Freitag, 6. Mai 2016

Das Ende der Schlaflosigkeit oder wie man ein kritisches Bewusstsein entwickelt.


Als ich heute Nacht wieder ein Mal ungewollt hellwach war, kam mir die Idee, wie Müdigkeit und Wachheit entstehen könnten. Ich war so wach, weil ich meditiert habe und mich auf ein postitives Gefühl konzentriert habe. Heute Morgen, als ich nach dem Aufwachen eigentlich noch müde war, habe ich versucht, meine Identifikation von Müdigkeit zu Wachheit zu wechseln und scheinbar ist mir das gelungen. Kurze Zeit später, bin ich dann freiwillig aufgestanden.

Meine Hypothese ist die, dass immer beides in uns vorhanden ist. Also es ist immer Müdigkeit und Wachheit da. Man befindet sich immer irgendwo zwischen diesen beiden Polaritäten. Und ich glaube, man kann das anwählen, was man möchte.

Die Aktivitäten des Tages benötigen eine gewisse Energie, die durch Schlaf, Meditation oder eine andere Form des Ruhens oder auch durch Nahrung, aufgetankt werden kann. Haben wir das Gefühl, diese Energie ist erschöpft, meldet sich der müde Teil in uns und signalisiert, dass wir müde sind. Das geht meist einige Male so, bis es sich so anfühlt, dass wir scheinbar immer müder werden. Irgendwann sind die Signale dann so groß, dass wir kapitulieren und schlafen gehen. Sind wir müde genug, schlafen wir meist schnell ein.

Es gibt aber auch Momente, da ist irgendwas in uns euphorisch oder auch sorgenvoll und wach, unabhängig davon, ob unser Körper müde ist, oder ob wir in 3 Stunden aufstehen und arbeiten müssen und eigentlich schlafen sollten. Das ist der andere Pol, die Wachheit. Die Wachheit meldet sich ebenso gelegentlich und wenn wir auf den Zug aufspringen, kann es sein, dass wir die Wachheit vergrößern.

Es gibt viele Menschen die sehr unter Schlaflosigkeit leiden. Das Problem der Schlaflosigkeit entsteht dadurch, wenn wir Schwierigkeiten haben unserer Gedanken zur Ruhe zubringen. Eine entsprechende Technik, wie die Meditation, mit der man lernt nicht zu denken, kann Abhilfe schaffen. 

Man muss aber nicht nur eine Technik beherrschen, man muss es auch tun. bzw. nicht tun. Also man darf aufhören das falsche zu denken. Falls jetzt jemand der Schlafprobleme hat meinen Artikel liest, wundert euch nicht. Ich schreibe nämlich eigentlich für Klarträumer. Am besten liest du dann erstmal den Text zu Ende und schaust dir erst später die Links an.

Ein Klartraum ist ein Traum, indem der Träumer erkennt dass er träumt und seinen Traum dann bewusst steuern kann. Gerade Anfänger auf dem Gebiet des Klarträumes, sind oft sehr aufgeregt, wenn sie Techniken wie WILD, SSILD oder auch MILD durchführen. Ich kann mich gut erinnern, dass ich nächtelang kaum schlafen konnte, als ich mit dem Trauminteresse angefangen hatte, weil etwas in mir wach und aufgeregt war. Ich glaube, dass die Signale zu Wachheit und Müdigkeit weniger vom Körper gesteuert werden, sondern mehr vom Geist. Denn nur so lässt sich erklären, dass der Körper zb. müde ist und der Geist hellwach.

Neben dem Klartraum ist auch der gewöhnliche unbewusste Traum, Trübtraum genannt, ein interessantes Forschungsgebiet. In anderen Kulturen zb. bei den Senoi aus Malaysia, gehört der Traum unverzichtbar zum Alltag. Aber zurück zum Thema Schlaflosigkeit.

Also Idealerweise sind wir am Tag wach und am Abend müde, bzw. beim Klartraumtraining, zum richtigen Grad zwischen müde und wach. Lange Zeit habe ich mich gefragt, wie man das hinbekommen kann und bisher hatte niemand eine Antwort. Es gibt da diese 4-7-8 Einschlaftechnik, die man aber erst einüben muss und ehrlich gesagt, hat mich das immer abgehalten. Das hatte so etwas zwanghaftes, auf eine bestimmte Art zu atmen. Wenn ich jetzt echte Schlafprobleme hätte, wäre die Motivation dazu vielleicht größer. Aber ich habe das nur ab und zu. Ich denke nun aber, es geht viel einfacher. Nur hat bisher noch nie jemand so etwas banales, wie das einschlafen genau angeschaut.

Mein Freund Tom brachte mich glücklicherweise auf die Idee, mich mit dem Konzept der Identifikation von geistigen Zuständen auseinander zu setzten. Und möglicherweise liegt hier die Lösung des Problems. Auch das Konzept der Glaubenssätze nutze ich hier wieder und wenn du noch nicht mit Glaubenssätzen vertraut bist, rate ich dir, zumindest den dritten Teil der Shared Dreaming Serie einmal zu lesen. Dort erkläre ich, was ein Glaubenssatz ist, und wie man damit arbeiten kann.

Also stell dir vor, du befindest dich immer und zu jeder Zeit irgendwo zwischen den zwei Polen Wachheit und Müdigkeit. Stell dir das ruhig bildlich vor. Die linke Hand symbolisiert die Müdigkeit und die rechte Hand die Wachheit. Du befindest dich immer irgendwo dazwischen, je nach dem ob du jetzt müder oder wacher bist. Wenn du jetzt mal ganz tief in dich hinein spürst, kannst du nämlich erkennen, dass beides immer da ist. Zu jeder Zeit. An der Stelle macht unsere Alltagsvorstellung nämlich den Fehler zu denken, es ist immer nur eins von beiden da. Aber das stimmt nicht. Prüfe es nach!

Wenn man erkennt, das beides immer da ist, muss du nur anwählen was du haben möchtest. Anwählen wie soll das gehen? Naja im Grunde genommen machst du es schon immer. Nur unbewusst. Ich erfinde mal eine Beispiel für ein unbewusstes anwählen von Wachheit und Müdigkeit. Naja erfinden ist nicht ganz richtig. Ich habe wirklich oft solche Tage gehabt.

Also wie ist das normalerweise wenn du müde wirst? Bei mir ist das so, irgendwann fühle ich mich erschöpft. Ich nehme das wahr und registriere das. Man kann sich ja nicht immer an Ort und Stelle hinlegen und schlafen. Besonders das Berufsleben hindert uns häufig, an unserem natürlichen Schlafrhythmus. Und unser Körper hat schliesslich Bedürfnisse die er klar signalisiert.

Szene1 (Wie es normalerweise läuft)
Also stell dir vor, ich bin auf der Arbeit. Die Aufgabe die ich heute bearbeite ist nicht sonderlich interessant für mich und es kommt ein Gefühl von Müdigkeit. Ich nehme es kurz wahr und widme mich wieder meiner Aufgabe zu. Kurze Zeit später, spüre ich wieder dass eine Müdigkeit aufsteigt. Ich muss auch schon gähnen, was ja allgemein als Gestik für Müdigkeit steht. Gestik ist ja eine Kommunikationsform und meine Kollegin, die auf mein Signal aufmerksam geworden ist, sagt zu mir: “Ja ich bin auch müde heute. Habe schlecht geschlafen“ Ich nicke ihr zu und bestätige, dass ich auch nicht die optimale Schlaflänge gehabt habe. Beide widmen sich wieder der Arbeit zu.

Durch den Austausch mit der Kollegin, wurde meine Identifikation mit der Müdigkeit nochmal bestätigt. Jetzt bin ich schon davon überzeugt, dass ich wirklich müde bin. Meine Arbeitsleistung sinkt auf Grund dessen, dass ich ja zu müde bin. Ich kann die Müdigkeit im Grunde nur wegschieben, mich vielleicht mit einem Kaffee trösten, der ja bekanntlich wach machen soll und weiter machen. Das hilft, denn Kaffee macht ja wie Jeder weiß wach. Das geht dann ne Weile gut, bis nach einer Zeit wieder das Signal kommt, dass ich müde bin.

So schleppe ich mich auf der Arbeit dahin. Nach der Mittagspause geht’s mir wieder etwas besser, denn ich konnte mich ja erholen. Ich bin tapfer und ertrage noch den Nachmittag. Ich denke, zu Hause lege ich mich erst mal hin. Kurz vor Dienstschluss sitze ich gemeinsam mit meiner Kollegin, beide vor Erschöpfung gähnend und wartend, dass der Uhrzeiger auf Feierabend umschaltet. Geschafft. Endlich.

Auf dem nach Hausweg tanke ich wieder etwas Energie. Endlich zu Hause. Ich entspanne mich. Ich fühle mich schon besser. Ich setze mich an den Pc und lese einen spannenden Artikel, der mich dazu inspiriert, dass neue Gedankengebäude in meinem Kopf entstehen. Eigentlich wollte ich mich ja direkt hinlegen. Ich horche in mich hinein, aber jetzt kann ich gar nicht schlafen. Das was ich gerade lese ist zu spannend. Und eigentlich möchte ich jetzt einen Text dazu schreiben. Plötzlich fühle ich mich wieder hellwach. Mit meinen Gedankengebäuden bin ich noch bis zum späten Abend beschäftigt. Als ich um 23h auf die Uhr schaue, denke ich, oh es ist Zeit ins Bett zu gehen. Der Wecker klingelt um 5h. Und ich war doch heute soo müde heute Morgen. Aber eigentlich bin ich jetzt noch hellwach.

Aus Vernunft gehe ich dann mal ins Bett. Aber ich bin so wach, ich kann noch gar nicht schlafen. Morgen muss ich um 5h aufstehen. Eigentlich müsste ich jetzt schlafen. Ich war heute schon so müde. Morgen wird’s dann noch schlimmer sein.

Lange liege ich noch wach. Mein Kopf will einfach nicht zur Ruhe kommen. So viele Gedanken, die ich interessant finde. Mein Körper fühlt sich mies an. Er ist schon ganz schön müde. Da ist fast ein Gefühl wie Schmerz. Und trotzdem kann ich nicht schlafen. Ich gucke auf die Uhr. Oh schon 1h und um 5h klingelt der Wecker. Das sind nicht mal 3 Schlafphasen. Es kommen Gedanken auf, die immer unzufriedener machen. Irgendwann gelingt es mir dann doch, einzuschlafen. Aber ich schlafe schlecht, denn ich habe ständig das Gefühl, als müsste ich bald schon wieder aufstehen.

Der Wecker klingelt. Ich öffne ein Auge. Ich hasse diesen Ton. Der Klingelton hat etwas schmerzhaftes an sich. Ich drücke auf die Snooze Funktion. Und denke, noch 5 Minuten. Ich habe das Gefühl, als wäre ich gar nicht richtig eingeschlafen. Als hätte ich nur gedöst. Wieder werde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es gibt Tage, da spiele ich dieses Spiel über eine halbe Stunde am morgen. Und jedes mal erzeugt es erneut den ungünstigen Gedanken. Ich bin doch noch soo müde. Bis ich dann irgendwann auf Grund der Zeit wirklich aufstehen muss, damit ich nicht zu spät komme.

Ich schlurfe ins Bad und durch die Küche, wo ich mir ein Tost mache und einen Kaffee koche. Ja ohne Kaffee geht gar nichts. Der Kaffee muss mich retten. Ein bisschen hilft es, aber eigentlich möchte ich nur schlafen. Ach wäre ich doch nur früher ins Bett gegangen.

Auf der Arbeit ist es dann noch schlimmer als am Vortag. Als ich nach Hause komme, will ich nur noch ins Bett. Aus lauter Erschöpfung gehe ich sehr früh schlafen. Am nächsten Tag geht’s mir besser, weil ich endlich mal wieder ausgeschlafen haben.

Wem ist so was noch nie passiert? Ich nehme an ihr alle kennt so einen Situation oder ähnlich. So und nun schauen wir uns mal an was da eigentlich passiert ist:

Analyse von Szene 1 (Was ist schief gelaufen?)
Also stell dir vor, ich bin auf der Arbeit. Die Aufgabe die ich heute bearbeite ist nicht sonderlich interessant und es kommt ein Gefühl von Müdigkeit. Hier beginnt das ganze Spiel eigentlich schon. Wenn die Arbeit nicht interessant ist oder man sich aus irgendwelchen Gründen nicht wohl fühlt, will man eigentlich gar nicht hier sein. Dann erfindet man einen gedankten, um nicht hier sein zu müssen. Müdigkeit ist eine mögliche Variante. Man kann das ganze Spiel aber zb auch mit Krankheit spielen. Das spiele ich auch gerne. :D 

Ich nehme es kurz wahr und widme mich wieder meiner Aufgabe zu. Ich habe wahrgenommen, dass ich müde bin. Es wird mir bewusst, dass ich müde bin. Kurze Zeit später spüre ich wieder, dass eine Müdigkeit aufsteigt. Ich muss auch schon gähnen, was ja allgemein als Gestik für Müdigkeit steht. Wenn ein und der selbe Gedanke immer wieder gedacht wird, verfestigt er sich. Er wird materiell. Der Körper gähnt. An der Stelle hat sich der Gedanke materialisiert. Gestik ist ja eine Kommunikationsform und meine Kollegin, die auf mein Signal aufmerksam geworden ist, sagt: zu mir: “Ja ich bin auch müde heute. Habe schlecht geschlafen.“ Meine Außenwelt reagiert auf mich und spiegelt meine innerstes. Dieses führt wieder in mir zu einer Bestätigung des Gedankens: Ich bin müde. Ich nicke ihr zu und bestätige, dass ich auch nicht die optimale Schlaflänge gehabt habe. Ich bestätige auch aus sozialen Gründen, die Aussage meiner Kollegin. Sie zu bestätigen ist ein Zeichen von Sympathie. Es kommen Gedanken an meinen Nachtschlaf und ich finde Bestätigung, dass der Schlaf zu kurz gekommen ist. Kein Wunder dass ich so müde bin. Beide widmen sich wieder der Arbeit zu.
Robert Anton Wilson sagte mal: „Was der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen.“ Wilson spricht da von inneren Anteilen.


Durch den Austausch mit der Kollegin, wurde meine Identifikation mit der Müdigkeit nochmal bestätigt. Jetzt bin ich schon davon überzeugt, dass ich wirklich müde bin. Meine Arbeitsleistung sinkt auf Grund dessen, dass ich ja zu müde bin. Schon wieder materialisiert sich etwas. Ich kann die Müdigkeit im Grunde nur wegschieben, mich vielleicht mit einem Kaffee trösten, der ja bekanntlich wach machen soll und weiter machen. Ich habe den Glaubenssatz, das Kaffee wach macht. Also werde ich mir das bestätigen. Das ist kein persönlicher Glaubenssatz, sondern einer der in der Gesellschaft etabliert ist. Das weiß doch jeder, das Kaffee wach macht. Also muss es so sein. Das hilft, denn Kaffee macht ja bekanntlich wach. Das geht dann ne Weile gut, bis nach einer Zeit wieder das Signal kommt, dass ich müde bin. Und schon fühle ich mich wieder müder.
Woher kommt denn dieses Signal? Wenn du einen deiner Gedanken bestätigst, folgt meist kurze Zeit später eine ähnlicher Gedanke. Achte mal drauf.

So schleppe ich mich auf der Arbeit dahin. Ich habe den Glaubenssatz, dass ich meine Arbeit machen muss. Einerseits macht sie mir viel Spaß, aber es gibt äußere Faktoren, die mir nicht passen. Nach der Mittagspause geht’s mir wieder etwas besser, denn ich konnte mich ja erholen. Ich habe den Glaubenssatz, dass Erholung mit Kraft zurück gibt. Ich bin tapfer und ertrage noch den Nachmittag. Ich denke, zu Hause lege ich mich erst mal hin. Ich projiziere etwas in die Zukunft mit der Annahme, dass es mir da besser gehen wird als im jetzt. Ich möchte nicht hier sein. Kurz vor Dienstschluss sitze ich gemeinsam mit meiner Kollegin, beide vor Erschöpfung gähnend und wartend, dass der Uhrzeiger auf Feierabend umschaltet. Also jetzt gegen Ende des Arbeitstages, werden die Anzeichen immer heftiger. Ich bin ja schließlich jetzt auch sehr viel erschöpfter als heute morgen. Ich habe viel getan. Ich habe den Glaubenssatz. Arbeit ist anstrengend. Geschafft. Endlich. Die Stimmung wird schlagartig besser.

Auf dem nach Hausweg tanke ich wieder etwas Energie. Etwas in mir scheint sich zu entspannen. Endlich zu Hause. Noch mehr Entspannung, denn ich bin endlich alleine und kann mich zurück ziehen. Etwas was ich mir den ganzen Tag gewünscht habe. Ich arbeite mit Menschen und muss stetig eine Präsens nach Außen zeigen. Ich muss den ganzen Tag meine Emotionen regulieren. Ich arbeite mit Kindern, da geht das nicht anders. Eigentlich möchte ich mich aber in mein innerstes zurück ziehen. Das Außen strengt mich an. Nicht nur das. Oft achte ich meine Bedürfnisse nicht, wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin. Das ist für Körper, Geist und Seele oft sehr anstrengend.  

Ich entspanne mich. Ich fühle mich schon besser. Endlich alleine mit mir. Endlich zeit für mich. Ich setze mich an den Pc und lese einen spannenden Artikel, der mich dazu inspiriert, dass neue Gedankengebäude in meinem Kopf entstehen. Ich finde etwas was Begeisterung in mir entfacht. Es entwickeln sich positiv besetzte Gedanken in mir. Eigentlich wollte ich mich ja direkt hinlegen. Ich horche in mich hinein, aber jetzt kann ich gar nicht schlafen. Durch die Entspannung und die positiven Gedanken, bin ich im Einklang mit meiner Umgebung. Das was ich gerade lese, ist zu spannend. Plötzlich fühle ich mich wieder hellwach. Ich fühle mich hier wohl und möchte gar nicht schlafen. Die Müdigkeit scheint verschwunden zu sein. Stattdessen bewege ich mich immer mehr auf die Wachheit zu. Es interessiert mich sehr was ich lese. Lieber würde ich schreiben und meinen Tag nach meinen Bedürfnissen gestalten. Aber davor habe ich zuviel Angst. Vielleicht weniger Arbeit und mehr Zeit für das Innen. Mehr Lesen und Schreiben. Aber da sind noch zu viele Ängste in mir.  

Mit meinen Gedankengebäuden bin ich noch bis zum späten Abend beschäftigt. Als ich um 23h auf die Uhr schaue, denke ich, oh es ist Zeit ins Bett zu gehen, denn ich muss ja morgen arbeiten. Der Wecker klingelt um 5h. Und ich war doch heute soo müde. Aber eigentlich bin ich noch hellwach. Da ich mich gesellschaftlichen Zwängen unterordne, muss ich meinen Körper und meinen Geist einem vorgegebenen Schlafrhythmus unterwerfen. Obwohl ich nicht müde bin, muss ich jetzt ins Bett gehen, damit ich den nötigen Schlaf bekomme, um eine Arbeit zu tun, die mir nur zum Teil Spaß macht. Denn ich habe den Glaubenssatz, dass ich ohne eine gewissen Menge Schlaf, morgen müde sein werde. Es kommt Angst auf, wenn ich an den auf 5h gestellten Wecker denke, denn mein Glaubenssatz ist, dass ich erst bei etwa 8 Std. Schlaf ausgeschlafen bin. Es sind jetzt nur noch 6 Std. möglich bis der Wecker klingelt. Theoretisch. Und was ist wenn ich nicht gleich einschlafe? Dann ist es weniger. Oft benötige ich lange um einzuschlafen. Das weiß ich genau, denn ich habe es schon oft erlebt. Und dann war ich am nächsten Morgen total unausgeschlafen und müde und der ganze Tag war im Eimer. Diese Gedanken werden mir gar nicht bewusst. Aber das schlechte Gefühl, welches aufkommt, als ich an 5h denke, beinhaltet sie irgendwie.

Aus Vernunft, gehe ich dann mal ins Bett. Aber ich bin so wach, ich kann noch gar nicht schlafen. Eigentlich würde ich mich viel lieber in meine Gedankengebäude begeben. Da hatte ich Spaß. Die Aufmerksamkeit folgt zum Teil unbewusst den schönen Gedanken und bleibt damit in der Wachheit. Morgen muss ich um 5h aufstehen. Ich muss hat immer einen unangenehmen Beigeschmack. Schon damals musste ich immer ins Bett, obwohl ich noch gar nicht müde war. Und jetzt schicke ich mich schon selbst ins Bett. Schon kommen schlechte Gefühle. Eigentlich müsste ich jetzt schlafen. Ich muss. Ich war heute schon so müde. Wenn man nicht genug schläft, geht’s einem schlecht. Morgen wird’s dann noch schlimmer sein. Wenn ich jetzt nicht schlafe geht’s es mir morgen schlecht. Morgen geht’s mir schlecht. Morgen geht’s mir schlecht. Ich verurteile mich für das nicht schlafen können. Und kreiere gleich mal den morgigen Tag. Wie nennt sich das Realität Creation? Erschaffung der Realität.

Lange liege ich noch wach. Mein Kopf will einfach nicht zur Ruhe kommen. So viele Gedanken, die ich interessant finde. Und ich kann das auch mit schlechten Gedanken spielen. Sich Sorgen machen, funktioniert noch besser. - Oh vielleicht sollte ich doch wach bleiben und den Artikel weiter schreiben? Mein Körper fühlt sich mies an. Da ist die Bestätigung des Körpers. Es hat sich materialisiert. Schlafentzug schadet dem Körper. Er ist schon ganz schön müde. Da ist fast ein Gefühl wie Schmerz. Immer tiefer zoome ich in das schlechte Gefühl rein. Und trotzdem kann ich nicht schlafen. Eigentlich möchte ich meinen Text schreiben. Ich gucke auf die Uhr. Oh schon 1h und um 5h klingelt der Wecker. Scheiße. Ich bin blöd. Das sind nicht mal 3 Schlafphasen. Ich brauche mindestens 4 Schlafphasen, um einigermaßen zu ticken. Es kommen Gedanken auf, die immer unzufriedener machen. Diese finden Bestätigung durch schlechte Gefühle. Irgendwann gelingt es mir dann doch einzuschlafen. Aber ich schlafe schlecht, denn ich habe ständig das Gefühl, als müsste ich bald schon wieder aufstehen. Ich denke sogar im Traum, dass ich schlecht schlafe, damit ich es am Morgen so erinnern kann, falls ich eine gute Traumerinnerung habe. Aber die ist ja eh nicht zu gebrauchen bei 3-4 Std. Schlaf.

Der Wecker klingelt. Ein ich öffne ein Auge. Ich hasse diesen Ton. Mit diesem Gedanken begrüße ich den Tag. Es ist der Gedanke der puren Ablehnung, dessen was ist. Ich lehne den Tag ab. Ich will ihn nicht. Der Klingelton hat etwas schmerzhaftes an sich. Ich drücke auf die Snooze Funktion. Und denke, noch 5 Minuten. Ich habe beobachtet, dass snoozeln die Müdigkeit verschlimmert. Snoozlen eröffnet hervorragende Möglichkeit, um diesen Gedanken, dass man den Wecker hasst und so, gleich mehrmals zu denken, bevor man aufsteht. Ich habe das Gefühl, als wäre ich gar nicht richtig eingeschlafen. Als hätte ich nur gedöst. Das sagt die Traumerinnerung. Im Traum findet eine weiterführen der Tagesgedanken statt. Falls man sich überhaupt an einen Traum erinnert bei 3 Std. Schlaf. Geht garnicht. Wieder werde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es gibt Tage, da spiele ich dieses Snoozle Spiel über eine halbe Stunde am morgen. Und jedes mal, erzeugt es erneut den ungünstigen Gedanken. Ich bin doch noch soo müde. Gedanken – Bestätigen - Schlechte Gefühle. Ein Teufelskreis. Bis ich dann irgendwann auf Grund der Zeit wirklich aufstehen muss, damit ich nicht zu spät komme. Dieses muss, löst auch schon wieder so viel aus. Ein muss erzeugt nicht selten Widerstand. Womöglich aus Prinzip.

Ich schlurfe ins Bad und durch die Küche, wo ich mir ein Tost mache und einen Kaffee koche. Mit jeder Bewegung demonstriere ich Unlust und Ablehnung des neuen Tages. Ich will in mein Bett zurück. Ja ohne Kaffee geht gar nichts. Der Kaffee muss mich retten. Ich trinke gerne einen Kaffee und spüre auch dass er kurzzeitig wach macht. Aber Kaffee bringt natürlich keine Erholung. Und es geht uns, wenn wir schlecht geschlafen haben, ja eigentlich darum wieder ausgeglichen zu sein. Ein bisschen hilft es, aber eigentlich möchte ich nur schlafen. Ich möchte den Tag nicht. Ach wäre ich doch nur früher ins Bett gegangen. Ich verurteile mich. Das führt dazu das ich Schuldgefühle bekommen. Ich bin selbst Schuld. Schuld erzeugt wieder schlechte Gefühle.

Auf der Arbeit ist es dann noch schlimmer als am Vortag. Ich finde eine Bestätigung meiner Gedanken. Als ich nach Hause komme, will ich nur noch ins Bett. Aus lauter Schöpfung gehe ich sehr früh schlafen. Am nächsten Tag geht’s mir besser, weil ich endlich mal wieder ausgeschlafen habe. Zumindest muss es laut meinem Glaubenssätzen so sein. Ist doch Logisch - Ursache und Wirkung.

Das waren jetzt ca. 24 Std. eines unglücklich verlaufenden Tages, nur mal bezogen auf das Thema Müdigkeit und Wachheit. Und es gibt Leute die spielen das nicht nur einen Tag sondern viele Tage hintereinander. Das sind die die unter chronischer Schlaflosigkeit leiden. Wieviel Prozent des Tages habe ich mit negativen Gedanken verbracht die eben genau das erzeugen, was ich nicht möchte?

Denke bewusst, denn es hat eine Auswirkung! Du kannst das Prinzip auf alle möglichen anderen Themen ausweiten. Du kannst das mit Krankheit, Wut, Angst, Sorgen, oder sonst was spielen. Vermutlich kommt da auch Trauer in dir auf, wenn du zum ersten Mal erkennst, was du täglich mit dir anstellst. Wenn du erkennst, wie du selbst dein eigenes Leid erzeugst. Leid wird zum Großen Teil durch Gedanken erzeugt. Verurteile dich bitte nicht. Sage dir einfach, ab heute nehme ich die Verantwortung an mich zurück.

Wenn man das Prinzip erkannt hat, heißt das noch nicht, dass man es immer schafft, aus den alten Denkmustern auszusteigen. Das braucht viel Übung. Auch ich muss Nein darf noch viel üben. Sei dir einfach immer wieder bewusst, über deine Gedanken.

Die Klarträumer haben da so ein Wort, mit dem sie ihr Bewusstsein trainieren. Kritisches Bewusstsein nennen sie das nach Paul Tholey. Und bisher bestand das kritische Bewusstsein daraus zu prüfen, ob man gerade wach ist oder träumt. Weitet das kritisches Bewusstsein einfach auf eure Gedanken aus. Was denke ich gerade? Das reicht, um eine Veränderung herbei zu führen. Seid achtsam, was sich alles durch achtsamere Gedanken verändert.

Wenn bereits Emotionen auftreten, hat davor ein Gedanke statt gefunden. Häufig erkennt man die Identifikation mit den Gedanken erst, wenn eine Emotion auftritt. Dann hat bereits eine Identifikation mit dem Gedanken statt gefunden. Das geschieht auch unbewusst. Um so mehr du drauf achtest, um so genauer wirst du es mit der Zeit beobachten können und um so bewusster wirst du. Wenn du das tust, könntest du erkennen, wer die Realität kreiert in der du lebst.

Es mag Menschen geben, die sagen werden, das ist doch Blödsinn. Der Körper ist müde und dann muss er schlafen. So einfach ist das. Ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht anzweifeln, dass Köper bedürfnisse hat sie befriedigt werden sollten. Und ich möchte auch nicht dazu aufrufen, Bedürfnisse zu übergehen, denn gleichsam versuche ich Emotionen sehr bewusst zu fühlen. Aber nicht jedem Gedanken muss nachgegangen werden, vor allem, wenn es sich um destruktive Gedanken handelt. 

Nun überprüft das für euch nur mal für 3 Tage und schaut, wie sich eure Lebensumstände ändern, wenn ihr bewusst wählt. Seid kritisch mit euren Glaubenssätzen, falls ihr denkt, das geht nicht. Lest indem Fall meine Texte zu Glaubenssätzen und Verhaltensmustern.

Und für alle Klarträumer. Jetzt dürfte es euch doch mühelos gelingen beim wilden, die optimale Einstellung zwischen wach und müde sein zu wählen. Helft euch einfach mit folgendem Trick.

Denkt an etwas euphorisches, wenn ihr zu müde werdet (Wenn ihr Ahnung von NLP habt, dann könnt ihr das evtl verankern). Denkt daran wie sich Müdigkeit anfühlt (zb am Morgen), wenn ihr einschlafen möchtet. Und lasst euch dann abholen vom Schlaf. Spielt mit diesem Regler, bis ihr die für euch optimalen Einstellungen angewählt habt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen