Ich war gestern Zuhörer einer
Diskussion auf Okitalk, einem Mitmachradio, indem man sich per Voice Chat beteiligen kann. Ich bin hier noch ziemlich neu und habe mich
daher unter die Zuhörer gesellt. Ich wollte mein Resümee, heute
aber doch niederschreiben, da mir immer wenn ich mal hier auf Okitalk
bin, ein bestimmter Diskussionspunkt auffällt, den ich sehr wichtig
und bisher ungeklärt finde. Es geht um das Wort Erwachen im Bezug
auf ein politisches Thema.
Häufig ergeben sich Diskussionen
zwischen politisch und spirituell interessierten Menschen. Anscheint
dient diese Plattform beiden Lagern gleichermaßen. Oft wird ein
politischer Konflikt angeführt, der dann mit Hilfe des persönlichen
und überpersönlichen von verschiedene Personen beleuchtet wird.
Gestern ging es zb. darum, wie man die Gesellschaft verändern kann
und was in Europa falsch läuft.
Ein Mitredner sagte, dass er eine
persönliche Unabhängigkeit erreicht hat, was diese Verstrickung in
die gesellschaftlichen und politische Probleme betrifft, und dennoch
nicht die Augen verschließt. Ein anderer Redner regte die Zuhörer
an, sich kritisch zu informieren und den Horizont zu erweitern.
Wieder ein Anderer sagte, man sollte sich stärker mit der
Gesellschaft beschäftigen.
Die Fraktion der Redner, die über die
aktuelle Politik frustriert waren, haben gefragt wie der erste Redner
zu seiner Unabhängigkeit gefunden hat. Es fiel das Wort Erwachen,
welches aber die Frage irgendwie offen lies, da die politische
Fraktion, meinem Gefühl nach, nicht so viel damit anfangen konnte.
Ich kann das nachvollziehen, was der erste Redner meinte, da ich auch
gerade dabei bin, mich mehr und mehr auf mich zu beziehen und daher
die politischen und gesellschaftlichen Probleme mit mehr Abstand
betrachten kann. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass manche nicht
verstanden haben, was gemeint war, und nehme wahr, dass dieses Wort
Erwachen oft ungeklärt im Raum hängt oder falsch benutzt wird.
Ich bin manchmal etwas zurückhaltend
mit meinen Antworten, und nicht so schnell auf dem Push-to-Talk
Button, wie andere User, so kam ich irgendwie nicht dazu, eine
Antwort zu geben. Was auch ganz gut war, denn so richtig konnte ich
es erst heute morgen verstehen und für mich klären.
Denn es ist ein Thema was mich
eigentlich schon länger beschäftigt. Ich nehme wahr, dass sich
viele politisch interessierte Menschen für erwacht halten. Das war
mir bisher unverständlich, vor allem da sich auch Menschen dazu
zählen, die mit ihren politischen Gesinnungen alles andere als
Frieden und Toleranz verbreiten, und das ist für mich mit dem
Erwachen nicht vereinbar. Doch sie meinen damit, dass sie erkannt
haben, wie sie von dem System, von den Politikern, Konzernen, und
Mächtigen dieser Welt manipuliert, ausgebeutet und missbraucht
werden. Ihnen geht es um das Erwachen aus dem Schlaf des blinden
Vertrauens.
Das Wort Erwacht steht für mich aber
ausschließlich für das spirituelle Erwachen. Ein Prozess, bei dem
man durch Selbsterkenntnis seine eigene Göttlichkeit erkennt. Manche
nennen dieses auch Erleuchtung. Jeder kennt wohl Jesus oder Buddha,
oder aktueller Osho, Eckart Tolle, usw. die erwachte Personen des
öffentlichen Lebens waren oder sind.
Jemand der das spirituelle Erwachen bis
zu einem bestimmten Grad erfahren hat, der hat eben die Wahl, sich
aus der leidvollen Verstrickung mit der Gesellschaft zurück zu
ziehen, weil er erkennt, dass die Welt lediglich ein Spiegel des
eigenen Selbst ist. Das Erwachen ist ein Nullpunkt aus dem die Welt
entsteht. Meiner Meinung nach schafft sich jeder Mensch mit seinen
Gedanken seine Realität aus diesem Nullpunkt, egal ob dieses bewusst
oder unbewusst geschieht.
Erwachen bedeutet für mich, dieses bewusst zu erkennen. Deshalb ist es so wichtig, sich auf sich selbst zu beziehen und nicht weiterhin zu versuchen, das Spiegelbild im Außen zu verändern. Die politischen Ereignisse, sind für mich nur ein Spiegelbild, aber sie sind nicht die Ursache. Wir selbst sind die Ursache. Und Veränderung kann nur in uns selbst geschehen, dann zeigt sie sich auch im Außen. Wer das nicht glaubt, kann das einfach mal ausprobieren.
Erwachen bedeutet für mich, dieses bewusst zu erkennen. Deshalb ist es so wichtig, sich auf sich selbst zu beziehen und nicht weiterhin zu versuchen, das Spiegelbild im Außen zu verändern. Die politischen Ereignisse, sind für mich nur ein Spiegelbild, aber sie sind nicht die Ursache. Wir selbst sind die Ursache. Und Veränderung kann nur in uns selbst geschehen, dann zeigt sie sich auch im Außen. Wer das nicht glaubt, kann das einfach mal ausprobieren.
Wenn jemand von erwachen redet, und
aber ausschließlich meint, dass es darum geht, erkannt zu haben,
dass wir vom System manipuliert werden, dann hat das bisher immer
einen Konflikt in mir erzeugt. Bis heute :D
Denn heute morgen habe ich überlegt,
wie das bei mir war. Ich interessiere mich für das spirituelle
Erwachen, habe da auch Erkenntnisse gewonnen, bin aber lange lange
noch nicht am Ziel und weit entfernt ein freies Leben führen zu
können, weil ich noch nicht alles in mir angeschaut habe. Es ist so,
dass ich mich gerade auf den Weg gemacht habe, und zum ersten Mal
neue Wege gehe.
Ich habe überlegt, ob ich auf meinem
Weg zum spirituellen Erwachen auch so eine Phase gehabt habe, wie all
die politisch interessierten Menschen, die vom aufwachen reden. Und
ja das habe ich tatsächlich gehabt. Allerdings in einem völlig
anderen Kontext, weshalb ich das bisher nicht in einen Zusammenhang
bringen konnte.
Das ist jetzt fast 10 Jahre her. Nur
ging es dabei überhaupt nicht um Politik, sondern darum, dass ich
erkannt habe, wie mich Menschen bewusst manipulieren. Und so verstehe ich auch, wie das Wort Gutmensch erfunden wurde. Ich war früher einfach kindlich naiv. Bei mir war das
ganz konkret eine Situation auf der Arbeitsstelle. Für mich hatte
diese Erkenntnis überhaupt nichts mit Politik zu tun. Aber es gab
eines Tages diese Erkenntnis. Diese Erkenntnis hat
verständlicherweise zu einer Unzufriedenheit geführt, aus der dann
irgendwann der Wunsch nach Veränderung und erst später die
spirituelle Suche wurde.
Aber nicht nur die Unzufriedenheit,
sondern auch die Abdeckung der Grundbedürfnisse, wie Maslow es mit
seiner Bedürfnispyramide anschaulich beschreibt, halte ich für
essentiell, damit ein Mensch sich auf den Weg zu sich selbst macht.
Und da hatte ich wohl einfach Glück, dass diese erfüllt waren. Sind die Grundbedürfnisse nicht gedeckt, hat der Mensch nicht die
Chance, sich mit einem höheren Streben nach Erkenntnis zu
beschäftigen.
Ob man sich auf den Weg nach innen
aufmachen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Man benötigt eine
gewisse innere Kraft, um den eigene unbewussten Anteilen zu begegnen,
ohne von ihnen überflutet zu werden. Deshalb funktioniert es eben
auch nicht, Menschen einfach auf das Innen zu verweisen. Damit
vergisst man den anderen Menschen in seiner individuellen Situation
zu sehen. Gerne möchte wir immer wieder Menschen im Außen
manipulieren, ohne zu bedenken, dass jeder einen eigenen Weg zu gehen
hat. Auch ich muss mich immer wieder daran erinnern, weil ich der
Welt so gerne etwas geben möchte. Dabei irgnoriere ich oft leider den individuellen Weg des Anderen. Ich darf noch viel lernen, denn ich weiß es ist Projektion, und Ausdruck meines nicht erlösten Egos. Genau wie dieser Blog und jegliches Wort, welches auf einem Bedürfnis beruht ausgesprochen zu werden.
Und was ein Redner gestern auch gesagt hat, es sei gut den Menschen Fragen zu stellen, dem stimme ich auch zu. Kohlberg, der über die Entwicklung von Moral in Stufen geschrieben hat, sagte auch, man müsse dem Kind fragen stellen, um es auf die nächst höhere Stufe von Moral zu bringen. Und darum geht es ja eigendlich in der Spiritualität um eine natürlich Ethik. Eine Ethik die frei von gesellschaftlichen Konditionierungen ist. Indem man Fragen stellt, verhindert man, dass man sein Weltbild einem anderen überstülpt und lässt dem Gegenüber die Freiheit, sich auf seine Art mit der Frage zu beschäftigen.
Und was ein Redner gestern auch gesagt hat, es sei gut den Menschen Fragen zu stellen, dem stimme ich auch zu. Kohlberg, der über die Entwicklung von Moral in Stufen geschrieben hat, sagte auch, man müsse dem Kind fragen stellen, um es auf die nächst höhere Stufe von Moral zu bringen. Und darum geht es ja eigendlich in der Spiritualität um eine natürlich Ethik. Eine Ethik die frei von gesellschaftlichen Konditionierungen ist. Indem man Fragen stellt, verhindert man, dass man sein Weltbild einem anderen überstülpt und lässt dem Gegenüber die Freiheit, sich auf seine Art mit der Frage zu beschäftigen.
Was man machen kann, ist das Talent
eines Menschen zu sehen und ihn auf seinem Weg zu fördern. Dafür
müssen wir aber unser Ego raushalten. Und das kann man erst wenn
sich selbst sehr gut kennt und aufhört, die eigene Ideen anderen
überstülpen zu wollen. Manchmal sind es auch nur kleine Egoteile, die dafür verantwortlich sind, dass wir Verzerrungen wahrnehmen und den Menschen nicht sehen.
Dazu sollte man ein guter Menschenkenner sein, welches man ganz automatisch wird, wenn man beginnt sich selbst kennen zu lernen. Mir haben da Konzepte aus der Psychologie sehr geholfen. Wie zb. das Ennegramm, NLP, Tiefenpsychologie, etc.
Man kann Menschen die sich schon auf dem Weg der Veränderung befinden, helfen ihren persönlichen Weg zu gehen, aber nur wenn der Mensch das möchte. Man wird immer Menschen treffen, die noch nicht bereit sind, sich zu verändern. Dieses können wir nur annehmen. So schwer das auch fällt. Und gleichzeitig können manche vielleicht bereits erkennen, das alles bereits gut ist, wie es ist. Und das Menschen nunmal bestimmte Entwicklungsphasen durchmachen müssen, wie es im Model von Spiral Dynamics z.b. sehr gut beschrieben wird. Ich empfehle da das Buch Gott 9.0 von Marion Küstenmacher, welches einen Konsens findet, zwischen spirituellen und politischen Fragen.
Dazu sollte man ein guter Menschenkenner sein, welches man ganz automatisch wird, wenn man beginnt sich selbst kennen zu lernen. Mir haben da Konzepte aus der Psychologie sehr geholfen. Wie zb. das Ennegramm, NLP, Tiefenpsychologie, etc.
Man kann Menschen die sich schon auf dem Weg der Veränderung befinden, helfen ihren persönlichen Weg zu gehen, aber nur wenn der Mensch das möchte. Man wird immer Menschen treffen, die noch nicht bereit sind, sich zu verändern. Dieses können wir nur annehmen. So schwer das auch fällt. Und gleichzeitig können manche vielleicht bereits erkennen, das alles bereits gut ist, wie es ist. Und das Menschen nunmal bestimmte Entwicklungsphasen durchmachen müssen, wie es im Model von Spiral Dynamics z.b. sehr gut beschrieben wird. Ich empfehle da das Buch Gott 9.0 von Marion Küstenmacher, welches einen Konsens findet, zwischen spirituellen und politischen Fragen.
Die Erkenntnis von dem Umwelt
manipuliert zu werden, habe ich bis heute noch nie mit dem
Spirituellen Erwachen in konkreten Zusammenhang gebracht, welches
sich erst in den letzten Jahren in mein Leben gemogelt hat. Aber ich
hatte heute die Idee, dass dieses „politische“ Erwachen und das
Spirituelle Erwachen, evtl. im Zusammenhang stehen könnten. Jedoch
darf man beides nicht in einen Topf werfen, denn dadurch entstehen
Missverständnisse, die uns hindern dass unsere Gespräche fruchtbar
werden.
Auch in der Spiritualität, in der es
überhaupt nicht um Politik geht, ist es schwierig den Begriff des
Erwachens genau zu definieren. Die einen denken man ist erst erwacht,
wenn man ein Bewusstsein wie Buddha oder Jesus entwickelt hat und das
Ego vollständig verbrannt ist. Das ist die Erleuchtung, ein Ziel, welches fast unnerreichbar ist. Die anderen
fühlen sich erwacht, weil sie ein eindrückliches spirituelles
Erlebnis hatten, welches das alte Realitätsbild erneuert und
erweitert. Menschen wie Buddha oder Jesus sind meiner Meinung nach
sehr sehr selten auf dieser Welt, falls es die überhaupt gibt.
Also woher kommen die ganzen Erwachten?
Ich vermute es gibt bis heute kein vollständiges Entwicklungsmodell
(nicht mal bei Ken Wilber oder so), welches den Prozess des Bewusst
werdens umfassend genug beschreibt, um uns dafür eine korrekte
Sprache zu liefern.
Das man die Probleme im Außen so stark
wahrnimmt, nennt sich in der Psychologie Projektion. Man projiziert
einen inneren Konflikt auf das Außen. Und man kann sich die
Faustregel zu eigen machen, dass sobald man ein Konflikt mit dem
Außen hat, dieser ein Hinweis auf einen Konflikt im inneren darstellt.
Ein spiritueller Mensch, schaut dann in
sich hinein, und versucht zu erkennen, warum man mit dem Außen einen
Konflikt hat. Ein politischer Mensch zeigt meistens mit dem Finger
auf das Problem im Außen und sagt da ist das Problem. Zwei völlig
konträre Ansatzpunkte, die zu argen Missverständnissen zwischen uns
führen. Und beide nennen sich Erwacht.
Der wichtigste Punkt worauf wir uns
vielleicht im Gespräch über gesellschaftliche und spirituelle
Fragen einigen könnten, wäre, dass Erwachen zumindest beinhaltet,
dass man verstanden hat, dass Veränderung bei sich selbst beginnen
muss! Wie der Redner von gestern Abend schon sagte, man kann die Welt
erst verändern, wenn man selbst ein gewisses Maß an
Selbsterkenntnis und Freiheit erlangt hat. Erst dann hat man die
Kraft, im Außen etwas zu verändern.
Was ich spannend fand, war dass ich
überlegt habe, ob die Erkenntnis, vom System ausgebeutet zu werden,
eben auch schon ein erstes feines Zucken des Erleuchtungsgeistes ist.
Ein Wink des höheren Selbstes, welches einen aus dem Schlaf des
Unbewussten wecken möchte. Dieses Rufen der inneren Stimme,
vernehmen momentan sehr viele Menschen im Hinblick auf die Politik.
Und man könnte sich natürlich fragen, ob da an der Stelle, das
Erwachen beginnt. Vielleicht.
Nur reicht das eben nicht, für den
Durchbruch der kritischen Masse. So viele Reden immer von dieser
kritischen Masse, die nur erreicht sein muss. Es reicht nicht eine
kritische Masse voller frustrierter Menschen zu haben, die mit dem Finger nach Außen zeigen. Menschen die noch nicht
bewusst genug sind, um nach innen zu schauen, und ihren eigenen Anteil
an diesem System anzuerkennen. Denn wenn da nur Frust ist, dann
werden die gleichen Ego Strukturen, wieder die gleichen Spiele
spielen. Das sieht man in Ländern, in denen ein Diktator durch den
nächsten ersetzt wird.
Erst wenn man die eigene Persönlichkeit
größtenteils durchschaut hat, kann man klar sehen. Und erst dann
kann man Veränderungen in der Gesellschaft bewirken, die für alle
Menschen eine Bereicherung sind. Wenn man vergisst, sich selbst zu
durchschauen, dann beginnt das Spiel von Macht und Unterdrückung
wieder von vorne.
Für mich war das jedoch ein
befriedigender Gedanke, weil ich dadurch ich nicht mehr im Konflikt
mit beiden Meinungen stehe. Es geht vielleicht darum, das Erwachen
nochmal in konkrete Stufen zu unterteilen, damit man in der Lage ist,
eine Sprache zu benutzen die Missverständnisse reduziert.
Und vielleicht fehlt den gängigen
spirituellen Entwicklungsmodellen, da der Blick auf den Menschen im
Bezug auf die Gesellschaft.
Wir brauchen erstens unbedingt
unterschiedliche Begriffe, mit denen wir beide Formen des Erwachens
differenziert betrachten und ausdrücken können. Ich würde daher
vorschlagen, Begriffe wie politisches und spirituelles Erwachen zu
verwenden, damit der Gesprächspartner versteht, was das Gegenüber
ausdrücken möchte.
Zweitens frage ich mich, wie kann man den Menschen, die das Ungleichgewicht in der Welt erkannt haben, den Weg nach innen zeigen? Ich bin gespannt, was ihr von meinen Gedanken haltet.
Zweitens frage ich mich, wie kann man den Menschen, die das Ungleichgewicht in der Welt erkannt haben, den Weg nach innen zeigen? Ich bin gespannt, was ihr von meinen Gedanken haltet.
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