Dienstag, 6. Oktober 2015

Shared Dreams II.5 Ängste

Im folgenden Artikel möchte ich genau die Ängste ansprechen, die dich vermutlich vom Erleben eines Shared Dreams trennen. Und die Fähigkeiten aufzeigen, die dich zu einem Shared Dream befähigen können. Zum Beispiel ist es möglich, dass du eine geringe Offenheit für neue Erfahrungen mitbringst.

Bei den Big Five, handelt es sich um ein Modell aus der Persönlichkeitspsychologie, welche die fünf Hauptausrichtungen der menschlichen Persönlichkeit beschreibt. Einer dieser fünf Persönlichkeitsmerkmale, ist die Offenheit für neue Erfahrungen. Die Offenheit für Erfahrungen basiert auf intellektueller Neugierde, Kreativität oder der Freude an geistiger Beschäftigung.

Wenn du aber nun schon in der Kindheit für Neugierde oder kindliche Kreativität bestraft wurdest (Konditionierung), oder ein Rollenvorbild ein ängstlicher, angepasster Mensch war (Lernen am Model), wirst du diese Eigenschaften vermutlich weniger stark ausgebildet haben. Du wirst immer vorsichtig sein, weil du dich insgeheim vor einer Strafe fürchtest oder einfach annimmst, dass Neugierde Gefahren in sich birgt. 

Du wirst am alten Bekannten festhalten, weil du ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit hast. Aber die Ursache für dieses Verhalten kommt nicht aus dir, es ist keine Entscheidung die du freiwillig für dich getroffen hast. Willst du wirklich die Muster ausführen, die man dir beigebracht hat oder die du aus einer kindlichen Notsituation entwickelt hast? Wenn du erkennst, dass dieses nur ein angelerntes oder situativ notwendiges Verhalten ist, kannst du dich davon befreien.

Und du solltest nicht nur darüber nachdenken, wie offen du generell neuen Themen gegenüber bist, sondern auch wie offen du bist, wenn andere Menschen dir vorschlagen, dich mit einer Sache zu beschäftigen oder wie offen du für den Inhalt eines Buches bist. Es ist nämlich ein Unterschied, ob du selbst aus einer eigene Motivation etwas neues erforschst oder ob du ein externes Angebot wahrnimmst. Ich bin ja in dem Fall das externe Angebot. Ich sage damit nicht, dass du nicht mehr filtern sollst und alles annehmen sollst was dir im Leben begegnet, aber es gibt Muster in uns, die generell Neues annehmen oder ablehnen und du solltest dich fragen, welches Verhalten entwicklungsfördernd oder entwicklungseinschränkend ist. Denkt noch einmal an virale Meme aus Teil2.

Vielleicht fällt dir als Einwand auch noch ein, dass die Haltlosigkeit, die mit der möglichen Freiheit einher geht, unangenehme psychische Zustände auslösen kann, weil nichts mehr an seinem Platz ist. Weil wir das Gefühl haben, dass wir uns auflösen. Ja das stimmt, aber das ist nur eine Phase des Übergangs. Neue Weltbilder kann man, wenn man offen ist täglich einnehmen und auch täglich wieder verwerfen. Oft habe ich erlebt, dass man sich wirklich innerhalb einer Woche an einen Gedanken gewöhnen kann, der zuvor unmöglich erschien. Phasen der Integration können eine Weile brauchen. Wenn es dir zuviel wird, leg einfach eine Pause ein und mache dann weiter, wenn du so weit bist.

Die Begriffe Gleichbeispielsortierer und Gegenbeispielsortierer stammen aus dem NLP und sind ebenso erlernte Verhaltensmuster.

Ich bin ein Gleichbeispielsortierer d.h. ich höre oder lese von einer Idee und stimme dieser erst mal zu, wenn diese bestimmte Vorraussetzungen erfüllt. Erst dann wenn ich die Idee selbst ausprobiert habe, entscheide ich, ob es für mich wahr ist oder nicht. Es kann also sein, dass ich eine Theorie danach wieder verwerfe oder nur anteilig anerkenne, während ich in der Neugiersphase Feuer und Flamme bin. Das gibt mir die Möglichkeit, neue Dinge auszuprobieren. 

Trotzdem gibt es auch in mir Filter, die an bestimmten Stellen stopp sagen. Aber, bevor diese eingreifen informiere ich mich erst mal über ein Thema. Dabei habe ich schon häufig festgestellt, dass ich Vorurteile hatte, die nicht mit der Realität übereinstimmen.

Ein Beispiel aus der Esoterik, die ich vor ein paar Jahren noch total abgewehrt habe. Tarot war mir immer suspekt, allerdings wusste ich gar nicht genau was das war. Ich dachte, da wird einem mit einer Karte die Zukunft vorausgesagt. Darin bestand mein Vorurteil. Das habe ich natürlich abgelehnt, da das nicht mit meinem Weltbild übereinstimmte. Also entwicklete ich lange Zeit Abwehr mich überhaupt nur über das Thema einmal zu informieren. Nachdem bei mir eine Generalisierung statt fand, neue Themen nicht grundsätzlich abzulehnen, änderte sich das.

Doch als ich dann doch einmal etwas über das Thema las, stellte ich fest, es ist gar nicht so. Eine Tarotkarte kannst du, ähnlich wie einen Rohschachtest (eine Methode aus der Tiefenpsychologie) oder eine Traumerinnerung deuten. Und die Deutung sagt sehr viel über denjenigen selbst aus, der in die Karte etwas hinein interpretiert, weil er das Motiv durch seinen persönlichen Filter betrachtet. 

Genau wie eine Traumdeutung, steht die Deutung einer Tarotkarte im Kontext zum Leben. Jemand fremdes kann dich eigentlich nur in deiner Deutung unterstützen, und dir neue Perspektiven eröffnen, dir aber nicht die Zukunft voraussagen. Wenn man Tarot so versteht, ist das ein ganz anderes Ding. Das konnte ich aber erst herausfinden, als ich mich auseinandergesetzt habe. Hätte ich die Auseinandersetzung mit dem Thema abgelehnt, wäre ich nicht zu dieser Erkenntnis gekommen. 

Erst als ich das Klarträumen, OOBEs und SD selbst ausprobiert hatte, konnte ich wirklich sicher sein, ob diese Phänomene existieren oder nicht. Ich will jetzt nicht generell sagen, dass es immer besser ist, ein Gleichbeispielsortierer zu sein, aber es ist günstig für den „As if Frame“ und damit erweiterst du deine Wahrnehmungsfähigkeit.

Ich habe schon erlebt, dass sich meine Realität alleine durch einen künstlich erzeugten Glaubenssatz verändert, deshalb ist das für mich kein abstrakter Gedanke, sondern die Ursache des Gesetzes selbst. Ich bin der Meinung, das Glaube Berge versetzten kann.

Warum sind dann nicht alle Menschen Gleichbeispielsortierer? Dieses Muster birgt die Gefahr, irgend einen Blödsinn auszuprobieren, sich lächerlich zu machen, enttäuscht zu werden oder zu versagen. Wer Angst hat zu versagen, wählt meist eine andere Strategie. Wenn das bei dir so ist, gilt es die Angst vorm Scheitern anzuschauen und zu verstehen, warum sie da ist. Wenn du ein Mensch bist, der mit seinen Fehlern hadert und auch gerne Fehler bei anderen Menschen erkennt, dann hast du wahrscheinlich dieses Programm in dir installiert. Vermutlich weil du einmal für ein Fehlverhalten einen prägende Strafe erhalten hast. 
Diese Strafe haben wir als Kind so intensiv empfunden, weil Strafen als Kind existentiell waren und uns dieses deshalb für unser Leben gemerkt. Ein Kind ist von seinen Eltern abhängig und wenn es von seinen Eltern abgewiesen wird, ist das für ein Kind existentiell, d.h. es bedroht das Leben, weil es sich noch nicht selbstständig versorgen kann. So bleiben wir oft ein ganzes Leben lang in diesem Verhaltensmuster und oft ist es uns nicht mal bewusst. Dabei sind die alten Kindheitsängste heute irrational. Erst zu erkennen, was das Muster ausgelöst hat, macht es uns möglich, dieses Loszulassen. Es ist also gar nicht schlimm einen Fehler zu machen. Wer das denkt, lebt in einem Muster, welches ihm anerzogen wurde. 

Es gibt den Gegenbeispielsortierer, der immer das Gegenteil davon machen muss, was andere sagen. Wenn also einer sagt, Shared Dreams sind möglich, dann muss er das Gegenteil beweisen. Ich glaube, dass ist ein unbewusster chronischer Abwehrprozess, der dann auftritt, wenn Abwehr nicht offen ausgelebt werden darf oder durfte. Also wenn man irgendwann mal gelernt hat, das man sich nicht wehren darf, weil das für das Kind existentielle Konsequenzen hatte, z. B. Strafe, Liebesentzug, etc. Dann wehrt man sich ein ganzes Leben lang unbewusst in Situationen, wo gar keine Abwehr nötig ist. Wenn du so ein chronischer Rebell bist, dann versuche herauszufinden, gegen was du dich eigentlich wehren möchtest.

NLP arbeitet ja nicht tiefenpsychologisch, also geht den Sachen nicht auf den Grund, sondern optimiert an der Oberfläche. Das kann Menschen helfen, die nicht die Kraft haben, bis in die Tiefe zu gehen und trotzdem eine Veränderung hervorrufen möchten.  

Den Gegenbeispielsortierer kann man mit einem geschickten Trick ins Boot holen. Und zwar mit einer Challenge. Wetten du schaffst es nicht, einen Shared Dream zu haben! Wenn dich das motiviert, fühlt sich der, bei dem das Gegenbeispiel angeführt werden muss, herausgefordert, das Gegenbeispiel zu erbringen. Es geht jetzt hier nicht darum andere Menschen zu manipulieren, sondern manipuliere dich selbst, um das zu erreichen, was du erreichen möchtest. NLP ist vor allem eine Model um sich Selbst zu helfen.

Sind wir nun dazu verdammt, diese albernen Kindheitsmuster weiterhin fort zuführen? Dazu sage ich, nur wenn du sie dir nicht bewusst machst. 
 
Du kannst über deine Muster hinausgehen, wenn du sie hinterfragst. Wenn es so einfach ist, fragt man sich warum nicht einfach alle dieses ein mal ausprobieren. Ich glaube weil es Angst macht zu entdecken, dass es noch mehr gibt als die physische Realität.  

Wir erschaffen uns durch unsere Glaubenssätze, Grenzen die eigentlich gar nicht existieren. Wir begrenzen unsere Wahrnehmung und das tun wir aus einem Sicherheitsbedürfnis. 

Das streben nach Wissen und Wissenschaft, ist ebenfalls aus einem Bedürfnis nach Sicherheit entstanden und wir klammern uns daran fest, um nicht zu schwimmen.

Es ist die Angst vor der enormen Freiheit die evtl. da sein könnte, würden wir unsere Wahrnehmung nicht mittels unserer Glaubenssätze so einschränken. Es ist die Angst ins bodenlose zu fallen. Und diese Angst fühlt sich existentiell an. 
Unser Verstand denkt: Wenn es gemeinsame Träume, gibt, gäbe es dann auch Telepathie im Wachleben und wenn es das gibt, was gibt es dann noch? Frage dich einmal, wenn es SD gäbe, welche Gefühle stellen sich da bei dir ein? Welche Alarmglocken gehen da in die an? Und frage dich, woher kommen diese Gefühle?

Es ist dann, als ob sich die Wände der Realität, die sie begrenzen, verschieben und es keine Orientierung und keinen Halt mehr für uns gibt. Somit ist das aufrecht erhalten des Weltbildes ein Bedürfnis des Egos nach Sicherheit. Das Ego ist die Summe deiner Konditionierungen. Aber in meiner Welt ist das Weltbild der physischen Realität auf das wir uns geeinigt haben, nur ein Teil der Realität. Die Landkarte ist nicht die Realität. Ich glaube sogar, dass die Karte stellenweise falsch oder sehr unvollständig ist. 

Wenn du zuvor nur an das geglaubt hast, was Wissenschaft belegt, gerätst du durch diesen Gedanken einer freien Realität total ins trudeln. Der Gedanke macht dir Angst. Da macht dein Unterbewusstsein lieber direkt einen Riegel vor. Es generiert eine Abwehrhaltung dem Glaubenssatz gegenüber und hält somit die andere Realitäten von dir fern.

Wir schränken uns in unserem Realitätsbild ein, weil wir Angst haben. Für die meisten Menschen, die die Existenz von Shared Dreams ablehnen, ist es die Angst vor der Freiheit, dem Unbekannten und dem vermeintlichen Kontrollverlust, der damit einhergeht. Ebenfalls kann die Angst vor Ablehnung, diese Abwehr anführen.

Abwehrverhalten ist nichts schlechtes. Es schützt uns davor uns zu überfordern. Wenn du also beim lesen dieses Artikels große Abwehr verspürst, dann soll es eben noch nicht sein. Wenn du aber bereit bist dein Abwehrverhalten kritisch anzuschauen, kannst du nach und nach ein neues Verhaltensmuster in dir installieren. Du musst nicht das vorinstallierte Betriebssystem dein ganzes Leben lang laufen lassen. Du kannst dein Betriebssystem updaten oder sogar von Windows auf Mac oder Linux umsteigen. Dort wirst du feststellen, dass Windows nicht alles war und vielleicht gibt es sogar eine Welt außerhalb deines PCs. Auch wenn deinen Eltern und Vorfahren und der Großteil der Gesellschaft auf Windows schwört, so kannst du aus dem System ausbrechen und neue Welten erkunden.

Jetzt kann es sein, dass du das hier liest und furchtbar wütend auf mich wirst, weil ich so einen Scheiß schreibe. Das ist dein EGO Verstand, der sich von mir bedroht fühlt.

Dein Ego ist das womit du dich identifizierst. Die Summe all deiner Erfahrungen, deiner Erziehung und Sozialisation. Und wenn Anteile davon verändert werden sollen, erzeugt das Ego einen Widerstand, denn das Ego mag keine Veränderungen.

Das Ego ist so stark, dass Menschen sogar lieber Krank sind als, das sie bereit sind etwas neues zu glauben, z.B. dass ihre Krankheit eine unterdrückte Emotion ist. 

Du wirst du dich vielleicht von mir provoziert fühlen, oder du machst dich über mich lächerlich, oder liest an der Stelle nicht weiter, oder, oder, oder. Das alles ist Abwehr!

Wenn du das Abwehrverhalten fallen lassen würdest, dann könntest du entdecken, welche Ängste dahinter verborgen sind. Erinnerer dich Wut und Abwehr, wollen Ängste verbergen. Das Ego hat immer ein Motiv. Erkenne das Motiv, was dahinter steckt.

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