Umgang mit Konflikten / Bedeutung des
Klarträumens für die Gesellschaft
Mich die Möglichkeit der
Konfliktbewältigung im Klartraum. Auch deshalb finde ich die Berichte über die Senoi Kultur
sehr interessant. Ebenso hoffe ich generell auf eine Auswirkung auf
die gesamte Gesellschaft. Wenn mehr Menschen mit Hilfe des
Klarträumens fähig währen, mit sich selbst therapeutisch zu
arbeiten, vielleicht würde sich unsere Wachgesellschaft damit auch
ändern.
Die Senoi habe ich auch in meinem Artikel Alpträume, Ängste und Unterbewusstsein erwähnt. Zu dem Thema Senoi,
kann ich euch Patricia Garfield – „Kreativ Träumen“ empfehlen,
in dem die Methoden weglaufen, kämpfen und mit Traumfiguren reden
beschrieben wird. Auf diese Methoden ich heute in diesem Artikel etwas näher
eingehen möchte.
Kürzlich ist mir dann noch einmal
Janine Girzig – „Luzides Träumen und seinen Bedeutung für die
seelische Gesundheit – Eine empirische Studie“ in die Hände
gefallen: Darin las ich von einer weiteren Methode: sich besiegen
lassen.
In ihrem Buch beschreibt sie empirische
Studien, die die Methoden der Konfliktbewältigung mit der seelischen
Ausgeglichenheit der Klarträumer vergleichen. Schlecht haben die
Träumer abgeschnitten, die vor feindlichen Traumfiguren flüchten.
Gut haben die Träumer abgeschnitten, die irgendeine Form der
Konfrontation mit den Traumprojektionen suchen. Dabei gab es jedoch
ebenfalls eine Rangfolge.
Kämpfen - Abwehr/wird in der Kultur der Senoi angewandt
Reden - Verstehen/fragen warum verfolgst du mich? Was stellst du dar?
Umarmen - Reintegrieren, Eins werden
Sich besiegen lassen - Reintegrieren, Los lassen
Außerdem ist mir aus „Kreativ
Träumen“ noch die Methode des Geschenke machens bekannt. Oft
träume ich im Trübtraum z.B: von unbestimmten Konflikten mit
Arbeitskollegen. Dann gehe ich in der Wachwelt am nächsten Tag auf
diese zu, erzähle ihnen davon und entschuldige mich. Meist lachen
sie nur. Sie finden meine Trauminteressiertheit sowieso strange,
können da aber locker mit umgehen. Ich glaube aber, damit
unterschwellige Konflikte, die mir noch gar nicht bewusst sind
bereits unbewusst wahrzunehmen. Kindern schenke ich dann sogar manchmal
etwas. Da diese das Ganze akzeptieren, ohne dass ich ihren verrückt
erscheine. :D
Die untersuchten Klarträumer, die die
Methode des sich „besiegen lassens“ anwendeten, konnten also in
der Untersuchung, vergleichsweise die beste seelische Gesundheit
aufweisen. Generell kann ich da mitgehen, wobei ich bisher selbst in
meinem Träumen kämpfen, schenken und umarmen anwenden konnte.
Umarmen hatte durchaus zur Folge, dass ich konfliktbelastete Personen
im Wachleben verständnisvoller gegenüber stand. Und es mir
ermöglichte, anderes auf sie ein zu gehen.
In dem Fall kam meine Mutter mir agressiv im Traum entgegen. Sie schrie mich an und wollte mich schlagen. So habe ich es in der Kindheit oft erlebt. Da ich klar war, habe ich mich nicht verteidigt. Ich habe sie umarmt. Sie erwiderte die Umarmung. Als Folge darauf, war die Beziehung im Wachleben zu meiner Mutter für einen bestimmten Zeitraum mitfühlender.
In dem Fall kam meine Mutter mir agressiv im Traum entgegen. Sie schrie mich an und wollte mich schlagen. So habe ich es in der Kindheit oft erlebt. Da ich klar war, habe ich mich nicht verteidigt. Ich habe sie umarmt. Sie erwiderte die Umarmung. Als Folge darauf, war die Beziehung im Wachleben zu meiner Mutter für einen bestimmten Zeitraum mitfühlender.
Dazu fällt mir noch ein, dass ich einige sportliche Herausforderungen erst im Wachleben
geschafft hatte, nachdem ich sie geträumt hatte. Irgendwas verändert
sich dadurch und wenn es nur die Motivation oder die Einstellung zu
einem Thema ist. So in etwa denke ich, dass sich auch meine
Einstellung zu einem Konflikt oder zu einer Person ändert. Natürlich könnte man noch
weiter gehen, falls man von einer Vernetzung des Bewusstseins
ausgeht. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.
Jedoch kam mir wegen eines Posts in der
Facebookgruppe bezüglich der Ausübung von Moral und Gewalt im
Klartraum der Gedanke, ob man dieses so generalisieren kann. Ich zum
Beispiel, bin eher zurückhaltend. Ich möchte Konflikte zwar klären
aber ich habe meist zu viel Verständnis für andere Menschen,
welches mir den Nachteil einräumt, das Gefühl zu haben, mich nicht
entsprechend zu meiner Zufriedenheit durchgesetzt haben.
Wenn man davon ausgeht, dass Menschen
generell zu wenig empathisch sind. Es ihnen also schwer fällt, sich
in andere Menschen hinein zu versetzten und generell egoistisch sind,
dann sind die Untersuchungsergebnisse logisch nachvollziehbar.
Was ist aber, wenn ein Mensch nicht so
ist? Natürlich bin ich auch manchmal egoistisch, dass will ich nicht
abstreiten. Und bestimmt habe ich auch meine blinden Flecken. Aber
könnte es nicht in meinem Fall besonders heilsam sein,
Konfliktpartner gewaltsam zu bekämpfen, als gegensätzliches
Verhalten zu meinem Charakter? Ich glaube, dass würde mir sogar sehr
schwer fallen. Ich hätte Mitleid. Ich meine jetzt keine feindlichen
fremden Traumprojektionen sondern Konfliktpartner aus meiner
Wachwelt, die ich bewusst im Klartraum treffen möchte. Was haltet
ihr davon?
Kindern das LD lehren oder zumindest eine Basis-Offenheit dafür schaffen und die Angst vor Alpträumen nehmen: Finde ich ganz, ganz toll. Herausforderung evtl: Stichwort Eltern.
AntwortenLöschenDas Du an einem Buch arbeitest ist noch superer :-)
Senoi: Ist die Frage ob die Senoi nur aufgrund der LDs so sind wie sie sind. Es gibt sicher noch mehr Faktoren zu beachten (Naturvolk etc; wie war das im Vergleich damals bei den Aborigenes etc).
Traumkonflikt mit den Personen im RL begegnen: Deine Umarmung/Geschenke sind ja schon echt rührend :-) Wenn man viel LD-Talent hätte, könnte man entsprechend viel experimentieren und die Konfliktlösungen von weich bis hart "testen" (wer nicht hören will muß fühlen *g*).