Sonntag, 28. Januar 2018

Trauma heilen mit dem innern Kind

Das innere Kind ist ein Gedankenmodell mit dem man sich selbst helfen kann, wenn man in der Kindheit etwas nicht erhalten hat. 

 Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass unsere Probleme auf Erfahrungen beruhen, die in frühster Kindheit ausgelöst wurden. Die Verhaltenspsychologie spricht von angelerntem Verhalten, welches auch wieder verlernt werden kann. So wie ein Computerprogramm wieder überschrieben und verändert werden kann, so flexibel ist auch unser Geist. Die Neurobiologie hat kürzlich die neuronale Plastizität des Gehirns entdeckt und somit bestätigen alle wichtigen psychologischen Richtungen, dass Heilung immer möglich ist, egal wie schwer das Trauma ist. Nur dauert es bei stark traumatisierten Menschen eben länger. 

Laut Theorie, lösen sich Probleme auf, wenn man sich an die Kindheit zurück erinnert und möglicherweise verdrängten Themen und Gefühlen zuwendet, die abgespalten wurden. Also man muss das was man ändern will, quasi nochmal bewusst auswählen, dann kann man es loslassen. Bewusstes anwählen bedeutet man muss es nochmal emotional auslösen, nur dann ist das Thema quasi geöffnet so dass es heilen kann. 

 

Warum sind Themen unbewusst?

 

Wenn wir nicht in der Lage sind, Themen zu verarbeiten, dann verschieben wir diese ins Unbewusste. Das ist eine uns innewohnende natürliche Fähigkeit, uns vor Überforderungen schützt. Als Kind konnten wir viele Themen vor allem die schmerzhaften, einfach nur ins Unbewusste verschieben, weil wir uns nicht anders zu helfen wussten. Und unsere Eltern waren oft genauso hilflos mit allem. Es hat uns nie jemand beigebracht mit den Schmerzen und Ängsten gut umzugehen. 

 

Manche Menschen ist der Schmerz den wir uns uns tragen schon das ganze Leben bewusst, anderen Menschen nicht. Es gibt sensible Menschen die das schon die ganze Zeit wissen, wie es um sie steht. 

 

Die denen das Bewusstsein fehlt, werden irgendwann schmerzhaft darauf hingewiesen. Denn oft sind wir erst bereit hinzuschauen, wenn es nicht mehr anders geht. Nur wenn wir stark genug leiden, fühlen wir uns gezwungen hinzuschauen was da los ist. Solange man es noch wegschieben kann, durch Ablenkungen oder Symptomlinderungen, solange ist man nicht verzweifelt genug um bereit zu sein hinzuschauen. 

 

Ich musste erst schwer krank werden, bis ich so verzweifelt war hinzuschauen. Leider behandelt die Schulmedizin Krankheit bisher immer nur auf der Ebene, dass Symptome unterdrückt werden. Und ich bin nicht gegen die Schulmedizin. Aber wenn man immer nur Symptome unterdrückt und von Arzt zu Arzt rennt und keiner einem helfen kann, dann fühlt man sich schon ganz schön verzweifelt, weil es einfach an Menschen fehlt, die anders mit Heilung und Gesundheit umgehen. 

 

Und zu sagen ich gehe zu einem Psychologen und ich mache Therapie, ist heute immer noch ein Tabu. Es fehlte auch das Ärzte überhaupt offen dafür waren, dass meine Krankheit Asthma und chronische Infektionen etwas mit der Psyche zu tun hatten.  Mir war es früher peinlich zu sagen dass ich Therapie mache, weil es immer noch an Akzeptanz in der Gesellschaft für psychologische Themen fehlt und ich mich daher verurteilt habe.  Es ist auch schwer überhaupt einen Therapie Platz zu finden. Also selbst wenn einem bewusst ist, wie es um die eigene Psyche steht ist es schwer Unterstützung zu finden. 

 

Irgendwann entscheidet der Organismus, dass wir nun bereit sind, den alten Schmerz wieder aufzudecken, es sei denn der ist uns schon bewusst. 

 

Leider fehlt uns das Bewusstsein dafür die Anzeichen zu erkennen. Manche Menschen kommen durch Krankheiten, Allergien, Depressionen, Beziehungskrisen, oder anderen  Schicksalsschlägen, wieder an den Punkt der emotionalen Hilflosigkeit, um uns selbst die Möglichkeit zu geben, uns von unseren alten Wunden zu heilen. Denn um eine emotionale Baustelle zu heilen, müssen wir die alten Gefühle neu inszenieren. Auch Umweltzerstörung oder Tierleid, kann so eine Rettraumatisierung auslösen.

 

Nur dann wenn wir mit Emotionen konfrontiert sind kann man sich vollständig mit dem alten Thema beschäftigen. Oft sind wir ja im Kopf längst soweit, und haben verstanden warum wir ein Problem mit irgendwas haben, aber um zu heilen, muss man sich den damit aufkommenden Gefühlen stellen. Und dazu braucht man genug Sicherheit, denn diese alten Gefühle aus der Kindheit, wo wir so hilflos waren, machen uns meist bis heute große Angst. Genau deshalb wollen wir uns diesen ja nicht zuwenden. Das muss man sich erstmal eingestehen. 

 

Verschiedene psychologische Richtungen, berichten davon dass während der Kindheit ein Zeitfenster besteht, indem grundlegende Verhaltensweisen erlernt werden und es schwer ist, diese später zu verändern. Vielleicht kennt ihr das im Bezug auf das Sprachen lernen. Was aber wenn das „Kind“ schon in den Brunnen gefallen ist und die Kindheit sub-optimal gelaufen ist? Was wenn dir immer etwas gefehlt hat? Zum Beispiel Liebe, Annahme, Anerkennung, Schutz, Unterstützung, Vertrauen, Verständnis, Mitgefühl. Ist dann alles zu spät? 

 

Nein auf keinen Fall! 

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Man kann sie einfach nachholen!

 

Ich hatte lange die innere Haltung, dass ich ja nie Erfolg haben kann, so wie die anderen Menschen, die bessere Startmöglichkeiten in diesem Leben hatten, weil mir die Unterstützung in der Kindheit fehlte. Aber das ist nicht wahr. 

 

Im Gegenteil, diese Haltung hat mich sogar behindert, die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, weil ich diese Idee nicht loslassen wollte. Ich habe mir diese Idee immer wieder neu bestätigt, dass ich ja nicht das erreichen konnte, was ich mir wünschte, weil ich in der Kindheit nicht hatte was ich brauchte. Das war aber in Wirklichkeit nur mein Dickkopf. Ich wollte Recht haben. Ich weiß das klingt jetzt hart für alle, die es noch so sehen. Aber genau deshalb möchte ich das ansprechen, damit ihr diese Haltung falls vorhanden hinterfragt.  

 

Ich habe mich sehr stark an dem Gedanken festgehalten, dass ich ein Opfer bin, weil ich als Kind ein Opfer der Umstände war. Vater Alkoholiker, Mutter emotional sehr kalt. Ich habe Gewalt und emotionale Kälte erfahren. Weil meine Eltern ein rein materialistisches Weltbild hatten, und es mir materiell an nichts gefehlt hat, haben sie nicht verstanden dass mir emotional etwas gefehlt hat. Das haben sie immer runter gespielt, so habe ich es auch runter gespielt und gleichzeitig war ich dagegen im Widerstand. Und so war ich im Kampf gegen meine Eltern, dabei musste ich verstehen dass ich mich meinem Schmerz zuwenden musste. 

 

Und so sind Menschen im Kampf gegen Umweltzerstörung, Pharmaindustrie, Tierleid, Gewalt und co, sehen aber nicht dass sie selbst die Ursache des Leidens sind. Sie projizieren die Schuld und den Täter auf das Außen, weil sie den Täter in sich selbst nicht sehen wollen.

 

Aber ich habe die Schuld auf meine Eltern projiziert. Klar waren sie Schuld dass ich Leid erfahren habe, aber ich war schuld dass ich mich mir nicht zuwenden wollte. Das Selbsturteil ist immer das was entscheidend ist. 

 

Und weil sie mein Leid nicht sehen wollten, habe ich es selbst unterdrückt. Bis vor 2 Jahren wo ich dann so zusammengebrochen bin, dass ich keine andere Wahl mehr hatte als mich diesem alten Schmerz zuzuwenden. Es war nötig, dass ich mir mir das Mitgefühl gab, was ich mir immer von meinen Eltern gewünscht hatte, was sie mir aber nicht geben konnten. Es war wichtig anzuerkennen, dass sie es einfach nicht konnten. Es immer zu fordern, hat nicht geholfen. Aber anzuerkennen dass das innere Kind es gefordert hat. Das sie es nicht können hatte ich schon länger verstanden, aber ich vergaß deshalb mir zu geben was ich brauchte. Da habe ich nachgeholt durch die innere Kind Technik. 

 

Und das heißt auch nicht, dass man auf das was damals passiert ist nicht wütend sein soll. Sei wütend, sei vorwerfend, sei traurig und empört über die Ungerechtigkeit.  Weine, werfe etwas an die Wand, beende die Beziehung zu deinen Eltern, ganz egal, tue was du tun musst. Lasse alle Gefühle da sein. Unterdrücke nichts.  Und an der Weltretter, setzte dich weiter für Umwelt, Tier oder Toleranz ein. Aber siehe ein dass du gegen dich kämpfst. 

 

Verwehre dir dadurch dass du den Täter im Aussen siehst nicht die Chance, dass du dich selbst retten und heilen kannst. Es ist kein Widerspruch. Wende dich dir selbst zu.  Und konzentreire dich nicht so sehr auf das Aussen. Versuche mindestens 50% zu 50% zu erkennen, dass du der Täter im Innen bist. Viele Menschen so auch ich vcerwenden ihre ganze Energie im Kampf gegen das Böse im Außen. Aber das führt nie zum Frieden. Kampf kann nicht zu Frieden führen.

 

Es wahr sehr viel psychologische Analyse und emotionale Arbeit notwendig, um diese Idee loslassen zu können. Es war notwendig alles zu verstehen, alles alte zu fühlen was abgespalten wahr, das heißt ich musste ganz in den alten Schmerz gehen. Es war mir lange nicht bewusst wie viel Schmerz da war. Es ist kein wunder das ich das abspalten musste. Deshalb war es gut, dass ich mich auch sehr mit der Technik des bewussten Emotionen Fühlens und mit Mediation beschäftigt habe, um das überhaupt auszuhalten zu können, was da hoch kam. Ohne das alles zu fühlen, kann man nicht frei sein.  

 

Und dann muss das was immer gefehlt hat, aufgebaut werden. Mir hat immer bedingungslose Annahme, Selbstbewusstsein und Sicherheit und Verständnis für mich selbst gefehlt. Das habe ich mit der inneren Kind Technik, nachgeholt und mir nach und nach selbst gegeben. Ich hatte das Glück ein Vorbild in Annahme zu treffen und von ihm zu lernen. Ich wusste gar nicht wie das geht, zb meinen übergewichtigen Körper anzunehmen und meine ganzen Fehler. Aber dann war dann einer der das getan hat, weil er im Frieden mit sich selbst war und dann habe ich von ihm gelernt, nicht mehr zu verurteilen. Ich habe alle Ideen von Gut und Böse aufgegeben. 

 

Nun zur inneren Kind Technik:

 

Wobei das ja im Grunde schon die Weisheit des Kindes ist. Ein Kind kommt urteilsfrei auf die Welt. Erst die Erwachsenen bringen ihm bei, zu urteilen. Und das soll auch so sein, weil ein Kind hier auf der Welt ist, um etwas neues zu lernen. Dazu braucht es das Urteilsvermögen. Unser Problem ist aber, aus dem Urteilsvermögen, ein Urteilswahn zu machen. Wir hauen uns oder anderen Menschen täglich im übertragenen Sinne eine rein, und kritisieren uns selbst und die anderen, bis keine Liebe mehr da ist.  Wir sind Kritik süchtig. Die innere Kind Arbeit dreht den Prozess der Kritiksucht wieder um und lehrt uns die Annahme, die uns immer gefehlt hat. 

 

Allerdings benötigt man dann etwas Mühe, um dem inneren Kind auf die Beine zu helfen. Dieses ist ein Weg der sich allemal lohnt. 

 

Die spirituellen, haben mir immer von Selbstliebe erzählt. Aber für mich war das immer ein sehr großes Wort. Sie haben gesagt ich soll mich einfach selbst lieben. Aber wie das gehen soll konnte keiner erklären. Wer keine Liebe erhalten hat oder sie zumindest nicht gespürt hat, wie soll der sich dann selbst lieben? Also deshalb würde ich gerne das Wort Selbstliebe erst mal herunterbrechen auf das Wort Selbsthilfe. Und dann ist es so, dass aus der Bereitschaft der Selbsthilfe, irgendwann Selbstliebe wird. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Bei mir hat das 1,5 Jahre tägliche Arbeit gebraucht. 

 

Es kann natürlich sein, dass manche Menschen Selbstliebe einfach so bekommen haben. Dann hattet ihr Glück. Bei mir war das anders. Ich habe es immer als Arrogant empfunden, wenn Spirituelle von ihrer Selbstliebe erzählt haben, die ich mir nicht geben konnte. Wieder fühlte ich mich ausgeschlossen und abgetrennt von der Liebe. Also brauchen wir eine konkrete und praktikable Technik, mit der das jeder erreichen kann. Und hier ist sie:

 

Also zur Technik: 

 

Man stellt sich vor, man ist ab heute die beste Mama, der beste Papa, der man sich sein kann. Und man hat ein Kind im inneren, das man ab heute gut versorgen möchte. 



Man holt sein inneres Kind von damals ab. Bei mir saß mein Kind noch in Gedanken im Kinderzimmer. Denn ich saß damals oft alleine und verzweifelt in meinem Zimmer. Es war einsam. Ich habe erst mal sein Vertrauen gewonnen, indem ich es öfters in Gedanken besucht habe. Ich habe also mit Imagination (Vorstellung) angefangen. Dann habe ich immer öfter mit ihm kommuniziert und in mich rein gehört, was ich eigentlich brauche. Das war nicht so leicht, weil meine Gefühle und Bedürfnisse unterdrückt waren. Das Kind traute sich gar nicht zu sagen, was es braucht. Denn damals wurde ihm ja eh nicht zugehört. Ich musste als innerer Erwachsener sehr viel Geduld mit mir (mit dem inneren Kind)  haben. So kam es dann das das Kind mit der Zeit von seinen Bedürfnissen erzählte. 

 

Und dann habe ich angefangen, mich im Außen und vor anderen Menschen für seine Belange einzusetzen. Etwas was meine Eltern nicht getan haben. Sie konnten es nicht, sie hatten ja selbst keine Selbstliebe. 

 

Leider habe ich meine Eltern viele Jahre unbewusst imitiert. Man spricht psychologisch von Internalisierung. Dh. ich habe mein inneres Kind leider genau so unempathisch behandelt, wie ich das bei meinen Eltern erlebt und kritisiert habe. Ich habe meine tiefsten Bedürfnisse verleugnet. Ich habe es einfach nicht bemerkt, dass ich mich genauso hart verurteilt habe, wie sie es taten. 

 

Ich habe die Härte immer nur im Außen gesehen, in allem. In Gesetzten, im Leistungsdruck der Gesellschaft, im Funktionieren müssen, in emotions-kalten Menschen. 

Manche sehen diese kalte in Fleischessern, Nazis, in der Politik, oder sonst wo. 

 

Ich bin sogar Erzieherin geworden, um den anderen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Eins was ich mir gewünscht habe, aber ich kam gar nicht an gegen die Kälte der ganzen Umgebung. Es war ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn ich einem Kind Mitgefühl beigebracht habe, kam wieder eine Mutter oder ein Vater, die hart zu dem Kind war.

 

Ich habe immer sehr mit ihren Leiden mitgelitten, weil ich nicht verstand, dass es eigentlich um mich ging. Du kannst eine sehr liebevolle Mutter sein, und deinen Kindern alles geben, aber zu dir selbst bist du vielleicht ungerecht und kalt und du unterdrückst deine Bedürfnisse. 

 

Du kannst ein Veganer Umweltschützer sein, ein Mensch der sich für Toleranz einsetzt, aber solange su keinen inneren Freiden mit dir hast, bist du die Ursache des Krieges.

 

Ich musste das auch erst mal sehen, wie kalt ich zu mir bin. Ich war der Teufel zu mir selbst. Dann merkte ich nämlich wie sehr ich mir selbst schade, aber ich sah es immer nur bei den anderen. Es war unbewusst. Nicht mal das kann ich verurteilen. Ich wusste es nicht besser. Und so wissen die Menschen die sich zur Zeit wie im Wahn für eine bessere Welt einsetzten auch nicht besser. Sie handeln aus ihrem Schmerz. So wie ich aus meinem Schmerz gehandelt habe.

 

Ich habe mich um alle gekümmert, außer um mich selbst. Mich habe ich irgendwie vergessen. Ich war in einer Helfertrance, die daraus entstand, dass sich als Kind meiner Mutter helfen wollte, ihre Erwartungen erfüllen wollte, damit sie mich liebt. Das habe ich unbewusst auf alle Menschen übertragen (projiziert) ohne es zu merken. Ich hatte mir auferlegt mich für die Schwachen einzusetzten, und vergaß mich.

 

Am liebsten hätte ich die ganze Welt verändert und alle Menschen von ihrem Schmerz befreit. Ich wäre gerne ein Erlöser der Menschen gewesen, aber mich habe ich vergessen. Und so kann man kein Erlöser sein. Ich denke so geht es vielen besonders den Menschen die die Welt verbessern wollen und sich für das Gute, für Mitgefühl und Empathie einsetzten.  Die Menschen die sich für Tierwohl, für das Mitgefühl, für Toleranz und für Gewaltverzicht einsetzten wollen, die müssen verstehen, dass man sich erst selbst heilen muss. Sonst handelt man aus Wut, aber nicht aus Mitgefühl.

 

Wenn man selbst heil ist, dann hört die Fixierung auf das Verbessern wollen der Welt auf. Man kann dann immer noch gutes Tun, aber man hat dann keinen Wahn mehr. Oft kann man Menschen erst erreichen, wenn man seinen Schmerz geheilt hat und den Wahn losgelassen hat. Vorher ist man befangen und verurteilt Menschen, die kein Mitgefühl haben, die unempathisch sind, die Intolerant sind, die Fleisch essen, die Nazis sind, etc, was auch immer.  Auch diese Urteil lässt, dann los. Erst dann ist man frei. Erst dann kann man der Welt wirklich etwas geben. Erst dann kann man sich aus Liebe für etwas einsetzten.  

 

Deshalb gibt es keinen Frieden auf der Welt, weil alle für ihre Meinung kämpfen. Solange man kämpft, kann es keinen Frieden geben.Wer kämpft kann keinen Frieden machen!

 

Ich versuche mir selbst heute der Erwachsene zu sein, der das Kind damals nicht hatte. Dazu horche ich immer wieder in mich hinein und suche Kontakt zum inneren Kind und seinen Bedürfnissen. Das ist für mich gar nicht so einfach gewesen, weil mein inneres Kind seine Bedürfnisse nicht mehr geäußert hat, weil sie in der Kindheit nicht gehört wurden. Das musste ich erst neu lernen. All meine verkopfte Analyse hat nicht geholfen, erst die Zuwendung mir gegenüber konnte den Stein ins Rollen bringen. Das heißt konkret dass man sich dem Schmerz der Hilflosigkeit, der Trauer, der Wut, der Angst, der Ohnmacht zuwendet, die man empfindet. Und deshalb waren die Auslöser im Außen, wo diese Gefühle aufkamen auch wichtig. Anstatt gegen das Außen zu kämpfen, habe ich gefühlt was das mit mir macht. 

 

Ich versuche wenn möglich dem Kind die Bedürfnisse zu erfüllen oder zumindest Verständnis zu haben, denn man kann nicht alle Bedürfnisse eines Kindes erfüllen. Und manchmal muss man dem Kind auch sagen, dass die Regeln der Welt gerade so sind. Aber man kann dem Kind gleichzeitig zuhören. Es geht also nicht um Härte, selbst wenn man manchmal pragmatisch und hart gegen sich selbst entscheiden muss. Dabei kann man immer noch im Mitgefühl mit sich selbst sein. Die Lösung ist die Widersprüchlichkeit da sein zu lassen. 

 

Man kann immer Mitgefühl mit sich selbst haben, dass man sich etwas wünscht. Man kann sich selbst trösten, dass man es jetzt nicht haben kann. Oft hilft das schon. 

 

Wenn ich Angst habe, versuche ich bei mir zu sein und mir zu helfen durch diese Situation zu gehen. Da wo ich mich früher selbst verurteilt habe, gehe ich jetzt wohlwollender mit mir um, auch wenn ich nicht perfekt bin. Es geht darum sich selbst bedingungslos zu lieben, gerade dann wenn man die Erwartungen nicht erfüllen kann. Gerade dann wenn man Fehler macht, muss man sanft zu sich sein. Man sagt sich einfach ist nicht schlimm, beim nächsten Mal klappt es vielleicht und wenn nicht, hab ich dich trotzdem lieb. Meinen Kindergartenkindern habe ich das immer schon gesagt, aber mich habe ich eiskalt verurteilt, wenn ich nicht meinen Erwartungen entsprochen habe. 

 

Ich habe festgestellt, dass diese innere Kind Arbeit mir zunehmend hilft mehr Selbstliebe zu entwickeln. So habe ich jetzt die Selbstsicherheit erlangt durch schwierige Lebenssituationen durch zu gehen. Natürlich gibt es immer auch schwierige Zeiten und Rückschritte. Meistens geht man 3 Schritte vor und zwei zurück. Diese Zeit sollte man sich geben und vertrauen, dass diese Technik mit der Zeit immer besser funktioniert. 

 

Des weiteren sehe ich das Innere Kind auch als spirituellen Lehrer, welches dem erwachsenen Anteil seine Welt zeigen kann. Das Kind ist ja ursprünglich phantasievoll, kreativ, lebendig, neugierig, offen, im positiven Sinne naiv und frei von Urteil gewesen. Das Kind kann also dem Erwachsenen Anteil der manchmal etwas unflexibel im Denken, Fühlen und Handeln geworden ist, helfen diese ursprüngliche Freiheit und Offenheit wieder zu gewinnen, indem es den Erwachsenen anregt zu "spielen" und sich wieder offen auf die Welt einzulassen. 

 

Der Erwachsene hat sich meist an die Rationalität und an feste Vorstellungen gebunden, und ist nicht mehr fähig diese zu hinterfragen. Das Kind kann einen Ausgleich bieten und so können Herz und Verstand wieder zusammen finden, ohne dass etwas ausgeschlossen wird.  

 

Tue so als ob die Welt magisch wäre, ist ein Impuls der vom Kind ausgehen kann und der den Erwachsenen ergreifen kann, wenn dieser sich auf das kindliche Spiel einlässt. So sehe ich das innere Kind auch als Inspirationsquelle für die spirituelle Entwicklung und die Einheit von Gefühl und Verstand. Denn da geht es darum, eben diese freie Sicht auf die Welt in sich wieder zu finden. Wer an Vorstellungen gebunden ist, ist nicht frei. Gerade wenn man spirituelle erwachen will, sollte man nicht vergessen sein Ego zu heilen. Sonst ist man vielleicht geistig wach, hat aber kein Mitgefühl gelernt.

 

Idealerweise ergibt sich so aus Kind und Erwachsenen ein Zusammenspiel, welches beide Seiten beflügeln kann. So ist die Innere Kind Arbeit nicht ausschließlich dazu da emotionale Themen zu heilen, sondern auch ein Weg seine spirituelle Dimension zu erweitern. Ich wünsche euch allen die Heilung und die Liebe, die ihr euch wünscht.

 

Und ich wünsche allen Weltverbesserern, dass ihr euch zuerst eurem Schmerz zuwendet und dann als geheiltes Kind die Kraft habt euch für eure Träume einzusetzten. Dann tut man es auch Liebe, Freiheit, aus dem inneren Freiden und dann hat man viel mehr Möglichekeiten andere Menschen mit Begeisterung für das Gute zu überzeugen. Der Kampf gegen das Böse hört dann aber auf. 


3 Kommentare:

  1. Liebe Steffi,

    wenn ich diesen Beitrag lese, denke ich an mich vor ungefähr 10 Jahren. Da war ich an demselben Punkt. Leider wurde von Seiten der Psychiatrie die Arbeit mit dem inneren Kind missverstanden. Anderes kam hinzu und ich bekam eine harte Diagnose. Seitdem kann ich nicht mehr mit meinem inneren Kind arbeiten, ich habe es verstoßen müssen. Aber vielleicht nur das Bild davon, denn natürlich habe ich mich weiterentwickelt und bin netter zu mir selbst geworden. Auch was du über das Retten im Außen und Innen schreibst, war mir damals klar geworden. Wie auch immer, ich denke, dieser Weg ist der richtige. Bleib deinem inneren Kind treu! Hab dich gern gelesen.

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  2. Gefällt mir sehr gut dein Text. Vor allem auch im Bezug auf weltverbesserung.

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  3. Bin eine lebende Niere aussagt, wurde ich mit chronischer Nierenerkrankung diagnostiziert
    vor etwa sechs Jahren von der Einnahme eines bestimmten Medikaments. Ich habe 50% Verlust, aber
    ständig Harnwegsinfekte haben, an Müdigkeit, Depressionen leiden,
    und Krämpfe, ich dachte, alle Hoffnung war verflogen, bis ich herausfand, wie Dr.
    Da Leiden dafür sorgen, kontaktierst du auf WhatsApp +38972751056, oder
    Email: DrAkhere66@gmail.com, lass dich von ihm heilen und sei frei von jeglicher Art
    der Krankheit.

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