Schlafparalyse, Dämonen, Astralreisen - Teil 1 - Magie
Teil 1 - Die
magische Wahrnehmung, psychologisch erklärt.
Immer wieder
begegnen mir Texte über die Gefahr von Astralreisen und
Schlafparalysen und Berichte von Menschen, die von Dämonen
heimgesucht werden. Heute möchte ich diesen Mythos aufklären und
erklären, wie es zu solchen Wahrnehmungen kommt. Ich richte meinen
Text deshalb vorwiegend an Betroffene. Ich als Klarträumer, kenne
diese Phänomen sehr gut und bin immer wieder erschüttert, wie viele
Menschen unter diesen Phänomenen leiden und anstatt Aufklärung und
Hilfe, oftmals haarsträubende Horrorgeschichten oder
Krankheitsdiagnosen zu hören bekommen, die ihre Angst weiter
verstärkt. Dieser Text widmet sich an Menschen, die Schwierigkeiten
mit der Schlafparalyse haben, die nachts oder Tags von gruseligen
Gestalten gequält werden, oder die gerne Astralreisen möchten, doch
vom Wächter der Schwelle bedroht werden. Der Text teilt sich in drei Teile auf. Der erste Teil handelt vom magischen Weltbild, der zweite von der Schlafparalyse und der letzte vom Umgang mit den Dämonen.
Als erstes musst
du verstehen, dass es verschiedene Weltbilder gibt. Die meisten
Menschen sind sich dessen nicht bewusst, dass sie ständig von einem
Weltbild zum nächsten springen und alles in einen Topf werfen, ohne
zu differenzieren. Ein sehr gutes Konzept, um sich mit den
unterschiedlichen Weltbildern und deren Sichtweisen auf
Bewusstseinsphänomene vertraut zu machen, ist ein Model des
Psychologen Clare Graves, namens Spiral Dynamics. Weiterführende
Links findet ihr am Ende des letzten Teils. Ich werde mich an dieser
Stelle an diesem Modell bedienen, um den Umstand, dass uns Dämonen
im Schlaf aufsuchen zu entzerren und zu entmystifizieren.
Spiral
Dynamics umfasst 9 Stufen. Für unser Problem mit den Dämonen sind
allerdings nicht alle Stufen wichtig. In Spiral Dynamics nennt sich
die erste Stufe die für uns von belang ist, Purpur. Diese nennen wir
der Einfachheit halber, die magische Stufe.
Wer sich auf der
magischen Stufe befindet, glaubt an Geister, Dämonen und Magie. Der
Schamanismus befindet sich zb. auf der magischen Stufe. Ebenfalls ein
Kind auf der Stufe der magischen Phase. Wir alle haben diese magische
Phase in der Kindheit durchlebt, als wir an den Weihnachtsmann
geglaubt haben, mit Tieren und Kuscheltieren sprachen, Monster unter
unserem Bett sahen oder evtl. einen unsichtbaren Phantasie Freund
hatten. Unsere Eltern, die der magischen Phase entwachsen waren,
konnten weder die Monster noch unseren magischen Freund sehen. Für
uns waren diese aber echt. Die Emotionen, die wir dabei erlebten,
waren echt. Wir fühlten uns möglicherweise nicht verstanden.
Als wir erwachsen
wurden, wich diese magische Sichtweise zunehmend der Vernunft. In
der Regel befinden sich Kinder häufig in der magischen Phase,
während Erwachsene diese Anteile meist ins Unbewusste verdrängen.
Erwachsen zu sein, bedeutet vernünftig zu sein. Wir wollten nicht
mehr an den Weihnachtsmann glauben, um uns erwachsen und sicher zu
fühlen. Irgendwann ist es für uns nur noch absurd an den
Weihnachtmann oder an Monster zu glauben, die unter unserem Bett
lauern könnten.
Der fatale Irrtum
ist aber zu denken, dass wir diese magische Sichtweise gänzlich
verloren haben. Man überwächst die Stufen des Bewusstseins nicht
und verlässt sie, man integriert sie. Leider sind wir geneigt,
Stufen entwachsen zu wollen und verdrängen sie deshalb, nicht
vollständig bewältigt, ins Unbewusste. Dort lauern sie dann, bis
wir die Tür zu unserem Unbewussten wieder öffnen. Es fehlt uns
eigentlich jemand, der unsere Entwicklungsschritte bewusst begleitet
und benennt, so wie wir das evtl. von der Pubertät kennen. Wir
können uns im nach hinein Gedanken über den Verlauf unserer
Pubertät machen, weil diese Phase in unserer Kultur sprachliche
Beachtung findet. So können wir aufarbeiten und integrieren, was
noch Bearbeitung benötigt. Leider kennen wir uns mit unserer eigenen
Entwicklung meist nicht genügend aus, um andere Entwicklungsphasen
auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls noch
etwas aufzuklären.
Die magische
Phase ist im Zuge des Erwachsen werdens nicht verloren, sie ist nur
ins Unbewusste verdrängt, weil sie in unserer Kultur nicht erwünscht
ist. Sie ist und soll aber keinesfalls verloren sein. Verstehe die Abkehr der magischen Phase eher als eine temporäre Abkehr, die nötig ist, um in der Entwicklung weiter fortzuschreiten.
In anderen Kulturen zb. im Schamanismus, ist es üblich, dass
die Erwachsenen sich den Zugang zu dieser magischen Welt bewahren und
im Alltag mit ihr interagieren. Schamanen rufen Geister um
Krankheiten zu heilen oder um für Regen zu bitten. Bei uns in West
Europa ist es jedoch kulturell gefordert ein möglichst vernunftgeleitetes
Weltbild zu entwickeln, welches sich an religiöse (blaue Stufe)
naturwissenschaftliche (orange Stufe) oder geisteswissenschaftliche
(grüne Stufe) Konzepte orientiert. Ein Erwachsener mit einem magischen Weltbild, würde bei uns nicht akzeptiert werden. Wer sich nicht an
diese Regel hält oder halten kann, gilt bei uns als Spinner oder als
psychisch kranker Mensch.
Erleben wir nun unerwartet als Erwachsene,
dass wir einen Zugang zur magischen Phase erleben, können sich
daraus Irritationen ergeben. In den Bewusstseinszuständen, die uns
die Tür zum Unbewussten öffnen, zb. Träumen, Klarträumen,
Astralreisen, Hypnagogien, mystischen Erlebnisse, Psychosen, während
Substanzkonsum oder magisch/schamanischer Praktiken, regridieren wir
zurück in unsere kindliche magische Phase. Dh. der Zugang zur
magischen Phase und zu den abgespaltenen unbewussten Anteilen, wird
reaktiviert.
Dann kann es sein, dass wir in eine kindliche
Wahrnehmung zurück rutschen, in der Phänomene wie Monster und
Dämonen auftauchen können. Das Tor zum Unbewussten steht wieder
offen, indem sich das Unbewusste meist symbolisch oder in Form von
personifizierten Projektionen darstellt. (Begriffserklärung siehe
Teil 3 - Dämonen, Wächter, Astralreisen)
Wie kommt das?
Das Wachbewusstsein ist in unserer Kultur sehr stark Verstandes- und
Vernunft- geprägt. Streben wir andere Bewusstseinszustände an, oder
erfahren wir sie unvorbereitet, verschiebt sich der Fokus unserer
Wahrnehmung von Vernunft geprägtem Denken, zu emotionaler/intuitiver Wahrnehmung. In diesem Zustand erleben auch Erwachsene,
die der magischen Phase entwachsen sind, magisch anmutenden
Wahrnehmungen.
Das Problem
welches an der Stelle auftritt, ist die mangelnde Vorbereitung. Viele Menschen empfinden Angst, weil sie nicht verstehen, was die da erleben. Also braucht
es quasi einen Erwachsenen, der dem Kind seinen Zustand erklärt und
erklärt was es da erlebt. Das Kind steht symbolisch für den Teil
der Intuition und Emotion. Der Teil der Erlebnisse hat, sich aber
nicht Bewusst ist, war es da erlebt. Der Erwachsene steht symbolisch
für das Wissen und die Vernunft. Der Teil der seinem inneren Kind
erklären kann, was gerade passiert. Wer solche Zustände erlebt,
sollte das Zusammenspiel von Intuition (Kind) und Verstand
(Erwachsener) anstreben.
Wenn man Dämonen
wahrnimmt, befindet man sich sehr stark in der kindlichen
magischen Wahrnehmung. Dann sollte man den Verstand (Erwachsenen) einschalten,
um dieses Phänomen durch Verstehen in einen Ausgleich zu bringen. Wenn diese
Erlebnisse verstanden und integriert werden können, brauchen wir
keine Angst vor ihnen haben. Wir können lernen, die symbolische
Sprache unseres Unbewussten zu verstehen (grüne Stufe) oder mit dem
Dämon auf seiner Ebene angstfrei zu kommunizieren (Purpur/Grüne
Stufe).
Wir haben immer
nur Angst vor Dingen die wir nicht verstehen. Aus der
wissenschaftlichen Perspektive betrachtet, gibt es keine Magie. Aus
der magischen Sichtweise gibt es Magie.
Also welches Weltbild hilft
dir nun weiter? Wenn ein Weltbild zu eng wird und keine Lösung
bietet, sollten wir schauen, ob wir nicht durch eine andere
Perspektive Hilfe erhalten können. Es ist also Flexibilität in der
Wahl des Weltbildes gefragt. Probleme entstehen dann, wenn man starr
an einem Weltbild festhält.
Mit Magie
bezeichnen wir Phänomene, die wir uns nicht erklären können.
Findet man eine Erklärung, löst sich die Magie auf. Wer diese
interessanten Erlebnisse der Bewusstseinserweiterung versteht, muss
keine nächtlichen Horrorszenarios mehr erleben. Wer seine Dämonen
behalten möchte, sollte also besser nicht weiter lesen. :D
Also was
erleben wir wirklich, wenn wir die Wahrnehmung haben Dämonen zu
begegnen oder in der Schlafparalyse gefangen zu sein. Widmen wir uns
im folgenden Abschnitt erst einmal der Schlafparalyse.
Teil 2 folgt in Kürze...
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