Freitag, 30. März 2018

Kreuzigung und Erwachen der Macht

Wenn es um das Loslassen von Machtansprüchen über das eigene Leben geht, haben wir alle meist ein Problem damit. Denn wenn uns ein schwerer Schicksaalschlag widerfährt, sei es Krankheit, Verlust eines geliebten Menschen, Jobverlust, finanzieller Verlust, oder Ähnliches, dann kämpfen wir meist dagegen an. Loslassen bedeutet in dem Fall, den Kampf gegen das Leid und die Veränderung, die im Leben geschehen kann, loszulassen und was immer uns geschieht mit Annahme zu begegnen. Es geht darum, dass wir Ja sagen zu allem was ist.

Zum Beispiel können wir unseren Job verlieren und das annehmen, anstatt im Widerstand damit zu sein und es anders haben zu wollen. Dann erkennen wir, das ein Großteil des Leidens durch den Widerstand mit etwas was ist, geschieht.

Loslassen ist dann Machtverzicht, das dein höheres Selbst von dir fordert. Der Machtverzicht, ist aber nur ein temporärer Zustand auf dem spirituellen Weg. Man sollte sich daraus nicht den neuen Glaubenssatz erschaffen, dass man für immer Ohnmächtig sein soll. Eine Zeit lang war ich in der Trance des Leiders, bis sich die Idee löste. Ich erkannte, dass ich Stolz darauf war, dass ich das ganze Leid meines Lebens tragen, ertragen und annehmen konnte. Und ich habe viel gelitten. Da hatte sich ein neues spirituelles Ego aufgebaut. Das fiel dann wieder ab an einem Punkt wo es einfach an der Zeit war. Es geschah das Erkennen des Stolzes. Ab da ging es weiter.

Wenn man lange oder intesiv genug demütig das Leid und Schicksal angenommen hat, und sich in Annahme geübt hat, wird einem die Macht zurück gegeben. Dann bekommt man vielleicht den Traumjob, den Traummann, den Traumkörper.

Denn es ging nie darum, dass wir untertänige Menschen sein sollen, die sich einem übermächtigen Gott im Außen unterorden. Es ging immer nur darum, dass wir uns der Situation die gerade ist, ganz hingeben, um Mitgefühl zu lernen, aber auch um Vertrauen zu finden, darin dass uns alles gegeben wird was wir brauchen.

Durch den Widerstand gegen das Leid halten wir am Leid fest. Energetisch betrachtet ist Widerstand gegen Leid ein Festhalten am Leid. 

Man löst die Situation auf, indem man den Widerstand gegen das Leid annimmt und dann das Leiden annimmt. Das kann sich ausdrücken, indem wir Gefühle von Minderwertigkeit, Ohnmacht, Schwäche, Hilflosigkeit, Schmerzen, Trauer, Wut, Angst, Enttäuschung, annehmen und auch ausdrücken. Manchmal bedeutet das auch dass man laut jammert, weil sich das Leiden auch ausdrücken muss. Stilles Leiden ist tapfer sein. Stilles Leiden ist keine Hingabe an das Leid. Solange man meint Tapfer zu sein, ist man im Widerstand gegen das Leiden und versucht stark zu sein. Leiden bedeutet sich ganz der Schwäche hinzugeben. 

Durch die Annahme des Leides, geschieht loslassen. Das Ego lässt seine Haltung los, es dürfte kein Leid geben. Das Ego lässt seinen Stolz los. 

Dann versteht man, dass das eigene Leiden und auch das Leid in der Welt seinen Sinn hat. In Wirklichkeit leiden wir am Widerstand gegen das Leid. Wird der Widerstand losgelassen, entsteht innerer Frieden unabhängig von den äußeren Umständen. Man kann dann erfahren, dass man mit dem Leiden im Frieden ist. Zum Beispiel mit dem Jobverlust oder der Krankheit. Man fühlt vielleicht Schmerzen im Körper, ist aber zufrieden, weil kein Widerstand mehr da ist mit dem Schmerz.

Ist diese Prüfung überstanden, hat sich das Ego ganz Gott ergeben und die Ohnmacht angenommen, DANN gibt Gott dem Ego seine göttliche Macht zurück und das stetige Leiden wird beendet. Und dann kann die Identifikation mit dem Leid und dem Leidenden wieder losgelassen werden.

Man kann die Gefühle nachempfinden, die jemand hat der leidet, denn man hat ja selbst gelitten und alle Phasen von Ohnmacht, Hilflosigkeit, Schmerz, Trauer, Angst, Wut, Lähmung, Krankheit des Körpers, vielleicht bis hin zur Erfahrung der Todesangst etc. durchgemacht. 

Man kann das Leid der Welt fühlen, ohne einen Widerstand dagegen zu haben, obwohl man sich vollkommen davon berühren lässt. Nur deshalb kann man echtes Mitgefühl geben, weil man das alles selbst am eigenen Leib durchgemacht hat und mit allem sein kann und sich diesen schweren Gefühlen ganz hingegeben und ausgesetzt hat. 

Man hat dann keinen Widerstand mehr gegen das Leid in der Welt, dennoch hat man Mitgefühl mit dem Leiden der Menschen, weil man sich selbst in allem wieder erkennt.  Mancher fragt sich, ob das Herzlos klingt, wenn jemand sagt ich bin im Frieden mit dem Krieg. Aber es ist alles andere als Herzlos, denn ich lasse mich ja ganz vom Leid des Krieges berühren. Ich habe nur keinen Widerstand mehr gegen den Schmerz.

Und es bedeutet ja auch nicht, dass man sich nicht mehr für den Frieden einsetzten kann.  Im Gegenteil, ich denke erst ein Mensch der inneren Frieden erfahren hat, ist ein guter Botschafter für den Frieden. Wie soll ein Mensch etwas für den Frieden in der Welt tun, wenn er im Inneren täglich mit sich kämpft? Deshalb rate ich jedem der mehr Freiden in der Welt sehen möchte, bei sich anzufangen und als erstes mal Frieden mit sich selbst zu finden. 

Aber dann kommt eben auch die Zeit, wo man aus der Ohnmacht wieder auferstehen soll und seine Macht zurück bekommt. Ostern ist da ja die Versinnbildlichung dieser Idee. Man nimmt die Kreuzigung an und erfährt dafür Auferstehung, nur dass das auch mal länger als 3 Tage dauern kann. Manche Menschen erfahren diese Kreuzigung und Auferstehung in einem Moment. Andere erleben ein stufenweises Erwachen, indem das ein Prozess über viele Jahre sein kann. Jeder geht seinen ganz individuellen Weg, um auch seine individuellen Talente und Potentiale aus den Erfahrungen zu bilden. 

Wer sich im Ego vom höheren Selbst ganz kreuzigen lässt, erkennt, dass er das höhere Selbst selbst ist, was sich die Story vom Ego erzählt. Dann erfährt man sich selbst wieder als Gott. Man erfährt sich als Schöpfer der eigene Realität. Dann ist man auferstanden oder im Begriff aufzuerstehen. So wie die Kreuzigung über viele Jahre andauern kann, so kann auch die Auferstehung ein langsamer Prozess sein.

Wenn man sich selbst als Gott erfährt, begreift man, dass diese Welt erträumt ist. Ganz ähnlich wie in einem Klartraum, erfährt man sich als Traumfigur (Ego) und Träumer (Gott). In der Bibel heisst es auch der Vater (Gott) und ich (Jesus) sind eins.  Man erfährt sich selbst als Person und als göttliches Selbst wieder als Einheit. Je nachdem womit man sich identifiziert, erfährt man eine andere Perpektive. Manchmal findet mein Ego Sachen doof, während mein höhres Selbst genau weiß, wozu es gut ist.

Man erkennt, dass man sich als Gott das Leid seines Lebens selbst erschaffen hat. Man erkennt, dass man Schöpfer seiner eigenen Realität ist. Man erkennt die Traumartigkeit der Welt. Wenn man bewusst wird in diesem Wach- Traum, erfährt man sein Leben als Klartraum. Und jeder Klarträumer weiß wie gut sich das anfühlt.

Wenn Gott auf sich selbst schaut, und dass kann man in der Mediation tun, erkennt er dass es auch keinen Gott gibt. Gott, Erleuchtung, Ego, das sind alles Geistes-Konzepte, die hilfreich sind, damit man den Weg der Befreiung gehen kann. Das Ego braucht immer einen Weg, den es gehen kann. 

Es bringt nichst sich zu sagen Erleuchtung ist ein Konzept, oder es gibt mich ja gar nicht, wenn man es selbst nicht durchlebt hat. Konzepte sind wichtig für den Weg. Behalte deine Konzepte so lange bis du sie selbst am eigenen Leib geprüft hast. Hinterfrage jedoch jedes Konzept. Glaubes nichts was du nicht selbst geprüft hast. Letztlich kann man erfahren, dass es da Niemanden gibt.

So erfährt man, dass die Welt gleichzeitig leer und lebendig ist. Man erkennt die Leere in der Lebendigkeit. Man sieht dass man sich hier nur eine Story erträumt indem ich die Hauptrolle spiele. Ich bin zwar da, aber ich bin auch Leerheit. Es existiert immer beides, gleichzeitig. Leerheit und Existenz. Das Bewusstein ist erstmal an den Körper gebunden. Aber auch das ist nur der Startzustand, den man bewusst verändern kann, denn wer sich mit Klarträumen und Astralreisen auskennt, weiß dass es auch Bewusstsein ohne körperliche Gebundenheit gibt. So muss die Erfahrung von Leerheit nicht ein Gedanke oder ein Gefühl bleiben, sobndern kann konkret erfahren werden.

Zu erkennen, dass die Welt trotz ihrer Existenz Leerheit ist, hilft im Frieden mit der Story zu sein, egal was die Story gerade für eine Geschichte erzählt, ob da Krankheit ist, oder Krieg, es ist nur eine Story, es ist ein Traum, indem man der Schöpfer, der Träumer ist. Das kann man auch erst so richtig fassen, wenn man seine Gefühle ganz durchdrungen hat. 

Wenn ich Angst habe vor Krieg, dann kämpfe ich gegen den Krieg. Ich kämpfe gegen den Krieg, weil ich Angst habe zu Sterben. Wenn ich aber erfahren habe (nicht gelesen!) dass ich nicht sterben kann, dann ist die Einstellung zu Krieg und Tod anders. Wenn ich erfahren habe, dass mein Leid einen Sinn hatte, ist die Einstellung zum Leid der Welt anders.

Bei mir ist das auch gar nicht eindeutig, schwarz und weiß. Ich habe immer wieder Angst vor den Gefahren der Welt, und ich übe das Sterben immer wieder, weil ich noch Widerstände habe, aber ich weiß, dass das nur mein Ego ist, das da Angst hat. Gleichzeitig weiß ich, dass ich die Ewigkeit bin, die nie sterben kann. In der Leerheit oder in höhrens Schwingungszuständen, kann sich Angst nicht halten.  Es bedeutet nicht Angstlos zu sein, aber seine Angst relativieren zu können und Bewusstheit über die Angst zu haben.

Ich bin nicht nur mein Avatar Steffi. Ich bin der Träumer, der sich als Steffi erfährt. Und so bin ich natürlich auch Steffi. Die Erkenntnis das ich der Träumer bin, gibt dem Ego ein unglaubliches Vertrauen, welches Steffi hilft mit den schwierigen Lebensituationen umgehen zu können, weil ich ja weiß, ich habe diese Story für mich entworfen. 

Bei mir gibt es immer starke Schwankungen zwischen meinem Ego Bewusstsein und meiner Identifikation mit dem höheren Selbst, welches ich in seiner Herrlichkeit vermutlich auch noch nicht vollständig begriffen habe. 

Also mach dir keine Sorgen wenn gerade Leid erfährst. Übe dich in der Annahme der Situation und behalte im Hinterkopf, dass du gerade auf deinem Kreuzweg bist, der aber auch ein Ende finden wird.

Mach dir keine Sorgen wenn du bisher nur kleine Inseln der Glückseeligkeit erlebst und zwischenzeitlich wieder ins Ego fällst. Diese Inseln dehnen sich aus, ganz besonders, wenn du immer wieder in die Annahme gehst, wenn das Ego Leid erfährt. Gebe deinem Leiden und dem Leiden, das du in der Welt sehen kannst, einen Sinn. So unterstellst du das Leid einem höheren Zweck.

Jedesmal wenn du das machst, bist du wieder Jesus am Kreuz und irgendwann wird dein Höheres Selbst sagen, jetzt ist es genug Leid, weil du genug Leid angenommen hast und dann wirst du erlöst. Dann wird sich dein Leben in eine höhere Schwingung bewegen und mehr Fülle, Liebe, Leichtigkeit, Glück, Sattheit und Frieden in dein Leben bringen.

Man erlebt Momente der Einsicht, in denen man auch auf das vergangene Leid des eigene Lebens schaut und erkennt, dass das nötig war, damit sich das Bewusstsein auf diese Art entwicklen, auswicklen, befreien konnte. Man wird zunehmend von Gefühlen der Dankbarkeit überschwemmt, für das was erlebt wird. Und das betrifft dann manchmal sogar das Leid, denn man sieht den Sinn des Leidens. Dadurch das wir einen Sinn im Leiden finden, können wir Frieden mit unannehmbaren Sitauaten finden.

Ein Mensch der sagt: Krankheit darf nicht sein, Krieg darf nicht sein, Hunger in der Welt darf nicht sein, Umweltzerstörung darf nicht sein, der stellt sich über Gott. 

Ein Mensch der meint seine Ethik ist besser als das was in der Welt passiert, hat ein riesen Ego!

Ein Mensch der sich für besser hält, hat seinen Schatten nicht angeschaut, denn jeder Mensch ist auch destruktiv. Wenn du deine Destruktivität ansiehst und annimmst, das du das auch bist, dann kannst du nicht mehr mit dem Finger in die Welt zeigen und sagen, das ist falsch und das ist falsch und stetig meinen du einzig wärest gut und die anderen machen alles falsch.

Demut bedeutet dieses Urteil darüber wie die Welt zu sein hat, zurück zu nehmen und mit allem einverstanden sein. Das bedeutet sein Ego loszulassen. Und man muss vor allem bei sich selbst anfangen und sich selbst gestatten so zu sein, wie man ist. Man muss sich auch gestatten seine dunklen Anteile auszuleben. Man muss das Urteil über sich selbst zurück nehmen. 

Und Hey ich bin im meinem Ego auch Pazifist, mag keine Umweltzerstörung, Krieg und Krankheit; ich war immer Idealist, habe einen sozialen Beruf gelernt, um die Welt zu verbessern. Ich musste meine gesammte Haltung der Welt gegenüber, meinen Idealismus, meine humanistische Ethik  in Frage stellen und loslassen. Ich musste alle Vorstellungen wie die Welt und ich zu sein haben, loslassen. Aber nur durch die Annahme dessen was jetzt ist, und wie ich bin,  wurde meine Kreuzigung beendet.

Das Leiden war nötig bis zu einem gewissen Punkt. Ab einem Punkt erkennt man, dass das Leiden eine Lebensphase, eine Stufe der Entwicklung umfasst, die man durch Annahme überwindet. 

Die Kreuzigung Jesus ist ein Symbol für jemanden, der das Leiden vollständig angenommen hat. Die Auferstehung ist ein Symbol, das man seine seine göttliche Macht wiedererhält. Beides hängt zusammen. Ohne Kreuzigung, keine Auferstehung. Frohe Ostern.

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