Ich hatte im Herbst 2015 ein
Energieerlebnis, welches mit für ca. zwei Wochen einen Zustand des
Wissens beschert hat. In diesem wissenden Zustand hatte ich auch
einige Artikel geschrieben. Dieser Zustand des Wissens war für mich
wahnsinnig schön, da sich täglich etwas in mir entkrampft hat. Ich
wusste vorher gar nicht, dass ich so krampfig war. Täglich hat sich
ein Stück Angst vor dem Leben und vor unvorhersehbaren Situationen
aufgelöst. Ich habe mich in das Leben entspannt.
Nach ein paar Tagen gab es nichts schöneres als morgens
aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Kein Problem des Alltags konnte
mich mehr hindern entspannt zu sein, weil mir auf jede Frage, sofort
eine Antwort eingefallen ist und darüber freute ich mich
unglaublich. Es war sogar so, dass ich mir Fragen und Probleme
gewünscht habe, weil ich so fasziniert war von den Antworten die
plötzlich aus mir herauskamen. Es war als ob, es keine Abwehr mehr
gab und daher die Gedanken ungehindert in alle Bereiche konnten. Nur
leider hielt das nur ca. zwei Wochen lang an und dann rutsche ich
wieder in den Alltag.
Ich hatte tatsächlich zwischenzeitlich gedacht, ich sei erleuchtet. So in etwa hatte ich es mir vorgestellt. Und im nachhinein erklärt das natürlich auch, warum einige Menschen dieses von sich behaupten und es so schwierig ist zu beurteilen ob das wahr ist. Es gibt Menschen die zwischen dem Egobewusstsein und dem Einheitsbewusstsein hin und her switchen können bzw. sich lange Phasen im Einheitsbewusstsein befinden. Aber Erleuchtung ist etwas was nicht verloren werden kann. Es ist keine Erfahrung, weil es keine gibt der etwas erfahren könnte. Heute ist es nur noch eine Erinnerung.
In der Zeit danach kam mir der Alltag
dann umso düsterer vor, weil ich den Vergleich mit dieser
himmlischen, sorglosen Freiheit hatte. Und ich war lange damit
beschäftigt herausfinden zu wollen, was ich denn falsch gemacht habe
und wie ich den Himmel verloren hatte. Ich vermute dass einfach noch
Dinge geklärt werden müssen. Das Schatten angeschaut werden müssen
und das geht eben nicht wenn man die ganze Zeit auf Wolken schwebt.
Die dunkle Nacht der Seele heisst es in manchen spirituellen
Schriften. Mein emotionaler und feinstofflicher Zustand, ist sehr
stark schwankend. Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Ich
beschäftige mich mit meinem Schmerzkörper der allzu gerne
wiederkehrendes Leid ausgräbt und vor mir ausbreitet. Mittlerweile
erkenne ich diese Ego Strategie etwas besser.
Es gab Entwicklungsthemen, wie zb. mein
erstes Klartraumtreffen bei dem ich lauter Fremde sehr nette Menschen
kennen lernte. Etwas wovor ich normalerweise Angst habe. Naja und
andere Ereignisse, wo ich ins handeln kommen musste. Im Hinblick auf
das Enneagramm betrachtet, findet gerade eine Verschiebung zu Acht
statt. Ich merke wie ich offener werde und mir neue Dinge zutraue die
ich früher vermieden hätte. Das Thema Angst vor Ablehnung hat sich
reduziert.Mir ist klar geworden dass ich eine Sprachkompetenz besitze die ich nie für möglich gehalten hatte, da ich früher immer still war.
Nach dem Klartraumtreffen kam ein Art
Energieball aus meinem Stinchakra, der das Gefühl von „ich bin“
und „ich bin sicher“ enthielt. Diesen Energieball konnte ich zwischen meinen Chakren verschieben und mich darauf zentrieren. Irgendwie habe ich den nach zwei
Wochen wieder verloren.
Es gibt Phasen von grundloser
Zufriedenheit und grundloser Unruhe.Oft fühle ich dass es zeitgleich verschiedene Möglichkeiten gibt. Als ob alle Emotionen gleichzeitig da sind. Wie man sich dann entscheidet ist aber noch nicht bewusst, sondern wird gerne vom Schmerzkörper bestimmt. Überhaupt sich entscheiden zu können, macht mich oft unruhig.
Kürzlich hatte ich eine Phase von
starkem Rückzugbedarf. Ich hatte das Buch "The Journey" von Brandon
Bays gelesen zu dem ich evtl. bald nochmal etwas ausführlicher
schreiben werde. Mit der Technik kann man Emotionen bis zu inneren
Abgrund durchfühlen. Ich hatte den festen Entschluss getroffen zu
„sterben“. Spirituelles Sterben bedeutet nicht den Tod des
physischen Körpers, sondern das etwas (eine Annahme, eine Weltsicht,
etc. ) in einem stirbt. Es geht um ein loslassen von mentalen
Denkstrukturen. Und in der Zeit habe ich extrem lange
Meditationsphasen durchlaufen. Teilweise habe ich bis zu 6 Std.
täglich gesessen und das ca. eine Woche lang. Und in dieser Zeit ist
einiges gestorben. Und das habe ich mir nicht ausgesucht, das hat sich einfach so ergeben. Normalerweise kann ich mich nach einer Stunde Meditation nicht mehr konzentrieren. Es traten starke Symptome am Kehlkopfchakra und am
Stirnchakra auf.
Zum Beispiel ist die Annahme gestorben,
dass ich den Prozess der Erleuchtung verstehen, analysieren, in
Schritten und Phasen einteilen kann. Ich habe eingesehen, dass es so
etwas wie Gnade gibt. Ich hatte dieses Wort zuvor kategorisch
abgelehnt. Doch dann habe ich es irgendwie begriffen, dass ich nichts
tun oder nicht tun kann. Man kann nichts tun um erleuchtet zu werden.
Es gibt keine Information, kein Buch, kein Workshop, kein
spiritueller Lehrer, keine Lehre, die einem Erleuchtung bringt. Es
ist immer Gnade. Was dem einen hilft, hilft dem anderen noch lange
nicht. Man kann Hinweise verfolgen, man kann es wahrscheinlicher machen, aber es gibt keine Handlung die für jeden Menschen genau richtig ist.
Danach geschah so etwas wie
Ernüchterung. Ich habe eingesehen, dass die Suche nach Erleuchtung
ein Wunsch des Egos ist. Das das Festhalten an erweiterten
Bewusstseinszuständen hinderlich ist. Es geht nicht darum diese
Zustände aufrecht zu erhalten. Das was erleuchten kann, bin nicht
ich. Das was aufwacht, ist etwas anderes als mein Ego. Und es wacht
auf, wenn es Zeit ist oder auch nicht. Ich steuere mein Leben nicht. Ich bin
Zuschauer. Meine Aufgabe ist es mich darauf einzulassen, was mir
angeboten wird. Zu vertrauen und dankbar zu sein für das was ich
habe.
Es gab dadurch auch Momente der Sinnlosigkeit und der Verzweiflung. Ich weis dass jede Projektion in die Zukunft, jede Hoffnung sinnlos ist. Und das lässt vieles zusammenbrechen. Das sind eigendlich ganz spannende Momente, weil das ein perfekter Zeitpunkt ist zum "sterben". Es ist ein sich ergeben, sich hingeben, fühlen was auftaucht. Vielleicht muss ich noch oft sterben bis ich schaffe, dass loszulassen was mich einengt. Und vielleicht kann ich gar nichts tun. Vielleicht muss ich erst noch die Suche ganz aufgeben um nichts mehr zu wollen.
Und trotzdem schließt das eben nicht
aus, dass was ich erlebt habe, analytisch zu betrachten. So wie mir
bestimmte Informationen helfen, so kann es auch sein, dass ich
zufälligerweise genau die richtige Information teile, damit einem
anderen Menschen geholfen werden kann. Auch das ist Demut. Ja das
wollte ich noch loswerden, weil ich so lange nicht geschrieben haben.
Jetzt ist mein Kopf wieder frei für neue Erlebnisse.
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