Dienstag, 25. August 2015

Im Fluss


Eigentlich fing es schon am Donnerstag an. Ich träumte davon krank zu werden. Ich hatte mindestens in den letzten drei Fällen bevor ich krank wurde, geträumt dass ich krank bin. In jedem Fall wusste ich bereits im Traum, um welche Krankheit es sich handelte bzw. welche Körperstelle es betraf und wie schwer sie verlaufen wird. 
Seit dieser Öffnung in mir, habe ich einen besseren Zugang zu meinem Unterbewusstsein. Im Traum war es diesmal keine schwere Krankheit. Ich registrierte die Traumerinnerung am Morgen und schob sie zur Seite. Ich wollte nicht wieder krank sein. Ich vergaß die Erinnerung, aber im Laufe des Tages fiel mir auf, dass ich wohl eine Erkältung bekomme. Ich habe im Moment viel Stress auf der Arbeit, aber ich gab an diesem Tag trotzdem nochmal alles um zu funktionieren. 
Am Freitag ging es mir dann so richtig schlecht. Erst als ich nachsann, wo ich meine Bedürfnisse wiedermal übergangen hatte, fielen mir die Situationen ein, in denen ich unbewusst gehandelt hatte oder aus Angst, Konflikte vermieden hatte. Ich weiß es ja, aber die alten Muster sind halt noch vorhanden und es geschieht leicht, da wieder hineinzurutschen. Ich dachte darüber nach, ob mein Frühwarnsystem nicht besser warnen könnte, doch evtl. war der Traum vielleicht so etwas wie eine Warnung, auf die ich nicht gehört hatte. Ich erkannte mein Fehlverhalten, aber leider erst, als es schon wieder zu spät war.

Die Krankheit ist ja eigentlich das unbewusste Verhalten und nicht die Symptome, die der Körper produziert. Die Symptome dienen der Heilung. Die Krankheitssymptome wollen uns zur Ruhe und Besinnung führen. Wenigstens an der Stelle lenke ich mittlerweile ein. Früher habe ich die Krankheitssymptome aus Angst nicht zu funktionieren auch nochmal unterdrückt. Ich habe immer so funktioniert wie es ander wollten, um nicht in einen Konflikt zu geraten. Spätestens wenn man Krank ist sollte man sich Zeit nehmen, um zu erkennen was falsch gelaufen ist. Im Idealfall früher. Es wird wohl noch etwas dauert bis mir das immer gelingt.

Am Freitag fühle ich mich dann erkältet und migränig. Ich habe den ganzen Tag im Bett gelegen und mir erlaubt krank zu sein. Ich habe einige Audios von Thomas Huebl, einem spiritueller Lehrer, gehört. Das war so eine Mischung aus hören und meditieren. Ich schlafe den halben Tag. Dann habe ich ein trauriges Musikvideo von jemandem geschickt bekommen und dadurch etwas Trauer gefühlt. Ich bin bewusst in meine Trauer gegangen, die ich noch nicht für ausgefühlt halte. Und es sind ein paar Dinge in mir aufgetaucht, als ich in den Schmerz fühle. Ich komme trotzdem nicht ans Ende meiner Trauer. Ich frage mich warum. Ich lade die Trauer ein, den Schmerz und auch die Angst. Es darf jetzt alles kommen. Meine Migräne wurde schlimmer. Ich habe gehört, dass Migräne häufig erscheint, wenn wir uns gegen die höheren Energien sperren die in uns fliessen wollen. Ich überlege, ob ich in den Kopfschmerz fühlen könnte, aber ich bin zu erschöpft. Dann schlafe ich ein.

Ich träume davon, dass ich mit anderen Leuten über eine Wiese gehe und Steine mit der Hand hoch hebe. Unter den Steinen befinden sich Schlangen. Ich hebe mehrere Steine hoch und finde drei unterschiedliche Schlangen darunter. Eine rote, eine blaue und einen grüne. Es gibt giftige und ungiftige. Ich habe keine Angst aber Respekt. Ich drehe die Steine um und gehe dann etwas auf Abstand. Keine der Schlangen zeigt Aggressionen. Die Schlange ist im Traum für mich ein Symbol für die Kundalini Energie. Ich registriere den Traum am Morgen, schreibe ihn nicht auf und verdränge ihn gleich wieder. Auch dieser Traum war ein Hinweis, welchen ich nicht bewusst beachtet habe.

Samstag morgen. Ich höre die Audios weiter und eine Äußerung bringt ich auf einen interessanten Gedanken. Die Der Konflikt der  (spirituelle Krise) wurde nicht durch den Kontakt mit dem höheren ausgelöst. Sondern durch das was in mir nicht in Harmonie ist. Ich war in dem Moment überwältigt, aber nicht bewusst und habe es deshalb nicht erkennen können. Eigentlich einsteht die Welle aber nur, weil der Fluss fließen möchte. Meine Blockaden haben den Weg versperrt und indem Moment wo der Fluss auf einen Blockade trifft, verursacht das eine Welle. Die Krisen enstehen also durch die unbewussten Anteile und um so mehr man sich dagegen sperrt diese anzusehen, um so höhere Wellen schlägt es. Um so mehr unbewusste Stellen es gibt, um so schneller tritt der Fluss über die Ufer.

Manches ist bewusst geworden. Anderes wurde zwar angestoßen, aber es ist noch nicht genug Bewusstsein vorhanden gewesen. Ich dachte immer, dass das neue Realitätsbild und der Versuch das zu integrieren die Welle verursacht. Aber das war gar nicht das schlimme. Für neue Realitäten habe ich mich ja schon etwas geöffnet. Ich bin mit vielen unbewussten Verhaltensweisen während der Krise konfrontiert worden. Das stärkste Thema in der Welle war die Angst davor, dass Andere denken ich sei verrückt. Oder allgemein, die Angst von anderen abgelehnt zu werden. Das ist eine Angst, die ich noch nicht vollständig angeschaut und verstanden habe. Ich weis, dass dahinter die existentielle Angst von der Mutter abgelehnt zu werden steckt, aber ich habe noch keine Idee wie ich das auflöse. 

Eigentlich will mit den Wellen nur alles hochkommen was nicht in Harmonie ist. Es entsteht eine Öffnung zum Unbewussten. Es war halt zu viel auf einmal, so das ich nicht alles integrieren konnte. Das Problem war aber nicht das höhere, sondern das unbewusste in mir. Wenn ich an diesen Themen, an den Blockaden weiter arbeite und es schaffe sie aufzulösen, kann der Fluss ungehindert fließen. Und dann stellt er auch keine Bedrohung mehr dar, denn dann ist es einfach ein natürlicher Fluss.

Werden also diese Entwicklungskrisen nur ausgelöst, weil wir unbewusste Anteile von uns nicht anschauen können oder wollen? 

Etwas was Thomas Huebl in seinen Audios sagt, brachte mir eine weitere Erkenntnis. Es ging um gemeinsame Meditation. Wenn man gemeinsam meditiert, besitzt man mehr Kraft, die einen davor schützt, unbewusst zu werden. Es kann mehr hochkommen, weil das Fundament stärker ist. Das habe ich bisher auch so erlebt. Und dann kam mir der Gedanke, das ich das auch auf das Ausfühlen der Emotionen anwenden kann. Ich verstehe jetzt auch warum ich die Trauer noch nicht 100% angucken konnte. Wenn man keine Kraft mehr hat, wird man unbewusst, dann verstrickt man sich wieder in Gedanken. Es ist nichts schlechtes daran zu denken, aber meist denken wir in Schleifen. Es sind immer die gleichen Gedankenschleifen, außer ein neuer Impuls veranlasst uns zu neuen Denkweisen. Wenn man Unbewusst wird, suhlt man sich im Schmerzkörper und ist wieder in der alten Gedankenschleife.
Bei dem Ausfühlen von Trauer, werde ich wohl immer an einer Stelle unbewusst. Eine Möglichkeit könnte es sein, das Gefühl mit mehr Kraft anzugucken zum Beispiel in einer gemeinsamen Meditation oder durch mehr Erdung.

Am nachmittag höre und meditiere wieder. Ich fühle das Herzchakra und ich kann mich gut darauf einlassen und ganz loslassen. Die Energie geht einfach durch mich durch und ich beobachte ohne Intension. Da ist Liebe, Schmerz, Wut, Trauer am Herz. Es ist etwas verstopft aber auch etwas geöffnet. Durch das hinschauen löst sich etwas. Ich bin nicht sicher, ob das mein Herz ist oder das eines anderen. Oder beides. Das ist ja auch so eine Sache. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, etwas was sich in unserem Denken noch nicht durchgesetzt hat.

Dann unterhalte ich mich mit Klarträumern. Ein Träumer erzählt einen Traum vom Weltraum und ich nehme eine zweite Ebenen wahr. Es ist für mich, als ob er von meiner Angst vor der unendlichen Weite des Seins spricht, auch wenn es in seinem Traum der Weltraum ist, so verstehe ich trotzdem was gemeint ist. Er spricht für mich von der Angst vor der Orientierungslosigkeit der unendlichen Möglichkeiten. Ich weiß nicht warum ich nicht darauf eingegangen bin. Das komische ist, das es der gleiche Träumer war, der den Traum mit der Katze während meiner Krise geträumt hat. Auch konnte ich an der Tonalität der Stimme erkenne, dass es sich um mich und meine Angst handelt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, nahm es zur Kenntnis aber vergaß es dann anscheinend auch erstmal wieder. Da ich mich immer noch sehr krank fühlte ging ich früh schlafen.

Sonntag. Ich unterhalte mich mit anderen Träumern in der Senoi Stunde und das Gespräch bringt mir eine weitere interessante Erkenntnis über meine unbewussten Muster. Für andere scheint das Gespräch ebenfalls interessant gewesen zu sein. Mir fällt auf, dass alle um mich herum heute total offen sind und ich freue mich darüber. Ich unterhalte mich mit X darüber, dass ich gerne andere Leute kennen lernen würde, die die Energieebene unter den Gefühlen wahrnehmen können.

Am Montag ergibt sich über Facebook ein Kontakt zu jemanden, der meinen Blog liest. Wir chatten ein paar Worte und plötzlich spüre ich sehr eindeutig Energie auf meinen Armen und im Kopf. Das kenne ich bisher noch gar nicht im Kontakt mit fremden Leuten. Bisher musste ich mich immer sehr auf jemanden einschwingen, damit Energie wahrnehmbar fließt. Jetzt haut es mich etwas um.

Es war erstaunlich wie viele parallele Interessen zwischen uns vorhanden waren und auch er kannte höhere Energien und spirituelle Krisen. Ich habe mich gefreut. Irre fand ich ja auch, das ich gestern noch sagte, ich möchte jemanden kennen lernen, der die Energiephänomene kennt. Ab dieser Stelle dämmerte es mir langsam, dass ich anscheinend in einem Art Flow war. Der Fluss gibt mir was ich haben möchte. Das finde ich phänomenal und beängstigend zugleich. Ich glaube das sich dieses Phänomen einstellt, wenn man seiner Intuition beständig folgt.

Wir tauschen Informationen aus und ich merkte wie die Energie immer stärker wurde. Die Energie ist hauptsächlich im Oberkörper und im Kopf vorhanden. Es entstand ein Druckgefühl im Kopf. Das hat sich dann irgendwann so zugespitzt, dass ich das Gespräch abgebrochen habe, weil mir die Erdung fehlte. Mir wurde schwindelig. Ich bekam Angst. Mir fiel ein, dass ich ja am Freitag die Angst eingeladen hatte. Und jetzt wollte ich sie nicht mehr. Ich fühlte zaghaft etwas in die Angst hinein. 
Ich rede mit X. Er überredet mich nicht vor dem Gefühl zu fliehen. Ich lege mich zur Meditation hin mit dem Vorsatz die Angst anzugucken, zu sterben oder verrückt zu werden. Ich nehme deutliche Energiebewegungen an den Chakren war. Ich bin sehr aufgeregt und komme nicht aus dem denken heraus. Ich versuche loszulassen, aber es klappt nicht. Ich beruhige mich etwas und nach einer Stunde stehe ich wieder auf. Die Angst ist nicht gekommen. Das war nur die Angst vor der Angst.

Ich fühle in mich hinein und nehme Freude im Hintergrund war. Euphorie, die ich aber etwas einschränkte, weil ich Angst habe, dass sie wieder so stark wird. Ich kann nicht aufhören zu grinsen. Jemand muss mal mein Dopaninspiegel messen. Ich habe Druckkopfschmerzen besonders an den Chakren. Schmerz ist Energie. Im Kopf ist ungewöhnlich viel Energie. In der Kundalini Literatur wird beschrieben das Schmerzen auftreten können, wenn die Energiekanäle gereinigt werden. Mein Kopf scheint noch verstopft zu sein. X rät mir die überschüssige Energie aus dem Kopf an jemand anderes zu geben. Ich schicke Energie an jemanden, mit der Intention, dass er davon nimmt was er mag und sie so nutzt wie er sie gebrauchen kann.

Mir fällt auf, dass ich in diesem Zustand nicht meine üblichen Tätigkeiten nachgehen kann, weil diese Tätigkeiten meist sehr kopflastig sind. Es ist wichtig in solchen Momenten nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und besser sich körperlichen Tätigkeiten zu widmen. Ich entscheide in den Wald zu gehen. 
Als ich draußen bin, fällt mir auf wie laut es draußen ist. Meine Sicht ist merkwürdig. Als ob alles ganz nah ist und das stresst mich. Es ist mir zu nahe. Ob es am Schwindel liegt? X sagt, der Schwindel könnte durch die Verschiebung des Bewusstseins ausgelöst werden. Evtl kommt es auch durch mangelnde Erdung zustande. Ich atme durch die Angst nur in der Brust. Ich versuche mich zu beruhigen und den Atem zu vertiefen. Im Wald gehe ich vom Weg ab und setze mich mit dem Rücken an einen Baum. Dort versuche ich mich mit der Energie des Baumes zu verbinden. 

Es fällt mir sehr schwer mich auf das Fühlen zu konzentrieren, weil mein auditiver Sinneskanal unglaublich scharf gestellt ist. Jedes Blätter rascheln und Äste knacken lenkt mich ab. Ich spüre wie Energie von unten in mich eintritt. Ich spüre Energie in den Händen, wenn ich den Baum anfasse. Im Hintergrund schwingt ein Gefühl von Geborgenheit. Jedes Ästeknacken hat mindestens Dolby Surround. Es hat etwas magisches. So sitze ich eine Zeit herum, bis ich das Gefühl habe, dass ich genug habe. Als ich zurück gehe, fällt mir nochmal auf, wie sensitiv mein Gehör ist. Ich denke so müssen Tiere hören. Der Wind streicht über die Blätter der Bäume und es hört sich für mich an, wie ein Orkan. Als ich Zu Hause ankomme beschäftige ich noch etwas mit Kochen, soll ja auch erden und nach einiger Zeit merke ich, dass sich die Unruhe in mir legt. Die Kopfschmerzen sind weniger geworden. Ich spüre noch die Energie in mir, die stärker ist als sonst. 

In meinem Kopf höre ich die ganze Zeit den Satz, ich bin der Fluss nicht das Floss, aus einem Song von Kaptain Peng. Einer deutschen HipHop Band, die über das Erwachen singt und rappt. 

Ja ich denke nicht nur dass ich den Weg für den Fluss frei machen muss, nein ich bin auch noch der Fluss selbst. Das kann ich mir noch nicht richtig vorstellen. Bisher war der Fluss, immer eine Kraft außerhalb von mir. Ich erkenne auch in dem Zustand nicht, dass ich der selbst Fluss bin. Auch die Frage "Wer bin ich?" löst nichts aus. Aber ich merke das etwas in mir auch noch zu viel Angst hat und soweit loszulassen, das ich es wirklich wissen will. 

Ich verstehe nun, dass die kleinen Erkenntnisse der letzten Tage bereits mit der Öffnung nach oben zu tun hatten. Vielleicht sogar die Offenheit der anderen Leute, denn wenn ich der Fluss bin, dann beeinfluss dieser ja nicht nur mein Ego als Person, sondern alles. Ein wirrer Gedanke, der mir Knoten ins Hirn macht. Ich glaube, dass das bewusst werden mancher Dinge mit der Energie zu tun hatte, die am fließen war. Ich hatte mich unbewusst für die Energie geöffnet, indem ich versucht hatte, meiner Intuition zu folgen und meine unbewussten Blockaden zu erkennen. Heute fühle ich noch verstärkt die Energie und etwas Kopfschmerz. Ansonsten war aber alles fast normal.


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