Samstag, 25. November 2017
Teil 3 - Dämonen, Wächter, Astralreisen
Das ist ganz normal und mir erging das auch so. Das Weltbild erweitert sich Schritt für Schritt. Aber erstens gewöhnt man sich an die Freiheit und zweitens heißt das auch noch nicht, dass man total Konzept- und Orientierungslos sein muss. Ich wähle zb. immer das Konzept, welches mir am besten hilft, welches mir die grösstmögliche Entwicklung verspricht oder aber auch mein Bedürfnis nach Schutz erfüllt.
Teil 2 - Schlafparalyse, Hypnagogie und falsches Erwachen
Um die Schlafparalyse zur erklären, müssen wir das Weltbild wechseln. Tun wir das nicht, fühlen wir uns vermutlich mit unserer Erfahrung gefährdet. Die Erklärungen des magischen Weltbildes, kann die Schlafparalyse nur auf magische Weise erklären. Das endet dann wie auf vielen Internetseiten nachzulesen, meist bei der Erklärung, dass uns ein Dämon festhält, oder wir besessen sind. Das ist aber wenig hilfreich unsere Angst aufzulösen. Denn so können wir nicht zu einem möglichst objektiven Verständnis unserer Erfahrung kommen. Die höchste Objektivität erlangen wir, wenn wir möglichst viele Perspektiven berücksichtigen und diejenige Perspektive wählen, die uns aus einer festgefahrenen Situation heraus hilft. Wir müssen also das magische Weltbild zumindest temporär verlassen. Wechseln wir stattdessen ins wissenschaftliche Weltbild, innerhalb Spiral Dynamics, die orange Stufe.
Die meisten Menschen die von den bereits genannten Phänomenen betroffen sind, erleben dieses während des Schlafes. Deshalb beziehe ich mich in meiner Erläuterung auf den Schlaf. Diese Phänomene können aber ebenfalls bei vollem Wachbewusstsein, während einer Psychose, durch Substanzkonsum oder durch andere Verschiebungen des Bewusstseins auftreten. Der Umgang mit dem Phänomen ist jedoch überall gleich. Es geht darum zu verstehen was einem da passiert.
Die moderne Schlafforschung, kann uns erklären, was es mit der Schlafparalyse auf sich hat. Unser Schlaf unterteilt sich grob gesprochen in Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf, wie auf dem Hypnogramm dargestellt. Ein Hypnogramm ist ein Abbild unserer Schlafphasen, mittels einem bildgebenen Verfahren, wie es zb. durch ein EEG gemessen werden kann. Auf der wissenschaftlichen (orangen) Stufe, kommen wir durch messen zu Erkenntnissen, die uns helfen können, Erklärungsmodelle für unser Erleben zu finden.Die Wissenschaft glaubt nicht blind, sie prüft und misst nach.
Der REM-Schlaf ist die Schlafphase in der wir hauptsächlich träumen. Die Schlafparalyse ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers, damit wir uns während des Traumschlafes nicht verletzten.
Stell dir vor du träumst, dass du eine Straße entlang rennst. Würde die Schlafparalyse (Schlaflähmung) nicht verhindern, das der physische Körper Traumbewegung umsetzt, würden wir uns im Schlaf vermutlich durch reale Bewegungen verletzten. Die Schlafparalyse dient also unserem Schutz und ist keine Krankheit und auch keine dämonische Besetzung, wie sie fälschlicherweise auf diversen Internetseiten dargestellt wird. Der Grund warum die Schlafparalyse dämonisiert wird, ist ganz einfach mangelndes Wissen. Erinnert euch, dass das was wir uns noch nicht erklären können, magisch ist. Finden wir einen Erklärung können wir die Magie auflösen.Keinesfalls bin ich dafür die Magie in jedem Fall zu zerstören, denn auch die Magie hat ihre Berechtigung. Wenn wir aber unter einer Situation leiden, weil sie uns bedroht, sollten wir unsere Sichtweise in Frage stellen.
Warum empfinden manche Menschen die Schlafparalyse dann als unangenehm? Normalerweise bekommt ein Mensch vom Einsetzten der Schlafparalyse nichts mit. Die Schlaflähmung setzt typischerweise erst ein, wenn unser Bewusstsein bereits schläft. Genauso löst sich die Palayse (Lähmung) bevor unser Bewusstsein erwacht.
Wenn Menschen aber Phasen von Wachbewusstheit während des Traumschlafes erleben, kann es sein, dass eine wachbewusste Schlafparalyse erlebt wird. Ich habe mit meinem EEG zufälligerweise eine solche Situation aufgezeichnet. Hier nochmal das Hypnogramm.
Der grüne Balken zeigt den Traumschlaf (REM
Schlaf) an. Inmitten des Traumschlafes bin ich jedoch einmal kurz
aufgewacht (roter Balken). So mischen sich Wachbewusstsein und Traumbewusstsein und
dies kann zu der Empfindung führen, dass man eine bewusste
Schlafparayse erlebt, weil der Körper ja auf Grund des Traumschlafes
durch die Schlafparayse geschützt ist.
Erlebst du eine bewusste Schlafparalyse befindet sich dein physischer Körper sicher im Bett und schläft, unabhängig was du gerade subjektiv erlebst.
Im Traumbewusstsein können Empfindung von Lähmung, Atemnot, Panik, körperliche Schmerzen auftreten. Ebenso kann es sein, dass man von diversen Gestalten, Dämonen, anderen visuellen Szenarien oder lauten Geräuschen erschreckt wird. Was es mit den Dämonen auf sich hat, dazu komme ich im dritten Teil. Bleiben wir erst mal bei der Schlafparalyse.
Ich gehöre zu den Menschen, die den bewussten Zugang zur Schlafparalyse willentlich trainiert haben. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit dem Klarträumen. Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumer erkennt, dass er träumt und ab diesem Zeitpunkt seinen Traum bewusst steuern kann. Eine Möglichkeit einen Klartraum auszulösen, ist der Weg über die bewusste Schlafparalyse. Das heißt ich habe gelernt mein Bewusstsein beim Einschlafen so lange wach zu halten, dass ich die Symptome der Schlafparalyse bewusst erleben kann, während mein physischer Körper zunehmend einschläft.
Ab einer bestimmten Schlaftiefe, kann ich vom Wachbewusstsein in den bewussten Traumzustand wechseln und somit einen Klartraum erleben. Ich bin zwar aktuell nicht so gut trainiert, aber ich habe früher Jahre damit zugebracht, in einer Art Meditation über die bewusste Schlafparalyse in den Klartraum zu gelangen. Deshalb kenne ich die Symptome, die während einer Schlafparalyse auftreten sehr genau. Ich nehme Betroffene mit ihren Symptomen durchaus ernst, denn ich habe diese genauso erlebt. Nur interpretiere ich die Ursachen für die Symptome eben wissenschaftlich.
Ich habe das Erleben der Schlafparalyse lange Zeit erforscht und detailliert aufgeschrieben was ich wahrnehme. Im Gegensatz zu Menschen die unvorbereitet eine Schlafparalyse erleben, habe ich ganz bewusst diesen Zustand trainiert. Und ich habe keine Angst, weil ich genau weiß, was ich erlebe. An der Stelle kann der erwachsene Verstand das Kind beruhigen und ihm erklären, das die Schlafparalyse ein völlig natürliches Phänomen ist, welches unseren Körper vor unkontrollierten Bewegungen während des Schlafes beschützt.
Evtl. wirst du sagen, aber ich habe Atemnot, Schmerzen oder sehe Monster, die mich erschrecken. Wie kann das natürlich sein? Ich will keine Schlafparalyse. Leider muss ich dir sagen, dass man die Schlafparalyse nicht abstellen kann, denn es ist eine natürliche Körperfunktion wie das Atmen. Ich kann dir aber erklären, was du erlebst und dich mit dem Phänomen vertraut machen. Dann werden die Ängste einfach abfallen. Du musst also noch mehr über das verstehen, was du da erlebt. Wir bewegen uns weltbildmässig immer noch im wissenschaftlichen Bereich und alles was sich hier beschreibe, kannst in Büchern über Schlaf und Traumforschung nachlesen.
Es gibt zwischen dem Wachzustand und dem Traumzustand noch eine weitere Phase, in der sich beide Bewusstseinszustände miteinander vermischen. Dieser Zustand nennt sich die hypnagoge Phase. beim Einschlafen und hypnopompe Phase beim aufwachen. Der Einfachheit halber, spreche ich von der hypnagogen Phase, in der man Wahrnehmungen, die sich zwischen Wach- und Traumzustand befinden, erleben kann. Diese Wahrnehmungen nennen sich Hypnagogien.
Visuelle Hypnagogien werden häufig als 2D Bilder wahrgenommen, die sich im Zuge des Einschlafens immer mehr zu einer 3D Umgebung entwickeln. Ihr kennt es bestimmt, dass wenn ihr euch im Geiste etwas vorstellt, ihr das Objekt dann subtil vor dem inneren Auge sehen könnt. Je nachdem wie stark eure visuelle Begabung ist, ist diese Wahrnehmung unterschiedlich stark. Das kannst du jetzt einmal ausprobieren, indem du einmal an eine gelbe Banane denkst. Vermutlich wirst du dir jetzt ganz subtil im Hintergrund deines Bewusstseins ein Bild von einer gelben Banane vorstellen und vielleicht sogar sehen können. Bei geschlossenen Augen kannst du dich wahrscheinlich noch besser auf das Bild der Banane konzentrieren. Dieses subtile innere Bild, ist im Grunde genommen bereits eine Hypnagogie.Man spricht vor allem im Zusammenhang mit dem Schlaf von Hypnagogien. Ich glaube allerdings, dass auch im Wachzustand je nach Talent, Hypnagogien wahrgenommen werden können.
Im Einschlafprozess werden diese hypnagogen Bilder stärker wahrgenommen, weil die äußeren Reize ausgeblendet werden. Hypnagogien sind aber nicht immer visuell, denn auch Geräusche, die während des Einschlafprozesses plötzlich auftreten, sind auf die Hypnagoge Phase zurück zu führen. So hören manche Menschen zb. Stimmen. Schreie, Musik oder ein Knallen, die jedoch keine physische Ebene besitzen, sondern wie das vorgestellte Bild der Banane, lediglich auf geistiger Ebene Substanz haben. Im Grunde könne Hypnagogien in jeglicher sinnlicher Form (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken) auftreten.
Gefühlte Hypnagogien sind oft die Ursachen für die Wahrnehmung von Schmerz, die aber keine physische (körperliche) Ursache haben. Es ist möglich dass Schmerzen auf der nicht körperlichen Ebene, eine emotionale Ursache haben und sich zeigen, weil du im Schlaf meist eine bessere Verbindung zu deinem Unbewussten hast. Dazu mehr in Teil 3. Bleiben wir erst einmal bei der Unterscheidung zwischen körperlichen und hypnagogen Wahrnehmungen.
Im Zustand zwischen Wach und Traum verschwimmen die Wahrnehmungen des physischen Körpers und die des Traumkörpers, so dass das Gefühl entstehen kann, man könnte nicht atmen. Diese Atemnot ist aber eine geistige Atemnot. Natürlich gibt es auch Atemnot auf physischer Ebene, zb. den Apnoe-Schlaf. Das ist jedoch einer Erkrankung, die du beim Arzt bzw. im Schlaflabor abchecken kannst.
Ein Gefühl von Atemnot während der Schlafparalyse ist ein häufiges Symptom, welches entsteht, da der Traumkörper als nicht atmend empfunden wird, und der Geist irritiert ist, weil man doch atmen müsste. Diese Phänomen kann auch bei einer sehr tiefen Meditation auftreten. Der physische Körper atmet aber, er atmet im Schlaf oft nur so zart, dass man meint, wann würde nicht atmen. Zusätzlich ist das Gefühl für den eigenen Atmen durch die Schlafparalyse beeinträchtigt, bis hin total abhanden gekommen. Während des Traumes, nimmt man seinen physischen Körper oft gar nicht mehr wahr. Es gibt auch die Möglichkeit, dass ein Teil deines physischen Körpers bereits wach ist und ein Teil noch schläft. So können ebenfalls starke Irritationen auftreten, vor allem weil man kurz nach dem erwachen geistig manchmal noch im Traumbewusstsein ist.
Dazu ein kurzes Beispiel: Ich wache nachts auf, weil ich das Gefühl habe, als wäre eine kleines Tier, in der Größe einer Katze auf die Bettdecke gesprungen, an der Stelle wo meine Beine liegen. Ich war wach und hatte mich erschreckt. Da ich gerade erst aufgewacht war, war mein Geist noch halb im Traumbewusstsein. Deshalb war ich recht emotional und es kam etwas Angst auf. Diese Emotionalität des Traumbewusstsein führt dazu, dass man sich so sicher ist, etwas tatsächlich erlebt zu haben. Ich überlegte, wie es sein kann, dass mir in meiner Wohnung eine Katze auf die Beine springt, da ich ja gar keine Katze besitze. Vorsichtig schaue ich zu meinen Beinen. Da war nichts. Ich hatte es jedoch genau gespürt. Dann bemühte ich mich vom emotional geprägten Traumbewusstsein in den wachen Verstand zu gelangen. Plötzlich spürte ich, dass meine Beine anscheinent noch in der Schlafparalyse waren, während mein Oberkörper und der Verstand frei von Paralyse waren. So konnte ich mir dann erklären, dass meine Beine quasi noch geträumt haben. Die Empfindung, dass mich Nachts ein Wesen bespringt, war wissenschaftlich betrachtet eine Mischung aus Wachbewusstsein und Traumbewusstsein. Natürlich kann man sich das Ganze auch magisch erklären, nur wird man dann Schwierigkeiten haben, aus seinem Angstgefühl heraus zu kommen. Also wähle ich das Weltbild, welches mir hilft.
Neben den Hypnagogien, kann das Phänomen des falschen Erwachens eine weitere Ursache für beängstigende Traumerfahrungen sein. Wer während des Schlafes bewusst wird, neigt zum Phänomen des falschen Erwachens. Ein falsches Erwachen bezeichnet, das Phänomen, dass der Träumer glaubt aufzuwachen, weil der Traum so realistisch ist, doch in Wirklichkeit befindet man sich noch im Traum.
Für Klarträumer ist das eine gute Gelegenheit, um aus einem unbewussten Traum Trüb- Traum (trüb = unbewusst) genannt, einen Klartraum zu machen. Dazu prüfen wir Klarträumer regelmässig, ob wir uns im Wachzustand oder im Traum befinden.
Das machen wir mit dem sogenannten Reality Check (kurz RC oder Realitätstest). Dazu kannst du versuchen eine Hand durch die Wand zu stecken, deine Finger zu zählen und ein ungewöhnliches Ergebnis zu erwarten (zb 6 Finger, Hand geht durch die Wand) oder mit geschlossene Nase atmen. Sollten einer dieser Test ein ungewöhnliches Ergebnis aufweisen, befindest du dich im Traum. Wenn du das erkennst, hast du einen Klartraum. Herzlichen Glückwunsch.
Also weißt du, dass alles was du gerade erlebst ein Traum und nicht real ist. Mehr Informationen über Klarträume und RealityChecks folgen am Ende des letzten Teils.
Wenn du im Traum bewusst wirst, kannst du deinen Traum steuern und dir im Falle von unliebsamen Gestalten helfen. Wie man im Traumzustand oder im Wachzustand mit deratigen Gestalten umgeht, erfährst du im letzten Teil.
Dieser folgt in Kürze…
Freitag, 24. November 2017
Schlafparalyse, Dämonen, Astralreisen - Teil 1 - Magie
Teil 1 - Die magische Wahrnehmung, psychologisch erklärt.
Immer wieder begegnen mir Texte über die Gefahr von Astralreisen und Schlafparalysen und Berichte von Menschen, die von Dämonen heimgesucht werden. Heute möchte ich diesen Mythos aufklären und erklären, wie es zu solchen Wahrnehmungen kommt. Ich richte meinen Text deshalb vorwiegend an Betroffene. Ich als Klarträumer, kenne diese Phänomen sehr gut und bin immer wieder erschüttert, wie viele Menschen unter diesen Phänomenen leiden und anstatt Aufklärung und Hilfe, oftmals haarsträubende Horrorgeschichten oder Krankheitsdiagnosen zu hören bekommen, die ihre Angst weiter verstärkt. Dieser Text widmet sich an Menschen, die Schwierigkeiten mit der Schlafparalyse haben, die nachts oder Tags von gruseligen Gestalten gequält werden, oder die gerne Astralreisen möchten, doch vom Wächter der Schwelle bedroht werden. Der Text teilt sich in drei Teile auf. Der erste Teil handelt vom magischen Weltbild, der zweite von der Schlafparalyse und der letzte vom Umgang mit den Dämonen.
Als erstes musst du verstehen, dass es verschiedene Weltbilder gibt. Die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst, dass sie ständig von einem Weltbild zum nächsten springen und alles in einen Topf werfen, ohne zu differenzieren. Ein sehr gutes Konzept, um sich mit den unterschiedlichen Weltbildern und deren Sichtweisen auf Bewusstseinsphänomene vertraut zu machen, ist ein Model des Psychologen Clare Graves, namens Spiral Dynamics. Weiterführende Links findet ihr am Ende des letzten Teils. Ich werde mich an dieser Stelle an diesem Modell bedienen, um den Umstand, dass uns Dämonen im Schlaf aufsuchen zu entzerren und zu entmystifizieren.
Spiral Dynamics umfasst 9 Stufen. Für unser Problem mit den Dämonen sind allerdings nicht alle Stufen wichtig. In Spiral Dynamics nennt sich die erste Stufe die für uns von belang ist, Purpur. Diese nennen wir der Einfachheit halber, die magische Stufe.
Wer sich auf der magischen Stufe befindet, glaubt an Geister, Dämonen und Magie. Der Schamanismus befindet sich zb. auf der magischen Stufe. Ebenfalls ein Kind auf der Stufe der magischen Phase. Wir alle haben diese magische Phase in der Kindheit durchlebt, als wir an den Weihnachtsmann geglaubt haben, mit Tieren und Kuscheltieren sprachen, Monster unter unserem Bett sahen oder evtl. einen unsichtbaren Phantasie Freund hatten. Unsere Eltern, die der magischen Phase entwachsen waren, konnten weder die Monster noch unseren magischen Freund sehen. Für uns waren diese aber echt. Die Emotionen, die wir dabei erlebten, waren echt. Wir fühlten uns möglicherweise nicht verstanden.
Als wir erwachsen wurden, wich diese magische Sichtweise zunehmend der Vernunft. In der Regel befinden sich Kinder häufig in der magischen Phase, während Erwachsene diese Anteile meist ins Unbewusste verdrängen. Erwachsen zu sein, bedeutet vernünftig zu sein. Wir wollten nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, um uns erwachsen und sicher zu fühlen. Irgendwann ist es für uns nur noch absurd an den Weihnachtmann oder an Monster zu glauben, die unter unserem Bett lauern könnten.
Der fatale Irrtum ist aber zu denken, dass wir diese magische Sichtweise gänzlich verloren haben. Man überwächst die Stufen des Bewusstseins nicht und verlässt sie, man integriert sie. Leider sind wir geneigt, Stufen entwachsen zu wollen und verdrängen sie deshalb, nicht vollständig bewältigt, ins Unbewusste. Dort lauern sie dann, bis wir die Tür zu unserem Unbewussten wieder öffnen. Es fehlt uns eigentlich jemand, der unsere Entwicklungsschritte bewusst begleitet und benennt, so wie wir das evtl. von der Pubertät kennen. Wir können uns im nach hinein Gedanken über den Verlauf unserer Pubertät machen, weil diese Phase in unserer Kultur sprachliche Beachtung findet. So können wir aufarbeiten und integrieren, was noch Bearbeitung benötigt. Leider kennen wir uns mit unserer eigenen Entwicklung meist nicht genügend aus, um andere Entwicklungsphasen auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls noch etwas aufzuklären.
Die magische Phase ist im Zuge des Erwachsen werdens nicht verloren, sie ist nur ins Unbewusste verdrängt, weil sie in unserer Kultur nicht erwünscht ist. Sie ist und soll aber keinesfalls verloren sein. Verstehe die Abkehr der magischen Phase eher als eine temporäre Abkehr, die nötig ist, um in der Entwicklung weiter fortzuschreiten.
In anderen Kulturen zb. im Schamanismus, ist es üblich, dass die Erwachsenen sich den Zugang zu dieser magischen Welt bewahren und im Alltag mit ihr interagieren. Schamanen rufen Geister um Krankheiten zu heilen oder um für Regen zu bitten. Bei uns in West Europa ist es jedoch kulturell gefordert ein möglichst vernunftgeleitetes Weltbild zu entwickeln, welches sich an religiöse (blaue Stufe) naturwissenschaftliche (orange Stufe) oder geisteswissenschaftliche (grüne Stufe) Konzepte orientiert. Ein Erwachsener mit einem magischen Weltbild, würde bei uns nicht akzeptiert werden. Wer sich nicht an diese Regel hält oder halten kann, gilt bei uns als Spinner oder als psychisch kranker Mensch.
Erleben wir nun unerwartet als Erwachsene, dass wir einen Zugang zur magischen Phase erleben, können sich daraus Irritationen ergeben. In den Bewusstseinszuständen, die uns die Tür zum Unbewussten öffnen, zb. Träumen, Klarträumen, Astralreisen, Hypnagogien, mystischen Erlebnisse, Psychosen, während Substanzkonsum oder magisch/schamanischer Praktiken, regridieren wir zurück in unsere kindliche magische Phase. Dh. der Zugang zur magischen Phase und zu den abgespaltenen unbewussten Anteilen, wird reaktiviert.
Dann kann es sein, dass wir in eine kindliche Wahrnehmung zurück rutschen, in der Phänomene wie Monster und Dämonen auftauchen können. Das Tor zum Unbewussten steht wieder offen, indem sich das Unbewusste meist symbolisch oder in Form von personifizierten Projektionen darstellt. (Begriffserklärung siehe Teil 3 - Dämonen, Wächter, Astralreisen)
Wie kommt das? Das Wachbewusstsein ist in unserer Kultur sehr stark Verstandes- und Vernunft- geprägt. Streben wir andere Bewusstseinszustände an, oder erfahren wir sie unvorbereitet, verschiebt sich der Fokus unserer Wahrnehmung von Vernunft geprägtem Denken, zu emotionaler/intuitiver Wahrnehmung. In diesem Zustand erleben auch Erwachsene, die der magischen Phase entwachsen sind, magisch anmutenden Wahrnehmungen.
Das Problem welches an der Stelle auftritt, ist die mangelnde Vorbereitung. Viele Menschen empfinden Angst, weil sie nicht verstehen, was die da erleben. Also braucht es quasi einen Erwachsenen, der dem Kind seinen Zustand erklärt und erklärt was es da erlebt. Das Kind steht symbolisch für den Teil der Intuition und Emotion. Der Teil der Erlebnisse hat, sich aber nicht Bewusst ist, war es da erlebt. Der Erwachsene steht symbolisch für das Wissen und die Vernunft. Der Teil der seinem inneren Kind erklären kann, was gerade passiert. Wer solche Zustände erlebt, sollte das Zusammenspiel von Intuition (Kind) und Verstand (Erwachsener) anstreben.
Wenn man Dämonen wahrnimmt, befindet man sich sehr stark in der kindlichen magischen Wahrnehmung. Dann sollte man den Verstand (Erwachsenen) einschalten, um dieses Phänomen durch Verstehen in einen Ausgleich zu bringen. Wenn diese Erlebnisse verstanden und integriert werden können, brauchen wir keine Angst vor ihnen haben. Wir können lernen, die symbolische Sprache unseres Unbewussten zu verstehen (grüne Stufe) oder mit dem Dämon auf seiner Ebene angstfrei zu kommunizieren (Purpur/Grüne Stufe).
Wir haben immer nur Angst vor Dingen die wir nicht verstehen. Aus der wissenschaftlichen Perspektive betrachtet, gibt es keine Magie. Aus der magischen Sichtweise gibt es Magie.
Also welches Weltbild hilft dir nun weiter? Wenn ein Weltbild zu eng wird und keine Lösung bietet, sollten wir schauen, ob wir nicht durch eine andere Perspektive Hilfe erhalten können. Es ist also Flexibilität in der Wahl des Weltbildes gefragt. Probleme entstehen dann, wenn man starr an einem Weltbild festhält.
Mit Magie bezeichnen wir Phänomene, die wir uns nicht erklären können. Findet man eine Erklärung, löst sich die Magie auf. Wer diese interessanten Erlebnisse der Bewusstseinserweiterung versteht, muss keine nächtlichen Horrorszenarios mehr erleben. Wer seine Dämonen behalten möchte, sollte also besser nicht weiter lesen. :D
Also was erleben wir wirklich, wenn wir die Wahrnehmung haben Dämonen zu begegnen oder in der Schlafparalyse gefangen zu sein. Widmen wir uns im folgenden Abschnitt erst einmal der Schlafparalyse.
Teil 2 folgt in Kürze...
Donnerstag, 16. November 2017
Eine kurze These über die Vereinbarkeit von Klartraum und Astralreise
Glaubt man an Klarträume im wissenschaftlichen Sinne, muss man sich weniger Ängsten stellen, als wenn man die Erfahrungen im Kontext einer Astralreise erfährt. Klarträume sind für mich trainingsaufwendig, aber überhaupt nicht angstbesetzt. Astralreisen, haben für mich mehr mit dem Sterbeprozess des Egos zu tun, denn sie stellen in der Regel das vorhandene Weltbild oder die eigene Existenz in Frage.
Bei einer bewussten Astralreise durchläuft man den Sterbeprozess, den man auch erfährt, wenn eines Tages der physische Körper stirbt. Es handelt sich also um existentielle Ängste (Todesangst).
Dennoch beschreibe ich mit den beiden Worten, Klartraum und Astralreise das gleiche Phänomen, jedoch in unterschiedlicher Intensität und Ausrichtung. Diese Ausrichtung steuere ich mit meinem Fokus an.
Aus höherer Sicht sind, Wachwelt, Traumwelt und Astralwelt, alles Phänomene, die in dem einen Bewusstsein auftauchen. Das Bewusstsein träumt alle "Welten". Wir sind an die Erscheinung der materiellen Alltagswelt und die Identifikation mit unserem Ego Bewusstsein gewöhnt, dass alle anderen Wahrnehmungen uns besonders erscheinen. In diesen Sinne - Klare Träume.
Abonnieren
Posts (Atom)