Mittwoch, 25. Mai 2016

Die Notwenigkeit von Leid



Wie schnell man doch seine Meinung ändern kann. Ich las eine Diskussion über das integrale Weltbild und gab eine Antwort, auf die Frage, ob Leid notwendig ist. Ken Wilbers Theorie von Allem und ein wundervolles Buch names Gott 9.0 hatte mich auf diesen Ansatz, namens Spiral Dynamics gebracht.

Gestern:
"Ich glaube sowas wie eine Seele, existiert parallel zu jeder Entwicklungsstufe. Nur das Ego macht die Erfahrung von Entwicklungsstufen. Die Seele wird davon nicht berührt. Und die Erfahrung der Form, geschieht für mich aus dem Bedürfnis, die Form samt seiner Begrenzungen (so auch das Leid) erleben zu wollen, um sich aus dieser Erfahrung heraus neu zu produzieren, zu erweitern und zu expandieren. Das Ego will natürlich kein Leid. Ich glaube die Traumatisierungen sind notwendig. Wenn ich mit der integralen/nondualen Sicht auf mein Leben zurück schaue. Mein Motor war Menschen, insbesondere den „Täter“ der Leid zufügt, zu verstehen. Am Ende dieses verstehens, habe ich erkannt, dass alles seinen Sinn hatte.

Alles was geschieht ist richtig, und so können auch die Einschränkungen der Stufen notwendig sein, um aus der Einschränkung und aus dem Leid etwas neues zu erschaffen. Ohne Einschränkung der Unbewusstheit, käme man nicht in die Vertiefung einer Stufe und eine horizontalen Tiefe. Mit der horizontalen Tiefe, meine ich die unbewusste Verstrickung zb. in Gedanken oder eine Emotion.

Das alles richtig ist wie wir es erlebt haben, erkennt man, wenn man die Illusion der Kontrolle aufgibt und anerkennt, dass das Ego nie eine Kontrolle gehabt hat. Dann übernimmt etwas anderes die Kontrolle. Und man erkennt, das man nie eine Kontrolle gehabt hat. Man ist Zuschauer seines eigenen Lebens.

An der Stelle besteht eine große Gefahr dem magischen Denken zu erliegen und sich inder Welt zu verlieren.  Da ich aber selbst gerade an dem Punkt feststecke und noch nicht darüber hinaus schauen kann, weiß ich nicht genau wie man das verhindert. Gott ist die Freiheit unabhängig zu sein von Stufen, Konditionierung, Glaubenssätzen, Moral und Sinngebung. Ich nutze da den Trick, zu schauen, ob meine Glaubenssätze für mich entwicklungsfördernd sind. Ich führe mein altes Leben fort, als hätte es kein Erwachen gegeben. Aus Angst vor der Freiheit, mit der ich noch nicht umgehen kann. Das ist ein art Anker der mich in der Realität hält. Dennoch gelangt man an einen Punkt, wo nichts kausal oder rational erklärbar ist und man das ganze Denken, Kategorisieren und Verstehen loslassen muss."

Dann hatte ich ein interessantes Gespräch, in dem ich behauptetet hatte, dass Leid notwendig ist. Das hatte ich mir ja auf Grund meiner Erfahrungen so zurechtgestrickt. Schliesslich bin ich ja aus meiner Depression so unglaublich gewachsen. Mir wurde nahe gelegt, dass das ein Glaubenssatz ist. Ich rechtfertigte mich, da ich so viel aus meiner Krankheit gelernt hatte. Oft unterliege ich erstmal einer Abwehr, die so eine Art automatische Reaktion ist. Da ich das aber bemerke, gibt es meist dennoch eine Ausseinandersetzung zu einem späteren Zeitpunkt.  Ich hatte mir den Hinweis aufgeschrieben, um es nicht durch Abwehr zu verdrängen.  Einschränkende Glaubenssätze war das Stichwort, welches mich motivierte.

Ich hatte durch die Krankheit so viel Verständnis für den Sinn einer Krankheit erhalten. Soviel Mitgefühl für andere Menschen die, krank waren.  Das ich Sinnhaftigkeit und dankbarkeit empfand.

Dann gab es die Tage noch ein weiters Gespräch über den Sinn von traumatischen Kindheitserfahungen. Auch da vertrat ich die Ansicht, dass mein Trauma notwendig war, um mich zu dem Menschen zu machen, der ich heute bin. Mein Gesprächspartner verneinte dies, da er mit seiner eigenen Geschichte noch hadert. Mir ging es in dem Gespräch besonders, um die Kontrolle, die nie da war. Und denn Sinn von Leid, weil daraus ja auch so viel positives entstand. 

Gerade eben wurde die Diskussion über die integrale Sicht weiter geführt und plötzlich hatte ich die Idee, dass Leid doch nicht notwendig ist. Man sollte immer wider bereit sein, sich selbst in Frage zu stellen, sonst bleibt man stecken.

Heute:
"Hahah vielen Dank nochmal für die Frage, denn ich dachte bis eben Leid ist notwendig. Doch jetzt kam ein klick. Ich würde nun nicht mehr behaupten, dass Traumatisierung unbedingt notwendig sind. 

Vielleicht wird es in der Zukunft eine Welt geben, die weniger Leid produziert. Ich glaube aber, dass sich die Mehrheit der Menschen dafür mindestens auf orange halten müsste. Wobei orange vielleicht nicht mal reicht. Aber selbst bei uns in Europa sind viele Menschen noch blau und in anderen Ländern ist die Entwicklung noch rückschrittlicher. Ich würde auch immer versuchen Menschen zu helfen, weniger Leid zu erfahren. Das habe ich immer getan. Doch gab es da einen Widerspruch. Alles annehmen was ist, ist ein spiritueller Vorsatz, der mir das bekämpfen von Leid, unlogisch erscheinen lies. Trotzdem kämpfte ich weiter gegen das Leid andere Menschen.

Ich glaube aber, dass Leid gesellschaftlich ausschliesslich schlecht betrachtet wird. Und das ist nicht richtig. Es ist beides. Gut und schlecht, um es mit blau zu formulieren.

Bewusst und unbewusst trifft es vielleicht besser. Wenn man Leid auf bewusste Weise erlebt, hat man die Möglichkeit, aus dem Leid etwas positives zu erschaffen!

So gilt esZum Beispiel zu erkenne, welche Verhaltensweisen mich krank gemacht haben. 

Ist dann das Leid notwendig, 
oder die Bewusstheit? 

Ich glaube es kommt auf die Bewusstheit an!, denn diese kann aus jeder Situation! etwas wertvolles erschaffen. 

Wäre schon vor der Krankheit, Bewusstheit da gewesen, hätte ich nicht krank werden müssen. Mit Bewusstheit lernt man aus zb. Krankheit. Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Man könnte aber jede Form von Leid einsetzten. 

Ohne Bewusstheit ist es die negative Form von Leid, die uns quält und aus der wir uns Erlösung wünschen. Und aus dem unbewussten Gedanken, lehnen wir das Leid ab. 

Meine Traumatisierung der Kindheit hatte glücklicherweise einen bewussten Moment. Der Moment, indem ich erkannte, dass ich kein Täter sein möchte und dass ich es werde, wenn ich es nicht verstehe. Es sollte so sein, dass ich dieses Leid verstehn sollte.

Ich dachte immer der Versteher, wurde aus dem Leid geboren. Aber der Versteher ist das Bewusstsein, das an diesem Tag glücklicherweise, und meiner Kontrolle entglitten, leuchtete. Ein andere Mensch hätte vielleicht aus einem  leidvollen Moment, eine andere Form der bewussten  Auseinadersetzung ausgebildet.

Aber ob wir in dem Moment bewusst waren oder nicht, haben nicht wir entscheiden.Diese Licht, welches in dem Moment auf mich fiel, kam nicht von meinem kindlichen Wachbewusstsein. Es war die Entscheidung des Selbst, welches diese Licht auf das Kind warf. Das Kind hatte keine Kontrolle. Und auch das Erwachsene Ego, hatte nie eine Kontrolle, denkt es aber.

"Also wäre die Frage, ab welcher Stufe kann ein Mensch das Bewusstsein erlangen, welches nötig ist um Leid zu transformieren. 

Bewusstheit entsteht auch manchmal durch Leid. Wenn das Leid so drängt, dass man hinschauen will um sich zu befreien. 

Benötigt die blaue Stufe Leid um bewusst zu sein? Trägt Jesus deshalb ein Kreuz? Die Bibel ist für mich eine Geschichte, die in ein blaues Weltbild beschreibt. Da ich als Kind schon orange war, musste ich das blau verkaufte Christentum ablehnen. 
Der Ateismus war die logische Folge und ein notwendige Entwicklungsstufe. Oranger Glaube, ist der Atheismus und lässt den strafenden blauen dogmatischen Gott hinter sich. 

Die Strafe anzuerkennen (blau), bedeutet zu denken, dass man leiden soll. Die Notwendigkeit von Strafe anzuerkennen, bedeutet auch das Leid notwendig zu halten. Menschen im blaue Weltbild haben noch nicht die nötige Moral entwickelt, um selbständig, ohne Authoritäten durchs Leben zu gehen. Authoritäten lenken durch Lob und Strafe. Erst wenn sich eine eigenständige Moral entwicklet hat, siehe Lawrenze Kohlberg, können Menschen gemeinsam in einer Gesellschaft leben, die nicht durch Gesetzte kontrolliert wird.

Ich glaube es ist ab orange möglich, Bewusstsein ohne Leid zu erlangen, weil orange die Innenschau zum ersten Mal möglich macht. Orange Geistenswissenschaft brachte zb. die Psychologie hervor. Orange kann zum ersten Mal erkennen, dass Gott im inneren zu finden ist. Die Wissenschaft lehnt, die introspektion in der Psychologie leidet immer noch ab und meint alles im Aussen messen zu können. Doch gerade an der Stelle, könnte die Wissenschaft, Bewusstsein beleuchten und gesellschaftsfähig machen.


Richtet man seinen Blick nach innen,  beginnt man hinzuschauen. Was will mir meine Krankheit sagen. Warum hat mich meine Mutter geschlagen? Meine Eltern (blau) hatten nicht das Bewusstsein, um der Authorität ihrer Eltern und deren Erziehungstil, kritisch zu widersprechen. Tragen sie deshalb eine Schuld? Konnten sie anders handeln? Ein schöner Zeitpunkt zum Vergeben.

Doch hindert uns orange gleichzeitig an einem Bewusstsein, welches den Verstand und die Rationalität übersteigt. Krankheit wird auf orange auf Grund von äusseren biologischen Kausalitäten verursacht. Dabei liegt der Schlüssel im inneren. Die Frage ist, wie flexible man dann sein kann. Ist man bereit das rationale Weltbild zu verlassen? 
Leid entsteht dann, wenn wir nicht verstehen wollen. Wenn wir unflexlibel sind.

Bewusstheit kann aus jeder Situation etwas gewinnbringendes erschaffen, egal wie negativ unser Ego, die Situation beurteilt. 

Wozu dann die Unterbewusst? 

Mir fällt dazu nur ein, dass das eigenen unbewusste Leid, Mitgefühlt entstehen lässt und wir so erlernen, 
mitfühlend mit anderen Menschen zu sein.  

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