Montag, 8. September 2014

Träume


Welche Funktionen können Träume nach Carl Gustav Jung haben?



C.G. Jung war Tiefenpsychologe und ein Schüler Freunds.  Er hat sich später von seinem Lehrer distanziert, da Freuds ausschliessliche Anhnahme, dass sexuelle Triebe den menschen steuern ihm nicht entsprachen. Jung sieht das Unbewusste als Quelle der Inspiration in der kreative Prozesse in Symbolischer Form zum Ausdruck gebracht werden. Er hält es deshalb für bedeutsam, seine eigenen Traumsymbole zu begreifen. Nach Jung gibt es Träume aus dem persönlichen Unbewussten und aus dem kollektiven Unbewussten. Träume aus dem persönlichen Unbewussten spielen in der realen Umgebung (Familie, Freunde, Arbeitsstelle) eines Menschen statt, zudem kann eine Aufarbeitung des Tagesgeschehens passieren. Eine wunscheschöne Einführung in seine Arbeiten und sein Leben findet sich in Erinnerungen, Träume und Gedanken.




Das kollektive Unbewusste ist eine Zusammenfassung aller Erfahrungen unserer Vorfahren. Es handelt sich dabei um ein bestimmtes Wissen der Menschheit, dass wir alle von Geburt an besitzen. Sammlungen von Einflüssen, welche das kollektive Unbewusste füllen, werden Archetypen genannt. Träume des kollektiven Unbewussten sind abstrakt, symbolisch und archetypisch. Jung veröffentlichte das wohl berühmteste Traumtagebuch der Welt, welches er künstlerisch gestaltete und mit farbenfrächtigen Bildern versehte - Das rote Buch. 
Theorien dieser Art sind für mich Modelle die man für sich nutzen kann, aber genauso gut wieder Verwerfen kann, wenn man einen bessere Erklärung gefunden hat. Das vielleicht bekannteste Zitat von Alfred_Korzybski lautet: „Die Landkarte ist nicht die Landschaft, aber wenn die Landkarte brauchbar ist, ist sie der Struktur der Landschaft ähnlich“. Es gibt verschiedenen Theorien wiher unserer Träume stammen und wie zu zu kategorisieren sind. Jung ist hier nur ein Beispiel von vielen. 



Eine Funktion der Träume des persönlichen Unbewussten kann einen Konflikt zwischen dem Bewussten und Unbewussten darstellen. Zum Beispiel träume ich von einem Konflikt mit meiner Arbeitskollegin, den ich im Wachleben nicht angehe, der mir vielleicht gar nicht bewusst ist, der mich aber unterbewusst beschäftigt. In der Gestaltpsychologie heisst es, dass unbewusste Vertrickungen Energie rauben. Ein Grund um sich Unbewusstes bewusst zu machen. 

Eine zweite Funktion können konkrete Lösungen für Probleme des Alltags sein. Der Traum bietet kreative Lösungsansätze und die Möglichkeit den Alltag von einer anderen Perspektive aus zu sehen.

Ich habe zum Beispiel seit meiner Depression, psychosomatisches Asthma und versuche zu verstehen, wozu es dient und wie ich es wieder los werden kann. Als der Frühling dieses Jahr losging, wurde ich mit der Möglichkeit einer Allergie bei mir konfrontiert, die die Ursache für das Auftreten des Asthmas sein könnte. In einem Luziden Traum erlebe ich die Szene, dass ich durch andere Personen verfolgt werde. 

Ich beobachte die Verfolger durch eine Glastüre. Sie können die Türe nicht öffnen. Ich denke, ob Traumcharaktere intelligent sind? Was ist wenn sie doch lernen die Türe zu öffnen?

Und plötzlich schaffen sie es! In einem ruhigen Moment später, nachdem ich sie abgeschüttelt hatte, indem ich durch eine Wand flüchtetet, erkannte ich, dass es alleine meine Glaubenssätze sind, die es den Verfolgern ermöglichten die Türe zu öffnen. Daraufhin erkannte ich, dass es meine Glaubenssätze und Konditionierungen sind, die mein Asthma an bestimmten Stellen in meiner Umwelt auslösten und nicht wie angenommen, eine Allergie der Auslöser ist. Ich beschäftige mich allerdings bereits seit sechs Jahren intensiv mit Träumen insbesondere mit Luziden Träumen und es sind gewisse Fertigkeiten und Kenntnisse notwendig, um Träume zielgerichtet einsetzten und nutzen zu können. Selbst ich kann viele Vorhaben im Traum noch nicht immer umsetzten, da mir die nötigen Fähigkeiten, fehlen. 



Warum können Träume nicht mittels einer Traumliste, wie sie in vielen Traumlexika zu finden sind, erklärt werden?


Der Sinn einer Traumsymbolliste wie Freund sie verwendete, besteht darin, manifeste, verborgene Trauminhalte aufzudecken und in latente Trauminhalte zu entschlüsseln. Laut Freud sorgt das Über-Ich dafür, dass Traumbilder in Symbolsprache dargestellt werden. Um diese Träume zu deuten, nutze er die Liste, die er aus der Beobachtung seiner Patienten erstellt hatte. Diese gilt jedoch heute als überholt, da es keine geltende allgemeine Regeln zur Traumdeutung geträumter Symbole gibt. Meiner Meinung nach, muss jeder Mensch selbst seine eigenen Traumsymbole finden und deuten. Vielleicht ist es möglich, eine gültige Liste von sich selbst zu erstellen. Um Traumsymbole erst einmal zu finden, sollte man seine Träume aufschreiben und vergleichen. 

Träume versteht man manchmal erst im Zusammenhang zueinander. Oft braucht es einen zeitlichen Abstand, um einen Traum objektiv einschätzen zu können. Träume spiegeln häufig Tageserlebnisse wieder. Es macht Sinn, dort nach einem Zusammenhang zu suchen. Ebenso können Träume abstrakter Natur sein und damit schwieriger zu deuten sein.



Es kann helfen, sich eine objektive Sichtweise eines Außenstehenden einzuholen, da man selbst immer eine eingeschränkte Sichtweise sich selbst gegenüber hat und somit blinde Flecken entwickelt. Ich halte die Methoden aus der Gestalttherapie, für sinnvoll, da der Träumer somit selbst entscheidet, welche Bedeutung er einem Traum bzw. Traumsymbol geben will. In der Gestalttherapie es gibt Methoden, die dem Träumer die eigenen Bedeutung der Symbole erkennen lassen:

Schreibe dazu einen Traum auf und versetze dich nun in die einzelnen Objekte die im Traum vorkommen. Je nach Trauminhalt kann das z.B. eine Straße, ein Zug, ein Tier, du selbst, ein anderer Mensch, ein Bild an der Wand, ein Tisch, ein Berg, sein. Wie geht es dir in dieser Rolle? Was fühlst du als dieser Teil? Meistens kristallisieren sich dabei früher oder später Erkenntnisse oder Konflikte heraus, mit denen man weiter arbeiten kann.



Eine weiter Methode ist es, in einem Luziden Traum Traumfiguren live nach ihrer Funktion zu befragen. Dieses hat den Vorteil, dass man eine direkte Antwort des Unterbewusstsein bekommen kann und der Traum nicht so stark durch den Erinnerungsprozess verzerrt wird. Der Nachteil ist, es ist ein längeres Training notwendig, um dieses vollbringen zu können. Dennoch kann es jeder lernen.




Welche Funktionen haben Träume und luzide Träume aus Sicht der empirischen Traumforschung?



Die empirische Traumforschung untersucht den Traum auf objektiv wahrnehmbare und messbare Ergebnisse. Introspektion und die Bedeutung von Trauminhalten, gehört nicht dazu. Empirische Traumforschung findet im Schlaflabor statt.

Probanden werden an EEG (Elektroenzephalogramm zur Messung der Gehirnwellen), EOG (Elektrookulogramm zur Messung der Augensignale) und EMG (Elektromyogramm zur Messung des Muskeltonus), EKG (Elektrokardiogramm zur Messung des Herzrhythmus) und häufig noch weitere Messverfahren angeschlossen. Diese Messungen werden auch bildgebende Verfahren genannt und haben die Schlaf- und Traumforschung in den letzten Jahrzehnten weit vorangetrieben. 
 

Durch die bildgebenden Verfahren konnte man erkennen, dass Schlafen und Träumen ein aktiver Prozess ist. Gleichzeitig ist der Schlaf ein physiologischer Zustand, der Erholung des physischen Körpers und des Geistes. Es laufen eine Reihe lebenserhaltender, vegetativer und hormoneller Vorgänge im Körper ab, die während des Schlafes gesteuert werden. Der Schlaf unterliegt einem sich abwechselnden Biorhythmus von Tag und Nacht. Dieser Biorhythmus steuert Körpertemperatur, Blutdruck und Hormonkonzentration. Der Organismus versucht einen Gleichgewicht zwischen Schlaf und Wachzustand zu erreichen. Bei Schlafentzug tritt somit ein erhöhtes Schlafbedürfnis auf.

Ein Schlafzyklus ist 90 Minuten lang. Dieser wird grob dargestellt, in Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM Schlaf unterteilt.

Der Tiefschlaf, indem Träume nur schwer erinnert werden, dient vor allem der körperlichen Erholung. Es gibt wenige Untersuchungen über diese Träume, da es nur wenige Probanden gibt, die eine gute Erinnerung an diese Träume haben. Erfahrene Träumer berichten, dass diese Träume eine andere Qualität besitzen, als REM – Träume.

REM bedeutet Rapide Eye Movement und beschreibt die schnellen Augenbewegungen, die während dieser Schlafphase auftreten. Während des REM- Schlafes sind die Muskeln weitgehend gelähmt. Ausnahmen sind Augen- und Atemmuskeln. Man spricht auch von der Schlafparalyse oder Schlaflähmung. Dieser Vorgang schützt uns davor, Bewegungen des Traumes mit dem physischen Körper aus zu üben und uns während des Schlafes zu verletzten. Manche Menschen werden unvorbereitet mit einem bewussten Erleben der Schlafparalyse konfrontiert. Oft führt dieses zu erschreckenden Situationen in denen sich der Träumer nicht bewegen kann. Wer sich mit den Techniken des Klarträumens auskennt, weiß, dass die Schlafparalyse ungefährlich ist und ein Sprungbrett für einige Klartraumtechniken darstellt. 

Der REM-Schlaf, der mit hoher und leicht erinnerbarer Traumaktivität in Zusammenhang gebracht wird, scheint wichtig für die Verarbeitung von Tageseindrücken zu sein, da REM Schlafentzug sich sehr negativ auf das psychische Allgemeinwohl auswirkt und Konzentrationsstörungen bis hin zu Halluzinationen und Depressionen auslöst, während bei Tiefschlafentzug diese Folgenerscheinung nicht auftreten. Deshalb geht man davon aus, dass der REM-Schlaf wichtig für das psychische Gleichgewicht ist. 

REM-Schlaf wird deshalb bei Schlafentzug als erste Schlafpahse nachgeholt, wobei ein Effekt auftritt, der sich Sleep-on-REMset oder auch REM-Rebound nennt. Es gibt bestimmte polyphasische Schlafrhythmen, wie den Übermannschlaf, bei dem es möglich ist, vollkommen ohne Tiefschlaf auszukommen. In diesem Schlafrhythmus wird alle vier Stunden, sechs mal am Tag für je 20 Minuten geschlafen. Der Schläfer erfährt somit nur noch REM- Schlaf und hat keine nächtlichen Kernschlaf mehr. Das ermöglicht, dass die der Schläfer mit insgesamt 2 Std. REM-Schlaf pro Tag auskommt. Natürlich hat auch der Tiefschlaf seine Bedeutung für die körperliche Erholung, das Immunsystem und darüber hinaus über weitere psychische Prozesse, die noch nicht erforscht sind.



Die empirische Forschung untersucht in den letzten Jahren auch vermehrt das Luzide Träumen. Untersuchungen im Magnet-Resonanz-Tomografen (MRT) am Max Planck Institute für Psychiatrie konnten im Jahre 2012 zeigen, dass beim Erlangen des luziden Bewusstseins die Aktivierung eines spezifischen kortikalen Netzwerkes nachweisbar wird. Diese Regionen werden mit selbst reflektorischen Funktionen und Ich-Wahrnehmung in Zusammenhang gebracht. Für die Autoren der Studie eröffnet das Studium des luziden Traumzustandes Einblicke in die neuronalen Grundlagen des menschlichen Bewusstseins. 

Daniel Erlacher beobachtet Klarträumer (ein anderes Wort für Luzide Träumer) im Schlaflabor, um das motorische Lernen im Klartraum zu untersuchen. Auch die empirische Wissenschaft, hat vermehrt ein Auge auf den Luziden Traum geworden, da es vielseitige Möglichkeiten gibt, die Fähigkeit gewinnbringend einzusetzen. Es fehlen vor allem noch die Probanden, die diese Fähigkeiten auf Knopfdruck abrufen können.




Der amerikanische Ph. D. Psychologie Stephen LaBerge bewies im Jahre 1980 mit einer empirisch belegten Studie, „Lucid dreaming: an exploratory study of consciousness during sleep“ die wissenschaftliche Existenz von Klarträumen. Er schaffte es, Probanden in einen Klartraum zu versetzen und von dort aus, vorher festgelegte Zeichen zu senden. 


Die Probanden zeigten eine zweifache Links-Rechts-Augenbewegung. Die Messinstrumente zeigten deutlich die Links-Rechts-Ausschläge der Augen, gut unterscheidbar von spontanen Augenbewegungen. Die Aufzeichnungen befanden sich im Einklang mit den Traumberichten der Klarträumer und bestätigten damit, dass sie tatsächlich willentlich die Handlungen – hier das Bewegen der Augen – im Traum gelenkt haben. 

Laberge veröffentlichte in diesem Jahr die deutsche Übersetzung des Standwerkes über das Erlernen des Klarträumes, Träume was du träumen willst. In diesem Buch werden, sowohl verschiedene Techniken, als auch Nutzungsmöglichkeiten des Klarträumes vorgestellt. Ein unfassendes Einstigeswerk ins Thema, neben Tholey. 
 


Das Klartraumwiki stellt alle wichtigen und unwichtigen Techniken vor. Anfänger müssen sich meist durch einen unübersichtliches Chaos aus Abkürzungen wühlen. 

Die wichtigsten Techniken, heißen MILD nach LaBerge, DILD, Reality Checks und Kritisches Bewusstsein nach Tholey,

und SSILD und WILD. 

 
Mein Tipp: Beginnt mit einfachen Techniken wie Reality Checks und SSILD. WILD hingegen empfinde ich persönlich als die Schwierigste von den genannten Techniken. Das kann natürlich für jeden Menschen unterschiedlich sein, und soll eure Entdeckerfreude nicht einschränken. Alle anderen Techniken sollte ein Anfänger zunächst ausblenden, bis er sich mit diesen Techniken vertraut gemacht hat. Die Klartraum - Community gibt sich viel Mühe diese Techniken, in Foren oder mittels Videos und Podcasts, Anfängern zu vermitteln. Ein Blick in die Community lohnt sich also. Diese werde ich in Teil 3 vorstellen.


„Wie das Team um Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Vitos Waldkrankenhaus Köppern und Walter Paulus vom Universitätsklinikum Göttingen aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience" (DOI: 10.1038/nn.3719) berichten, sind unsere normalen Träume deshalb so unkontrollierbar, da in diesem Zustand der Verstand als kontrollierender Filter ausgeschaltet ist. Menschen, die jedoch zum Klarträumen fähig sind, können dieses Hindernis umgehen, Teile des höheren Bewusstseins und die normale Traumwelt zusammenführen und sich so ihrer Träume bewusst werden und diese sogar beeinflussen.

Um zu überprüfen, ob diese Aktivität nun Ursache oder Folge der Klarträume ist, haben die Wissenschaftler 15 Frauen und 12 Männer vier Nächte lang im Schlaflabor des Universitätsklinikums Göttingen untersucht, von denen jedoch keiner zuvor Klarträume erlebt hatte. Hierbei reizten die Forscher etwa zwei Minuten nach Einsetzen der Traumschlafphase (REM-Schlaf) den vorderen Bereich des Gehirns mittels transkranieller Wechselstrom-Stimulation (tACS).
Die mittels äußerlicher Elektroden durch den Schädelknochen ans Gehirn übertragenen minimalen elektrischen Impulse in verschiedenen Frequenzen zwischen 2 und 100 Hertz führten bei Frequenzen von 25 und 40 Hertz bei mehreren Versuchspersonen zu Klarträumen.“ Quelle:



Eine weitere aktuelle Studie ergab, dass Menschen mit der Fähigkeit zum Klarträumen tagsüber besser, darin sind Probleme zu lösen als jene Menschen, die sich während ihrer Träume nicht im Klaren darüber sind, dass sie träumen. Zu diesem Ergebnis kommt die erste empirische Studie über die Verbindung zwischen luzidem Träumen und dem täglichen Wachzustand von Klarträumern. Wie die Forscher um Dr. Patrick Bourke und Hannah Shaw von der Lincoln School of Psychology aktuell im Fachjournal "Dreaming" (DOI: 10.1037/a0036908) berichten, untersuchten sie in ihrer Studie untersuchten die Forscher insgesamt 68 Teilnehmer im Alter von 18 bis 25 Jahren, die entweder noch nie oder unterschiedliche Stufen von Klarträumen erlebt hatten.

Das Ergebnis zeigt, dass Personen, die regelmäßig Klarträume erleben bzw. praktizieren, 25 Prozent mehr der gestellten Aufgaben lösen konnten, als die Gruppe der Menschen, die noch nie einen Klartraum erlebt hatte.
Ein Grund dafür, dass Klarträumer im Wachzustand Probleme besser erkennen und bewältigen können, liege so vermuten die Forscher, möglicherweise in den kognitiven Voraussetzungen für das luzide Träumen selbst: "Man geht davon aus, dass Menschen in der Lage sein müssen, über die dominierende Realität ihres Traumzustandes hinwegzusehen, um erst dadurch erkennen zu können, dass sie träumen", erläutert Bourke. Die gleiche kognitive Fähigkeit kommt uns Menschen natürlich auch im Wachzustand zugute, wenn hier zur Lösung von Problemen unterschiedliche Denkansätze und Perspektiven in Betracht gezogen werden müssen." Quelle: Grenzwisschaft Akuell



Welche kreativen Möglichkeiten bieten Luzide Träume? Gibt es kritische Einwände gegen ein Bewusstsein im Schlaf?



Klarträumen oder auch Luzides Träumen genannt, ist die Fähigkeit im Traum zu erkennen, dass man träumt und ermöglicht es, ab dieser Erkenntnis, den Traum bewusst zu steuern.



Es gibt die Auffassung, dass man nicht in seine Träume eingreifen sollte, da gerade der unbewusste, unkontrollierte Aspekt des Traumes, Möglichkeiten zu Verarbeitung entstehen lässt.

Gerade Anfänger werden Luzide Träume zuerst in den REM-Phasen erleben. Die Kritik richtet sich darauf, dass die REM-Phase wichtig für die Verarbeitung des Tagesgeschehens ist. Wenn diese Phase jedoch nicht mehr unbewusst erlebt wird, könnte diese Verarbeitung gestört werden. Diese Annahme ist jedoch meiner Kenntnis bereits in zahlreichen Fällen widerlegt worden, da die Klartraumforschung sich mit regelmäßigen Klarträumern beschäftigt hat.

Erstens dauern Klarträume bei den meisten Menschen selten lange an, so das genügend Zeit für Unbewusstheit während des Schlafes und Traumes zur Verfügung steht. Nur sehr wenige Menschen sind überhaupt in der Lange ganze Nächte klar zu träumen. Die meisten werden nur kurz während der REM-Phase klar. 
 

Aber es gibt sie. Es gibt die sogenannten nativen (natürlichen) Klarträumer, die selbstständig, meist seit Phasen von Alpträumen in der Kindheit, die Fähigkeit klar zu träumen, erlernt haben. Diese Menschen stehen meist mitten im Leben, zeigen große Kreativität und arrangieren sich hervorragend, mit ihren nächtlichen Fähigkeiten.

Und es gibt Menschen die durch sehr kontinuierliches Training die Fähigkeit erlernt haben, jede Nacht klar zu sein. Wozu ich leider noch nicht gehöre. Und auch diese zeigen keinerlei Beeinträchtigung durch ihre nächtliche Aktivität. 
 

Eine spirituelle Technik, die zu basaler Klarheit führt, die sich Traumyoga nennt, sorgt sogar für geistige Klarheit während der kompletten Nacht und dennoch erleben diese Menschen, die diese Form der Meditation praktizieren, keine negative Beeinträchtigung im Alltag. Dazu mehr im zweiten Teil. Auch ermöglicht die iWILD oder DEILD Methode einen klaren Übergang von Traum zu Traum, so dass sich stundenlanges Klarträumen ermöglicht.

Soweit ich weiß, wird Menschen mir psychischen Störungen die das Realitätsempfinden betreffen, allgemein empfohlen sich nicht mit der Technik des Klarträumens zu befassen. Die Praxis der Reality Checks, die dem Zusammenhang der DILD Technik (Dream Initiated Lucid Dreamng) oder auch kritisches Bewusstsein nach Tholey, zu sehen ist, kann Menschen die an Psychosen leiden, aber sogar zur Erdung und besseren Realitätswahrnehmung verhelfen. 

Die amerikanische Psychologin und Traumforscherin Patricia Garfield schrieb mit „Kreativ träumen“, ein Meisterwerk der therapeutischen Traumarbeit. Darin erläutert sie die Lebensweise der malaysischen Senoi, die das Klarträumen in ihrer Gesellschaft verankert haben. 


Es wird vermutet, dass die Arbeit mit den Träumen eine innerliche und seelische Ausgeglichenheit entstehen lässt, welches empirische Studien, an regelmäßigen Klarträumern,  bestätigen konnten.  Es ist möglich, Konflikte im Traum bewusst zu verarbeiten um dabei Lösungsansätze und Handlungsalternativen zu entdecken.  

In Janine Girzigs „Luzides Träumen seine Bedeutung für die seelische Gesundheit. Eine empirische Studie.“ befinden sich Messdaten, die belegen, dass regelmäßige Klarträumer eine bessere psychische Gesundheit aufweisen, als die Kontrollgruppe der nicht Klarträumer. Gierzig, orientiert sich hauptsächlich an tiefenpsychologischen Ansätzen und Einsichten der Transpersonalen Psychologie.

In ihrem Buch beschreibt sie empirische Studien, die die Methoden der Konfliktbewältigung mit der seelischen Ausgeglichenheit der Klarträumer vergleichen. Schlecht haben die Träumer abgeschnitten, die vor feindlichen Traumfiguren flüchten. Gut haben die Träumer abgeschnitten, die irgendeine Form der Konfrontation mit den Traumprojektionen suchen. 

Dabei gab es jedoch ebenfalls eine Rangfolge:

Kämpfen - Abwehr/wird in der Kultur der Senoi angewandt, 
Reden - Verstehen/fragen warum verfolgst du mich? Was stellst du dar?, 
Umarmen - Reintegrieren, Eins werden, 
Sich besiegen lassen - Reintegrieren, Los lassen. 

Die untersuchten Klarträumer, die die Methode des sich „besiegen lassens“ anwendeten, konnten also in der Untersuchung, vergleichsweise die beste seelische Gesundheit aufweisen. Diese deckt sich mit dem Bestreben der verschieden tiefenpsychologischen Ansätzen die ein Integrieren der abgelehnten Persönlichkeitsanteile anstreben.

Ob Klarträumer durch ihre nächtlichen Fähigkeiten profitieren, hängt damit zusammen, wie sie diese Fähigkeit nutzen. Klarträumer die ihre Fähigkeiten nur nutzten, um hedonistische Tätigkeiten, Trieb- und Bedürfnisbefriedigung zu betreiben, haben in Untersuchungen betreffend der seelische Ausgeglichenheit genauso abgeschnitten, wie der nicht Klarträumer. Klarträumer die ihre Fähigkeit nutzten, um sich weiter zu entwickeln, an sich arbeiten und sich mit den unbewussten Aspektes ihres Selbst auseinander setzten, haben im allgemeinen besser abgeschnitten, als Trübträumer. 



Wer an Alpträumen leidet, erhält mit der Fähigkeit klar zu träumen sehr erfolgreiche Bewältigungsstrategien. Erstens ist es möglich, unverzüglich aus einem Traum zu erwachen. Dieses stellt jedoch nur eine Sekundärlösung dar. Die eigentliche Fähigkeit des Klarträumens besteht darin, den Traum bewusst zu steuern. Dass ermöglicht es, Traummonster und wiederkehrende, angstbesetzte Träume, dauerhaft los zu werden, indem wir sie befragen welchen Anteil von uns sie darstellen. Es gibt die Möglichkeit die Ursache für vorhandene Alpträume mit Hilfe der Klärtraumtechnik dauerhaft zu lösen und zu beseitigen.



Im Klartraum ist es möglich, den Traum nach eigenen Wünschen zu verändern. Diese Technik wird heutzutage bereits in psychotherapeutischen Verfahren genutzt. Die österreichische Psychologin und Psychotherapeutin Brigitte Holzinger nutzt die Fähigkeit des Klarträumens um Patienten von Alpträumen zu befreien. „In Albträume: Was sie uns sagen und wie wir sie verändern können“, beschreibt sie, wie mit Klarträumen, Albträume verändert werden können.
 

Der Luzide Traum kann als Simulator und Inspiration für kreative und schöpferische Tätigkeiten genutzt werden. Auch physikalisch aufgebaute Versuche, können im Klartraum simuliert werden. Man ist dabei nicht an irdische physikalische Gesetze gebunden. Von Wissenschaftlern und Erfindern wird behauptet, dass sie Klarträumer gewesen sind. Zum Beispiel Nikola Tesla ( Physiker und Elektroingenieur). Er baute und entwickelte auf der Traumebene ganze Maschinen und Gerätschaften, die er dort nicht nur ausprobierte, sondern mit der Wachwelt kalibrierte, und dann in der Realität nachgebaut hat. Vielleicht ist es im Traum verhältnismäßig einfacher, Informationen aus dem Unbewussten anzuzapfen, als dass es die Kreativprozesse des Wachlebens ermöglichen. Auch im künstlerischen Bereich, kann der Klartraum als Universalwerkzeug oder Inspirationsquelle genutzt werden. Mozart beschreibt in Briefen, wie ihm Melodien im Traum "zugeflogen" sind. Yesterday wurde im von John Lennon im Traum komponiert.



Paul Tholey, ein Pionier der Klartraumforschung, lernte im Klartraum mit über 50 Jahren, das Kunstrad, Trickski und Skateboard fahren. Tätigkeiten, die Sie sich im wahren Leben nicht trauen, können Sie im Klartraum, ohne auf Konsequenzen achten zu müssen, umsetzten.
 

Das erstaunliche ist, dass motorisches Lernen im Klartraum messbar funktioniert. Tholey nahm nach einjährigem Klartraumtraining an Europameisterschaften im Skateboard fahren teil. Es ist zwar leider nicht möglich Muskeln durch Traumtraining aufzubauen, jedoch werden Nervenbahnen, die für die Geschicklichkeit und das Training von Bewegungsabläufen verantwortlich sind, im Klartraum trainiert. Somit ist es möglich, motorische Abläufe im Schlaf zu trainieren.

Der bereits verstorbene deutsche Psychologe Paul Tholey, konnte mit seiner Technik des Kritischen Bewusstseins bereits in den 80er Jahren eine breite Masse von Klarträumern begeistern. Auch heute ist Paul Tholeys Ansatz höchst aktuell und ähnelt dem tibetischen Traumyoga in gewisser Maßen, da er in seinem Training ein Metabewusstsein gezielt aufbaut.

Tholey erforschte auch erstmals die Möglichkeit, motorische Bewegungsabläufe im luziden Traum systematisch zu trainieren, um komplexe Bewegungsabläufe zu erlernen. Damit war es ihm möglich, auch anspruchsvolle Sportarten im Traum antizipatorisch zu trainieren. In dem Standartwerk „Schöpferisch Träumen“ beschreibt er dem Leser, wie ein Kritisches Bewusstsein aufgebaut werden kann.

Auch in der Muskeltätigkeit sind bisher messbare Erfolge, in Folge des nächtlichen Trainings, gemessen worden. Es gibt noch keine Studien die Muskelaufbau im Traum bestätigen, allerdings könnte Studien bereits die Vermeidung von Muskelabbau durch Traumtraining bestätigen.

Probanden wurden zu Testzwecken Gliedmaßen eingegipst. Normalerweise findet ein Abbau der Muskeln statt, wenn diese nicht benutzt werden. Die Gruppe, die während der Zeit im Traum den Muskel trainiert hatte, hatte anschließend wenig bis gar kein Muskelabbau verzeichnet. Ungewollte Trainingspausen (z.B.: bedingt durch Verletzungen und Krankheit) können somit überbrückt werden. Ein deutscher Sportwissenschaftler, der dieses Phänomen erforscht, heißt Daniel Erlacher. Erlacher studierte die Fächer Sportwissenschaft, Psychologie und Pädagogik und veröffentlichte seine Doktorarbeit „Motorisches Lernen im luziden Traum“, in der er den Klartraum, als Simulator für motorische Bewegungsabläufe, untersuchte. Das Klarträumen wird aktuell in der Sportpsychologie besonders intensiv erforscht und übertrifft die Erfolge, die mit dem Mentaltraining erreicht werden können.




Natürlich stehen klarträumenden Menschen auch eine ganze Reihe an Spaß betonten Möglichkeiten zur Verfügung. Im Klartraum hast du eine körperliche und moralische Freiheit, die unvergleichlich ist. Du kannst zum Beispiel fliegen, mit oder ohne Raumschiff. Du kannst gefährliche Extremsportarten aus dem Freestyle Bereich, messbar trainieren, ohne eine Verletzung zu riskieren. Für das Gehirn macht es keinen Unterschied, ob eine Situation vorgestellt, geträumt oder real ist. Emotionen, die dabei entstehen sind echt. Wissenschaftlich erklärbar macht das, die Entdeckung der Spiegelneuronen. Ein Spiegelneuron ist eine Nervenzelle die im Gehirn beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster aufweist, wie es entstünde, wenn dieser Vorgang nicht bloß (passiv) betrachtet, sondern selbst (aktiv) durchgeführt würde. Ein einführendes Buch über diese Entdeckung schreib Joachim Bauer - Warum ich fühle was du fühlst.

Du kannst phantastische Orte besuchen, unter Wasser atmen, auf den Mond fliegen oder was dir sonst noch einfällt. Deine Phantasien und deine Glaubenssätze, setzen deine persönliche Grenze in dem was du erlebst.

Das Alles erlebst du hautnah mit deine fünf Sinnen. Ein Klartraum ist eine Live Aufnahme und keine Erinnerung. Die Sicht im Klartraum, ist so unglaublich klar und brillant, dass du zunächst kaum glauben magst, dass dieses nur ein Traum sein soll. Wenn ich diesen Moment der absoluten Klarheit erlebe, bin ich glücklich und euphorisch zu gleich. Erwacht man aus einem Klartraum, ist man den ganzen Tag gut gelaunt und unglaublich Energie geladen.



Was bedeutet es, wenn ein Mensch im Traum stirbt? Wie kann man träume deuten?



Um das zu erklären, müssen wird normale Träume von präkognitiven Träumen unterscheiden. Ein präkognitiver Traum, oder auch prospektiver Traum genannt, zeigt Vorahnungen, deren Erscheinen in der Wach-Wirklichkeit eintritt. Manche Forscher erklären sich dieses Phänomen mit dem DejaVue Effekt, welcher wissenschaftlich durch eine Doppelschaltung im Gehirn erklärt wird. Da ich selbst bereits präkognitive Träume hatte, sehe ich das anders. 

Der Umstand, dass wir Klarträumer in der Regel unserer Träume notieren, verhilft Traumereignis und Tageserlebnis an Hand von Daten zu vergleichen. Nicht jeder Traum zeigt Vorahnungen mit genauen Übereinstimmung.



In einem Traum träumte ich von einem Mädchen, welches meinen Namen ruft und immer wieder sagt. „Ich kann fliegen!“ Ich schrieb diesen Traum auf und wunderte mich, dass ich von X geträumt hatte, denn ich habe auf der Arbeit nur selten Kontakt zu ihr. Wie das so ist, vergisst man Träume sehr schnell, selbst wenn man sie aufzeichnet.

Einige Tage später, musste ich zufällig X auf der Arbeit betreuen. Sie fuhr heute zum ersten Mal mit dem Fahrrad über den Hof. Sie rief mich bei meinem Namen und sagte: „Ich kann Fahrrad fahren!“

In dem Moment erinnerte ich mich an meinen Traum. Ich wusste nicht mehr, ob ich das schon einmal so ähnlich geträumt hatte und schaute, als ich zu Hause ankam, im Traumtagebuch nach. Zu meinem Erstaunen hatte ich mir nichts eingebildet und fand den Traum einige Tage zuvor aufgezeichnet. Mit dem Unterschied, dass sie im Traum fliegen, anstatt Fahrrad fahren gesagt hat.

Ca. zwei Jahre später, einige Tage bevor X unsere Einrichtung verlässt, sitzt sie traurig wirkend auf einer Bank. Ich setzte mich zu ihr und fragte was los sei. Sie erzählte, dass sie schlecht geschlafen habe und ständig Alpträume hat. Ich erzählte ihr, vom Klarträumen. Ich sagte dass sie die „Monster“ im Traum verzaubern kann, wenn sie nur merkt dass sie träumt. Ich erkläre ihr einige Reality Checks. Sie lachte über den Nasen RC. Dann antwortet sie: „Das weiß ich schon. Manchmal weiß ich dass ich träume, dann fliege ich.“

Wenn man so etwas erlebt hat, dann zweifelt man irgendwann an den wissenschaftlich nüchternen Theorien. Wenn ich nicht zufällig meine Träume notiert hätte, hätte ich den Glaubenssatz nicht entwickeln können, dass so etwas möglich ist.



Dennoch ist nicht jeder Traum gleich präkognitiv. Im Gegenteil, den meisten Menschen passiert dieses sehr selten. Nicht jeder Traum sagt die Zukunft voraus und Träume sind schon gar nicht eins zu eins zu deuten. Wie kann man nun einordnen, wenn man träumt, dass ein Mensch stirbt. Sollte man sich sorgen? 
 

Es gibt nur wenige übereinstimmenden Aufzeichnungen. Wenn ich von einer konkreten Situation träume, in der ich sterbe, würde ich natürlich versuchen diese konkrete Situation zu vermeiden.

Dennoch stellt der Tod in Träumen häufig ein Symbol für für Veränderung dar und muss nicht Tod im im latenten Sinn bedeuten. Das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man den Tod auch im Wachleben als Veränderung und nicht als Ende von Allem betrachtet. Tod und Abschied können in Träumen ein Abschließen, einer Entwicklungsphase und der Anfang einer neuen Ära bedeuten. Veränderungsprozesse sind abhängig von der Fähigkeit loszulassen.



Während ich diesen Artikel schrieb, hatte ich einen Traum vom Tod eines guten Freundes. Daraufhin frage ich ich mich, für was dieser Freund steht. Dieser Traum muss nicht zwangsläufig den Tod dieser Person oder das Ende der Beziehung zu dieser Person, bedeuten. Eine Beziehung kann sich auch einfach nur verändern. Es gab gewiss einen Grund warum mir diese Person wichtig ist. Warum ich sie als Freund ausgesucht habe, ebenso wie ich dieses kürzlich an Hand der Musik erklärt habe, suchen wir uns Menschen aus, die zu uns passen und Anteile unseres Selbst wieder spiegeln. Wenn wir uns Verändern, ändern sich auch unsere Beziehungen. 

Mein Traum:


Ich bin in einer kleinen Stadt nahe meiner Heimatstadt und eigentlich auf dem Weg nach Hause. Es ist schon spät und dunkel. Ich fühle mich müde.
Ich gehe mit X und anderen Freunden durch das Dorf, welches im Traum immer anders aussieht als in der Wirklichkeit. Wir verlassen das Dorf und erreichen den Stadtrand. Auch hier sieht die Umgebung anders aus, als in der Realität. Ich erinnere mich aber, dass ich von dieser Traumversion des Ortes bereits geträumt hatte.


Dort befindet sich eine große Wiese, wie ein Park. Es gibt einige Bäume und Gebüsche. Es ist aber gleichzeitig auch ein natürlicher Ort. Der nicht vom Gärtner gepflegt wird und mich deshalb an die Spielorte meiner Kindheit erinnert. Der Ort besteht aus Graslandschaft, umgestürzten Bäumen und niedrigen Gebüschen. Es führt ein Pfad durch diesen Garten und wir sind gerade dabei, in ihn hinein zu biegen. Am Eingang befinden sich zwei Markierungspfähle.


Es kommen verkleidetet Menschen auf uns zu, die sich mit Lichtern geschmückt haben. Einer trägt eine Magierrobe und hat sich Knicklichter an die Stelle der Augen geklebt. Ich zeige auf den Mann und erkläre X begeistert, dass ich dieses schon einmal auf einer RPG Veranstaltung so gesehen habe. X interessiert dieses Thema nicht. Nun sehe ich überall im Park solche Menschen, die sich mit Lichtern schmücken. Ich habe etwas Angst und bin froh nicht allein unterwegs zu sein. Ich versuche eine Hand zu greifen, finde aber keine.


Dann sehen wir plötzlich wie ein Bus vorbei fährt. X sagt, wenn ich mich beeile, kann ich ihn noch bekommen. Ich renne Richtung Busbahnhof und springe in den Bus. Geschafft!


Dann überlege ich, ob ich den richtigen Bus erwischt habe. Auf der Nummer steht 213. Die Linie kenne ich gar nicht. Prompt fährt der Bus in die Falsche Richtung. Ein typisches Traummerkmal ist, dass der Traum unverzüglich auf die Gedanken reagiert, aber ich bin ja leider trüb und nicht bewusst.


Ich schaue aus dem Fenster und bin in einer fremden Umgebung. Ich frage die Mitreisenden und den Fahrer, was ich nun machen soll. Wo soll ich aussteigen, um wieder nach Hause zu kommen? Daraufhin öffnet der Fahrer an Ort und stelle die Tür und sagt: Hier!


Mitten in der Nacht, allein und an einem fremden Ort steige ich aus. Nur einige Meter entfernt befindet sich ein Art Marktplatz. Obwohl es Nacht ist, kann ich alles sehen. Die Konturen sind sichtbar und die Umgebung ist wie durch Neon oder UV - Licht, teilweise hell beleuchtet.


Auf dem Platz sind für diese Tageszeit viele Menschen unterwegs. Hauptsächlich Verkäufer von Fressbuden, die dort überall stehen. Die Fressbuden gehen insbesondere in die Richtung Asia Food. Ich telefoniere mit irgendjemand und erzähle von dem Platz...


Dann habe ich keine Erinnerung mehr....


Endet der Traum hier oder gleite ich von REM in den Tiefschlaf? Kann ich die Inhalte noch nicht verarbeiten und ist die Erinnerungslücke ein Schutzmechanismus? Gibt es zwei Seiten des Bewusstseins, die nichts von einander wissen?


Ich habe ein falsches Erwachen. Das ist, wenn man im Traum erwacht, sich aber immer noch im Traum befindet. Oft fällt man auf diesen Trick herein, wenn man nicht bei jedem Erwachen als erstes prüft, ob man sich in der Wachrealität oder im Traum befindet.


Es ist Tag und die Sonne scheint hell ins Zimmer. Ich befinde mich auf der Arbeit im Kindergarten und liege auf einer Kindermatratze. Ich suche aus einer Reihe von Kinderhörspielkassetten eine aus. Freudig finde ich eine Folge über Energie Erweckung – leider habe ich den expliziten Titel vergessen, aber es gab einen.


Ich lege die Kassette ein und drehe mich um. Doch dann kommt eine Arbeitskollegin herein und verwickelt mich in Arbeit. Der Traum geht auf der Arbeit weiter. Eine genaue Erinnerung ist nicht mehr vorhanden...


Ich befinde mich in einer neues Szene. Ich sitze auf einer Bank vor einem Bahnhof. Es soll auf eine Reise gehen und wir warten auf den Zug. Ich bin dort mit Xs Frau und dessen Kind. Um die Zeit zu überbrücken essen wir Süßigkeiten. Als ich auf die bunten Verpackungen schaue, entsteht vor meinen Augen eine Werbesendung für mein Produkt. Ich bin auf einer Internetseite, die verschiedene bunte Produkte anpreist. Ich finde die Seite interessant und empfinde eine gewisse Anziehung, die von den Produkten ausgeht. Nach einer Zeit zoome ich wieder aus der Szene heraus. Ich sitze wieder auf der Band und habe mittlerweile zwei dieser grässlich süßen Dinge gegessen. Mir ist ein bisschen schlecht von alle dem Zucker und dem Fett. Es war einfach Zuviel des Guten....


In der nächsten Szene sitze ich mit Xs Familie am Esstisch meiner Eltern. Ich bin tief betrübt. X ist verstorben. Es muss etwas mit ihm im Garten geschehen sein. Dort wo ich ihn zuletzt getroffen hatte. Ich möchte weinen, versuche mich aber zu beherrschen, weil seine Familie so gefasst ist und ich sie nicht traurig machen möchte.


Am tiefsten trifft mich, dass ich keinen Menschen mehr habe, mit dem ich so schön über Musik sprechen kann. Es betrübt mich, dass ich das nie mehr haben werde. Dann sehe ich eine Trackliste vor mir, wie ich sie in einem Audioplayer auf dem PC kenne. Dort stehen mit weißer Schrift auf Schwarzem Hintergrund, die Namen einiger Musiktitel. Ich höre die Band Deine Lakaien, die mit ihrem Album Acoustic, 1995 ein minimalistisches Werk ausschließlich mit Klavier und Gesang schafft. Der Titel den ich höre heißt - Love me to the End. Dann erwache ich.

Deutung:


Ich möchte an Hand dieses Traums erklären, wie ich meine Träume deute.

Das Deuten, ist für das Erlernen des Klarträumens wichtig, weil du so deinem Unterbewusstsein zeigst, wie wichtig dir träume sind. Zweitens findest du auf diesem Weg einen tieferen Zugang zu dir Selbst, der dem rationalen Verstand oft verborgen bleibt. Träume sind sehr persönlich. Traumdeutung bietet nochmals eine tieferen Einblick in die Persönlichkeit, da sie Symbole entschlüsselt. Auf den ersten Blick, sind die fünft Traumszenen unzusammenhängend. In der Interpretation jedoch, finde ich einen Zusammenhang. Es geht inhaltlich um meine spirituelle Entwicklung.



Am Anfang befinde ich mich mit X auf einem Weg. Wir haben ein ähnliches Weltbild. Dann teilt sich der Weg. Ein Weg führt in die alte Weltsicht und einer führt in neue Realitäten. Die Markierungspfähle stellen Hürden dar, die überwunden werden müssen, um in den Park zu gelangen.

Ich bin auf dem Weg nach Hause, aber wo ist das?

In meiner Kindheit, bevor ich zur Schule kam, hatte ich an diesem Ort der mich an den Park erinnert, einmal ein Gefühl, des Einsseins, auch wenn es nur Sekunden gedauert hat. Dort hatte ich eine kurze Erkenntnis, dass es mehr auf der Welt geben muss, als mir meine Eltern vermitteln können. Etwas besonderes! Und das ich etwa besonderes bin. Seitdem liebe ich die Natur.

Dieses geschah an einem Morgen als, ich auf einer umgedrehten Kuhtränke saß, und wartete, dass ein Freund zum Spielen raus kam. Doch an diesem Tag kam niemand.

Die Kuhtränke stand auf einer verwilderten Wiese. Dort trafen wir uns häufig zum spielen, weil wir dort unbeaufsichtigt waren. Es war ein Ort, der von den Erwachsenen verlassen war. Ich muss dort sehr lange gesessen haben und nachgedacht haben. Vielleicht habe ich auch an nichts gedacht. Das weiß ich nicht mehr.

In der Nähe landete ein Greifvogel, ich glaube es war ein Falke und er ließ sich nicht durch meine Anwesenheit beirren. Leider ist die Erinnerung an diesem Moment nicht mehr sehr deutlich und das Leben hat mich vieles vergessen lassen. Der Park im Traum erinnert mich an die Freiheit und das Einheitsgefühl, dass ich an diesem Ort hatte. Leider wurde mittlerweile das Grundstück bebaut. Ich hatte den Vorsatz im Traum an den Ort zurück zu kehren.



Ich habe Angst vor den übernatürlichen Erscheinungen, die durch die Lichter und den Magierrobe symbolisiert werden. Es ist dunkel, es gibt niemand der mich führt. Niemand gibt mir eine Hand. Ich frage mich, wann ich diesen Weg gehen soll? Bin ich genug vorbereitet? Der Bus bringt mich in unbekannte Gebiete, die mir Angst machen. Als der Busfahrer mich raus lässt weiß ich es. Jetzt.

Die Asia Läden am Marktplatz weisen mir den Weg Richtung Osten. (östliche Lehren) Die verschiedene Verkäufer deuten auf verschiedene Wege. Welchen Weg soll ich gehen? Leider weiß ich nicht was ich gegessen habe?

Die Szene auf der Arbeit bedeutet, dass ich mich oft von meinem Alltagsleben zu sehr eingenommen fühle. Eigentlich möchte ich mehr Zeit und Energie für meine persönliche Bewustseins - Entwicklung zur Verfügung haben. Oft ist es eine Frage von Zeit, Energie und Ruhe. 
 

Ich sitze am Bahnhof und warte auf den Zug. Ich bin kurz davor zu einer Reise aufzubrechen. Ich habe versucht mich mittels verschiedener Reiseführer vorzubereiten. Dann werde ich aber leider wieder von den Verführungen des Lebens und vom Konsum abgelenkt und verführt. Ich konsumiere und leide anschließend, weil ich mich träge und überfüllt fühle. Ich kaufe oft Unmengen von Büchern über das Thema Bewusstsein. Oft schaffe ich gar nicht alles zu lesen, was ich haben muss. Es ist manchmal als ob ich eine Nationalbibliothek über das Thema anlegen will und mir immer wieder wichtige Werke fehlen. Früher hatte ich diese Sammelleidenschaft mit Musik, jetzt sind es Bücher und eigendlich fällt mir Lesen schwer. Mir fehlt es an Konzentration. Ich beginne manchmal mehrere Bücher gleichzeitig und lese keins zu Ende. Im bestern Fall nennt man das dann Zufallssortierer, aber ich würde gerne viel mehr schaffen. Oft lese ich nur die Reiseführer, gehe dann aber doch nicht auf die Reise. Aus Trägheit und aus Angst.



X ist tot. X hat für mich nicht mehr die Bedeutung die er früher gehabt hat. Er war häufig ein Topdog in meine Träumen und auch im Leben. Als ich mich verändert habe, konnte er das nicht nachvollziehen. Ich habe das Gefühl, dass ich die Freundschaft nur aufrecht erhalten kann, wenn ich in seiner Welt lebe oder zumindest so tue als ob. Ich kann zwar so flexible sein, da ich die andere Seite noch gut kenne – Aber will ich das? Werden wir und weiter entfernen, wenn ich diesen Weg gehe? Ich bin traurig über seinen Verlust, kann es ihm aber nicht zeigen, geschweige denn mit Worten erklären. Wir haben uns entfremdet. Ich vermisse den Austausch über Musik. Das ist das einzige, was ich eins zu eins übersetzten kann. Wir sind schon lange nicht mehr gemeinsam auf einem Konzert gewesen. 
 

Über die Bedeutung des Liedes und der Eltern, habe ich noch keine Einsicht, aber das sind nur Schnipsel, die nach und nach wohl auch in diesem Teil des Bewusstseins eintreffen werden.

Lieber X wenn du das jemals lesen solltest, was ich hier schreibe, dann weist du wie viel du mir bedeutest. Aber ich kann nicht mehr so sein, wie ich mal war.

Der Traum handelt von Veränderung und dem Loslassen. Wie sehr kann ich loslassen, um weiter zu kommen? X ist einerseits eine reale Person und steht auch stellvertretend für andere Personen, Tätigkeiten und Anhaftungen.



Es ist nicht Sinnvoll seine Träume abhängig von Traumlexika zu deuten, weil jeder Mensch Symbole anders interpretiert. Hätte ich das ,mit diesem Traum gemacht, wäre etwas völlig anderes dabei raus gekommen.
Auch kann das Luzide Träumen eine Möglichkeit sein, Träume live zu deuten. Es ist möglich Traumpersonen nach der Bedeutung von Begebenheiten zu befragen und so einen Zugang zum Unbewussten zu erhalten. Ich erwähnte bereits unsere blinden Flecken, die es uns nicht immer ermöglichen uns selbst unverzerrt zu sehen. Wer Lust hat kann mir gerne mal seine Sicht des Traumes schicken.

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