Mittwoch, 19. November 2014

WILD

Hallo Zusammen! Traumbewusstseins letztes Video und meine momentanen Versuche, bewusst in einen anderen Zustand einzutreten, haben mich auf die Idee gebracht, die WILD Technik mal genau zu beschreiben und zwar so, wie ich sie verstehe. Ich habe schon viele unterschiedliche Anleitungen gelesen, jedoch gab es noch keine, die auf meine Probleme und Bedürfnisse adäquat eingehen konnte. WILD ist immer noch etwas, dass mir schwer fällt und woran ich arbeite. Die meisten Klarträume habe ich mit DILD erreichen können.

Im Büchersektor gibt es mehr Anleitungen Richtung OOBE, als in Richtung Klartraum und wer sich für WILD Interessiert, sollte sich deshalb da trotzdem mal umsehen. Ein sehr wertvolles Buch schrieb Johannes von Buttlar mit Supersurfing. Das war das erste Buch, welches mir den Vorgang als Anfänger, etwas nahe bringen konnte.

Ein weiteres sehr interessantes Buch ist bisher nur als PDF erhältlich und heißt Astralreisen Algorithmus von Andreas Schwarz. In diesem Buch findet ihr zahlreiche Übungen und einen Schritt für Schritt Plan für den Austritt. Das ermöglicht  eine gute Fehleranalyse zu betreiben. Auch findet ihr auf der Seite sowohl kostenlose als auch erwebliche Videokurse. 

Aus dem was ich bisher erlebt habe, versuche ich nun meine eigene Anleitung zu entwickeln und um den Aspekt zu bereichern, der mir bei den bisherigen Anleitungen fehlt. Diese Anleitung ist stark an meine Bedürfnisse angelehnt, da ich mit den allgemeinen Anweisungen spätestens ab der Stelle der Visualisierungen nicht weiter komme. Deshalb habe ich mir überlegt, dass man grundsätzlich die Individualität des Träumers stärker berücksichtigen sollte. Ich werde mich ein Stück weit in den Klartraum Abkürzungsdschungel wagen, um die Übung möglichst mit wenigen Worten beschreiben zu können. 

Wer hier neu auf dem Gebiet ist, WILD bedeutet Wake induced Lucid Dream und bedeutet mit wachem Bewusstsein einzuschlafen. Die Technik wurde auch von Paul Tholey mit klarheitsbewahrende Technik übersetzt. Dabei ist es das Ziel, dass Wachbewusstsein mit in den Traum zu nehmen, während der Körper einschläft. Das klingt erst mal wie ein Paradoxon, ist aber möglich und wie eigendlich alles im Leben, erlernbar. Wer das kann, hat eine große Chance auf Klarheit im Traum und ist nicht von den DILD Techniken allein abhängig. Wer Wild bis zur perfektion beherrscht hat gute Chancen auf tägliche Klarträume. Dafür muss die Technik aber ins Blut übergehen.

Individueller WILD

Es gibt immer Details, die nirgendwo erklärt werden, weil sie vielleicht auch nicht von jedem im Detail wahrgenommen werden und weil uns für manche Erlebnisse kein sprachlicher Ausdruck bekannt ist. Um eine Anleitung zu schreiben, müsste man nicht nur seine eigenen Erfahrungen dokumentieren, sondern diese auch mit vielen anderen Klarträumern vergleichen. Darum möchte ich am Ende dieses Artikels eine kleine Umfrage anhängen. Dann könnte man vielleicht einen WILD Typ heraus finden und gerade Anfängern damit die Chance geben, die Technik näher auf  individuelle Bedürfnisse zuzuschneiden und somit schneller zu lernen. Und jetzt zum Ablauf meiner Variante.
Wie lange brauchst du zum Einschlafen?

Ich brauche eher lange zum einschlafen. Im Normalfall ca. eine halbe Stunde und länger. Es gibt aber auch Zeiten, da brauche ich Stunden. Nur wenn ich stark übermüdet bin, schlafe ich schneller ein. Oft hindern mich aufkommende Gedanken am einschlafen oder ich muss ständig meine Schlafposition ändern. Um schneller einzuschlafen, höre ich entweder Audiobook oder ich meditiere. Beides bringt den inneren Dialog zum schweigen. 

Wie schnell schläfst du ein?

<5 Min sehr Schnell
<15Min Schnell
<30Min Mittel
>60Min langsam

Zeitfaktor und Kombinationstechniken

Du solltest deinen optimalen Zeitpunkt für die Übung finden. ich versuche dir zu helfen, den optimalen Zeitpunkt herauszufinden. 

Allgemeine Anleitungen empfehlen WILD mit der WBTB Technik zu kombinieren, um einen guten Zeitpunkt zu finden. Es herrscht das allgemeine Weltbild, dass WILD am Abend nur sehr schwer zu schaffen ist sogar, dass es unmöglich ist. Ich möchte kurz erklären warum das so ist, würde das aber nicht pauschalisieren wollen und später nochmal auf diesen Aspekt eingehen.

Schlafzyklen

Ein Schlafzyklus, dauert ca. 90 Minuten und ist grob in Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM Schlaf zu unterteilen. Uns interessiert momentan der REM Schlaf, da besonders bei Anfängern, dort die beste Traumerinnerung zu erreichen ist. Traumerinnerung ist notwendig, um einen Klartraum im nach hinein zu erinnern. Im Falle einer schlechten Traumerinnerung ist es möglich einen Klartraum zu vergessen, obwohl er statt gefunden hat. Wie ihr die Traumerinnerung trainiert, könnt ihr hier nachlesen.

Normalerweise beginnt ein Schlafzyklus immer mit Leichtschlaf, hier grau dargestellt, dann folgt der Tiefschlaf (dunkelgrün) und erst am Ende eines Zyklus gibt es eine REM Phase (hellgrün). 





Im Laufe der Nacht verschieben sich innerhalb eines Schlafzyklus die Anteile der Schlafphasen, der Tiefschlaf  nimmt ab und der REM Schlaf  nimmt zu. In den ersten 4,5 Std. des Schlafes sind hohe Anteile von Tiefschlaf und wenige Anteile von REM Schlaf enthalten. 

In der fortschreitenden Nacht zeigt sich nur noch wenig Tiefschlaf. So ist es also leichter im späteren Verlauf der Nacht einen Klartraum zu erreichen, weil Träume im REM Schlaf leicher einnert werden. Die REM Phasen werden zunehmend länger. An Anfang der Nacht dauern sie oft nur wenige Minuten, am Ende eines langen Schlafes können sie über eine Stunde dauern. Zeo Mobile stellt leider keine Daten unter 5 Minuten dar.

Ich möchte damit aber auf keinen Fall sagen, dass Klarheit im Tiefschlaf nicht möglich ist, nur halte ich es für sehr viel schwieriger. Um sich mehr mit dem Tiefschlaf zu beschäftigen, sollte man die Traumerinnerung bis ins äußerste trainieren. Um zu WILDen ist es am leichtesten zu erst mit den REM-Phasen zu arbeiten.
  
Der Schlafzyklus beginnt aber mit einem Leichtschlaf, gefolgt von einer Tiefschlafphase, es sei denn man hat REM Schlafentzug oder unterbricht den Schlaf. Dann ist es möglich zu Beginn des nächsten Schlafzyklus künstlich, mit einer REM Phase zu beginnen. Das nennt sich Sleep Onset REM-Periode oder auch REM-Rebound

Ihr könnt dieses auf Hypnogram 1 und Hypnogram 4 sehen. Die stelle wo Wachbewusstein direkt in REM Schlaf übergeht. Um dieses zu erreichen, gibt es die WBTB Technik. Auf den Abbildungen ist aber auch zu sehen, dass WBTB nicht immer zu REM Rebound führt. In beiden Fällen hatte ich jedoch einen Klartraum einmal nach 6,5 Std. und einmal nach 11 Std. Schlaf.  

Wake Back To Bed (WBTB)

WBTB bedeutet Wake and go Back TO Bed und heißt sich zu wecken, um eine Zeit wach zu bleiben, um sich dann wieder hinzulegen.

Oft wird WBTB so erklärt: Geht schlafen und weckt euch nach 4-6 Stunden. Bleibt ca. 30 Minuten wach und beschäftigt euch in der Zeit mit dem Klarträumen, indem ihr Träume aufschreibt oder etwas über Träume lest. Geht dann wieder ins Bett. Wenn man WBTB innerhalb seiner individuellen Bedürfnisse anwendet, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Klartraum.

Ich habe festgestellt, dass das nicht so pauschalisiert werden kann, denn die eigene Fähigkeit einzuschlafen, beeinflusst den Prozess immens. Meine WBTBs hatten häufig den Effekt, dass ich viel zu wach war, um wieder einzuschlafen. Außerdem war ich auf der anderen Seite nach 4-6 Stunden noch viel zu müde um die Motivation aufbringen zu können, um überhaupt aufzustehen. So ist aus vielen Vorsätzen häufig nichts geworden. 

Um einen individuellen Zeitplan für das WILDen aufzustellen, solltest du dir als erstes bewusst sein, wie lange du schläfst und wie lange du zum Einschlafen brauchst. Je nachdem welcher Typ du bist, könntest du den Faktor Zeit, durch zusätzliche Techniken beeinflussen.

Individuelle Schlafgewohnheiten

Ich bin ein regelgerechter Langschläfer, es sei denn ich muss mich an äußerer Bedingungen halten. In der Woche schlafe ich, bedingt durch die Arbeit oft nur 6-7 Stunden. Das reicht zwar aus, um zu funktionieren, jedoch würde ich gerne länger schlafen. Wenn ich unter 6 Stunden schlafe, geht es mir schlecht. Unter 4 Stunden, zeigen sich merkliche Symptome des Schlafentzugs.

StephenLaberge sagt, wenn du normalerweise 6 Std. schläfst und deine Schlafzeit auf 8 Std. ausweitetest, verdoppeln sich die Chancen auf einen Klartraum. Ich sehe das auch so, da ich die meisten meiner Klarträumen am Wochenende habe, wo ich ausschlafen kann.
Gerne schlafe ich zwischen 8 und 12 Stunden. Wenn ich mehr als 12 Stunden schlafe und glaubt mir, dass schaffe ich, dann geht es mir auch nicht mehr gut. Dann werde ich den ganzen Tag nicht richtig wach. Nach 10 – 12 Stunden kann ich auch oft nicht mehr einschlafen. Also sollte meine persönliche WBTB Zeit möglichst nach 6-9 Stunden statt finden. Das klingt schon mal ganz anders, als in der Standard Anleitung.

Wenn man die Schlafzyklen beachtet, sollte man sich immer nach 1,5 Std., 3,0 Std., 4,5 Std., 6,0 Std., 7,5 Std., 9,0 Std., 10,5 Std., 12,0 Std., usw. wecken, um möglichst kurz nach der letzten REM Phase zu erwachen. Das hilft eine gute Chance auf Traumerinnerung zu haben und sorgt dafür, dass man sich wohler fühlt, als wenn man mitten in der Tiefschlafphase geweckt wird. Eine optimale Berechnung der Weckzeit kann man nur mit einem Schlafphasenwecker erreichen. Ansonsten muss man schätzen und die Zeit des Einschlafens von der Schlafzeit abziehen.

Also stehen für mich mögliche Weckzeiten nach 6,0 Std., 7,5 Std. und 9,0 Std. zur Wahl. Hier solltest du ausprobieren, was am besten für dich funktioniert. Ich habe festgestellt, dass ich nach 6 Std. Schlaf oft noch viel zu müde bin um mich den Klartraumtechniken zu widmen. Es ist dennoch möglich, sich einen Wecker zu stellen, der von selbst wieder ausgeht um dann bei Bedarf zu entscheiden, ob man wach genug ist, um zu WILDen. Wenn nicht, schlafe ich wieder ein und werde nach 7,5 Std erneut wach. Dann WILDe ich und wenn ich trüb einschlafe, habe ich nach weiteren 1,5 Stunden eine erneute Chance. So ergeben sich mehrere Chancen auf einen Klartraum. Naja so lange man ausschlafen darf. :D In der Woche geht mein Plan nur auf, wenn ich sehr zeitig ins Bett gehe. Daher schiebe ich die WBTB Übungen eigendlich immer aufs Wochenende. Ansonsten WILDe ich abends.

Für das WBTB ist es wichtig zu wissen, wie schnell du in der Lage bist, wieder einzuschlafen. Demnach solltest du für eine Zeit wach bleiben oder aber sogar im Bett bleiben, wenn du dazu neigst, zu wach zu werden, dass du nicht mehr einschlafen kannst. Wake Stay In Bed heißt diese Technik. Ich stehe auf, gehe zur Toilette und trinke einen Schluck Wasser. 

Die Einschlafzeit nach einem WBTB kann ganz anders verlaufen, als am Abend. Finde heraus wie deine Schlafgewohnheiten aussehen. Und probiere unterschiedliche Wachzeiten aus. Der Richtige Grad der Müdigkeit und Wachheit, entscheidet über Erfolg oder Niederlage. Auch stehe ich manchmal am Wochenende nach 6-8 Std. auf, frühstücke gemütlich und lege mich dann wieder hin. Nach dem Essen kann sich wieder eine stärkere Müdigkeit einstellen. Wer sagt, das man sich für WBTB mitten in der Nacht wecken muss?

IWILD und Rhythm Napping

Die Rhythm Napping Technik arbeitet im Grunde damit, den Schläfer in Abständen zu wecken ohne dass man aufstehen muss und den Wecker ausstellen muss. Eine perfekte Software habe ich noch nicht dafür gefunden. Die umfangreichsten Einstellmöglichkeiten bietet die APP RemindDroid, da umfangreiche Weckzeiten eingestellt werden können und sogar ein Vibrationsalarm möglich ist. Zeo ist als Schlafphasenwecker sehr zuverlässig, aber auch Apps wie Sleep as Android, welche die Schlafphase an Hand der Bewegung misst, erscheint sehr zuverlässig zu sein. Auch die Rhythm Napping App aus dem KT-Forum funktioniert gut, hat für meine Bedürfnisse, aber leider zu wenig Einstellmöglichkeiten. Ich brauche mehr unanhängige Timer und möglichst eine freie Tonwahl, damit ich eigene Sounds einbinden kann. Eine App die alles kann, muss wohl noch erfunden werden.

Rhythm Napping enthält aber auch noch andere Komponenten. So ist es eine Möglichkeit den Weckalarm im Traum wahrzunehmen und dadurch zu erkennen, dass man träumt. Das ist gar nicht so einfach wie es klingt. Ich habe hier versuche mit meinem Zeo dazu gemacht.

Eine andere Möglichkeit auf die ich hier hinaus möchte, ist aber die geplant einen IWILD auszulösen. Ein IWILD ist dadurch gekennzeichnet, dass man Erwacht, sich nicht bewegt und dadurch in der Schlafparalyse bleibt oder zumindest sehr schnell wieder eine vollständige Paralyse einnehmen kann. Dazu braucht man einen Weckton, der von selbst ausgeht. Natürlich kannst du die Technik bei jedem Erwachen anwenden. Das wichtigste ist, sich kein Stück zu bewegen, wenn du aufwachst.

Bleibe so liegen, wie du aufgewacht bist, bleibe in der Schlafatmung, bleibe entspannt, versuche aufkommende Gedanken an den Tag beiseite zu schieben und konzentriere dich wieder auf die Hypnagoge Phase, die beim Aufwachen übrigens hypnapomp genannt wird. Versuche aber bewusst und achtsam zu sein und dich wieder auf den Einschlafprozess zu zubewegen. Für Anfänger ist es sehr viel einfacher einen WILD durch diese Technik zu erleben, da man sehr schnell wieder in die Schlafparalyse fällt. Ich glaube man benötigt unbedingt einige Erfahrungen dieser Art, um einen WILD auch zu anderen Tageszeiten und zu schlechteren Bedingungen auszuführen.

WILD am Abend

Wenn dir der IWILD gelingt. Versuche es mit WBTB und kurzem Aufstehen. Dann kannst du vielleicht dazu übergehen, am Abend vor dem Einschlafen zu üben. Ich glaube nicht, dass es abends unmöglich ist und das möchte ich an folgendem Beispiel erklären.

Wenn man in Zuständen zwischen Entspannung und Schlaf ist, zeigt das EEG bereits an, dass der Körper schläft. Mit Zeo ist mir das schon gelungen. Auf dem Diagramm wurde der meditative Zustand, sowohl als Leichtschlaf, als auch als Tiefschlaf erkannt. Somit hat die 90 Minütige Schlafphase bereits begonnen, während mein Bewusstsein noch wach war. Ebenso konnte ich feststellen, dass die Schlafphasen verschoben wahren, als ich nach der Meditation einen Nap von 1,5 Std. hingelegt habe und mich dann geweckt habe. Ich war mitten in der Tiefschlafphase. Das merke ich daran, das ich total zermatscht aufwachte. Eigendlich hätte ich am Ende der Remphase oder in der beginnenden Leihschlafphase sein müssen.

Wenn ich WILDE liege ich mittlerweile eine Stunde und mehr recht entspannt. Ich merke wie ich die Zeit immer mehr ausdehnen kann, ohne dass es für mich anstrengend wird. So dass ich bald auch am Abend in die Zeit der REM Phase eintreten werde. Natürlich ist es schwieriger, das gebe ich zu, aber nicht unmöglich. Außerdem sollte man bedenken, dass es auch Menschen gibt die jenseits vom REM Schlaf Klarträume haben. Es ist aber ungünstig mit abendlichen WILDs zu beginnen. Wenn du jetzt deinen optimalen Zeitpunkt gefunden hast, kann es endlich losgehen.


Vorbereitungen

Suche dir einen bequemen Schlafplatz. Trage bequeme Kleidung. Sorge dafür dass du nicht gestört wirst und nicht frierst. Gehe vorher zur Toilette, auch wenn du nicht musst. Trinke einen Schluck Wasser und stelle am besten ein Glas Wasser neben den Schlafplatz, damit du notfalls schnell einen Schluck nehmen kannst, ohne dich viel zu bewegen.

Das finden der Schlafposition

Du solltest dir eine bestimmte Schlafposition aussuchen und diese dann möglichst immer verwenden, um WILD zu üben. Ich bin Seitenschläfer, mal links, mal rechts. Auf dem Rücken liege ich, wenn ich meditiere oder WILDe. Auf dem Rücken schlafe ich nicht so schnell ein. Diese Schlafpostion ist deshalb bei mir mit Arbeit verknüpft, während das Umdrehen auf die Seite, das Signal zum einschlafen ist. Außerdem habe ich die Rückenlage gewählt, weil im Yoga sehr darauf geachtet wird, dass der Rücken gerade gehalten wird, um Energie fließen zu lassen. Die Stellung heißt im Yoga Shavasana und kann hier angeschaut werden. Ich drehe aber die Handinnenflächen nach unten, weil ich sonst nicht bequem liegen kann. Natürlich kannst du das WILDen erst mal in verschiedenen Schlafpositionen ausprobieren, irgendwann solltest du dich aber auf eine Postion festlegen, um eine Konditionierung herbei zu führen. 

Ich decke mich zu, so dass die Decke nicht den Hals berührt, da mich das in späteren Stadien stört. Auch muss ich immer schauen, das die Decke nicht zu stark auf meine Füße drückt. Ich WILDe immer ohne Kopfkissen, weil ich sonst später im Nacken verkrampfe. Ihr seht schon, alleine die Vorbereitung klingt kompliziert, aber so mache ich es und mir ist es wichtig jedes Detail genau zu beschreiben.

Körperliche Entspannung

Als erstes darfst du deinen Körper vollständig entspannen. Das klingt einfach, jedoch ist nicht das gemeint, was im allgemeinen oft als Entspannung bezeichnet wird. Es geht wirklich darum, sich so tief zu entspannen, dass alle Muskeln vollkommen erschlaffen. 

Das schaffst du über verschiedene Visualisierungstechniken und Entspannungsübungen. Die allermeisten Techniken habe ich eine Zeit lang ausprobiert und mir dann einfach meine Eigene daraus gemacht. Probiere doch mal aus, was für dich gut funktioniert und teste folgende Techniken: Yoga Nidra, Progressive Muskelentspannung, Autosuggestion oder Hypnose.

Meine Technik: Ins Bett schmelzen

Wenn du noch nicht bequem liegst, rücke so lange umher, bis du dich wohlfühlst. Beim Entspannen entsteht häufig ein Kribbeln in den Gliedmaßen. Die Entspannung kann so intensiv sein, dass du den Körper kaum noch wahrnehmen kannst. Für Anfänger ist es am leichtesten, mit den Händen und Armen zu beginnen, jedoch am effektivsten, wenn du mit den Füßen und Beinen arbeitest.

Variante 1: 
Hände, Arme, Füße, Beine, Bauch, Brust, Hals, Kopf

Variante 2: 
Füße, Beine, Bauch, Brust, Arme, Hände, Hals, Kopf

Nehme bewusst deine Hände wahr und lasse sie dabei vollständig entspannen. Es kann helfen, wenn du dir mit Hilfe deiner inneren Stimme sagst: Meine Hände entspannen vollständig. Stelle dir vor wie die Gliedmaßen mit jedem Atemzug immer tiefer ins Bett sinken und du immer mehr los lässt. Das entspannte Körperteil wird warm und ganz weich.

Erst wenn du das geschafft hast, konzentrierst du dich auf das nächste Körperteil und so bewegst du dich der Reihenfolge nach durch deinen Körper. Wenn du mit den Füßen beginnst, entspannst du mit den Oberschenkeln große Muskelpartien und es ist somit leichter den Rest des Körpers zu entspannen. Probiere beides aus. Ich versuche immer mehr loszulassen und immer mehr ins Bett zu sinken oder zu schmelzen. Dabei können Gefühle der Leichtigkeit oder der Schwere auftreten.

Schlafparalyse

Wenn eine vollständige Entspannung vorliegt, bist du wahrscheinlich schon sehr nahe an der Schlafparalyse. Die Schlafparalyse ist eine Schutzfunktion des Körpers, die verhindert, dass Traumbewegungen in reale Bewegungen umgesetzt werden, um uns vor Verletzungen zu schützen. Normalerweise nimmt man die Schlafparalyse oder auch Schlaflähmung genannt, nicht bewusst wahr. Nur das genaue Hinschauen auf die Prozesse, was die WILD Technik in meinen Augen ist, ermöglicht die Wahrnehmung dieses Zustands. Mein erster Kontakt mit der Schlafparalyse hat mich ziemlich erschreckt, obwohl ich sie bewusst eingeleitet habe. Es hat gedauert, bis ich mich an das Gefühl gewöhnen und mich dabei entspannen konnte. Die Schlafparalyse ist aber völlig ungefährlich, sondern einfach nur fremd.

Bei mir sind durch die Entspannung in der Reihenfolge, erst Arme, Beine, Oberkörper und dann zuletzt der Kopf eingeschlafen. Das die Arme nicht mehr zu fühlen waren, gelang mir immer sehr leicht. Es fiel mir schwer so still zu liegen und mich nicht zu kratzen. Es kitzelte am Anfang ständig irgendwo, bis ich mich entschied, irgendwann nicht mehr darauf rein zu fallen. Klar kann man sich kratzen, aber wenn man sich nach kurzer Zeit immer wieder erneut kratzen muss, kommt man nie bis zur Schlafparalyse. Eine Zeitlang fiel es mir schwer das auszuhalten, aber heute ist das kein Thema mehr.

Dann war ich eine ganze Weile immer wieder mit den Füßen beschäftigt, da ich meinte, mir würde irgendetwas weh tun. Ich verspürte richtige Schmerzen. Ich verspürte das dringende Bedürfnis, die Füße zu bewegen. Das tat ich am Anfang natürlich einige Male, nur um dann festzustellen, dass mit den Füßen alles ok war und Sekunden nach dem Bewegen, dort gar nichts weh tat. Seitdem achte ich darauf, das die Decke meine Füße möglichst nicht berührt um keine Druckgefühle zu verursachen. Irgendwann konnte ich diese Phase dann überwinden. 

Dann lege sich die Schlafparalyse über den Oberkörper und den Brustraum und ich hatte einige Male kein Gefühl mehr für meine Atmung. Das erschreckte mich und ich meinte ich bekäme keine Luft. Wieder musste ich lernen, damit umzugehen. Natürlich konnte ich atmen. Ich habe das Gefühl ignoriert und meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Körperteil gerichtet.

Als nächstes legt sich die Paralyse bei mir über das Gesicht. Auch über Augen, Mund und Nase. Dieser Schritt fällt mir immer noch am schwersten. Vor allem hatte ich Probleme eine Lösung für die Mundstellung und den Schluckreflex zu finden. Die Konzentration darauf, hat das Leiden nur verschlimmert. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Speichel unkontrolliert aus dem Mund auslaufen. Das war natürlich auch wieder nur eingebildet, als ich es geprüft hatte. Oder ich hatte das Gefühl, als müsste ich Schlucken, aber dann unterbreche ich die Paralyse. 
Kleinste Bewegungen reichen aus um die Paralyse zu stören. Auch unkontrollierte Augenbewegungen, die bei mir eng mit der Gedankentätigkeit zusammen hängen, sollte man möglichst zur Ruhe bringen. 

Manchmal hatte ich auch das Gefühl, als ob die Zähne völlig verkanntet in einander standen. Heute beiße ich die Zähne vorher einmal fest zusammen, in Anlehnung an die progressiven Muskelentspannung und versuche mich dann vom Körper und vor allem vom Mundraum weg zu konzentrieren. 

Eine Zeit hatte ich und habe manchmal immer noch kurz vor der vollständigen Schlafparalyse ein Kratzen im Hals, welches so stark wurde, dass meine Augen tränten. Im allerschlimmsten Fall muss ich dann etwas trinken und die Schlafposition ändern. 


Ich vermute eine Blockade die körperlich am Hals wahrnehmbar war. Im Tibetischen Traumyoga wird sich beim Übergang in den Schlaf auf genau diese Stelle konzentriert. Man visualisiert einen hellblauen leuchtenden Punkt.



Um die Blockade zu lösen, habe ich mich in der Meditation auf die Stelle konzentriert und die unangenehmen kratzenden Gefühle ausgehalten. Das hat mir bereits ein wenig Besserung verschafft. Das ist genau die Stelle, an der auch das Kehlkopfchakra aus den Indischen Lehren und der chinesischen Medizin beschrieben steht. Häufig wird dieser Bereich im Zusammenhang mit Träumen beschrieben und so frage ich mich, ob das nun ein ganz persönliches Problem von mir ist, oder mit dem Prozess selbst zu tun haben könnte. Aber in letzter Zeit, ist es etwas besser geworden.

Dann ist mein gesamter Körper paralysiert. Nur mühevoll kann ich mich wieder bewegen. Wenn nötig, schaffe ich das aber problemlos, indem ich den Atem vertiefe und beginne einen Finger hin und her zu wackeln. Allerdings kann man dann von vorne anfangen. Mittlerweile genieße ich die Schlafparalyse und kann mich auch mental gut darin entspannen. Es ist für mich wichtig, dass ich von Anfang an eine gute und auch symmetrische Liegeposition einnehme, weil das sonst spätestens während dem einsetzten der Schlaflähmung für mich unangenehm werden kann, besonders da man sich nicht mehr bewegen kann und die Position nicht mehr verändern kann, ohne von vorne zu beginnen.

Geistige Entspannung

Ebenso wichtig ist natürlich die geistige Entspannung. Schon während der Körperentspannung fällt der Geist optimalerweise durch die bewusste Wahrnehmung der Körperregionen in den Zustand, dass störenden Alltagsgedanken unterbrochen werden. 

Wer sich mit Meditation auskennt, wird hier bestimmt schon eine eigene Techniken entwickelt haben, um den Geist still zu halten. Es geht darum, einen schmalen Grad zwischen Wachsein und einschlafen zu erreichen. Oft setzt auch erst eine vollständige Schlafparalyse ein, wenn auch der Geist still ist. 

Ich war anfangs oft viel zu wach, weil ich so aufgeregt war, wegen all den neuen Eindrücken. Alles was einen ängstigt oder erschreckt, führt schnell wieder zu innerer und äußerer Anspannung. Versuche einfach zu beobachten was passiert, ohne einzugreifen. Versuche nichts zu erwarten. Es kann dir nichts passieren. Dein Körper macht diesen Prozess bei jedem Einschlafen durch, nur bekommst du das sonst nicht mit.

Um die Aufmerksamkeit von den Gedanken abzuziehen, kannst du das Bewusstsein auf den Hinterkopf lenken. Dadurch wird dem Vorderhirn die Energie entzogen und die Gedanken legen sich. Doch Vorsicht, du schläfst dadurch auch schneller ein.

Du kannst dich mit deiner Aufmerksamkeit auf den Atem konzentrieren. Damit ist das beobachten des Atmens gemeint, ohne ihn bewusst zu beeinflussen.

Oder du kannst eine Affirmation sprechen, die dich von störenden Gedanken ablenkt. Wie zum Beispiel: „Ich habe jetzt einen Klartraum:“

Es ist auch möglich, seine Gedanken virtuell in einem Behälter aufzubewahren, in der sie für die Dauer der Übung gut aufgehoben sind, dich aber momentan nicht mehr stören. Später kannst du die Gedanken wieder frei lassen.

Oder du stellst dir einen Regler vor, mit dem du die Lautstärke des inneren Dialogs leiser und leiser stellst. Der Regler funktioniert besser, wenn man ihn zuvor kalibriert. Das schaffst du, indem du ihn laut drehst und die Gedanken laut stellst. Dann drehst du den Regler leise und die Gedanken werden leise. Mach das einige Male und dreh nun die Gedanken auf leise und schließlich ganz aus.

Tipp:
Um den Zustand der geistigen Entspannung zu lernen, haben mir die Gateway CDs sehr geholfen. Leider kann ich deshalb keine detaillierte andere manuelle Anleitung für diesen Schritt geben von der ich wirklich überzeugt bin. Natürlich habe ich vieles ausprobiert, jedoch haben die Frequenzen der Audios bei mir die beste Wirkung erzielt. Nach regelmäßiger Anwendung, war ich dann in der Lage, den Zustand bewusst einzunehmen, auch ohne CD. Im folgenden Artikel beschreibe ich Gateway und einige günstigerer Alternativen.

Atem

Um dem Unterbewusstsein zu suggerieren, dass der Körper schläft, macht es auch Sinn die Atmenfrequenz  anzupassen. Dazu musst du herausfinden wie dein Atem während des Schlafs frequentiert ist. Oft kann ich morgens beim Aufwachen den Schlafatem noch eine Weile beobachten, um ihn besser kennen zu lernen. Ich atme dann sehr tief und langsam und die Betonung ist auf eine kraftvolles Ausatmen gelegt. Diesen Atmen versuche ich beim WILD zu imitieren, ohne dabei zwanghaft zu sein. Um einen flachen Atem zu vertiefen, atme ein, halte dem Atem an und zähle langsam bis 5, atme dann wieder aus. Während der Übung kann es sein, dass deine Aufregung sich auf die Atmung auswirkt, wenn das passiert, versuche wieder den Schlafatem zu erreichen und dich zu beruhigen.

Der hyngagoge Zustand

Dann solltest du in der Lage sein, den hypnagogen Zustand zu erreichen. Im hypnagogen Zustand befindet man sich in einem Art Übergang zwischen Wachem und Traum. Einige Menschen, besonders die, die schnell einschlafen, finden sehr leicht in den bewussten hypnagogen Zustand. Ich brauche dafür sehr lange. Oft passierte einfach nichts. Ich sah nur Schwärze und ich lag ewig herum, bis sich irgendwann die Paralyse wieder auflöste, ich nicht mehr liegen konnte oder trüb einschlief. Ich lese häufig, dass WILD Anfänger genau an diesem Punkt hängen bleiben und auch mir ging es lange so. Um sich in den gewünschten Modus zu bringen, kannst du verschiedenen Techniken versuchen. 

Visualisierung

Um die Hypnagogien in Gang zu bringen wird häufig empfohlen bewusst zu visualisieren. Besonders bewegungsreiche Szenen, wie rennen, schaukeln, fahren etc. sollen ein müheloses Gleiten in den Traum ermöglichen. Damit habe ich leider meine Schwierigkeiten. Da ich nur schwer Zugang zu meinen visuellen Fähigkeiten finde. Vielleicht weil ich das was ich sehe, zu sehr anzweifel. Ausserdem kann ich oft trotz größter Anstrengung gewisse Szenen einfach nicht vor meinem geistigen Auge entstehen lassen. Es ist dann, als ob es immer wieder Schwärze und Leere gibt, die manche Bilder blockieren. Ich weis aber das es Menschen gibt die regelrecht mit ihren Hypnagogien jonglieren können, Szenen gezielt erschaffen können und sogar trüb und klar sein können, während dieser Phase.

SSILD

Die Klartraum Technik SSILD - Sences Initiatet Lucid Dream, ermöglichte mir einen bewussteren Zugang zu meiner hypnagogen Phase. SSILD erwiest sich für mich als gute Kombination für WILD. Bei SSILD beobachtet man die Sinneskanäle getrennt von einander. Du beobachtest, was du siehst, was du hörst und was du fühlst. Immer wieder für einige Sekunden, bis du irgendwann etwas wahrnimmst. Die eigendliche SSILD Technik, in der es um Aufmerksamkeitstraining geht funktioniert bei mir nicht so gut. Wenn SSILD funktioniert löst die Technik immer auch einen Art WILD aus. Vielleicht ist es auch davon abhängig wie intensiv man DILD trainiert?

Wenn Gedanken aufkommen und das tun sie häufig, dann verliere dich nicht darin. Sobald eine Hypnagogie eine Assoziation aufwirft, nehme den Gedanken war und kehre zurück zur Übung. Beobachte und greife nicht ein. Die eigenständige SSILD Technik findet du hier.

Repräsentationssysteme bewusst machen

Ein bewusster Umgang mit den eigenen Repräsentationssystemen ist in meiner Welt sehr wichtig, um einen erfolgreichen WILD zu erleben. Die Aktivität der Sinneskanäle, mit der wir im Wachbewusstsein unsere Umwelt wahrnehmen, kann Hinweise darauf geben, in wie weit sich entsprechende Hypnagogien einstellen. Dazu ist es hilfreich, herauszufinden, wie du deine Umwelt bevorzugt wahrnimmst.

Der visuelle Typ nimmt seine Umwelt vor allem durch Bilder wahr. Er benutzt auch einen entsprechenden Wortschatz. „Ich sehe das so“ „Schau dir das mal an“ „Du muss das aus einer anderen Perspektive sehen“ usw. Der visuelle Typ redet viel und schnell und ist in der Lage im Gespräch sofort eine Antwort parat zu haben. Visuelle atmen im oben Brustbereich. Er macht Sport um gut auszusehen. Sie deuten gerne mit dem Finger, um etwas anzuzeigen. Für visuelle Menschen ist es eine Leichtigkeit, imaginäre Bilder zu visualisieren. Es zeigen sich hauptsächlich visuelle Hypnagogien.

Der akustische Typ besitzt die Fähigkeit seine Stimme angenehm zu intonieren. Die Atmung befindet sich im unteren Bereich des Brustkorbes. Er kann sich gut ausdrücken. Er diskutiert mit sich selbst im Kopf und besitzt daher einen besonders hartnäckigen inneren Dialog. Er legt sich Pläne zurecht. Seine typische Wortwahl könnte: „Das hört sich gut an“ oder „Das klingt gut“ lauten. Er hört gerne Musik und ist möglicherweise audiphil. Musik wird wie wie ein ganzes Universum an Ausdrucksfähigkeit wahrgenommen. Er hört gerne Hörbücher und nutzt auditive Anleitungen lieber als ein Buch zu lesen. Auditive Informationen prägen sich einfach besser ein.  Es zeigen sich akustische Hypnagogien.

Der kinästhetische Typ braucht lange um auf eine Frage zu antworten. Er spricht langsam. Er ist einfühlsam und kann viel Empathie für andere Menschen aufbringen. Im Gespräch hält er sich häufig zurück, weil die Visuellen schneller sind. Er braucht Zeit um in sich hin einzufühlen, um eine Antwort zu konstruieren, die den Gefühlen gerecht wird. Er wirkt still und introvertiert, obwohl im inneren viele Gefühle und Gedanken vorhanden sind. Er ist auch im Partnerschaftlichen Bereich einfühlsam. Er ist ein Genießer und nimmt viel Rücksicht auf andere Menschen. Die Atmung geht bis tief in den Bauch. Er macht Sport um sich gut zu fühlen und hat eine besonderes Gefühl für Symmetrie. Was er tut, muss sich gut anfühlen. Er kann gut zuhören. Er äußert sich mit folgenden Worten: „Ich fühle mich nicht wohl“ „ Ich empfinde das so..“ Meditative Erfahrungen werden an Hand der körperlichen Empfindungen empfunden. Hypnagogien sind kinästhetisch wahrnehmbar.

Die Kategorisierung soll als Hinweis verstanden werden. Wiedermal verstehe ich die Kategorisierung wie immer nur als Model. Kein Mensch nutzt ausschließlich ein Repräsentationssystem, aber im allgemeinen spezialisiert sich ein Mensch auf ein oder mehrere Systeme. Die Spezialisierung ist in meiner Welt abhängig von Lernerfahrungen, die man im Laufe seines Lebens gemacht hat, deshalb bin ich auch der Meinung, dass es möglich ist, sich bewusst einem anderen Repräsentationssystem zu nähern um sich auf dem Gebiert weiter zu entwickeln. 

Wer das Buch das Parfüm gelesen hat, konnte bestimmt feststellen, dass der Mensch eine umfangreiche olfaktorische Wahrnehmung besitzten kann. Da diese Fähigkeit in unserer Gesellschaft nur selten gebraucht wird, wird es auf dem Gebiet wohl nur wenige Experten geben. Ein leidenschaftlicher Koch mag möglicherweise einen ausgeprägten Geschmackssinn besitzen und damit verbunden auch eine sehr viel detailliere Wahnehmung, als andere Menschen auf dem Gebiet. Ich beziehe mich der Einfachheit aber nur auf die am häufigst vorkommenden Sinneswahrnehmungen.

Ich bin eine Mischung aus auditiv und kinästhetisch. Das kommt darauf an, welche Fähigkeit gerade angesprochen wird. Ich weiß, was ich nicht bin und das ist visuell. Somit hatte ich immer Schwierigkeiten mit den ganzen Übungen zur Visualisierung. Viele WILD Techniken stützen sich stark auf die visuelle Wahrnehmung. Und das war oft der Punkt, an dem ich nicht weiter kam. Erst die Konzentration auf die anderen Sinne halfen mir, einen für mich natürlichen Weg zu finden. Es hat viele Versuche gekostet, um das heraus zu finden und ich hoffe, dass ihr dadurch schneller lernen könnt.

Bei mir ist zuerst immer der auditive Sinn aktiv. Ich höre Stimmen, Geräusche oder Musik. Es ist erst sehr subtil und wenn ich genau hinhöre, verschwinden die Stimmen wieder. Ich nehme an, weil ich dann wieder Richtung Wachbewusstsein drifte. Nur das achtsame loslassen, lässt mich wieder in die Hypnagogien abdriften. Ich höre meist nicht genau, was sie sagen. Oft sind es Stimmen von bekannten Personen, häufig auch von Personen, mit denen ich gerade erst gesprochen habe. Manchmal verstehe ich auch einen ganzen Satz. Thematisch sind es die gleichen Worte des Inneren Dialogs. Selten auch abwegige Gedanken, die mich wirklich wundern. Es ist eine gewisse Gleichgültigkeit notwendig, um die Stimmen erscheinen zu lassen und sie gleichzeitig zu beobachten. Es gilt beständig einen schmalen Grad zwischen Aufmerksamkeit und Loslassen zu behalten. Häufig höre ich ein Klicken oder einen Knall. Manchmal kann ich Musik hören. Wenn ich einen Zugang zu Hypnas habe, dann kann ich davon ableiten, wie nahe ich am Schlaf bin. Zuerst zeigen sich bei mir immer die auditiven Hypnas. Dann erst setzten sie Visuellen Hypnas ein und dann erst treten kinästhetische Hypnas auf.

Es beginnt bei mir visuell mit vagen, hellen oder farbigen Wolken, die sich vor dem Schwarz der geschlossenen Augen ausbreiten. Es können auch Striche oder geometrische Muster entstehen. Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr im Sommer zu lange in die Sonne geguckt habt und dann die Augen schließt. Dann sehr ihr Punkte oder Striche. Es ist ähnlich, allerdings nehmen die Visuals in der hypnagogen Phase zu und verselbstständigen sich. Anfangs erscheinen diese Bilder eher zweidimensional. In dem Moment, indem ich die Szene aktiv beobachte und meine Pupille in Richtung des Bildes bewege, verschwindet das Bild. Das machte ich anfangs automatisch. Es brauchte ein wenig, bis ich mir das abgewöhnen konnte. Das Beobachten hat immer auch eine Wirkung auf den Zustand, es gilt deshalb den Versuch zu unternehmen, es einfach geschehen zu lassen, ohne das bewertende Gedanken aufkommen und ohne das körperliche Bewegungen entstehen. Das erfordert ein wenig Übung. Mit der Zeit entwickeln sich aus den schlichten Grafiken dreidimensionale, traumartige Erscheinungen, die sich mit anderen Sinneskanälen mischen. Dann entstehen bei mir häufig Synästhesien mit kinästhetischen Wahrnehmungen. Hier kann schon der Übergang zum Traum beginnen. Es kann sein, dass ich plötzlich in der Traumlandschaft stehe. Um das Klar zu erleben, muss du während des gesamten Prozesses sehr achtsam sein.

Manchmal erlebe ich auch kinästhetische Hypnas, die sich kurz vor dem Übergang in den Traum zeigen, aber erst nach den visuellen Hypnas entstehen. Vielleicht ist es davon abhängig, worauf ich mich konzentriere. Es ist, als ob ich durch das Bett sinken würde. Dabei entstehen Reibungen. Es fühlt sich an, als ob ich mich in einem Sturm befinde. Es ist ein wenig, als ob mir der Arm eingeschlafen wäre und er durch ein starkes Kribbeln und Summen wieder aufwacht. Diese Gefühle habe ich am ganzen Körper. Die Empfindungen können anfangs etwas unangenehm sein und sogar Angst erzeugen. Als ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich mich in die Empfindungen hineinfallen lassen und dabei entspannen. Ich verstärke das Vorankommen, indem ich mich ins Bett sinken lasse und durchs Bett hindurch schmelze. Die kinästhetischen Wahrnehmungen sind bei mir immer sehr eng mit akustischen Wahrnehmungen verbunden. Sie geschen in einer Art Synchronität. Also höre ich einen Sound der den Sturm begleitet. Ein Tosen und Brummen. Das dauert dann einige gefühlte Minuten. Dann falle ich durchs Bett oder durch die Unterlage und bin im Traum. Manchmal befinde ich mich dann unterm Bett und muss erst einen Weg daraus finden. Dabei ist Klarheit absolut notwendig.

Hindernisse

Es kann sein, dass du reibungslos in einem Klartraum ankommst. Das ist der optimale Fall. Es ist aber auch möglich, dass dir Hindernisse begegnen.

Oft ist es bei mir zu einem Falschen Erwachen gekommen. Ich träumte dass ich im Bett liege und WILDe und merkte gar nicht, dass ich schon im Traum war. Für diesen Fall sollte man einen Realitätscheck parat haben, bei dem man sich nicht bewegt und die Augen geschlossen hält. Diesen sollte man dann gelegentlich durchführen. Eine Möglichkeit um dieses zu prüfen ist, sich durch Bett fallen zu lassen.

Natürlich ist es auch möglich nach einem WILD einzutrüben. In meiner Welt sollte man für die WILD Technik immer auch DILD trainieren. Ohne ein Mindestmaß an kritischem Bewusstsein, ist es sehr schwierig den Traum zu erkennen. Auch beim WILD kann es kurze Phasen der Trübheit geben, die überwunden werden müssen. Ich glaube deshalb ist es auch für Anfänger sehr schwer mit WILD erfolge zu haben. Es ist meiner Meinung nach einfacher, erst mal mit Realitätschecks zu beginnen und einige Erfahrungen mit dem Erwachen im Traum zu haben.

Manche Träumer berichten, dass sie nach dem Erwachen im Traum an ihrem Traumkörper festhängen. An dieser Stelle können die OOBE Austrittstechniken hilfreich sein. Man kann zum Beispiel mit seinem Körper hin und her schaukeln, sich durchs Bett fallen lassen, zur Decke schweben usw. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Wenn du klar im Traum bist, sollte es dir möglich sein, dich auch zu bewegen. Denn alles was ist, wird durch deine Gedanken und Glaubenssätze erschaffen.

Ebenso treffen einige auf die sogenannte Wächter der Schwelle. Diese können sich als Wesen und Personen darstellen und könnten dich möglicherweise bedrohen oder belästigen. In meiner Welt sind diese Wesen Anteile des eigenen Selbst und personifizierte Darstellungen der eigenen Ängste. In einem solchen Fall, versuche dem Wesen mit Annahme und Liebe zu begegnen. Wenn du klar bist, bist du auch in der Lage dich nicht auf das Spiel einzulassen. Du kannst das Wesen ignorieren und einfach die Umgebung wechseln. Oder befrage es nach seinen Motiven.

Paralyse ja oder nein.

Im Grunde genommen enthalten alle Anleitungen Übungen für die körperliche Entspannung und die geistige Entspannung. Auseinander gehen die Beschreibungen, ob man in eine vollständige Schlafparalyse eintreten muss oder nicht. Obwohl das bewusste Erleben einer Schlafparalyse sowohl interessant, als auch erschreckend sein kann, ist diese meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. Also ist es im Grunde auch nicht notwendig sich stundenlang nicht zu bewegen. Es ist auch möglich sich erst dann, auf die Schlafparalyse zu konzentrieren, wenn du merkst, dass du müde wirst.

Ich hatte WILDs mit und ohne bewusste Schlafparalyse. Für mich ist es aber die Technik, mit der ich am besten klarkomme, weil ich es geistig erst im Moment der Schlafparalyse schaffe, meinen physischen Körper auszublenden. 

Es ist für mich ausschlaggebend wie müde ich bin. Wenn ich sehr müde bin, zum Beispiel nach einem IWILD oder einem kurzen WBTB, dann ist es mir auch möglich, das Bewusstsein ohne diese ganze Prozedur mit der Paralyse mit in den Traum zu nehmen. Es ist dann einfach wie ein bewusstes Einschlafen. Da ich aber in der Regel lange brauche um einzuschlafen und den Geist still zu bekommen, ist diese Variante die Beste für mich.

Einschlafen

Dann scheiden sich die Geister, ob man nun einschlafen darf oder nicht. Anleitungen zum Klarträumen besagen, dass man einschläft. Anleitungen zum Astralreisen sagen, man darf nicht einschlafen. Es stellt sich die Frage, ob sich das wirklich so verhält, oder ob es nicht all zu leicht ist, das Einschlafen, nicht als solches zu erkennen und man dem Trick des Falschen Erwachens auf dem Leim geht. 

Wenn sich bei mir durch die WILD Technik ein falsches Erwachen ergeben hat, konnte ich im nach hinein meinen Fehler immer an Hand der Traumerinnerung rekonstruieren. In dieser Erfahrung habe ich mich auf einen Klartraum fokussiert. Außerdem bin ich an die verschiedenen Techniken mit einem anderen Glaubenssatz heran gegangen. Erfahrungen in denen ich mich auf einen Klartraum konzentriert habe, haben einen Klartraum ergeben. 

Erfahrungen in denen ich mich auf eine OOBE konzentriert habe, ergaben andere Ergebnisse. Die Übung weicht ein wenig von der obrigen ab. Bei einer OOBE ist es wichtig völlig loszulassen. Nicht loslassen im Sinne von einschlafen, sondern im Sinne von seinen Körper zurück zu lassen, ja vielleicht sogar von zu sterben. So stellt sich für mich die Frage, wie stark unserer Glaubenssätze in der Lage sind unsere erlebte Realität zu beeinflussen. 

Es gab WILDs bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich für ganz kurze Zeit eingeschlafen wäre und unbewusst war, bis ich dann nach kurzer Zeit klar im Traum erwacht bin.

Während ich bei anderen Erfahrungen versucht hatte, eine OOBE zu induzieren und sicher war, dass ich nicht eingeschlafen bin. Ich konnte wach die Schwingungen spüren, die ich beim WILDen sonst erst spüre, wenn ich schon in Traumnähe bin. Dazu kommt das mir bei OOBEs noch ganz andere Gefühle unterkommen und sich die Schingungen stark von denen des Traums unterscheiden. 
Natürlich mag das auch eine Täuschung gewesen sein, aber es gab Momente, da konnte ich die Schwingungen wahrnehmen, während ich im Raum herumlief und das war kein falsches Erwachen. Das wirft die Frage auf, ob das Einschlafen und damit die Hypnagogien auch während des Wachseins stattfinden kann. Eine ausführliche Beschreibung meiner OOBE Erfahrungen, die sich von den WILDs unterscheiden, findet ihr hier.

Ich hoffe, dass ich euch WILD heute etwas näher bringen konnte und ihr weniger Zeit für das Erlernen durch Versuch und Irrtum aufbringen müsst. Ich habe jetzt ungefär einen Versuch pro geschriebenen Satz auf die Technik verwendet und komme langsam in den Bereich, das sich Erfolge erziehlen lassen.

Zum Schluss möchte euch eine anonyme Umfrage anbieten, die sich mit den Themen dieses Artikels beschäftigen. Ich hoffe dadurch zu einem breiteren Verständnis für die Fragen und Belange der Technik zu kommen. Aus organisatorischen Gründen sind die Umfragen leider in mehere Teile unterteilt. 


https://de.surveymonkey.com/s/T8KF5DY

https://de.surveymonkey.com/s/TSWWSYR

https://de.surveymonkey.com/s/DCBXSZH




Vielen Dank fürs mitmachen. 
Gerne veröffentliche ich bald die Ergebnisse!

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