven zulässt. Werdet Flexibel. Dann werdet ihr selbst immer mehr zu dieser Weite. Erdet euch, in eurem verletzlichen Herzen, sonst werdet ihr gefühllos und kalt euch selbst und anderen Wesen gegenüber. Ich sehe viele, die erst ihr Herz erziehen müssen, um Empathie und Mitgefühl für alle Wesen zu lernen. Erst dann sind sie bereit für den Verlust ihrer einschränkenden Glaubenssätze. Das ist gut so. Herz und Verstand arbeiten immer Hand ist Hand, sind sie doch zwei Seiten des selben einen Selbst.

Sonntag, 30. Mai 2021

Dekonstruktion der Mystik & Anerkennung der inneren Mystik als Teil unserer Inneren Natur.

Ich habe mehrfach Situationen erlebt, in denen ein Teil meines Ichs gestorben ist. Eine hat sich erst vor kurzem zugetragen. Die Situationen waren recht unterschiedlich. Alle Erfahrungen sind Wachbewusst geschehen. Bei zwei Erfahrungen war ich psychotisch.

Ego Tod mit Blackout

-(2014) Einmal ergab ich mich Gott und schlief ein. Emotional ging es aber um die Hingabe zu sterben. Gott war da noch im Außen. Er sagte mir, das reicht mir für diesen Moment. Ich fühlte mich ihm gegenüber klein und ohnmächtig. Die Folge war, dass sich all meine Körperpanzerungen in wenigen Tagen auflösten und ich ganz angstfrei wurde. Dann gab es auf einmal keine Probleme mehr. Ich wünschte mir dann tatsächliche Probleme, weil mein Ego es gewohnt ist, Probleme zu lösen und ich wusste gar nicht, was ich ohne Probleme noch machen soll? Wer bin ich dann noch? Es war plötzlich als ob ob alles zu Ende war. Ja tatsächlich wünsche ich mir dann neue Probleme, damit ich die Lösungen finden konnte. Da ich Ich kanns auch nicht fassen. Und so kehrte ich zurück in mein Ego. Im Nachhinein verstehe ich jedoch, dass ich noch das starke Bedürfnis hatte, eine eigene Identität aufzubauen, was traumabedingt lange Zeit nicht möglich war. Aus diesem Grund, sehe ich die Rückkehr in das Ego auch nicht als Fehler, sondern als Notwendigkeit.

-(2016) Einmal wurde ich im Zustand einer spirituellen Krise (Psychose) scheinbar gewalttätig bedroht, so dass ich um mein Leben kämpfte und mich entscheiden musste, ob ich einen geliebten Menschen töte oder selbst getötet werde. Stundenlang rang ich um eine Lösung, denn beides war unerträglich, bis ich zusammenbrach und entschied: Ich kann nicht mehr. Ich will das nicht entscheiden. Ich will der Frieden sein. Im Zweifelsfalls töte mich. Im Zweifelfalls entscheide ich mich der Frieden zu sein. Dann habe ich mich töten lassen. Gott (im Außen) stach mit mir einem Messer in den Rücken. Ich starb und fiel astral durchs Bett in eine nicht physischen Welt. Dann legte Gott seine Hand auf die Wunde im Rücken und ließ Liebe in mich fließen. Ich kam zurück in meinen Körper. Liebe machte mich lebendig. Ich lebe weil ich mich liebe. Ich war in einem Zustand absoluten Friedens. Freiheit. Ich entschied völlig angstlos, ich gehe nicht mehr zur Arbeit (denn da ging es mir nicht gut). Mein Freund schliff mich daraufhin zum Arzt, weil er überfordert mit den psychotischen Auswüchsen war und ich rutschte nach und nach wieder in mein Ego. Damals war ich 4 Monate in dem Zustand.

-(2016) Einmal musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich alles verliere was ich bin und was ich habe. Es war eine qualvolle Begegnung mit großen Verlustängsten. So in etwa, wie wenn man an einer schweren Krankheit stirbt, obwohl man noch zu jung zum sterben ist. Am schlimmsten war es, zu spüren, dass ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ein erfülltes Leben zu leben, denn ich habe lange Zeit meine eigene Identität nicht leben können. Es war ein Gefühl nicht fertig zu sein mit dem Leben. Schlimm war auch meinen Freund zurück lassen zu müssen. Ich habe so eine große Liebe gefühlt für mein Leben, aber es wurde mir aus den Händen gerissen. Das war grauenhaft. Ich hatte sehr große Angst. Mein ganzer Körper hat gezittert. Ich habe mit den Zähnen geklappert. Ich wurde trotz innerem Widerstand getötet, weil jemand im Außen sagte, das muss sein. Ich sah die ganze Situation aus einer energetisch-visuellen Perspektive. Ich hatte nur noch ein leuchtendes goldenes Stückchen am Herzchakra. Das letzte was ich hatte, das wurde mir dann genommen. Dann starb ich in völliger Schwärze. Ich sagte ja zu der Auslöschung, weil ich keine Kraft mehr hatte mich zu wehren. Ich hatte viele Stunden dagegen angekämpft. Ich wurde Unbewusst. Aus der Schwärze heraus klang die Stimme Gottes, die sagte, dass das Licht die Dunkelheit immer wieder erlösen wird. Das goldene Licht kam zurück und umfasste mein Wesen vollständig bis mein Körper wieder dort lag, wo ich gestorben war. Mein Bewussten war weit. Alle Chakren waren offen. Ich war frei vor meiner Lebensangst. Nach 6 Monaten rutschte ich dann wieder ganz zurück ins Ego, bis dann die Dunkle Nacht der Seele begann.

Die Erfahrungen 2016 waren beide während einer Psychose entstanden. Nur deshalb konnten mir diese äußeren Kräfte, so eine Angst machen. Nach diesen Erfahrungen hatte sich meine Haltung zum Ego Tod geändert. Ich habe erkannt, dass es meine eigene Agression, meine eigene Selbstauslöschung ist, die diese Erfahrungen für mich so brutal gemacht haben. Ich habe mich selbst getötet, weil ich das für notwendig hielt. Die Heftigkeit dieser Erfahrungen hatte mich dann zum Umdenken bewogen. Ich habe für mich entschieden, meinen spirituellen Weg geduldiger und liebevoller gestalten zu wollen.

Ego Tod ohne Blackout

- (2018) Einmal habe ich eine ganz sanfte Sterbeerfahrung gehabt, weil ich mich bewusst aus sozialen Strukturen befreit habe und die Anbindung an das Kollektiv zu Gunsten meiner Individualität verlassen habe. Ich spürte wie mein Körper als Folge, dessen Astral wurde. Dann wusste ich: Ich bin Tod. Angst war da, aber sehr subtil. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Tod auch auch ganz sanft und friedlich geschehen kann. Es war Akzeptanz da. So hatte ich jetzt sehr unterschiedliche Erfahrungen. Einmal brutal im Widerstand und einmal sanft und in Akzeptanz. Das fand ich ganz wichtig, um mir da keinen Standpunkt zu bilden. Ich kenne Menschen die propagieren, dass der Ego Tod einfach nur loslassen bedeutet und die keinen Respekt vor einem qualvollen Strebeerfahrung haben. Ich könnte so auf Grund dieser sehr heftigen Erfahrungen von 2016 nie reden. Somit haben mir diese Erfahrungen Demut gebracht, sehr gut aufzupassen was ich sage, wenn ich über spirituelle Erlebnisse spreche. 

(2018) Einmal saß ich vor dem Fernseher. Ich hatte ein enstpanntes Mindset. Ich schaut Big Bang Theory und war plötzlich eins mit Sheldon Cooper. Wir waren das selbe. Ich schaue auf meinen Körper und erkannte, dass meine Existenz ein Film ist. 3 Tage war ich in diesem Zustand, wo ich mich selbst nur noch als eine Lichtkugel wahrgenommen habe, die auf einen Film schaut. Ich war das was nicht berührt werden konnte. Trotzdem habe ich alle Emotionen gespürt, ja sogar viel tiefer, als sonst, denn ich hatte keine Angst mehr. Dieser Erfahrung hat mir deutlich gemacht, dass es eine Unterscheidung zwischen einen dissoziativen Spirituellen Erfahrung und einer integrativen Spirituellen Erfahrung gibt. Das war meine erste wirklich integrierte Erfahrung. Ich hatte keine Angst mehr. Ich war Tod. Es gab mich nie. Es gab einen kleinen Schrecken, als ich das realisierte. Ich wusste dass alles möglichlich war. Das war die beste Gipfelerfahrung, die ich bisher hatte.

- (2021) Einmal habe ich eine Sterbeerfahrung gehabt, bei der ich nicht gestorben, bin bei dem ich einen großen Kontrollverlust erlebt habe, indem ich mich dem Tod zwar nahe fühlte, aber nicht dieses Blackout in der Schwärze des Todes hatte, wie in den ersten drei Erfahrungen. In dem Gefühl von Kontrollverlust, welches dem Fallen in eine Leere vom Gefühl her ähnelte, sind Selbstanteile bewusst transformiert worden.

Nachwirkungen

Alle Erfahrungen hatte intensive Nachwirkungen. Ich habe mich für einen gewissen Zeitraum in einem neuen weiten und befreiten Bewusstseinszustand befunden. Bei den Erfahrungen mit Blackout, hat sich das Ego wieder wieder vollständig restauriert, denn es waren nur Zustände, keine erreichten Stufen. Bei den Erfahrungen ohne Blackout (Tod), scheinen die Nachwirkungen auf eine nachhaltige Weise in die Persönlichkeit integriert worden zu sein. Jedoch auch hier, erlebe ich immer wieder wie sich das Ego in gewissen Teilen restauriert.

Dekonstruktion und Erklärungsversuch

Ich möchte den Begriff aus dem mystischen Verständnis herausholen, um ihn als ein rational erklärbares Phänomen betrachten zu können.

Dabei hilft mir das integrale Modell (Spiral Dynamics), weil durch das Stufenmodell ersichtlich wird, das was für den einen Menschen mystisch erscheint, es für den Nächsten ein psychologisch erklärbarer Entwicklungsprozess sein kann. Aus einer rationalen Ebene heraus, würde ich den Ego Tod daher als einen Entwicklungssprung, als einen Übergang zu einem neuen Selbstbild betrachten.

Der Grund, warum diese Erlebnisse so stark emotional aufgeladen sind, ist dass es sich um eine Initiation handelt. In unserem westlich geprägten Kulturverständnis sind leider fast alle initiatorischen Rituale verloren gegangen. Die Natur (unsere emotionale Seinsebene) beinhaltet diese jedoch, weil sie ganzheitlich ist. Meine Beobachtung ist, wenn wir intensive Entwicklungsschritte machen, werden wir möglicherweise mit Initiatorischen Erfahrungen konfrontiert, die aus uns selbst heraus geschehen, für die wir mitunter jedoch kein Konzept haben. Ich habe früher oft gedacht, jetzt werde ich verrückt, aber heute glaube ich daran, dass all das was in solchen Moment aus uns hervor bricht, immer schon ein Teil von uns war.

Ich habe mich zb früher weder mit Religion, noch mit Schamanismus Beschäftigung, aber in energiegeladenen spirituellen Zuständen, kamen diese Anteile von mir hoch und traten ins Bewusstsein. Zum Teil hatte ich einen inneren Konflikt, an diese Stelle, weil ich mich eher einem wissenschaftliche orientierten Weltbild nahe fühlte und plötzlich bekommt man Kontakt zu einem Inneren Schamanen. Ich glaube man kann diese Phänomene deshalb gar nicht alleine innerhalb unseren angelernten rationalen Konzepten erklären. Im Prinzip ist es ja logisch, wenn ich alles, bin ich auch ein Schamane, selbst dann wenn ich in einer westlichen Welt aufgewachsen bin um mit mit dem Thema nie etwas am Hut hatte. Genau das ist der Ego Tod, das du eben nichts mehr weißt, weil du keinen Standpunkt mehr ernsthaft aufrecht erhalten kannst. Wenn wir in einer Welt leben, die wir durch unseren Versuch alles zu kontrollieren von unserer wahren Natur entfremdet erleben, dann kann es uns erschrecken, wenn uns dann die wahre nackte Natur, in uns selbst begegnen, die all unsere Verstandeskonzepte dekonstruieren.

Ich nehme durch meinen dekonstruktiven Ansatz gerne spirituelle Konzepten, wie zb der Mystik die Macht und verwandelte mein Erlebnis durch eine neue Betrachtungsweise, dass es meiner aufgeklärten Lebenswirklichkeit mehr entspricht. Und ja dem Ganzen wird etwas Magisches genommen, aber man erhält auch neue Sichtweisen, die uns wieder etwas geben. Für mich hat eine aufgeklärte Sichtweise mystischer Phänomene den Vorteil, dass ein Phänomen für viele Menschen verständlich und erfahrbar wird. So wie wir als aufgeklärte Klarträumer wissen, dass wir vor der Schlafparalyse keine Angst haben müssen, weil wir wissen, dass es ich um ein natürliches Phänomen so können wir vielleicht auch den mystischen Tod erforschen. Die emotionale Qualität der mystischen Erfahrung geht für mich trotz der rationalen Dekonstruktion der Mystik nicht verloren, denn jedes dieser Erlebnisse war für mich höchst emotional, tief bewegen, erschütternd, bewusstseinserweiternd und hat mein ganzes Sein verändert.

Der Unterschied von einer mystischen Erfahrung zu einer zutiefst emotionalen Erfahrung, ist für mich der Grad der Bewusstheit über das, was mir da geschehen ist. Wenn ich vom mystischen Ego Tod spreche, dann weise ich einen Teil meines eigenen Selbst von mir, nämlich den Teil, der sich seiner Selbst bewusst ist. Wenn ich so ein Phänomen jedoch als einen psychologischen Entwicklungsprozess verstehe kann, mit höchster Anerkennung und Respekt, ja mit Demut gegenüber dem, was mein Selbst für mein Ich völlig unkontrollierbar aus den Tiefen meines Unbewussten hervorbringt, dann geht die Mystik und die Magie, die Schönheit der göttlichen Erfahrung überhaupt nicht verloren.

Verloren würde die Mystik, die Magie gehen, wenn wir vor lauter engstirniger kühler Rationalität, alles begradigen so dass das Wunder das wir sind, durch ein rein konzeptuelles Denken begrenzen und aberkennen. Wir begrenzen uns, indem wir sagen, das geht nicht. Ein Mensch kann das nicht. Das ist unmöglich. Das sind alles Begrenzungen, die aus Angst vor dem eigenen Wunder geschehen, welches du selbst bist. Ich glaube das alles möglich ist. Alles. Es gibt keine Grenzen. Für mich gibt es immer nur meine Grenze, die ich in meinem Ich erzeuge. Auch zu recht, zb weil ich mich gelegentlich schützen muss. Aber Grenzen sind aus meiner Perspektive rein subjektive und temporäre Grenzen.

Ich dekonstruiere mystische Begriffe, und übersetze sie in eine alltagstaugliche Sprache, weil mir das hilft, mich mittels meinem Verstand mein eigenes Selbst in der Tiefe zu verstehen. Dazu ist es aus integraler Sicht notwendig, dass die emotionale Komponente so einer Erfahrung zutiefst gewürdigt wird. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob diese Zustände mit wissenschaftlichen Methoden bereits erforscht werden können, so lange die Wissenschaft keine größere Wertschätzung für die subjektiven Seiten einer Erfahrung aufbringt. Das ist meine einzige Kritik an der Wissenschaft überhaupt und aus meiner Sicht der Grund, warum mystische Erfahrungen durchs Raster des belegbaren fallen. Es fehlt die Würdigung des Subjektiven und somit die entsprechende Ausrichtung.

Diese Würdigung des Subjektiven kann ich meinen rationalen Beschreibungen nur deshalb hinzufügen, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse würdige. Noch nicht immer ganz verstehe, aber ich arbeite kontinuierlich dran. Dadurch erweitert sich meine rationale Sprache um eine weitere Dimension, die Welt der Emotionen. Auch dieser Aspekt wird im Integralen Modell beschrieben, weil es sich, da ja um einen dualistischen Weg zum Erwachen handelt. So verstehe ich die Auseinandersetzung mit meinem Trauma, immer mehr als eine sehr große Chance. Gerade durch meine Schwierigkeiten, das weltliche Leben erfolgreich zu meistern, habe ich meine Fokus auf die emotionalen Baustellen legen müssen und so ein immer tieferes Verständnis für die subjektiven und ja zutiefst subtilen Aspekte meines Leben gefunden.

Ich finde den Gedanken sehr spannend, welche Auswirkungen es hätte, wenn wir unsere mystischen Erfahrungen durch eine bewusste Sprache an unsere Umwelt weiter geben können. Eine Sprache, die nicht in Rätseln spricht, eine Sprache, die den Entwicklungsprozess eines Phänomens konkret beschreibt. Was man selbst erfahren und integriert hat, kann man ja beschreiben. Ich habe beobachtet, was ich ich selbst nicht integriert habe, kann ich nicht beschreiben. Ich weiß nicht, ob damit etwas zu bewegen ist? Ich werde das einfach mal erforschen und schauen wohin das führt.

 

Donnerstag, 1. April 2021

Der Schatten und die Erwartungslosigkeit


 
Der Schatten und die Erwartungslosigkeit

Heute Nacht habe ich von einem Bild geträumt. Ich sah eine Energie Schicht um mich herum, die die Erwartungslosigkeit ausdrückt. Ich sah, wie viele meiner Projekte misslingen, scheitern und sabotiert werden, weil mir dieser Raum der Erwartungslosigkeit immer versperrt war, als wäre diese Option ausblendet gewesen. Ich verstand, dass Dinge nur dann gelingen können, wenn sie diesen freien Raum haben, indem sich etwas frei entfalten kann.

Dennoch nehme ich meine Erwartungen, ich nehme auch nochmal ein paar andere Worte: Sehnsüchte, Begierden, Bedürfnisse, meinem Egoismus nicht mehr als etwas Negatives wahr.

Bedürfnisse sind für mich ein authentischer Ausdruck meines freien Ichs, meines freien höheren Selbst. Um so mehr Bedürfnisse durch äußere Unterdrückung (zb durch Erziehung) oder selbst auferlegte Askese zurück gedrängt werden, um so mehr drängen sie sich unbewusst an anderer Stelle hervor und führen zu Gewalt, weil sie nicht bewusst abgebremst werden können, so lange sie unbewusst sind. Ich spreche auch von der subtile Gewalt, die die häufig gar nicht erfasst wird.

Ich ahne, ich bin in einem früheren Leben (falls es das gibt) ein Buddhist gewesen. Ich erINNERe mich an so ein Leben. Ich trug eine gelbe Mütze, hatte viele Bücher, kam aus Nepal und hatte mir eine sehr strenge Askese auferlegt. 

Obwohl ich mich mit diesen Erinnerungen beschäftige, die auf frühere Leben hindeuten, stelle ich die Existenz früherer Leben auch kritisch in Frage. Gleichzeitig nutze ich diese Erinnerungen mit vollster Hingabe, weil ich dann fast immer eine sinngebende und heilsame Integration meiner Selbst-Anteile finde. So wie ich mit Dämonen verhandel und doch weiß, dass es Projektionen meines Selbst sind. Ich finde ja man kann beides: Etwas annehmen und es gleichzeitig es in Frage stellen. So erreiche ich die umfangreichste Perspektive, ganz frei von einem Standpunkt, der mein Bewusstseinsfeld wieder verengt. Ich weis nichts. Also kann alles sein.

Falls ich also in einem früheren Leben Buddhist war, erklärt mir das meine ganze Lebenserfahrung. Gerade bei Buddhisten fällt mir auf, dass diese häufig dazu neigen, ihre Bedürfnisse mit großer asketischer Begeisterung zurückzustellen. Was da auf den ersten Blick so selbstlos aussehen mag, erfuhr ich auf den zweiten und dritten Blick meist als Hochmut und religiös motivierte Gewalt, die dann manchmal im Stillen versteckt liegt und nicht entdeckt wird. Denn meist war ich es, auf den herabgeschaut wurde. Aber das offene Herz kann alles fühlen.

Natürlich ist das nicht nur bei den Buddhisten so. Ich finde das genauso häufig bei Menschen die dem Advaita Vendanta anhängen und behaupten, es würde ihr ich nicht geben. Da möchte ich manchmal sagen, habt ihr euch schon mal mit dem Begriff der Dissoziation beschäftigt? Generell bei Spirituellen, die mir unzählige Male gesagt haben, ich solle doch bitte still sein, erhielt ich Widerspruch gegen meine vielen Gedanken und mein authentisches Ego. Ich erhielt Widerstand gegen mein Herz das wusste, weil spirituelle Menschen meist gar nicht so erwartungslos sind, wie sich sich darstellen. Ich neige dazu Menschen immer so eine Rolle spielen zu müssen. Ich war oft das, was sie in sich selbst abgelehnt haben.

Dabei haben die Buddhisten doch einen ganz tollen Lehrer, der vorgelebt hat, was nötig ist, wenn man nach einem asketischen Leben machen muss. Chögyam Trungpa, der den Begriff des Spiritueller Materialismus geprägt hat. Leider verkennen viele seine große Selbstlosigkeit, als Untugend. Tantrische Meister leben diese Untugend jedoch bewusst. Carlos Castaneda nannte das kontrollierte Torheit. Früher habe ich gedacht Torheit hätte mit Manipulation zu tun, dann habe ich verstanden, aber nein, es ist ein Ausdruck von Selbstliebe.

Wer aber noch im Bodhisattwa Gelübde verstrickt ist, das ist möglich ohne Buddhist zu sein, wie ich damals auch, lehnt solche umfassend lebende Meister die Licht und Schatten vereint haben oft ab, weil er seinen Vorstellungen hinterherrennt. Dann gibt es da die unzähligen heiligen Gurus, die genau das verkörpern. Aber echte Heiligkeit ist etwas jenseits von Heiligkeit. Manche von uns sind genau deshalb mit ihrer Ursprungs-Religion schwer zusammen gestoßen, um das zu erkennen. Mir geht es da auch so. Ich wurde katholisch erzogen und musste diese Religion ablehnen, weil mir mein Herz sagte, dass das nicht wahr sein kann. Viele Christen würden Jesus nicht erkennen, wenn er vor ihnen stehen würde.

Die Buddisten verkennen ja oft sogar Buddha selbst, der gesagt haben soll: Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat. Glaube nichts, weil alle es glauben. Glaube nichts, weil es geschrieben steht. Glaube nichts, weil es als heilig gilt. Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt. Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast. Aber auch das hat nicht geholfen.

Ich möchte hier gar keinen Kriegszug gegen Buddhisten oder Christen führen, ich möchte an Hand ihres Beispiels nur etwas aufzeigen, welches ich wichtig finde zu verstehen, für all jene die es verstehen müssen. Dieses Prinzip findet sich in allen Religionen und mystischen Ideologien, genauso wie unter Wissenschaftlern, denn es ist ein menschliches Prinzip sich in Formen zu verlieren und diese neigung ist auch in mir. Ich nenne die Buddhisten gerne als Beispiel, weil sie die friedlichsten unter Religionen dieser Erde für mich sind. Jedem Licht liegt jedoch immer ein Schatten zu Grunde.
Darüber möchte ich sprechen.

Oft bin ich auch selbst ins schleudern geraten, weil spirituelle Menschen meinten, mir sagen zu müssen, ich solle meine Bedürfnisse oder meine Intuition, die ich oft durch umfassende Wortgebilde zum Ausdruck bringe, zurückstellen. Am besten soll ich doch auch still und zurückhaltend sein wie sie? Sie dachten, sie sagen mir etwas weises, aber ich habe meist gefühlt, dass das nicht wahr ist. Dennoch schauten sie auf mich herab. Früher habe ich mich manchmal in den selben Ideologien der Gutheit verloren. Manchmal war ich sehr verunsichert. Ich hatte dann zum Glück einen Freund, der anders war und gesagt hat: Steffi du musst noch mehr verstehen. Da hat mein Herz erkannt, dass das bedingungslose Annahme war, statt spirituelles Ego.

Es brauchte dann aber noch eine ganze Weile, bis ich das, was mein Freund mir sagte und mein Herz intuitiv wusste, mit meinem Ego Verstand begreifen konnte. Es geschah an dem Tag, an dem ich erkannte, jetzt habe ich endlich meine Selbstliebe und die Stimme gefunden, die mich vertritt. Ich fand eine Würdigung für all meine vielen Worte, für meine Bedürftigkeit und meinen Egoismus, den ich als Entwicklungspädagogin als die normale kindliche Phase des Egozentrismus erkennen konnte. Ich fand eine Würdigung dafür warum ich in keine Schublade passe und manchmal vielen Menschen unbequem in Frage stellen muss, die mir begegnen. Ich bin oft das was sie in sich selbst ablehnen.

Ich glaube, chronischer Egoismus entsteht, wenn ein Mensch seine ganz natürliche egozentrische Entwicklungsphase, nicht leben konnte. Deshalb glaube ich, dass unbewusster Egoismus durch bewusst gelebten Egoismus geheilt wird. Das geht nur, wenn wir unsere spirituellen Egos sanft über Board werfen und unsere Verletzlichkeit und der daraus entstehenden Bosheit ins Gesicht schauen.

Sehr oft wird jedoch versucht, das authentische ICH durch spirituelles Bypassing, aber auch durch eine übersteigerte humanistische Ethik, zu unterdrücken. Darauf folgt, dass wir uns selbst, oft auch andere, durch unsere eigenen Ideologien unterdrücken. Durch den eigenen Hochmut über diese Leistung, die oft der Stärkung des Selbstwertgefühls gilt, wird dieses meist verkannt. Der Hochmut ist in Wirklichkeit, nur eine Abwehr des Falls in den Schattens und in die Ohnmacht.

Wer sein spirituelles Ego loslässt, fällt zurück auf seine Bedürftigkeit, auf seine Minderwertigkeitsgefühle, auf seine Ohnmacht, auf das kleine Würstchen eines weltlichen und unperfekt erscheinenden Egos, welches wir nie haben wollten. In Wirklichkeit jedoch, sind wir erst perfekt, wenn wir auch das Unperfekte in uns annehmen können.

Wie kann ich das ALL-EINE sein, wenn ich diese Gefühle, diese Selbst-Anteile nicht auch in mein liebendes Herz einschließe?
Erwartungslosigkeit, kann daher nur erfahren werden, wenn wir völlig ohne Erwartungen sind, ob ein Menschen erwartungslos ist oder nicht. Seitdem ich das begreife, macht vieles was mir in meinem Leben an Leid geschehen ist für mich Sinn, denn ich erkannte, ich wurde so oft bekämpft und sabotiert, weil ich zu viele Erwartungen an mich selbst gestellt hatte und spiegelte mich damit im Außen.

Das erklärt, mir auch warum ich mit Menschen die in großer Selbstlosigkeit spirituellen und höchst ethischen Lehren und sei es GFK unkritisch folgen, keine Übereinstimmung diesbezüglich finde. Sie glauben oft, dass es darum geht, die eigene Persönlichkeit zurück zu stellen. Sie glauben das wäre ein Ausdruck von Achtsamkeit, Weisheit und Mitgefühl. Meistens ist es ein Ausruck von Stolz. Stolz als Kompensation fehlender Selbstannahme. Ich glaube, Achtsamkeit und Stille sind nur dann ein Ausdruck von Weisheit, wenn sie echt sind und aus einer authentischen und intrinsischen Motivation, von Selbst entsteht.

Ich glaube, dieser Moment wo das erfahrbar wird, den finden wir von selbst, wenn wir Erwartungslos pendeln, zb zwischen dem eigenen (ethischen oder spirituellen) Selbstanspruch und unseren authentischen und lebendigen Bedürfnissen, denn daraus ergibt sich Freiheit. Aleister Crowley hatte mal gesagt: Tu was du willst, sei das ganze Gesetz! Leider waren viele Leute mit der großen Freiheit, die dieser Spruch enthielt, etwas überfordert und verstanden diesen Satz als Einladung sich womöglich unbewusst Rücksichtslos zu verhalten. Manchmal sind solche Sätze schwierig, weil sie zu viel Spielraum für Interpretationen lassen. Mir war der Satz sehr dienlich, weil er meinem hohen ethischen Selbstanspruch etwas entgegen setzte. Manchmal sind es gerade die Spielräume, die uns animieren nach eigenen Antworten zu finden.

Interessant fand ich das der Psychologe C.G. Jung im selben Jahr (1875) wie Crowley geboren wurde und endlos viele klare Worte gefunden hatte, um ein und das Selbe zu erklären, was bei Crowley nur kryptisch verschlüsselt zu finden ist. Natürlich gab es in der Vergangenheit ernsthafte Gründe Mystik zu verschlüsseln. So hat das verschlüsseln, in manchen Kulten wie zb in der Alchemie eine lange Tradition, weil Mystiker früher für den Ausdruck ihrer mystischen Gotteserfahrung ermordet wurden. Die Liste der Ermordeten die sich für Freiheit, für freies Denken, für Selbstbestimmung eingesetzt haben, ist endlos.

Mein Lehrer erklärte mir mal, das sei, außerdem so, weil der Mensch so die Möglichkeit hat sich in kryptischen Werken oder auch in unkonkreter Poesie selbst zu erkennen, wenn er selbst dazu bereit ist. Aber dann gibt es eben auch die, die kryptisch oder still sind, weil das ihr spirituelles Ego stützt. Diese Spielraum lässt oft viel Raum für Gewalt im Namen aller Religionen. Ich habe unter den Missdeutungen in meiner Ursprungsreligion gelitten, deshalb mag ich klare Worte.

Ich bin da von einem ganz anderen Schlag, denn ich habe sehr lange schwerst gelitten, weil ich ohne Wissen war. Deshalb habe ich größtes Mitgefühl mit den Menschen, die Antworten und Befreiung suchen und deshalb entscheide ich mich bewusst anders. Ich liebe es, Dinge mit einfachen Worten unmissverständlich ausdrücken zu können, für die andere nur kryptische Mystik oder spirituelle Stille haben. So findet eben jeder Mensch seinen ganz eigene Ausdruck seines Ichs.

Und wäre die Wissenschaft damals schon weiter gewesen, so würden Buddha, Jesus, Jung oder Crowley von Entwicklungsstraumata und inneren Kinder sprechen. Jesus hat das ja versucht, mit seinen Metaphern über das Kind, aber ohne bildgebende Verfahren, die seine Worte untermauern, wird ihm vielleicht niemand glauben? Manchmal macht mich das traurig, dass immer alles belegt sein muss, und das das Gefühl und dessen ehrlicher Ausdruck für den aufgeklärten Menschen, oft so gar nichts zählt. Nichtmal dann, wenn es zu Leid führt. Ob spiritueller Missbrauch oder Szientismus, es ist einerlei, denn es geht immer von Menschen aus, die sich hinter einer Ideologie verstecken. 

Vielleicht ist es in ein paar Jahrzehnten soweit, dass das was einst so mystisch erschien, in der Mitte unserer Gesellschaft ankommt, weil wir unsere innerer Kind, unsere liebendes Herz endlich wahrnehmen und würdigen. Wenn das mal soweit sein wird, dann könnte es tatsächlich ein großes kollektives Erwachen geben. Aber ich kann als traumatisierter Mensch nur sagen, heutzutage ist es immer noch schwer, Verständnis für dieses innere Kind zu erhalten und mit Trauma überhaupt auch nur gesehen zu werden. Mal sehen, was die Zeit hervorbringen wird.

Wenn ich in einem früheren Leben Buddhist war, dann erklärt mir das, warum ich dieses Entwicklungstrauma in diesem Leben hervorbringen musste und in einer Familie inkarniert bin, in der ich große Strenge und Missbrauch erfuhr, gegen die ich mich mit meiner Ideologie der grenzenloses Freiheit mein halbes Leben lang abgrenzen musste. Denn das Trauma welches ich dadurch erfuhr, hat meine Bedürfnisse so stark verdrängt, dass sie unter höchsten Druck (de-pression) standen und dann völlig angestaut physisch, psychisch und emotional hervorbrachen, damit ich sie nicht mehr verleugnen konnte, was ich bin. Welche ein Glück! Welch eine Gnade!

Das sage ich keineswegs aus einer spirituellen Selbstverleugnung heraus, denn jeder der mich kennt, weiß wie ich mein ganzes Leben gegeben habe, um das unterdrückte Innere und außere Kind (ich bin Erzieherin) zu beschützen und wie sehr ich diese Gewalt, die mir geschehen ist und die ich heute noch sehe, GLEICHZEITIG! anprangere und zu lösen versuche. Ich schütze mich nicht durch bypassing. Ich lebe mehr ein sowohl als auch. Aber vielleicht war ich auch kein Buddhist, weil es kein anderes Leben gibt, als dieses und es war alles Zufall. Hahaha. Wow! Das wäre ja wie ein Wunder.

Gleichheit erkenne ich den Hochmut des spirituellen Bypassings an und würdige ihn hiermit, als Selbstschutz. Immer wenn ich dem verfalle, schütze ich mich, vor einer Begegnung mit mir selbst, die ich noch nicht ertragen kann. Nicht immer habe ich die Kraft dazu mich in meiner Dunkelheit und meiner Verletztheit zu begegnen.

Ich glaube als Bodhisattwa lernt man viel über Mitgefühl, sowie man als Asket viel über Selbstbeherrschung lernt. Das sind ja alles ganz wichtige Tugenden, die ich hiermit alle würdigen möchte, die letztlich alle notwendig sind, um das Puzzle unseres Selbst eines Tages zusammen setzen. Dazu braucht man alle Teile. 

Ich behaupte mal frech, ob man die in einem Leben finden kann, hängt vom Mem (Mem = Bewusstseinsstufe in Spiral Dynamics) ab.

Wer einst große Selbstlosigkeit gelebt hat, braucht dann zum Ausgleich die Annahme des Schattens, sowie die Annahme und das erlernen von Liebe und Fürsorge für die eigenen Bedürftigkeit. Auf Selbstlosigkeit muss Selbstliebe folgen.

Nicht jedes Leben, ist überhaupt so zwischen Extremen zerrissen, wie das meinige. Meine Therapeutin sagt immer, Extreme seien eine Folge von Trauma. Wenn wir Trauma erlebt haben, fehlt uns häufig die Erfahrung Spielräume zu sehen. Deshalb schnellen wir von einem Extrem ins andere, weil unser Nervensystem keine stabile Kontinuität (er)kennt. Ich versuche da schon seit einiger Zeit einen mittleren Weg zu finden, der von dem Buddha gesprochen hat. Ich glaube aber das der mittlere Weg, nicht ohne die Extreme zu finden ist, denn wie soll man denn wissen wo die Mitte ist, wenn man die Extreme nicht selbst erfahren und ausgelotet hat? Was wenn es das alles braucht, um das Puzzle zusammen zu setzten?

Jesus sagte: Ich und der Vater sind eins. Mein Ich ist keineswegs immer nett und heilig! Denn dann wäre ich nicht Vollständig.

Meine Navigation durch mein Leben war meist durch mein Herz bestimmt. Auch wenn ich manchmal sehr verkopft wirken mag, weil ich mich so umfassend ausdrücken muss, war es im Zweifelsfall immer die Herzensstimme, der ich letztlich gefolgt bin. Der Verstand versucht nur, einen Ausdruck für das zu finden, was ich immer schon gefühlt und im Inneren gewusst habe, weil ich das (Höhere Selbst) immer schon war.

Diesen Ausdruck zu finden, für das was ich immer schon bin, ist ein Prozess für mich, meine tägliche spirituelle Praxis, die mir sehr viel Freude bereitet, weil ich dabei ICH selbst sein kann.

Aber manchmal brauchte ich auch Inspiration durch andere Menschen, denn das gibt mir Halt, ganz besonders dann, wenn die Innere Stimme mal wieder verschüttet war. Es gibt viele Erklärungsmodelle mit denen Menschen die Selbsterkenntnis erlangen und zum Ausdruck bringen können. Im Idealfall wächst daraus die unendliche Perspektive, die alle Konzepte in einer einzigen Essenz vereinen kann und nicht am eigenen Weg festhält.

Mein Weg ist zu einem großen Teil von Tiefenpsychologie bestimmt, weil ich so die Puzzleteile meines Selbst zusammensetzten kann und ich so eine Sprache finde, um auszudrücken, wozu andere Menschen manchmal nur Stille haben. Namasté.

Zitat von C.G.Jung: "Man wird nicht dadurch erleuchtet, daß man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern durch Bewusstmachung der Dunkelheit"

Heute fand ich ein besonders schönes Bild, von Tim Sklenitzka, der mir dankenswerter Weise erlaubt hat, sein Bild zu verwenden, indem ich die Erleuchtung direkt erkannt habe als ich sie auf seinem Bild sah. Er nannte es: „Waldspaziergang. Eines der Tore zur Anderswelt“.

Daher möchte ich dieses Bild nutzen, um meinen Text zu verschönern, statt eines spirituell leuchtenden Bildes zu benutzen, weil ich zum Ausdruck bringen möchte, dass das authentische Gefühl der wahre Kern unseres Selbst ist. Aber oft lassen wir uns von verführerischen Formen und weltlichem Wissen ablenken. 
Das geht mir auch manchmal so.

Discussion, Fragen und Austausch wie immer gerne unter meinem Beitrag auf Facebook.


Montag, 22. März 2021

Soll ich mich impfen lassen? Über Wissenschaft und Erwachen.



Soll ich mich impfen lassen oder nicht und bin ich schon ein Systemgegner, wenn ich mir diese Frage stelle?

Kürzlich habe ich mich wieder mit jemandem über Impfungen unterhalten. Ich bin gegen das meiste geimpft. Masern, Mums, Röteln, Polio, Tetanus, FSME (wegen dem Urlaub in Bayern), Hepatistis (wegen dem Job). Windpocken hatte ich noch selbst bekommen, zu einer Zeit wo man Kinder zu Windpockenpartys eingeladen hatte, damit man die Krankheit nicht als Erwachsener bekommt. Gegen Influenza habe ich mich nur einmal impfen lassen und war trotzdem den ganzen Winter lang krank, sodass ich den Nutzen dessen selbst noch nicht spüren konnte. Oft war ich zur Impf Saison schon längst wieder erkältet, sodass dann auch ich irgendwie nie dazu kam.

Das Impfen an sich, halte ich jedoch ganz grundsätzlich für eine sinnvolle Sache. Die Entwicklung von wirksamen Impfstoffen, sowie die Entwicklung des Antibiotika, ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir viele Seuchen überlebt haben oder gar nicht erst damit im Kontakt kamen. Ich würdige die Medizin für diese Errungenschaften Leid zu lindern, ebenso für die Entwicklung von Medikamenten, die Symptome lindern und Menschen unaushaltbare Schmerzen nehmen können. Aber deshalb muss ich mich ja nicht unkritisch auf eine Seite stellen. Denn ich halte auch sehr viele von alternativen Heilungsmethoden, die heute noch keine Anerkennung genießen dürfen. Ich habe erlebt, wie die Schulmedizin mir in vielen Fällen nicht hilfreich war und nur mein selbsterfoschender und oft alternativer Weg, mir Linderung und Heilung gebracht hat. So kam ich dazu immer mehr individuell zu entscheiden, was ICH brauche.

Ich muss sagen, ich bin skeptisch, wenn ein Impfstoff in kürzester Zeit entwickelt wird und ich das Gefühl habe, die Welt drängt so sehr auf die Wirkung dieses Impfstoffes, dass es kaum noch Spielräume für kritische Fragen gibt. Das hinterlässt in mir ein mulmiges und ungutes Gefühl und deshalb macht mich diese Herangehensweise, die sich alleinig auf die Bekämpfung von Symptomen ausrichtet, sehr skeptisch.

Wie gehe ich mit meinem Skeptizismus um?

Auf keinen Fall indme ich mich direkt erneut, festlege. Ich versuche möglichst offen zu bleiben. Ich lese möglichst unterschiedliche Artikel, wenn ich mich über das für und wider eines Impfstoff informieren möchte. Dabei beachte ich, welchen Ruf eine Zeitung, ein Blog, eine TV Sendung, ein Youtube Kanal hat. Ich nutze alle Medien, die mir zur Verfügung stehen und wertschätze jedes Medium für seine spezielle Stärke. 


Ich achte darauf, wie differenziert ein Bericht ist, wer ihn verfasst und was ich über den Autor und dessen Gesinnung rausfinden kann. Manchmal jedoch ist mir die ganze Recherche auch zu viel. Dann frage ich auch Menschen, denen ich auf Grund ihrer Kompetenzen vertraue. Zum Beispiel meinen Freund, der sehr viel Fachkompetenz beim Thema Naturwissenschaften hat, weil das seine Berufung ist. Meien liegt wo anders und das respektiere ich.

Wenn ich jemanden frage, ist mir bewusst, dass ich die Sache nicht wirklich geprüft habe und ich mich nicht darauf verlassen kann. Niemand kann immer alles kritisch prüfen. Quellen die ich verfolge könnnen einseitig oder fehlerhaft sein. In dem Fall ist mir bewusst dass ich keine Ahnung habe und pokere. 


Höre, lese oder spüre ich, dass bestimmte Aspekte der Auseinandersetzung, in einem Artikel, in einer TV Sendung, keinen Raum finden, werde ich skeptisch. Es ist als habe ich eine siebten Sinn dafür, der es erspüren kann, wenn etwas fehlt. Ich spüre das mit meinem Herzen.

Manchmal werde ich zum Beispiel skeptisch, wenn im öffentlichen Fernsehen ein Hype um einen Impfstoff veranstaltet wird und ich das Gefühl habe, dass alle anderen differenzierten Sichtweisen auf das Thema ausgeklammert und boykottiert werden.
Ich werde genauso skeptisch, wenn ich auf Menschen mit pauschalen Haltungen gegen das Impfen treffe, die jede fachliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem möglichen Impfstoff rigoros abwehren und ihren Standpunkt mit haltlosen Argumenten begründen. Ich werde also an vielen Stellen skeptisch. Ich kann alles und jeden in Frage stellen. Es gibt Menschen bei denen ich mich zurück halte, wenn ich sehe dass sie sich selbst in Frage stellen. Dann kann es sein, dass ich von meiner Kritik ablasse, denn dann brauchen sie mich nicht.

Ganz ehrlich, ich habe noch nicht einen Bericht, eine Sendung, einen Artikel gelesen, der sich ganzheitlich mit der Thematik beschäftigt, wie wir als Gesellschaft mit Corona umgehen können. Das ist auch gar nicht möglich, weil egal wie gut ein Journalist arbeitet, er immer noch ein Mensch ist, der auf Grund seiner Menschlichkeit beschränkt ist und auf Grund seiner eigene Meinung manchen Aspekten immer mehr Raum geben wird, als anderen.

So ist die Welt, unvollständig und fehlerhaft, so wie wir alle es sind, mich eingeschlossen.

Wer die Unzulänglichkeit des Menschen nicht anerkennt, der wird Menschen mit Worten wie Lügenpresse oder Impfgegner abstrafen. Da ist eine Seite nicht besser als die andere. Weder das ZDF noch Youtube zeigt sich da weise. Die Welt hält sich in dieser Debatte den Spiegel durch die andere Seite vor. Manchmal möchte ich dazu sagen, Welt erkenne dich selbst. Du siehst dich im Spiegel. Wach auf. Ach ich bin ja all das.


Menschen, die das Impfen als die einzige Heilslösung propagieren, die uns zur Verfügung steht, geben für mich eine genauso unvollständige Sichtweise ab, wie die Menschen, die nur noch über alternative Heilmethoden sprechen, weil sie sich einen generellen Wandel des Systems wünschen. Diese haben vielleicht erkannt, das Impfungen Symptome nur verschieben können. Wer das einmal erkannt hat, der kann eben nicht zurück zur alleinigen Bekämpfung von Symptomen. Das nennt man Nachhaltigkeit. Wer einmal erkannt hat, dass Atomkraftwerke, keine Nachhaltige Lösung darstellen, der kann das nicht mehr für gut heissen. In der Sache der Medizin ist das genauso. Wer erkannt hat, dass Pillen alleine, keine Lösung sind, der kann nicht zurück.

Aber das heißt ja nicht, dass wir die Errungenschaften der Medizin ablehnen müssen. Wir müssen aber umfassendere und nachhaltigere Lösungen finden. Der Bedarf nach mehr Nachhaltigkeit breitet sich in allen Bereichen der Gesellschaft aus.

Im Grunde wünschen sich viele Menschen, die sich für alternative Lebensweisen einsetzten eine Wahlmöglichkeit. In unserem auf Leistung bezogenen System, gibt es aber in vielerlei Hinsicht eben keine Wahlmöglichkeit. Systemgegner treten auf, wenn das System in ein Ungleichgewicht rutscht und sind somit Teil des Systems.

Wir sind die, die euch sagen, dass wir so nicht weiter leben können und und wollen. Wir sprechen euch aus dem Herzen, weil ihr eurer Herz nicht hört. Bleibt doch mal stehen, und spürt euch. 

Vielleicht bemerkst du, dass ich mich sowohl mit der Wissenschaft als auch mit den Systemgegnern solidarisiere und identifiziere. Ich stehe auf keiner Seite, und auf allen Seiten. Gleichzeitig. Huch darf man das? Wo gibts den sowas? :happy:

Wie wäre es denn mit einem Sowohl als auch? Welches Lager ist jetzt so weise und fängt an, die andere Seite endlich mal zu hören zu und ernst zu nehmen?
Wir sind alle eins.

Mir fehlt, dass das System in dem wir leben, sich die Frage stellt, wie der Ausbruch der Pandemie mit unserer Lebensweise in Verbindung steht. Wir verleugnen und verdrängen unsere eigene Natur, bis sie eines Tages nicht mehr anders kann als zurück zu schlagen. Ich wünsche mir, dass die Welt auch mal dahin schaut und nicht nur, um einen Impfstoff kreist, um wieder so weiter zu machen. Ich möchte nämlich gar nicht so weiter leben, wie bisher. Ich möchte, dass die Welt einmal anhält und unsere Lebensweise, ganz grundsätzlich in Frage stellt. Ich bin ein großer Freud des Lockdowns, weil ich seine Chancen sehe. Ich möchte, dass die Welt die Möglichkeit, die sich uns gerade bietet, nämlich anzuhalten würdigt und sich konstruktiv der Innenschau zuwendet.

Unser auf Leistung und Wirtschaftlichkeit ausgerichtetes System, hat andere Bedürfnisse und die Werte der Menschlichkeit sehr stark zurückgedrängt. Eine Pflanze oder ein Tier, das wir nicht artgerecht halten, wird auch krank. Wir Menschen leben nicht mehr artgerecht. Viele Systemkritiker wollen mit ihrem Protest eigentlich darauf hinaus, dass sie sich mehr Menschlichkeit, mehr Nachhaltigkeit und mehr artgerechte Lebensqualität wünschen, aber auf Grund ihrer fehlenden Wissenschaftlichkeit verzetteln sie sich in Abstruse Argumentationsketten. In Wirklichkeit sprechen sie von ihren Bedürfnissen, die nicht erfüllt sind.

Wir Menschen haben leider nicht gelernt, über unsere Bedürfnisse zu sprechen, denn das System hat es uns verboten. Viele von uns sind sehr hart in eine Anpassung gezwungen worden. Das war teilweise so hart, dass viele von uns Nichtmal eine Sprache für die eigenen Bedürfnisse entwickeln konnten. Deshalb wettern Menschen pauschal gegen Impfungen, meinen aber den Leistungsanspruch der Gesellschaft, sie meinen die Unterdrückung durch den Stärkeren, dem sie sich nicht entziehen können und dem sie nicht mehr gerecht werden.

Ich habe kein gutes Gefühl, wenn der Mensch sich alleine auf die Impfung als Lösung für ein viel umfassenderes Problem ausrichtet. Ich wünsche mir, dass der Mensch seine Sichtweise nicht nur auf Symptome beschränkt, sondern (wieder) lernt, das Ganze zu sehen und ein Gefühl dafür entwickelt, warum sich Menschen ausgeschlossen fühlen. Systemgegner wird man, wenn man das gefühl hat, nicht dazu zu gehören. Schaut doch mal hin, ob ihr sie mit eurem Leistungsanspruch nicht vielleicht ausgeschlossen habt. Vielleicht habt ihr sie auch ausgeschlossen, als ihr ihnen nicht die selbe Bildung zuteil haben lasst, wie euch selbst?

Warum lehnt ein Teil der Menschen, die Wissenschaft als Grundlage der Meinungsbildung ab?

Wenn ich an meine Schulbildung denke, muss ich leider feststellen, dass ich, da nie etwas über wissenschaftliches Arbeiten gelernt habe. Ich bin 1980 geboren. Ich war auf einer städtische Realschule. Ich habe Biologie, Physik und Chemie teilweise nur ein Jahr lang gehabt. Mehr Wissenschaft konnte ich mir nicht leisten. Meine Leidenschaft Psycholgie, die war in meiner Schule leider gar nicht vertreten.

Aber noch schlimmer war eigentlich, wie diese naturwissenschaftlichen Fächer unterrichtet wurden. Es gab ein Biologie Buch und eine Lehrerin, deren Wissen man auswendig zu lernen hatte und dann hat man einen Test geschrieben. Aus der heutigen neurophysiologischen Sicht, wissen wir dass Lernen so nicht funktioniert. Menschen lernen durch Begeisterung und nicht durch auswendig lernen und lustloses wiederkäuen.

Unser Schulsystem ist jedoch darauf ausgelegt, Menschen zu unfreien und unterwürfigen Menschen zu erziehen. Das fängt schon im Kindergarten an. Ich arbeite im Kindergarten und habe mir das lange genug angeschaut. Wir erziehen Menschen zu unfreien Wesen und verbieten ihnen kritisch zu Denken, wir verbieten ihnen zu Fühlen. Menschen denen man verbietet ihre Bedürfnisse zu fühlen, die spüren diese irgenwann nicht mehr.
Sie werden taub gegenüber sich selbst.

1994 hatte ich eine Religionslehrer an der Realschule, der mir gute Striche fürs Vorlesen aus dem Buch gegeben hatte und böse Striche für kritische Frage. Daraus hat er dann die Note abgeleitet. Meine Freundin hatte ine 2, weil sie sich angepasst hat. Ich konnte das nicht, ich musste kritische Fragen stellen, weil mich das in meinem Herzen berührt. Ich habe eine 3 bekommen.

Meine Mutter hat mich für kritische Fragen geschlagen. Ich habe in meiner Schulzeit nichts darüber gelernt, mit welchen Methoden ich meine Umwelt kritisch ihr Fragen stellen kann. Ihr denn?


Wieviele von euch durften ungestraft die Eltern, den Pfarrer und den Lehrer in Frage stellen?

Kein Pfarrer wird dich zu Gott bringen, der nicht in der Lage ist, sein Ego in Frage zi stellen. Keine Eltern sind im Stande dich zu einem liebevollen Menschen zu erziehen, die dazu nicht im Stande sind, sich selbst berührbar und verletzlich zu zeigen. Kein Lehrer kann dich Weisheit lehren, wenn er nicht weise genug ist, sich demütig in Frage stellen zu lassen. Ein Lehrer muss im Stande sein sagen zu können, ich weiß, dass ich nicht weiß.
Zumindet dann wenn ein Kind eines Tages den Mumm entwickelt eine These in Frage zu stellen.

Aus diesem Grund fühlen sich vielen Menschen oft gar nicht als Teil der Wissenschaft. Wer wie ich dann auch noch aus einer bildungsfernen Familie stammt, der hatte oft nur die Wahl zu glauben, was ihm erzählt wird. Aus dieser Bevormundung wachen zur Zeit eben viele Menschen auf. Wir merken das weil wir das Internet haben und denken, jetzt sind alle verrückt geworden. Was jedoch passiert, sie wachen aus der Bevormundung auf.

Leider glauben sie dann meist direkt dem Nächstbesten, der sich nur stark genug positioniert. Das Streben nach Wissen, ist auch immer ein Streben nach Schutz und ja nach Macht, weil wir uns doch eigendlich nur wünschen, unversehrt sein zu dürfen. Deshalb greifen wir uns immer die scheinbar Stärksten, die jedoch nicht immer weise sind. Und so rennt dann eine ganze Horder angeblich erwachter Menschen, dem nächsten Deppen hinter her. 

Kritisches Denken muss man fördern, damit ein Erwachsener diese Fähigkeit beherrscht. Es gibt privilegierte Menschen, die das Glück hatten an einer Uni lernen zu dürfen, wie Wissenschaft funktioniert und die sich deshalb eingeladen fühlen, daran teilzunehmen. Diesem Anspruch kann ich nicht immer gerecht werden, denn ich war diesbezüglich nicht privilegiert. Ein Teil der Menschen hat sich nie eingeladen gefühlt. Bitte denkt mal daran, wenn ihr auf Menschen herabschaut, die euren Anspruch an kritischem Denken nicht genügen.

Ich hatte großes Glück, dass ich das ich einen Lehrer fand, der mir bei gebracht hatte, mich immer wieder in Frage zu stellen. Einen Teil meines kritischen Denkens und Fühlens, hatte ich aber auch schon in mir, es kommt aus meinem Herzen, aus meiner Intuition und aus meiner Wut und war schon immer ein Teil von mir. Ich durfte als Kind nicht nein sagen, deshalb fragte ich warum? Das Warum war der einzige Widerstand den ich mir leisten durfte. Das Warum konnte ich mir leise in meinem Kopf stellen. Ich konnte mir den Zugang zu meinem Herzen bewahren und so konnte meine Herz immer zu mir sprechen, auch wenn ich es viele Jahre lang nur ganz leise gehört habe. 

Aus den oben genannten Gründen kommt es häufig zu Stande, dass Menschen gar nicht verstehen, dass DIE Wissenschaft keine festgeschrieben Autorität ist, sondern ein fortlaufender und nie endender Prozess. Was wir mit wissenschaftlichen Methoden belegen können, kann immer nur ein temporärer Abdruck der derzeitigen Realität sein, den wir immer wieder von neuem, in Frage stellen dürfen und sollten. Deshalb kann eben auch alles möglich sein, weil wir nichts ausschließen können. Vielleicht stehen unsere Methoden zur Wahrheitsfindung ja auf wackeligen Beinen? Kannst du alles in Frage stellen oder hast du Tabus, die du nicht zu berühen wagst? Dann solltest du da als erstes forschen. Warum tust du das nicht? Weil du dir deine eigene Grundlage nehmen müsstest, auf die du dich stützt.

Wie sollen das junge Menschen lernen, wenn sie ihre Lehrerin nicht in Frage stellen dürfen? Woher sollen denn die Erwachsenen kommen, die kritisch denken können? Sie können nur entstehen mit den Lehrern die bereit sind sich in Frage stellen zu lassen.

Ich bin noch so erzogen worden, dass ich geschlagen wurde, wenn ich meine Eltern in Frage gestellt habe. Viele Menschen haben das so erfahren. Wo lernen wir denn bitte, dass wir die Welt und ja unsere Autoritäten in Frage stellen dürfen? Es gibt Menschen die wagen es nichtmal das Fernsehn in Frage zu stellen, weil das Fernsehn für sie eien Autorität ist.
Und wie halten wir es mit unseren Freunden, können wir diese in Frage stellen, oder ist es dann sehr schnell aus mit der Freundschaft?

Solange Erziehung und Beziehung nicht auf gegenseitiger Wertschätzung und auf Augenhöhe basiert, wird es immer ein Machtgefälle geben, welches uns in unsere Fähigkeit kritisch zu Denken behindert. Wenn wir kritisches Denken und Fühlen lernen wollen, dann brauchen wir Eltern, Freunde und Lehrer, die wir Frage stellen dürfen und die uns durch ihr Beispiel lehren, uns selbst in Frage stellen zu lassen.

Liebes System höre bitte auf schlecht über Menschen zu sprechen, die sich im wissenschaftlichen Denken nicht wieder finden können, denn du hast sie womöglich nie dazu eingeladen, ein Teil dieser wissenschaftlichen Welt zu sein. Wenn Menschen kritisch prüfen, ob sie sich impfen lassen mögen oder nicht, weil sie vielleicht gute Gründe haben, die dagegen sprechen, dann erkenne an, das ein Mensch der in der Lage ist, selbstständig zu Denken sich diese kritisch Frage stellen muss.

Liebes öffentliche Fernsehen anstatt Feindbilder zu erschaffen, ihr nennt sie Impfgegener, sprecht doch lieber mal über das desaströse Bildungssystem und Erziehungsystem, welches die Menschen in unserem Land zu Gegnern der Wissenschaft gemacht haben. An unserem Bildungssystem sollten wir wirklich mal etwas ändern. Es wird höchste Zeit. Um meine These zu untermauen, könnt ihr viele Hinweise in der Wissenschaft finden. Aber an der Stelle würdigt ihr die Wissenschaft ja nicht. Seht ihr da den Fehler?

Da liebes Fernsehen, liebe Printmedien könntet ihr etwas bewegen. Seit mal systemkritisch. Es ist eurer eigene fehlendes kritische Denken, welches euch durch eure Umwelt auf die Füße fällt. Mensch erkenne dich selbst, du schaust immer in den Spiegel und siehst dich. Was du im anderen verurteilst, bist du selbst. Erkenne dich!


Um diese Essenz des kritischen Bewusstseins herum wurden viele Methoden gebaut, die den Prozess begleiten sollen, weil es dem Menschen auf Grund seiner Anhaftungen und Beschränkungen meist sehr schwer fällt, den hohen Anspruch an die objektive Wissenschaftlichkeit zu genügen. Es ist gut, dass es diese Methoden gibt und wir alle sollten uns grundlegend mit diesen beschäftigen, damit wir überhaupt wissen worüber wir reden und urteilen. 

Ich glaube auch dass wir die Kernessenz, das kritische Bewusstsein entwickeln können, ohne dass wir eine explizite Ahnung von wissenschaftlichen Methoden haben müssen. Nichts desto Trotz, müssen wir unsere Umwelt dafür kritisch prüfen, und uns jedem Moment in Frage stellen lassen.

Budda sagte: Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat. Glaube nichts, weil es alle glauben. Glaube nichts, weil es geschrieben steht. Glaube nichts, weil es als heilig gilt. Glaube nichts, weil es ein anderer glaubt. Glaube nur das, was du selbst als wahr erkannt hast. Und das stelle ich auch noch in Frage. 

Für mich beschreibt Buddha in diesem Zitat den Weg des Wissenschaftlers und der Weg des spirituellen Suchers in seiner Essenz. Ich treffe mich in der Essenz mit Menschen die diesen Weg gehen, über den Weg kann ich meist nicht sprechen, weil mein Weg anders ist. Egal welchen Weg wir gehen mögen, es geht letztlich nur um das Erreichen der Essenz. Der Weg wie wir dort hin finden mögen, wird dann gleichgültig.

Wir können auch ganz intuitiv und im Zuge unserer Persönlichkeitsentwicklung, diese Kernessenz des kritischen Denken und Fühlens ausbilden, wenn wir dazu ermuntert werden, der Welt offen zu begegnen. 
Dazu brauchen wir Eltern, Erzieher und Lehrer, Pfarrer (Spirituelle Lehrer), die sich in Frage stellen lassen. Wir brauchen Politiker, die mit im Zeitalter des Humanismus auf Augenhöhe mit uns in Dialog treten. Vielleicht brauchen wir auch ein Update für unser derzeitiges Demokratieverständnis.

Wenn wir das alles nicht haben, dann sind wir vielleicht aufgefordert uns diesen Anspruch durch uns selbst zu kreieren. Wie ich beobachte, fangen immer mehr Menschen damit an. Diejenigen die an alten Vorstellungen festhalten, dürfen sich vielleicht erst noch an die Veränderungen gewöhnen. Wir sind mitten in einem Wertewandel.

Menschen die sich auf Wissenschaft berufen, als sei diese eine unumstoßbare Autorität oder sie bekämpfen, anstatt im offen Dialog bleiben zu können, verfehlen aus meiner Sicht der Kern, der Wissenschaft ausmacht. Mein Versuch mich wissenschaftlich zu bilden, hat mir das immer wieder bestätigt. Ein wissenschaftliches Mindset zu haben, bedeutet unvoreingenommen zu sein.

Ja auch die eisernen Verfechter verfehlen den Kern. Das sehe ich bei beiden Lagern der Corona Debatte.


Das liegt daran, dass für diese Menschen die Autorität des Wissens, noch außerhalb ihres eigenen Selbst liegt.

Über den Satz bitte mal nachdenken. 


Deshalb brauchen sie die Projektion, auf die äußere Wissens Autorität und können indem Moment nicht offen sein. Diesem Menschen fehlt in seinem Entwicklungsprozess, die Möglichkeit eine eigene Meinung auszubilden, denn erst aus einem stabilen Ich entwickelt der Mensch nach und nach die Fähigkeit, differenziert zu Denken. Lest Piaget, lest Kohlberg. Schaut euch an wie der Mensch lernt kritisch zu Denken. Wir müssen davon ausgehen, dass viele Menschen noch im Begriff sind zu lernen. Verabscheidet euch von dem Gedanken, dass Erwachsene Menschen erwachsen sind. Betrachtet sie wie Kinder. Das hilft.

Vielen Menschen wurde schon in der Kindheit die eigene Meinung verboten. So hängen diese Menschen auch im Erwachsenenalter in ihrer Entwicklung fest, weil sie sich erst mal bis zu einem gewissen Grad individuieren müssen, um überhaupt fähig zu sein, differenziert über die eigenen emotionale Betroffenheit hinweg urteilen zu können.

Wir müssen unsere Kinder ermutigen, zu eigenen Persönlichkeiten zu wachsen, damit wir die liebevollen und geistig wachen Erwachsene erhalten, die wir uns wünschen. In dessen Welt wir leben wollen.


Menschen die Wissenschaft nicht verstanden haben, teilen sich in Wissenschaftsgläubige und Wissenschaftsgegner. Die beiden Lager, die sich im Bezug auf die Frage, impfen oder nicht gebildet haben, sind ein Ausdruck von Unwissenschaftlichkeit und zwar in beiden Lagern.

Beide Lager haben mit Wissenschaft (so wie ich sie verstehe), dessen Kern für mich das eigenständige kritische Bewusstsein ist, nichts zu tun, denn für mich ist das die Essenz von Wissenschaft. Und sicher darf man mich ob meiner naiven und frechen Herangehensweise an Wissenschaftlichkeit in Frage stellen. Sei dir sicher, ich werde deine Kritik, ernsthaft überdenken und ich habe gerade nur meine naiven Worte mit denen ich ganz nackt da stehe. Ich spreche aus meinem Herzen. Mein Herz beflügelt meinen Verstand, so dass er sich für Logik begeistern konnte. Eine wissenschaftliche Ausbildung hab ich nicht. Ein Grund noch mehr wertzuschätzen, was ich mir denkend erarbeitet habe, wenn man bedenkt woher ich komme.


Wenn der Mensch gelernt hat, selbstständige zu Denken und oft vergessen wir, das selbstständige Fühlen, dann braucht er diesen starken Fokus auf die Autorität im Außen nicht mehr. Den braucht man solange man es nicht selbst kann. Solange man lernt. 

Ein Mensch der Fähig ist zum kristischen Bewusstsein, wird die Wissenschaft als Institution respektieren und versteht sie zu nutzen, ohne jedoch sich von ihr abhängig zu machen, weil er ihre Ergebnisse und Methoden genauso gut in Frage stellen kann und darf. Deshalb sollte man Wissenschaftskritik nicht mit Wissenschaftsgegnerschaft verwechseln.

Integal gesprochen, sollte man prä-rationale Kritik nicht mit transrationaler Kritik verwechseln. Und auch das geschieht immer wieder.
Da kann man es ihnen noch so oft erklären. :wall:

Das eigene Selbst (oder die eigen Fähigkeit kritische Fragen stellen zu können) steht am Ende der Persönlichkeitsentwicklung über allen äußeren Autoritäten. Der Psychologe C.G. Jung nannte diesen Entwicklungsprozess Individuation.

Wissenschaft ist ein unaufhörlicher Prozess. Diese Freiheit selbstständig kritisch denken und fühlen zu können, führt dazu, dass man sich auf keine Seite stellt. Weder auf die Seite der Impfgegner, noch auf die Seite der Impfbeführworter.

Natürlich gehört es dazu, sich jederzeit auch selbst in Frage zu stellen und sich von andere Menschen in Frage stellen zu lassen, auch wenn das bedeutet, dass eigene Standpunkte die eine emotionale Bedeutung für mich haben, zu Gunsten einer höheren Wahrheitsfindung überdacht ja und losgelassen werden müssen. 
Manchmal ist es als ziehe ich mir selbst den Boden unter den Füßen weg.

Man kann nur einem Herren dienen, für manche Menschen ist das die Selbsterhaltung, für andere ist es die Wahrhaftigkeit. Manchmal muss man sich entscheiden.

Autsch. Ja das tut mir jedesmal weh.

Ich kann das immer nur aushalten, indem ich auch gleichzeitig mein Trauma aufarbeite, welches meinen emotionalen und geistigen Spielraum eingeschränkt hatte. Dabei muss ich sehr liebevoll und geduldig mit mir sein. Dadurch verstehe ich, dass keineswegs jeder Mensch fähig ist ein voll ausgebildetes kritisches Bewussteins zu entwickeln.

Ich erfahre immer wieder am eigenen Leib, wie mein Trauma mich hindert ganz frei im Geist zu sein. Obwohl ich mich sehr bemühe, mein Bewusstsein kontinuiertlich zu erweitern. Aber ich habe auch Zustände der Ohnmacht erfahren. Momente erlebt, in denen ich trotz größer Anstrenung keinen Schritt voran komme. Auf Grund der eigenen erfahrenden Ohnmacht, muss ich allen Menschen deshalb vergeben, die des nicht schaffen. Sie sind nicht zu dumm, sondern einfach zu schwer verletzt, sodass sie sich bisher noch nicht weiter entwicklen konnten.
Es fehlen oft die äußeren Umstände, die das ermöglichten.

Wir müssen an dieser Stelle, also auch über Erziehungsmethoden und Traumafolgen sprechen, die vielen Menschen noch gar nicht bewusst sind. Wir können das kritische Bewusstsein, nicht alleine über eine bessere kognitive Beschulung hervorbringen. Das sieht man ja bei den Vulkaniern. Kleiner Scherz am Rande. :happy:

Wir müssen uns auch mit unserer Offenherzigkeit und unserer Liebesfähigkeit beschäftigen, damit dieses kritische Bewusstsein, überhaupt in uns erblühen kann.
Ja und das ist wieder ein Prozess der davon abhängig ist, wie stark unsere emotionalen Baustellen noch von Trauma belastet sind. Kognitive und emotional Entwicklungsprozesse gehen immer gemeinsam einher. Der Vorgang des kritischen Bewusstseins, stellt an eine hohen Anspruch an die Fähigkeit des abstrakten logischen und unlogischen Denkens dar, sowie an die Fähigkeit emotionale Anhaftungen, die auf Grund der eigene Biografie entstanden sind, zu überwinden.

Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, da ich ja Erzieherin bin,  mich mit Astra Zenica impfen zu lassen. Nach einer kurzen Abwägung, habe ich mich aus dem Verstand heraus dafür entschieden, obwohl ich Restzweifel hatte. Kurz vor dem Impftermin habe ich dann starke körperliche Symptome bekommen, die mich dazu bewegt haben, es lieber nicht zu tun.

Die Abwägung mittels kognitiver und emotionaler Wahrnehmung, das ist auch kritisches Bewusstsein. Sobald auch nur ein Teil der Wahnehmung fehlt, weil wir die nicht anerkennen, egal ob es um die Intelligenz des Geistes, des Herzens oder die des Körpers geht, haben wir die Offenheit des Kritischen Bewusstseins wieder verloren.


Das ich mich nicht habe Impfen lassen, ist keine Festlegung. Ich bin kein Impfgegner. Ich bin aber auch kein Impfbeführworter. Versucht nicht mich in eine Schublade zu stecken. Ihr werdet keine Schublade finden, in die ich hineinpasse. Ich werde alle Schubladen zerbrechen, in die ihr mich hinein zu pressen versucht. Ich bin dazu berufen, nicht hinein zu passen. Und oft ist das sehr schwierig fürmich, weil ich auch mal gerne irgendwo zu Hause wäre. Ich würde mich auch gerne mal solidarisieren.

Ich benutze auch Schubladen, weil das Denken bei mir häufig konzeptionell abläuft, aber ich bin auch so flexible meine Kategorien in jedem Moment zu verwerfen. Ich werde die Impf Entscheidung möglicherweise in nächster Zeit revidieren, denn ich bleibe offen. Diese Offenheit für alle Möglichkeiten ist ein Ausdruck des Kritischen Bewusstseins. Sich festzulegen, auf eine Meinung bedeutet, dass man die Offenheit schon wieder verloren hat.

Und liebe Facebook Community, da ihr ständig vom Erwachen redet, dann seid auch wach und legt euch nicht fest. Wer sich auf einen Standpunkt festlegt, ist sicher nicht erwacht. Verweilt im Nicht Wissen, denn das ist es, was wache Menschen machen. Sie pendelt in der Unsicherheit des Nicht Wissens. Heute machen sie dies und morgen jenes. Das macht euch Angst. Ich weiß.

Zieht das Wort Erwachen nicht mit euren egoistischen Grabenkämpfe in den Dreck. Fangt lieber an, eure konkreten menschlichen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu benennen, auch wenn ihr wisst, dass ihr damit vielleicht an einem System aneckt, welches euch immer noch unterdrückt. Aber das müsst ihr tun, damit ihr euch befreit, damit ihr wahrlich erwachen könnt. Denkt dran, die Welt ist nur eurer Spiegel. Was euch die Welt versagt, versagt ihr euch selbst. Wacht auf, ihr seid es. Seit selbst die Veränderung in der Welt, die ihr sehen wollt. Seid Liebevoll und Kritisch. Gleichzeitig.

Wach sein bedeutet niemand zu sein und gleichzeitig mit allem sein zu können, mit dem Impfen und ohne das Impfen. Mit der Wissenschaft und ohne sie. Mit Verstand und ohne Verstand. Mit Religion, ohne Religion. Mit Gott und ohne Gott. Nur dann seid ihr frei, weil es dann nichts mehr gibt, gegen das ihr kämpfen müsst, weil ihr das alles seid.

Aber so war das ja schon immer, das Menschen sich hinter ihren Ismen und Ideologien versteckt haben und diese für die eigenen Bedürfnisse die so tief verleugnet sind missbraucht haben. Der Mensch missbraucht die Religion genauso, wie die Wissenschaft. Er missbruacht alles, um sich blos nicht selbst zu begegnen. Wir haben Angst vor unseren verleugneten Bedürfnissen, denn uns wurde gesagt sie sind nicht gut. Das ist aber Quatsch. Du warst immer gut.

Mir geht es da genauo. Ich laufe auch immer vor mir weg und sehe mich im Auge des Nachbarn. Lach. 


Und warum wollte ihr nicht ohne Standpunkt sein?

Weil das verdammt nochmal Angst macht, wenn man sich auf niemanden mehr berufen und beziehen kann, niemandem mehr zugehörig ist, sich nirgends festhalten kann und ganz ALL-EIN ist, nur mit sich.

Am Anfang fühlt sich das an wie ein Fallen ins bodenlose Nichts. Wenn man sich daran gewöhnt hat, erst dann erkennt man die Freiheit. Erst dann ist man erwacht.