Trauma heilen mit dem innern Kind
Das
innere Kind ist ein Gedankenmodell mit dem man sich selbst helfen
kann, wenn man in der Kindheit etwas nicht erhalten hat.
Die
Tiefenpsychologie geht davon aus, dass unsere Probleme auf
Erfahrungen beruhen, die in frühster Kindheit ausgelöst wurden. Die
Verhaltenspsychologie spricht von angelerntem Verhalten, welches auch
wieder verlernt werden kann. So wie ein Computerprogramm wieder
überschrieben und verändert werden kann, so flexibel ist auch unser
Geist. Die Neurobiologie hat kürzlich die neuronale Plastizität des
Gehirns entdeckt und somit bestätigen alle wichtigen psychologischen
Richtungen, dass Heilung immer möglich ist, egal wie schwer das
Trauma ist. Nur dauert es bei stark traumatisierten Menschen eben
länger.
Laut
Theorie, lösen sich Probleme auf, wenn man sich an die Kindheit
zurück erinnert und möglicherweise verdrängten Themen und Gefühlen
zuwendet, die abgespalten wurden. Also man muss das was man ändern
will, quasi nochmal bewusst auswählen, dann kann man es loslassen.
Bewusstes anwählen bedeutet man muss es nochmal emotional auslösen,
nur dann ist das Thema quasi geöffnet so dass es heilen kann.
Warum
sind Themen unbewusst?
Wenn
wir nicht in der Lage sind, Themen zu verarbeiten, dann verschieben
wir diese ins Unbewusste. Das ist eine uns innewohnende natürliche
Fähigkeit, uns vor Überforderungen schützt. Als Kind konnten wir
viele Themen vor allem die schmerzhaften, einfach nur ins Unbewusste
verschieben, weil wir uns nicht anders zu helfen wussten. Und unsere
Eltern waren oft genauso hilflos mit allem. Es hat uns nie jemand
beigebracht mit den Schmerzen und Ängsten gut umzugehen.
Manche
Menschen ist der Schmerz den wir uns uns tragen schon das ganze Leben
bewusst, anderen Menschen nicht. Es gibt sensible Menschen die das
schon die ganze Zeit wissen, wie es um sie steht.
Die
denen das Bewusstsein fehlt, werden irgendwann schmerzhaft darauf
hingewiesen. Denn oft sind wir erst bereit hinzuschauen, wenn es
nicht mehr anders geht. Nur wenn wir stark genug leiden, fühlen wir
uns gezwungen hinzuschauen was da los ist. Solange man es noch
wegschieben kann, durch Ablenkungen oder Symptomlinderungen, solange
ist man nicht verzweifelt genug um bereit zu sein hinzuschauen.
Ich
musste erst schwer krank werden, bis ich so verzweifelt war
hinzuschauen. Leider behandelt die Schulmedizin Krankheit bisher
immer nur auf der Ebene, dass Symptome unterdrückt werden. Und ich
bin nicht gegen die Schulmedizin. Aber wenn man immer nur Symptome
unterdrückt und von Arzt zu Arzt rennt und keiner einem helfen kann,
dann fühlt man sich schon ganz schön verzweifelt, weil es einfach
an Menschen fehlt, die anders mit Heilung und Gesundheit umgehen.
Und
zu sagen ich gehe zu einem Psychologen und ich mache Therapie, ist
heute immer noch ein Tabu. Es fehlte auch das Ärzte überhaupt offen
dafür waren, dass meine Krankheit Asthma und chronische Infektionen
etwas mit der Psyche zu tun hatten. Mir war es früher peinlich
zu sagen dass ich Therapie mache, weil es immer noch an Akzeptanz in
der Gesellschaft für psychologische Themen fehlt und ich mich daher
verurteilt habe. Es ist auch schwer überhaupt einen Therapie
Platz zu finden. Also selbst wenn einem bewusst ist, wie es um die
eigene Psyche steht ist es schwer Unterstützung zu finden.
Irgendwann
entscheidet der Organismus, dass wir nun bereit sind, den alten
Schmerz wieder aufzudecken, es sei denn der ist uns schon bewusst.
Leider
fehlt uns das Bewusstsein dafür die Anzeichen zu erkennen. Manche
Menschen kommen durch Krankheiten, Allergien, Depressionen,
Beziehungskrisen, oder anderen Schicksalsschlägen, wieder an
den Punkt der emotionalen Hilflosigkeit, um uns selbst die
Möglichkeit zu geben, uns von unseren alten Wunden zu heilen. Denn
um eine emotionale Baustelle zu heilen, müssen wir die alten Gefühle
neu inszenieren. Auch Umweltzerstörung oder Tierleid, kann so eine Rettraumatisierung auslösen.
Nur
dann wenn wir mit Emotionen konfrontiert sind kann man sich
vollständig mit dem alten Thema beschäftigen. Oft sind wir ja im
Kopf längst soweit, und haben verstanden warum wir ein Problem mit
irgendwas haben, aber um zu heilen, muss man sich den damit
aufkommenden Gefühlen stellen. Und dazu braucht man genug
Sicherheit, denn diese alten Gefühle aus der Kindheit, wo wir so
hilflos waren, machen uns meist bis heute große Angst. Genau deshalb
wollen wir uns diesen ja nicht zuwenden. Das muss man sich erstmal
eingestehen.
Verschiedene
psychologische Richtungen, berichten davon dass während der Kindheit
ein Zeitfenster besteht, indem grundlegende Verhaltensweisen erlernt
werden und es schwer ist, diese später zu verändern. Vielleicht
kennt ihr das im Bezug auf das Sprachen lernen. Was aber wenn das
„Kind“ schon in den Brunnen gefallen ist und die Kindheit
sub-optimal gelaufen ist? Was wenn dir immer etwas gefehlt hat? Zum
Beispiel Liebe, Annahme, Anerkennung, Schutz, Unterstützung,
Vertrauen, Verständnis, Mitgefühl. Ist dann alles zu spät?
Nein
auf keinen Fall!
Es
ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Man kann sie einfach
nachholen!
Ich
hatte lange die innere Haltung, dass ich ja nie Erfolg haben kann, so
wie die anderen Menschen, die bessere Startmöglichkeiten in diesem
Leben hatten, weil mir die Unterstützung in der Kindheit fehlte.
Aber das ist nicht wahr.
Im
Gegenteil, diese Haltung hat mich sogar behindert, die
Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, weil ich diese Idee
nicht loslassen wollte. Ich habe mir diese Idee immer wieder neu
bestätigt, dass ich ja nicht das erreichen konnte, was ich mir
wünschte, weil ich in der Kindheit nicht hatte was ich brauchte. Das
war aber in Wirklichkeit nur mein Dickkopf. Ich wollte Recht haben.
Ich weiß das klingt jetzt hart für alle, die es noch so sehen. Aber
genau deshalb möchte ich das ansprechen, damit ihr diese Haltung
falls vorhanden hinterfragt.
Ich
habe mich sehr stark an dem Gedanken festgehalten, dass ich ein Opfer
bin, weil ich als Kind ein Opfer der Umstände war. Vater
Alkoholiker, Mutter emotional sehr kalt. Ich habe Gewalt und
emotionale Kälte erfahren. Weil meine Eltern ein rein
materialistisches Weltbild hatten, und es mir materiell an nichts
gefehlt hat, haben sie nicht verstanden dass mir emotional etwas
gefehlt hat. Das haben sie immer runter gespielt, so habe ich es auch
runter gespielt und gleichzeitig war ich dagegen im Widerstand. Und
so war ich im Kampf gegen meine Eltern, dabei musste ich verstehen
dass ich mich meinem Schmerz zuwenden musste.
Und so sind Menschen im Kampf gegen Umweltzerstörung, Pharmaindustrie, Tierleid, Gewalt und co, sehen aber nicht dass sie selbst die Ursache des Leidens sind. Sie projizieren die Schuld und den Täter auf das Außen, weil sie den Täter in sich selbst nicht sehen wollen.
Aber ich habe die
Schuld auf meine Eltern projiziert. Klar waren sie Schuld dass ich
Leid erfahren habe, aber ich war schuld dass ich mich mir nicht
zuwenden wollte. Das Selbsturteil ist immer das was entscheidend ist.
Und
weil sie mein Leid nicht sehen wollten, habe ich es selbst
unterdrückt. Bis vor 2 Jahren wo ich dann so zusammengebrochen bin,
dass ich keine andere Wahl mehr hatte als mich diesem alten Schmerz
zuzuwenden. Es war nötig, dass ich mir mir das Mitgefühl gab, was
ich mir immer von meinen Eltern gewünscht hatte, was sie mir aber
nicht geben konnten. Es war wichtig anzuerkennen, dass sie es einfach
nicht konnten. Es immer zu fordern, hat nicht geholfen. Aber
anzuerkennen dass das innere Kind es gefordert hat. Das sie es nicht
können hatte ich schon länger verstanden, aber ich vergaß deshalb
mir zu geben was ich brauchte. Da habe ich nachgeholt durch die
innere Kind Technik.
Und
das heißt auch nicht, dass man auf das was damals passiert ist nicht
wütend sein soll. Sei wütend, sei vorwerfend, sei traurig und
empört über die Ungerechtigkeit. Weine, werfe etwas an die
Wand, beende die Beziehung zu deinen Eltern, ganz egal, tue was du
tun musst. Lasse alle Gefühle da sein. Unterdrücke nichts. Und an der Weltretter, setzte dich weiter für Umwelt, Tier oder Toleranz ein. Aber siehe ein dass du gegen dich kämpfst.
Verwehre dir dadurch dass du den Täter im Aussen siehst nicht die Chance, dass du dich selbst retten und
heilen kannst. Es ist kein Widerspruch. Wende dich dir selbst zu. Und konzentreire dich nicht so sehr auf das Aussen. Versuche mindestens 50% zu 50% zu erkennen, dass du der Täter im Innen bist. Viele Menschen so auch ich vcerwenden ihre ganze Energie im Kampf gegen das Böse im Außen. Aber das führt nie zum Frieden. Kampf kann nicht zu Frieden führen.
Es
wahr sehr viel psychologische Analyse und emotionale Arbeit
notwendig, um diese Idee loslassen zu können. Es war notwendig alles
zu verstehen, alles alte zu fühlen was abgespalten wahr, das heißt
ich musste ganz in den alten Schmerz gehen. Es war mir lange nicht
bewusst wie viel Schmerz da war. Es ist kein wunder das ich das
abspalten musste. Deshalb war es gut, dass ich mich auch sehr mit der
Technik des bewussten Emotionen Fühlens und mit Mediation
beschäftigt habe, um das überhaupt auszuhalten zu können, was da
hoch kam. Ohne das alles zu fühlen, kann man nicht frei sein.
Und
dann muss das was immer gefehlt hat, aufgebaut werden. Mir hat immer
bedingungslose Annahme, Selbstbewusstsein und Sicherheit und
Verständnis für mich selbst gefehlt. Das habe ich mit der inneren
Kind Technik, nachgeholt und mir nach und nach selbst gegeben. Ich
hatte das Glück ein Vorbild in Annahme zu treffen und von ihm zu
lernen. Ich wusste gar nicht wie das geht, zb meinen übergewichtigen
Körper anzunehmen und meine ganzen Fehler. Aber dann war dann einer
der das getan hat, weil er im Frieden mit sich selbst war und dann
habe ich von ihm gelernt, nicht mehr zu verurteilen. Ich habe alle
Ideen von Gut und Böse aufgegeben.
Nun
zur inneren Kind Technik:
Wobei
das ja im Grunde schon die Weisheit des Kindes ist. Ein Kind kommt
urteilsfrei auf die Welt. Erst die Erwachsenen bringen ihm bei, zu
urteilen. Und das soll auch so sein, weil ein Kind hier auf der Welt
ist, um etwas neues zu lernen. Dazu braucht es das Urteilsvermögen.
Unser Problem ist aber, aus dem Urteilsvermögen, ein Urteilswahn zu
machen. Wir hauen uns oder anderen Menschen täglich im übertragenen
Sinne eine rein, und kritisieren uns selbst und die anderen, bis
keine Liebe mehr da ist. Wir sind Kritik süchtig. Die innere
Kind Arbeit dreht den Prozess der Kritiksucht wieder um und lehrt uns
die Annahme, die uns immer gefehlt hat.
Allerdings
benötigt man dann etwas Mühe, um dem inneren Kind auf die Beine zu
helfen. Dieses ist ein Weg der sich allemal lohnt.
Die
spirituellen, haben mir immer von Selbstliebe erzählt. Aber für
mich war das immer ein sehr großes Wort. Sie haben gesagt ich soll
mich einfach selbst lieben. Aber wie das gehen soll konnte keiner
erklären. Wer keine Liebe erhalten hat oder sie zumindest nicht
gespürt hat, wie soll der sich dann selbst lieben? Also deshalb
würde ich gerne das Wort Selbstliebe erst mal herunterbrechen auf
das Wort Selbsthilfe. Und dann ist es so, dass aus der Bereitschaft
der Selbsthilfe, irgendwann Selbstliebe wird. Das geht aber nicht von
heute auf morgen. Bei mir hat das 1,5 Jahre tägliche Arbeit
gebraucht.
Es kann natürlich sein, dass manche Menschen Selbstliebe
einfach so bekommen haben. Dann hattet ihr Glück. Bei mir war das
anders. Ich habe es immer als Arrogant empfunden, wenn Spirituelle von
ihrer Selbstliebe erzählt haben, die ich mir nicht geben konnte.
Wieder fühlte ich mich ausgeschlossen und abgetrennt von der Liebe. Also brauchen wir eine
konkrete und praktikable Technik, mit der das jeder erreichen kann. Und hier ist sie:
Also
zur Technik:
Man
stellt sich vor, man ist ab heute die beste Mama, der beste Papa, der
man sich sein kann. Und man hat ein Kind im inneren, das man ab heute
gut versorgen möchte.
Man
holt sein inneres Kind von damals ab. Bei mir saß mein Kind noch in
Gedanken im Kinderzimmer. Denn ich saß damals oft alleine und
verzweifelt in meinem Zimmer. Es war einsam. Ich habe erst mal sein
Vertrauen gewonnen, indem ich es öfters in Gedanken besucht habe.
Ich habe also mit Imagination (Vorstellung) angefangen. Dann habe ich
immer öfter mit ihm kommuniziert und in mich rein gehört, was ich
eigentlich brauche. Das war nicht so leicht, weil meine Gefühle und
Bedürfnisse unterdrückt waren. Das Kind traute sich gar nicht zu
sagen, was es braucht. Denn damals wurde ihm ja eh nicht zugehört.
Ich musste als innerer Erwachsener sehr viel Geduld mit mir (mit dem
inneren Kind) haben. So kam es dann das das Kind mit der Zeit
von seinen Bedürfnissen erzählte.
Und
dann habe ich angefangen, mich im Außen und vor anderen Menschen für
seine Belange einzusetzen. Etwas was meine Eltern nicht getan haben.
Sie konnten es nicht, sie hatten ja selbst keine Selbstliebe.
Leider
habe ich meine Eltern viele Jahre unbewusst imitiert. Man spricht
psychologisch von Internalisierung. Dh. ich habe mein inneres Kind
leider genau so unempathisch behandelt, wie ich das bei meinen Eltern
erlebt und kritisiert habe. Ich habe meine tiefsten Bedürfnisse
verleugnet. Ich habe es einfach nicht bemerkt, dass ich mich genauso
hart verurteilt habe, wie sie es taten.
Ich
habe die Härte immer nur im Außen gesehen, in allem. In Gesetzten, im
Leistungsdruck der Gesellschaft, im Funktionieren müssen, in
emotions-kalten Menschen.
Manche sehen diese kalte in Fleischessern, Nazis, in der Politik, oder sonst wo.
Ich bin sogar Erzieherin geworden, um
den anderen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Eins was ich mir gewünscht habe, aber ich kam gar nicht an gegen die Kälte der ganzen Umgebung. Es war ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn ich einem Kind Mitgefühl beigebracht habe, kam wieder eine Mutter oder ein Vater, die hart zu dem Kind war.
Ich habe
immer sehr mit ihren Leiden mitgelitten, weil ich nicht verstand,
dass es eigentlich um mich ging. Du kannst eine sehr liebevolle
Mutter sein, und deinen Kindern alles geben, aber zu dir selbst bist
du vielleicht ungerecht und kalt und du unterdrückst deine
Bedürfnisse.
Du kannst ein Veganer Umweltschützer sein, ein Mensch der sich für Toleranz einsetzt, aber solange su keinen inneren Freiden mit dir hast, bist du die Ursache des Krieges.
Ich musste das auch erst mal sehen, wie kalt ich zu mir
bin. Ich war der Teufel zu mir selbst. Dann merkte ich nämlich wie
sehr ich mir selbst schade, aber ich sah es immer nur bei den
anderen. Es war unbewusst. Nicht mal das kann ich verurteilen. Ich
wusste es nicht besser. Und so wissen die Menschen die sich zur Zeit wie im Wahn für eine bessere Welt einsetzten auch nicht besser. Sie handeln aus ihrem Schmerz. So wie ich aus meinem Schmerz gehandelt habe.
Ich
habe mich um alle gekümmert, außer um mich selbst. Mich habe ich
irgendwie vergessen. Ich war in einer Helfertrance, die daraus
entstand, dass sich als Kind meiner Mutter helfen wollte, ihre
Erwartungen erfüllen wollte, damit sie mich liebt. Das habe ich
unbewusst auf alle Menschen übertragen (projiziert) ohne es zu
merken. Ich hatte mir auferlegt mich für die Schwachen einzusetzten, und vergaß mich.
Am liebsten hätte ich die ganze Welt verändert und alle
Menschen von ihrem Schmerz befreit. Ich wäre gerne ein Erlöser der
Menschen gewesen, aber mich habe ich vergessen. Und so kann man kein
Erlöser sein. Ich denke so geht es vielen besonders den Menschen die
die Welt verbessern wollen und sich für das Gute, für Mitgefühl
und Empathie einsetzten. Die Menschen die sich für Tierwohl, für das Mitgefühl, für Toleranz und für Gewaltverzicht einsetzten wollen, die müssen verstehen, dass man sich erst selbst heilen muss. Sonst handelt man aus Wut, aber nicht aus Mitgefühl.
Wenn man selbst heil ist, dann hört
die Fixierung auf das Verbessern wollen der Welt auf. Man kann dann
immer noch gutes Tun, aber man hat dann keinen Wahn mehr. Oft kann
man Menschen erst erreichen, wenn man seinen Schmerz geheilt hat und
den Wahn losgelassen hat. Vorher ist man befangen und verurteilt
Menschen, die kein Mitgefühl haben, die unempathisch sind, die Intolerant sind, die Fleisch essen, die Nazis sind, etc, was auch immer. Auch diese Urteil lässt, dann
los. Erst dann ist man frei. Erst dann kann man der Welt wirklich etwas geben. Erst dann kann man sich aus Liebe für etwas einsetzten.
Deshalb gibt es keinen Frieden auf der Welt, weil alle für ihre Meinung kämpfen. Solange man kämpft, kann es keinen Frieden geben.Wer kämpft kann keinen Frieden machen!
Ich
versuche mir selbst heute der Erwachsene zu sein, der das Kind damals
nicht hatte. Dazu horche ich immer wieder in mich hinein und suche
Kontakt zum inneren Kind und seinen Bedürfnissen. Das ist für mich
gar nicht so einfach gewesen, weil mein inneres Kind seine
Bedürfnisse nicht mehr geäußert hat, weil sie in der Kindheit
nicht gehört wurden. Das musste ich erst neu lernen. All meine
verkopfte Analyse hat nicht geholfen, erst die Zuwendung mir
gegenüber konnte den Stein ins Rollen bringen. Das heißt konkret
dass man sich dem Schmerz der Hilflosigkeit, der Trauer, der Wut, der
Angst, der Ohnmacht zuwendet, die man empfindet. Und deshalb waren
die Auslöser im Außen, wo diese Gefühle aufkamen auch wichtig.
Anstatt gegen das Außen zu kämpfen, habe ich gefühlt was das mit
mir macht.
Ich
versuche wenn möglich dem Kind die Bedürfnisse zu erfüllen oder
zumindest Verständnis zu haben, denn man kann nicht alle Bedürfnisse
eines Kindes erfüllen. Und manchmal muss man dem Kind auch sagen,
dass die Regeln der Welt gerade so sind. Aber man kann dem Kind
gleichzeitig zuhören. Es geht also nicht um Härte, selbst wenn man
manchmal pragmatisch und hart gegen sich selbst entscheiden muss.
Dabei kann man immer noch im Mitgefühl mit sich selbst sein. Die
Lösung ist die Widersprüchlichkeit da sein zu lassen.
Man
kann immer Mitgefühl mit sich selbst haben, dass man sich etwas
wünscht. Man kann sich selbst trösten, dass man es jetzt nicht
haben kann. Oft hilft das schon.
Wenn
ich Angst habe, versuche ich bei mir zu sein und mir zu helfen durch
diese Situation zu gehen. Da wo ich mich früher selbst verurteilt
habe, gehe ich jetzt wohlwollender mit mir um, auch wenn ich nicht
perfekt bin. Es geht darum sich selbst bedingungslos zu lieben,
gerade dann wenn man die Erwartungen nicht erfüllen kann. Gerade
dann wenn man Fehler macht, muss man sanft zu sich sein. Man sagt
sich einfach ist nicht schlimm, beim nächsten Mal klappt es
vielleicht und wenn nicht, hab ich dich trotzdem lieb. Meinen
Kindergartenkindern habe ich das immer schon gesagt, aber mich habe
ich eiskalt verurteilt, wenn ich nicht meinen Erwartungen entsprochen
habe.
Ich
habe festgestellt, dass diese innere Kind Arbeit mir zunehmend hilft
mehr Selbstliebe zu entwickeln. So habe ich jetzt die
Selbstsicherheit erlangt durch schwierige Lebenssituationen durch zu
gehen. Natürlich gibt es immer auch schwierige Zeiten und
Rückschritte. Meistens geht man 3 Schritte vor und zwei zurück.
Diese Zeit sollte man sich geben und vertrauen, dass diese Technik
mit der Zeit immer besser funktioniert.
Des
weiteren sehe ich das Innere Kind auch als spirituellen Lehrer,
welches dem erwachsenen Anteil seine Welt zeigen kann. Das Kind ist
ja ursprünglich phantasievoll, kreativ, lebendig, neugierig, offen,
im positiven Sinne naiv und frei von Urteil gewesen. Das Kind kann
also dem Erwachsenen Anteil der manchmal etwas unflexibel im Denken,
Fühlen und Handeln geworden ist, helfen diese ursprüngliche
Freiheit und Offenheit wieder zu gewinnen, indem es den Erwachsenen
anregt zu "spielen" und sich wieder offen auf die Welt
einzulassen.
Der
Erwachsene hat sich meist an die Rationalität und an feste
Vorstellungen gebunden, und ist nicht mehr fähig diese zu
hinterfragen. Das Kind kann einen Ausgleich bieten und so können
Herz und Verstand wieder zusammen finden, ohne dass etwas
ausgeschlossen wird.
Tue
so als ob die Welt magisch wäre, ist ein Impuls der vom Kind
ausgehen kann und der den Erwachsenen ergreifen kann, wenn dieser
sich auf das kindliche Spiel einlässt. So sehe ich das innere Kind
auch als Inspirationsquelle für die spirituelle Entwicklung und die
Einheit von Gefühl und Verstand. Denn da geht es darum, eben diese
freie Sicht auf die Welt in sich wieder zu finden. Wer an
Vorstellungen gebunden ist, ist nicht frei. Gerade wenn man spirituelle erwachen will, sollte man nicht vergessen sein Ego zu heilen. Sonst ist man vielleicht geistig wach, hat aber kein Mitgefühl gelernt.
Idealerweise
ergibt sich so aus Kind und Erwachsenen ein Zusammenspiel, welches
beide Seiten beflügeln kann. So ist die Innere Kind Arbeit nicht
ausschließlich dazu da emotionale Themen zu heilen, sondern auch ein
Weg seine spirituelle Dimension zu erweitern. Ich wünsche euch allen
die Heilung und die Liebe, die ihr euch wünscht.
Und ich wünsche allen Weltverbesserern, dass ihr euch zuerst eurem Schmerz zuwendet und dann als geheiltes Kind die Kraft habt euch für eure Träume einzusetzten. Dann tut man es auch Liebe, Freiheit, aus dem inneren Freiden und dann hat man viel mehr Möglichekeiten andere Menschen mit Begeisterung für das Gute zu überzeugen. Der Kampf gegen das Böse hört dann aber auf.
Liebe Steffi,
AntwortenLöschenwenn ich diesen Beitrag lese, denke ich an mich vor ungefähr 10 Jahren. Da war ich an demselben Punkt. Leider wurde von Seiten der Psychiatrie die Arbeit mit dem inneren Kind missverstanden. Anderes kam hinzu und ich bekam eine harte Diagnose. Seitdem kann ich nicht mehr mit meinem inneren Kind arbeiten, ich habe es verstoßen müssen. Aber vielleicht nur das Bild davon, denn natürlich habe ich mich weiterentwickelt und bin netter zu mir selbst geworden. Auch was du über das Retten im Außen und Innen schreibst, war mir damals klar geworden. Wie auch immer, ich denke, dieser Weg ist der richtige. Bleib deinem inneren Kind treu! Hab dich gern gelesen.
Gefällt mir sehr gut dein Text. Vor allem auch im Bezug auf weltverbesserung.
AntwortenLöschenBin eine lebende Niere aussagt, wurde ich mit chronischer Nierenerkrankung diagnostiziert
AntwortenLöschenvor etwa sechs Jahren von der Einnahme eines bestimmten Medikaments. Ich habe 50% Verlust, aber
ständig Harnwegsinfekte haben, an Müdigkeit, Depressionen leiden,
und Krämpfe, ich dachte, alle Hoffnung war verflogen, bis ich herausfand, wie Dr.
Da Leiden dafür sorgen, kontaktierst du auf WhatsApp +38972751056, oder
Email: DrAkhere66@gmail.com, lass dich von ihm heilen und sei frei von jeglicher Art
der Krankheit.